Den Therapeuten anlügen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
fanatikati
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 19
Beiträge: 37

Den Therapeuten anlügen

Beitrag So., 21.06.2020, 14:35

Hallo,

ich lese schon länger in diesem Forum mit und konnte mich nun endlich dazu bewegen mich anzumelden, da ich eine Frage an euch habe (werde mich später auch noch im Vorstellungsthread vorstellen).

Ich bin seit 4 Monaten bei einem Therapeuten in Behandlung, hauptsächlich aufgrund von einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung einhergehend mit depressiven Phasen. Auch eine Essstörung spielt hierbei eine Rolle die auch in der ersten Stunde kurz zur Sprache kam, ich hab dieses Thema allerdings seitdem rigoros abgeblockt, was er auch vorerst so akzeptierte. Mein damaliger BMI lag so bei 19 also noch relativ normal. In der letzten Stunde fragte er mich plötzlich, wie viel ich denn überhaupt noch wiegen würden da man mir ansieht, dass ich deutlich abgenommen habe, er möchte mir keinen Druck machen, aber er habe mich viel zu lange dieses Thema vermeiden lassen und möchte gerne die nächste Stunde über dieses Thema sprechen, da er besorgt ist.

Jetzt sitze ich hier und habe Panik vor der Stunde morgen, da ich nicht weiß ob ich ihm mein wahres Gewicht nennen soll. Mein BMI liegt momentan bei ca. 16,7. Er meinte in der ersten Stunde, dass eine Therapie mit einem BMI unter 17 keinen Sinn macht und hier die Zunahme vorerst im Vordergrund steht.
Ich habe jetzt richtig Angst, dass er morgen die Therapie abbricht und meint ich soll in eine Klinik gehen? Irgendwie fühle ich mich total unter Druck gesetzt und würde ihn am liebsten anlügen. Aber das bringt mir doch auch nichts, oder?
Ich denke durchaus, dass die Essstörung nur ein Symptom der anderen Erkrankungen ist und es mir durch eine reine Gewichtszunahme definitiv nicht besser gehen wird?

Liebe Grüße

Werbung

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4611

Beitrag So., 21.06.2020, 14:49

Ich gebe dir recht, dass eine Essstörung ein Symptom ist usw. - doch das Problem ist, wenn der Therapeut seine Grenzen und Grundsätze hat, musst du gucken, ob das für dich passt. Es ist aber nicht sinnvoll ihn anzulügen. Auf einer Lüge lässt sich keine Therapie machen. Mit nem BMI von 16,7 kann er dich zu nix zwingen, aber schon sagen, dass er dich nicht weiter behandelt, wenn er sich da unsicher fühlt. Die Therapeutin von mir hat mich sogar noch mit nem BMI von 13 behandelt, aber war sich eben im Klaren, dass ich in der Therapie versterben könnte und sie bat mich, selbst die Verantwortung zu tragen und in die Klinik zu gehen, würde es noch schlimmer werden. Das hat wunderbar geklappt - aber es ist schwer, wen zu finden, der das aushält.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag So., 21.06.2020, 15:02

fanatikati hat geschrieben: So., 21.06.2020, 14:35
. Er meinte in der ersten Stunde, dass eine Therapie mit einem BMI unter 17 keinen Sinn macht und hier die Zunahme vorerst im Vordergrund steht.
Es gibt natürlich Grenzsituationen, wo es aufgrund eines niedrigen BMI fraglich ist, ob ambulant geht. Einerseits wegen der Lebensgefahr und andererseits weil bei einem ganz niedrigen BMI die Hirnleistung so vermindert ist, dass man nicht therapiefähig ist. Bei 16, 7 sehe ich beides nicht... es sei denn du hast durch die Essstörung schon schwere Organschäden.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass reine Gewichtszunahme nichts bewirkt und das zugrundeliegende Problem sogar verschärfen kann.
Ich würde reinen Tisch machen und mich dafür einsetzen, dass es ambulant weitergehen kann. Vielleicht hilft es, dass ihr überlegt, wo du die Grenze für ambulante Therapie siehst und dass du versprichst, offen und ehrlich zu sein, wenn es kritisch wird.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3649

Beitrag So., 21.06.2020, 15:14

nein, eine reine Gewichtszunahme wird dir nicht viel bringen - eine weitere Abnahme aber noch weniger.

Was spricht denn für dich gegen einen stationären Aufenthalt?
Denn ganz offensichtlich nimmst du weiter ab, wird die Essstörung schlimmer

Ich kann dich da gut verstehen und es ist auch Teil der Erkrankung dass man irgendwie gerne das Symptom behalten möchte, sich daran klammert, weil es ja vermeintlich hilft.

Der Therapeut hat eine klare Linie gesetzt, das machen manche Therapeuten ja auch bei anderen Dingen, bei Selbstverletzung, bei Alkohol und Drogen, bei Täterkontakt und und.

Lügen wird dir in mehrfacher Hinsicht nichts bringen.
Zum einen ist eine Therapie dann sinnfrei, das ist dir ja auch selber klar.
Zum anderen wirst du weiter abnehmen und das sieht der Therapeut sowieso.

Du kannst vielleicht auch mit dem Therapeuten vereinbaren dass du bezüglich Gewicht offen und ehrlich bist, du dich aber der Problematik stellst, das also nicht mehr vermieden wird, sondern erstmal zentrales Thema der Therapie wird

Werbung


No Twist
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 33
Beiträge: 546

Beitrag So., 21.06.2020, 15:36

Ich denke, du solltest mit offenen Karten spielen und dir anhören, was er dazu sagt und warum er wie agieren wird. Wenn du ihn anlügst, rennst du letztlich nur vor deinen eigenen Problemen davon - vor Problemen, bei denen er dir helfen soll. Also: Nicht lügen, sondern Hilfe annehmen!

Alles Gute!
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3649

Beitrag So., 21.06.2020, 15:39

vor allem spricht es ja für den Therapeuten dass er da genau hinschaut und eben nicht das Vermeidungsverhalten mitmacht.

Wenn sich ein Symptom verschärft wie hier wäre es ja sehr schlecht wenn der Therapeut das ignoriert.
Nach vier Monaten sollte in einer Therapie schon was passiert sein

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
fanatikati
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 19
Beiträge: 37

Beitrag So., 21.06.2020, 15:59

Ich bedanke mich bei euch für die schnellen Antworten, es tut gut sich mit jemandem darüber auszutauschen, vor allem wenn Familie und Freunde mit einer Therapie einfach nicht vertraut sind.

@Philiosophia. Natürlich ist es die Entscheidung des Therapeuten wo er seine persönlichen Grenzen setzt. Ich habe so lange gebraucht überhaupt irgendetwas in der Therapie zu erzählen und habe anfangs auch nicht gedacht, dass ich tatsächlich mit dem Gewicht so weit runter gehe (habe auch immer mal wieder Phasen in denen ich sehr viel gegessen habe). Jetzt habe ich Angst, dass er einfach sagt die Therapie ist vorbei, weil seine persönliche Grenze erreicht ist und ich zu jemand anderes gehen muss. Vor allem da er auch in Richtung Anorexie gesprochen hat und wenn ich dann eben von anderen Personen (wie zum Beispiel von dir) lese, wo es ja wirklich akut war, komme ich mir so dumm vor, weil es ja garnicht so schlimm ist.

@Sadako. Ja genau das ist momentan meine Befürchtung. Ich sehe mich momentan einfach nicht in der Lage zuzunehmen und ich denke, dass auch die andere Symptomatik dadurch schlimmer wird.
Ich weiß eben auch nicht wo meine Grenze wäre, da ich eine stationäre Therapie grundsätzlich ablehne. Also ich weiß nicht, wie ich ihm erklären soll, dass ich ambulant daran arbeiten möchte, aber ich mich momentan nicht dafür in der Lage sehe?

@chrysokoll. Da hast du recht. Wobei ich sagen muss, dass ich für mich nicht sagen würde die Essstörung wird schlimmer (kommt jetzt natürlich auf die Perspektive an) sondern besser. Ich nehme zwar noch kontinuierlich ab, hatte davor aber das Problem mit schlimmen Fressanfällen, dann wieder Abführmittel und extremes hungern. Ich esse zwar jetzt auch eher weniger, aber das ganze artet eben nicht so extrem in die beiden Richtungen aus, sondern ist irgendwie noch leichter zu ertragen.
Ich bin gerade in einer Ausbildung, die würde ich durch einen Klinikaufenthalt verlieren.
Das mit dem zentralen Thema der Therapie ist eine gute Idee, so als Kompromiss, dass ich mich der Thematik mehr stellen möchte aber eben nicht direkt stationär, danke für den Tipp.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3649

Beitrag So., 21.06.2020, 16:10

warum solltest du denn deine Ausbildung bei einem Klinikaufenthalt verlieren?
Das ist rechtlich gar nicht möglich.
Würdest du die Ausbildung auch nach einem Unfall verlieren? Bei einem Beinbruch?

Ich denke dass du dich mit Händen und Füßen wehrst und Ausreden findest warum nicht mehr geht.
Das ist durchaus normal und Teil der Symptomatik, aber dein Therapeut kann und darf und wird das nicht mit machen.

Du bist noch bei "wasch mich aber mach mich nicht nass"
Du nimmst ab, aber eigentlich redest du dir ein ist es besser und nicht schlimmer geworden.
Du möchtest gern so weiter machen, keine Grenze ziehen, nicht in eine Klinik, am liebsten auch in der ambulanten Therapie nicht dran gehen...

Das musst du nicht hier beantworten, aber wo siehst du dein Ziel in der Therapie, was soll da passieren und WIE ?

Benutzeravatar

Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag So., 21.06.2020, 16:17

fanatikati hat geschrieben: So., 21.06.2020, 15:59
Also ich weiß nicht, wie ich ihm erklären soll, dass ich ambulant daran arbeiten möchte, aber ich mich momentan nicht dafür in der Lage sehe?
Siehst du den Widerspruch?
Wenn du gerade nicht zunehmen kannst und nicht mal einen Punkt definieren kannst, ab wo es brenzlig wird, wie willst du die Essstörung in der Therapie bearbeiten? Ich kenne das so, dass es eine gewisse Mitverantwortung gibt, die der Patient in der Therapie übernehmen muss, gerade bei selbstschädigenden Verhaltensweisen. Ich kann dich emotional so gut nachvollziehen, weil ich mich auch mit Händen und Füßen gegen Klinikaufenthalte sperre Meine Therapeutin trägt das auch mit ( wobei es bei mir nicht mehr um Essstörung geht, sondern um Suizidalität) aber die Rahmenbedingungen sind ganz klar und ich weiß auch, wo meine Therapeutin die Reissleine zieht.

Benutzeravatar

Sun_Shine
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 38
Beiträge: 99

Beitrag So., 21.06.2020, 16:37

Bei mir war es so, dass die Therapeutin irgendwann die Verantwortung für meine Gesundheit nicht mehr übernehmen wollte/konnte. Sie bat mich, meine Gesundheit regelmäßig bei einer Ärztin kontrollieren zu lassen. Somit konnte sie sich auf die therapeutische Arbeit konzentrieren- die ES war dennoch lange Thema, und ist es immer noch ab und zu. Das zugrunde liegende Problem kann tatsächlich nur bearbeitet werden, wenn der Körper halbwegs stabil ist und sich im Kopf nicht ALLES rund um das Thema Essen dreht. Also ein bisschen abgeben muss man das Thema schon, denn sonst behält man ewig nur das schädigende Verhaltensmuster und kommt keinen Schritt weiter. Wichtig wäre herauszufinden, wie es denn dazu gekommen ist und, und was dir die ES "bringt". Sie verdeckt ja nur- bzw. oft.
Ehrlichkeit ist in dem Fall wirklich wichtig. Dazu würde ich dir auf jeden Fall raten!

Benutzeravatar

Malia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 70
Beiträge: 6734

Beitrag So., 21.06.2020, 16:40

Was hindert dich daran, bis morgen 3-400g zuzunehmen?
Bis zum Termin sind es wohl noch 2-3 Mahlzeiten.
Lieber denkst du darüber nach, wie du das Problem weiter verschieben kannst.
Kostet das weniger Energie?
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

Benutzeravatar

Emily_Erdbeer
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 38
Beiträge: 178

Beitrag So., 21.06.2020, 16:47

Vielleicht wäre eine Therapause gut?
Mit BMI 19 zu starten und nun bei 16 zu stehen...
Da scheint es ja einen Widerstand zu geben.🤔

Benutzeravatar

Sun_Shine
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 38
Beiträge: 99

Beitrag So., 21.06.2020, 16:53

Emily_Erdbeer hat geschrieben: So., 21.06.2020, 16:47 Vielleicht wäre eine Therapause gut?
Mit BMI 19 zu starten und nun bei 16 zu stehen...
Da scheint es ja einen Widerstand zu geben.🤔
War bei mir auch so- ich habe unbewusst darauf hingearbeitet um zu sehen, ob die Therapeutin "bleibt", also mich nicht verlässt, wenn es mir ganz ganz dreckig geht. Sie ist geblieben- und somit hat sich eine Geschichte wiederholt, die aus meiner Jugendzeit nicht verarbeitet war. Seit diesem Zeitpunkt hat sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt. Es dauerte dann noch eine Zeit, bis mir das bewusst wurde.
Heißt also nicht immer, dass die Therapie nicht gut ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
fanatikati
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 19
Beiträge: 37

Beitrag So., 21.06.2020, 17:17

@chrysokoll. Es geht dabei um die Zeit die ich verpassen würde und eben in dieser Ausbildung nicht nachholen könnte (ist eine Ausbildung für die es nur sehr begrenzte und auch begehrte Plätze gibt, aus Gründen der Anonymität nenn ich sie hier allerdings nicht). Also ja auch wenn ich beispielsweise 3 Monate durch einen Unfall ausfallen würde, würde ich die Ausbildung zumindest für die nächsten 2 Jahre pausieren müssen.
Ich weiß, dass mit dem "es geht mir jetzt besser damit" hört sich an wie das typische Gerede einer essgestörten Person aber für mich ist es zumindest subjektiv gefühlt wirklich so. Ich hatte davor schon seit 5 Jahren so schlimme Probleme mit dem Essen, dass ich gedacht habe ich ertrage es nicht mehr. Mir ist natürlich bewusst, dass auch das abnehmen nicht ewig weitergehen kann und dass diese Situation definitiv nicht optimal ist. Allerdings weiß ich wie es davor war, mit dem Vollfressen bis ich wirklich kurz vorm Kotzen war und selbst dann noch weiteressen. Ich bin deshalb wochenlang nicht rausgegangen weil ich mich so geschämt habe. Dafür habe ich dann tagelang nichts gegessen bis ich fast umgekippt bin.
Ich ertrage momentan eine Zunahme einfach nicht, vor allem weil ich weiß, dass es wieder so wird wie vorher und ich mich dann auf die Therapie, bzw. die Bearbeitung der anderen Themen nicht mehr konzentrieren kann. Ich weiß einfach nicht wie ich mit der Situation noch umgehen soll, mich zerreißt das regelrecht. :-(
Ziel wäre für mich denke ich, irgendwie wieder Lebensfreude zu finden. Irgendwas, dass mir auch Kraft gibt weiter zu machen. Etwas Positivies an mir selbst zu finden. Ich denke dann wäre es auch leichter die Essstörung in Angriff zu nehmen.

@Sadako natürlich sehe ich den Widerspruch. Aber ich weiß einfach nicht, was ich dagegen machen soll. Ich bin ja einsichtig, dass ich eine Essstörung habe aber ich frage mich wie es denn besser werden soll, wenn ja eigentlich meine anderen Probleme vermutlich die Auslöser dafür sind? Sollte ich nicht eher an diesen arbeiten und dann sollte sich das Thema Essstörung auch in einer Weise von selbst regeln?
Bei mir kommt eben noch dazu, dass ich nicht der Meinung bin mit meinem Gewicht unbedingt für eine Klinik in Frage komme (ich hoffe du weißt was ich meine)

@Sun_Shine eben darum geht es mir. Um die anderen Themen bearbeiten zu können, darf sich nicht ALLES ums Thema essen drehen. Mein Problem ist, so wie die Situation jetzt ist, also ich esse jeden Tag immer das Gleiche und es erleichtert mich, weil ich eben nicht immer ans Essen denken muss. Wenn ich mich jetzt aufs normale Essen konzentrieren müsste, dann würden sich meine Gedanken, wie auch früher schon, immer nur ums Essen drehen. Vorm Einschlafen, nach dem Aufwachen, einfach immer und das geht so an die Substanz.

@Malia. Ja für mich kostet es vermutlich weniger Energie. Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie es mir in den letzten Jahren mit dem Essen ging, es war für mich so eine Katastrophe und ich empfinde dieses nicht zu viel darüber nachdenken momentan wirklich als Erleichterung. Und diese soll ich mir ja laut meinem Therapeuten wieder in einer Art und Weise wegnehmen lassen

@Emily_Erdbeer Ja ich habe auch schon darüber nachgedacht. Allerdings ist es eben auch eine Ambilvalenz. Sollte ich in dieser Therapiepause tatsächlich viel zunehmen, wüsste ich nicht ob ich es nochmal schaffen würde zum Therapeuten zu gehen.

Benutzeravatar

Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 50
Beiträge: 733

Beitrag So., 21.06.2020, 17:37

Meine Erfahrung war, dass ich die Auslöser/Hintergründe nicht bearbeiten konnte, solange ich aktiv in der Essstörung gesteckt habe. Das hat bei mir ganz viel gedeckelt, was erst offenbar wurde, als ich das Symptom losgelassen habe.
Es ist so ein Balanceakt... nur Zunehmen bringt nicht aber aktiv Gewicht verlieren und hoffen, dass man irgendwie an einen Punkt kommt wo man die Essstörung nicht mehr braucht ist unrealistisch.

Und dann... du möchtest ein Essverhalten mit dem du gerade von BMI 19 auf 16,7 gerutscht bist weiter durchziehen und dich auf die Therapie konzentrieren?
Get real. Du wirst und willst weiter abnehmen.
Wenn du gewichtsmäßig stabil wärst, ist es zumindest diskutabel aber so klingt es für mich nach Selbstbetrug.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag