Psychotherapie, große Probleme mit den Fragebögen

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Tobe
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Psychotherapie, große Probleme mit den Fragebögen

Beitrag Do., 11.02.2021, 22:37

Hallo,

ich bin neu hier und beginne gerade zum ersten Mal in meinem Leben eine Psychotherapie.
Habe somit also auch keinerlei Erfahrungen, auf was ich mich da einlasse.

Kurz zur Vorgeschichte...
Eine akute Extrembelastung hat mich quasi dazu gezwungen jetzt eine Psychotherapie zu beginnen, da ich ohne Hilfe nicht mehr zurechtkomme und ich einen psychischen Zusammenbruch umgehen möchte.
Mein Lebenspartner hat Mitte September die Diagnose metastasierendes Lungen-Ca bekommen. Zuerst hatte ich einfach nur funktioniert und alles wichtige geregelt, doch schon bald kam ich an meine Grenzen und schaffte die Doppelbelastung Beruf und Erkrankung meines Lebensparners nicht mehr.
Die Folge ist totale Erschöpfung, extreme Schlafstörungen und Depressionen, auf Grund dessen seit Ende September Arbeitsunfähigkeit.

Mitte Januar hatte ich ein s.g. Vorstellungs-/Erstgespräch wo ich in erster Linie die akut aufgetretene Situation schilderte und zum ersten Mal diesbezüglich mein Herz ausschütten konnte.
Am zweiten Termin bekam ich dann im Anschluß 14 Seiten Fragebögen mit, die ich beim nächsten Termin ausgefüllt zurückbringen sollte.

Die 14 Seiten bestehen aus zwei jeweils 2-seitigen Fragebögen, die anzukreuzende Fragen beinhalten und einem 10-seiteigen Fragebogen für Verhaltenstherapie bei Erwachsenen.
Doch ich habe nur die zwei "kurzen" Fragebögen zum Ankreuzen abgeben können.

Den großen Fragebogen (10 Seiten) schaffe ich nicht.
Dort werden Fragen zu meinem kompletten Leben gestellt. Dabei merke ich schon wie ich durch meine aktuelle Konzentrationsschwäche regelrecht "abdrifte".

Und bei den anderen Fragen weiß ich nicht was damit gemeint ist. Dies verunsichert mich sehr.
Vielleicht kann mir einer von Euch behilflich sein, was damit gemeint ist. Das wäre furchtbar nett.
z.B.
„Wie wünschen Sie sich idealerweise Ihre Beziehung zu Ihrer Therapeutin bzw. Ihrem Therapeuten?“
„Wie stellen Sie sich den idealen Patienten vor?“
„Was befürchten Sie im Kontakt mit Ihrer Therapeutin bzw. Ihrem Therapeuten?“

Auch soll ich die mir 5 wichtigsten Therapieziele benennen und dazu dann noch was ich tun müsste um diese Ziele zu erreichen.
Wie sollte ich dies beantworten können? Ich meine wenn ich dies beantworten könnte, müsste ich ja nicht eine Therapie machen, dann könnte ich mir ja selber helfen.

Ich weiß nicht ob ich hier jetzt irgendwie dämlich rüber komme, aber mir fällt dies echt schwer.
Wenn ich schon an den Fragebögen scheitere, wie soll das dann erst mit einer Therapie werden.

Es wäre echt super lieb von Euch, wenn mir einer erklären könnte was mit diesen Fragen gemeint ist.

L.G. Tobe
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MissingBonny
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Beitrag Do., 11.02.2021, 23:22

Hallo Tobe,

ich kann mir vorstellen, dass du dich mit dem Fragebogen in deiner derzeitigen Situation etwas überfordert fühlst - und das ist auch völlig ok.

Ich bin allerdings der Meinung, dass dir hier im Forum diesbezüglich leider auch niemand wirklich weiterhelfen kann - denn die Fragen solltest du ganz für dich selbst beantworten. Diesbezüglich gibt es auch kein Richtig oder Falsch.

Ein(e) guter Therapeut(in) sollte kein Problem damit haben, wenn du das nächste Mal mit einem unvollständig ausgefüllten Fragebogen zum Termin kommst, und erklärst, was dir schwer gefallen ist oder warum du manche Fragen nicht beantworten konntest - schließlich dient dieser nur dazu um festzustellen, wo du gerade stehst. In einer Therapie sollte es immer möglich sein, offen alle Probleme anzusprechen. Im diesem Fall kann das auch sein, dass es dir momentan z.B schwerfällt, entsprechende Ziele zu formulieren und festzustellen, wie du diese erreichen kannst. Vielleicht habt ihr damit gleich ein Thema für die nächste Stunde, und könnt gemeinsam herausfinden, was dir im Moment helfen könnte oder wo es eigentlich in der Therapie hingehen soll. Vielleicht dauert es aber auch ein paar Stunden länger, bis du konkrete Ziele für dich findest...

Zu der Frage:
„Was befürchten Sie im Kontakt mit Ihrer Therapeutin bzw. Ihrem Therapeuten?“ - kann das sein dass du diese schon indirekt in deinem Post beantwortet hast? Ich würde aus deinen Aussagen herauslesen, dass du Bedenken hast, von deinem Therapeuten überfordert zu werden... Ist das möglich, oder habe ich das völlig falsch interpretiert?

Hast du dich sonst gut aufgehoben gefühlt beim Erstgespräch? Falls du dir nicht sicher bist, könntest du ja auch versuchen, noch bei einem anderen Therapeuten einen Sprechstunden Termin zu bekommen - einfach um einen Vergleich zu haben...


Liebe Grüße


Bluemoon123
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Beitrag Do., 11.02.2021, 23:24

Also ich kann das Problem total nachvollziehen, denn ich hatte das auch mit dem Fragebogen meines Therapeuten. Ich hab mehrere Monate gebraucht um den abgeben zu können. Am Ende hab ich beschlossen, dass ich einfach die Fragen, die ich nicht beantworten konnte, frei lasse und den Bogen dann halt unvollständig abgebe. Ich dachte mir, wenn er das wissen will muss er mich halt dann persönlich fragen und dann kann ich zurück fragen, was gemeint ist. Aber letztendlich ist es nie dazu gekommen. Als wir die Therapie angefangen habe, hat er den blöden Fragebogen nie mehr erwähnt.

Also lass doch einfach die Fragen aus, die du nicht beantworten kannst. Oder schreib rein, dass du nicht verstehst wie das gemeint ist. Das ist völlig in Ordnung. Daran wird sicher die Therapie nicht scheitern. Eventuell habt ihr dann halt was worüber ihr am Anfang nochmal redet. Aber das ist sicher kein Ausschlusskriterium.

Ehrlich zuzugeben, dass man nicht weiss was man antworten soll ist auf alle Fälle besser als irgendwas zu schreiben, was jemand anderer empfiehlt.

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Tobe
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 00:03

Hallo MissingBonny,

erst mal vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, momentan fällt mir alles schwer, selbst so simple Fragen zu meinem Leben.
Ich sitze dann stundenlang über dem Bogen, denke nach wann was war und verliere mich darin und wirklich rauskommen tut dabei auch nichts, außer noch mehr Erschöpfung.
MissingBonny hat geschrieben: Do., 11.02.2021, 23:22 Zu der Frage:
„Was befürchten Sie im Kontakt mit Ihrer Therapeutin bzw. Ihrem Therapeuten?“ - kann das sein dass du diese schon indirekt in deinem Post beantwortet hast? Ich würde aus deinen Aussagen herauslesen, dass du Bedenken hast, von deinem Therapeuten überfordert zu werden... Ist das möglich, oder habe ich das völlig falsch interpretiert?
Ja, da hast Du schon Recht, das ist eine Befürchtung und irgendwie auch Angst vor Enttäuschung.
MissingBonny hat geschrieben: Do., 11.02.2021, 23:22 Hast du dich sonst gut aufgehoben gefühlt beim Erstgespräch? Falls du dir nicht sicher bist, könntest du ja auch versuchen, noch bei einem anderen Therapeuten einen Sprechstunden Termin zu bekommen - einfach um einen Vergleich zu haben...
Ansich denke ich schon, daß ich da gut aufgehoben bin.
Es ist halt auch nicht leicht überhaupt mal einen Psychotherapeuten-Termin zu bekommen. Zuerst hatte ich dort auch eine Ablehnung bekommen, dann das "Angebot" mich auf eine Warteliste setzen zu lassen, was aber unter Umständen eine Wartezeit von mehreren Monaten bedeuten könnte. Erst als ich dann von der akuten Situation mit meinem Lebenspartner erzählte, bekam ich umgehend einen "Notfall-Termin" am nächsten Praxistag abends um 20 Uhr.
Darüber war ich natürlich super froh.

Dieser Termin war dann nur ca. 10 Minuten ein s.g. Vorstellungstermin, es ging dann ganz schnell in eine Art Auffanggespräch über, was auch über die normale Zeit hinausging.
Ich glaube das sagt schon viel über einen Therapeuten aus, wenn er jemanden den er noch nichtmal kennt, nach der Sprechstunde einbestellt und erstmal etwas auffängt.

Ich glaube so etwas findet man selten.

L.G. Tobe
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Montana
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 00:13

Ich kann mir ganz ehrlich nicht vorstellen, dass wirklich die Erwartung dahinter steht, dass du schon wissen sollst, wie du deine Ziele erreichen kannst. Oder, welche du überhaupt hast.
Es könnte interessant sein, darüber nachzudenken, ob du konkrete Ziele benennen kannst. Aber vielleicht musst du die selbst erstmal herausfinden.
Und wenn jemand wirklich glaubt, schon zu wissen, was er tun müsste, es aber alleine nicht kann, dann kann das ein interessantes Gespräch einleiten. Denn oftmals liegt man ja daneben. Setzt sich womöglich in einer Art und Weise unter Druck, dass man es dadurch eher schlimmer macht. Dann wäre gut, das zu erkennen.
Auch bei mir löst die Frage aber einen bestimmten Reflex aus: Woher bitte sollte ich das wissen? Ich fühle mich an die Wand gestellt, als hätte ich was verbrochen, und sollte mich rechtfertigen, warum ich mein Leben nicht hinkriege. (Macht in einer Therapie eher wenig Sinn, solch eine Haltung beim Therapeuten. Ist also rein objektiv unwahrscheinlich.)
Mich wundert, dass du nicht die klare Information bekommen hast, dass das Beantworten jeder einzelnen Frage absolut freiwillig ist und du alles weglassen kannst, was du nicht beantworten kannst oder willst. Immerhin sind das Fragen, die jeder Patient gleichermaßen erhält (sofern der Therapeut mit Fragebögen arbeitet). Und da kann man tatsächlich auch einfach sagen: Nein, dieses oder jenes Thema ist aus meiner Sicht nicht relevant und bleibt daher privat. So habe ich z.B. mal Fragen nach meiner sexuellen Aktivität unbeantwortet gelassen. Geht keinen was an.

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Fairness
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 00:15

Hallo Tobe,

ich glaube, den Fragebogen könntest du auch später abgeben, dir Zeit lassen.. Ich habe damals in meiner Verhaltenstherapie ebenfalls solche Fragebögen bekommen und ließ mir für den langen, freien Bogen etwas Zeit, ganz in Ruhe, das war okay. Später füllte ich das stets ein Stückchen weiter aus, sobald ich fühlte, dass ich freie Ressourcen dafür hatte. Es ist auch in eigenem Interesse, dass der Therapeut Bescheid weiß, jedoch eigene Kräfte einteilen und dosieren, ist ebenfalls wichtig.

Die Fragen könntest du auch mit dem Therapeuten besprechen, wenn dir ihre Bedeutung unklar ist.

Lieben Gruß,
Fairness
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Montana
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 00:20

Das möchte ich noch ergänzen: Wenn der Therapeut bestimmte Dinge zeitnah wissen sollte, dann kann er ja einen Zwischenstand bekommen. Einfach eine Kopie machen und dir den Bogen zurückgeben geht ja auch. Das nimmt für dich vielleicht deutlich Druck raus.

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Tobe
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 01:10

Hallo Bluemoon,

auch Dir danke ich für Deine Antwort.
Bluemoon123 hat geschrieben: Do., 11.02.2021, 23:24 ...Am Ende hab ich beschlossen, dass ich einfach die Fragen, die ich nicht beantworten konnte, frei lasse und den Bogen dann halt unvollständig abgebe.

...Ehrlich zuzugeben, dass man nicht weiss was man antworten soll ist auf alle Fälle besser als irgendwas zu schreiben, was jemand anderer empfiehlt.
Bis jetzt habe ich kaum etwas von dem großen Fragebogen beantworten können, aber ich habe ja noch etwas mehr als 1 Woche Zeit. Vielleicht schaffe ich bis dahin wenigstens die Hälfte, mal sehen.
Ich werde es wohl auch so handhaben und ihn unvollständig abgeben. Denn weder ihm als auch mir ist damit geholfen, wenn ich jeden Tag mehrere Stunden ohne Ergebnis über diesem Bogen hänge.

Die kürzeren Fragebögen zum Ankreuzen habe ich ja auch unvollständig abgegeben :red:
Ich möchte ihn weder anlügen müssen, noch mich mit meinen Antworten in Schwierigkeiten bringen.
Und manches ist mir auch zu intim.

L.G. Tobe
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Tobe
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 01:56

Hallo Montana,

auch Dir ein liebes Dankeschön für Deine Antwort.
Montana hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 00:13 Es könnte interessant sein, darüber nachzudenken, ob du konkrete Ziele benennen kannst. Aber vielleicht musst du die selbst erstmal herausfinden.
Ich glaube das muß ich auch erstmal herausfinden.
Denn ich bin fast ohne Erwartungen dort hin gegangen. Eigentlich nur mit einem Gedanken...
nämlich nicht alleine zu sein, wenn die Situation noch schlimmer wird als sie ohnehin schon ist. Eine "Begleitung" durch die schwere Zeit, die auf mich noch weiter einwirken und zunehmen wird.

Ich habe leider hier vor Ort weder Familie, noch Freunde mit denen ich sprechen kann.
Ich habe hier lediglich meinen Lebenspartner, der nun schwer erkrankt ist.
Als seine Diagnose im September festgestellt wurde, war seine Prognose (von statistisch 3 Monaten) eigentlich schon abgelaufen. Diese Siatuation habe ich irgendwie trotzdem bis Mitte Januar durchgestanden.

Aber meine Kräfte schwinden, da mein Lebenspartner seine psychischen Probleme bei mir quasi auch abläd.
Aber was sollte er auch anderes tun. Es finden ja "Dank Corona" nicht mal ordentliche Gespräche mit seinem Onkologen statt. Ich versuche ihn halt immer wieder zu motivieren, ihm gut zuzureden und ihn aufzubauen. Eigentlich habe ich keine Kraft dafür, doch ich kann ihn ja auch nicht mit seinen Sorgen hängen lassen.
Montana hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 00:13 Mich wundert, dass du nicht die klare Information bekommen hast, dass das Beantworten jeder einzelnen Frage absolut freiwillig ist und du alles weglassen kannst, was du nicht beantworten kannst oder willst.
Nein, ich habe dazu leider keine Infos bekommen.
Der Therapeut war in dem Moment der Übergabe wohl etwas unter Zeitdruck :red:
Es war am Ende der Sitzung und die Sitzungen koste ich bis zur letzten Minute aus. Gefühlsmäßig ist die Stunde immer viel zu kurz, weil mir so viel auf dem Herzen liegt.
Aber ich bin ja froh, daß ich überhaupt in den Genuß kommen darf Therapiestunden zu bekommen.
Montana hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 00:13So habe ich z.B. mal Fragen nach meiner sexuellen Aktivität unbeantwortet gelassen. Geht keinen was an.
Die habe ich auch ausgelassen. Die Antwort kann er sich schon selber Denken, alleine schon auf Grund der Siatuation.
Montana hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 00:20 Das möchte ich noch ergänzen: Wenn der Therapeut bestimmte Dinge zeitnah wissen sollte, dann kann er ja einen Zwischenstand bekommen. Einfach eine Kopie machen und dir den Bogen zurückgeben geht ja auch. Das nimmt für dich vielleicht deutlich Druck raus.
Danke, daß ist eine sehr gute Idee und stimmt, es würde mir den Druck schon etwas nehmen, wenn ich ihm wenigstens ein paar "Häppchen" überreichen könnte.

L.G. Tobe
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Tobe
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 02:15

Hallo Fainess,

auch Dir lieben Dank für Deine Antwort.
Fairness hat geschrieben: Fr., 12.02.2021, 00:15...Es ist auch in eigenem Interesse, dass der Therapeut Bescheid weiß, jedoch eigene Kräfte einteilen und dosieren, ist ebenfalls wichtig.

Die Fragen könntest du auch mit dem Therapeuten besprechen, wenn dir ihre Bedeutung unklar ist.
Mir bleibt wohl auch nichts anderes übrig. Ich werde es wohl so machen, wie Montana es vorgeschlagen hat.
Was ich an Fragen beantwortet habe, immer häppchenweise überreichen.
So kommt er immer wieder neue Informationen und ich nehme mir den Druck.

Da meine Kräfte eh schon am Limit sind, bin ich ohnehin schon ständig neue Prioritäten am setzen.
Ich erledige nur noch das nötigste, was umbedingt sein muss, damit hier nicht alles schief läuft. Aber sehr vieles bleibt eben auch liegen, was "normale" Menschen mal eben nebenher erledigen würden. Oder auch Dinge die mich selbst betreffen lasse ich oft unerledigt. Ich spare eher an mir, als an meinen Lebenspartner.

L.G. Tobe
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alatan
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Beiträge: 940

Beitrag Fr., 12.02.2021, 06:46

Diese Fragebogenmanie mancher Therapeuten hat (auf unbewusster Ebene) vor allem ein Ziel: Distanz zum Patienten zu schaffen - also das Gegenteil von dem, was die Fragebögen vorzugaukeln scheinen. Wenn man sich nämlich wirklich auf einen Menschen einlässt, tut man das im Gespräch mit Mimik,Gestik und seinem ganzen Wesen.

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Sadako
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Beitrag Fr., 12.02.2021, 07:21

Liebe Tobe,
Ich wünsche dir Mut zur Lücke.
Die Tatsache, dass du gerade keine Kraft mehr hast, die ganzen Zettel schnell und lückenlos auszufüllen, ist für den Therapeuten auch eine wichtige Information.
Du musst da nichts supertolles leisten. Mach, dass was du kannst, ohne dich unter Druck zu setzen und erkläre bei der nächsten Sitzung wo du Schwierigkeiten hattest und warum.

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DieBeste
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Beiträge: 926

Beitrag Fr., 12.02.2021, 08:42

Ich hab auch nicht alles ausgefüllt. Das haben wir dann zusammen gemacht.

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Montana
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Beiträge: 3276

Beitrag Fr., 12.02.2021, 08:45

Der Gedanke kam mir auch. Es sagt sehr viel, wie und ob das Ausfüllen überhaupt gelingt. Das an sich ist eine wertvolle Information. Ebenso die Tatsache, welchen Druck das auslöst. Bitte unbedingt dem Therapeuten sagen! Das spiegelt so gut die momentane Gesamtsituation.
Und mir ist aufgefallen, dass Therapeuten gern die Antworten in Fragebögen für Anträge nutzen. In Anträgen ist es gern gesehen, wenn möglichst authentisch über den Patienten berichtet wird und auch, wenn der Patient durch Zitate "selbst zu Wort kommt". Das ist also nicht Faulheit des Therapeuten, es ist Munition für den Gutachter.

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Charlie Foxtrott
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Beiträge: 397

Beitrag Fr., 12.02.2021, 10:18

Klingt mir auch etwas unspezifisch. Auf einer HP für Angehörige von Gewaltopfern habe ich auch mal gelesen, dass die erst mal Fragebogen bekommen haben, wo ellenlang nach der Kindheit gefragt wurde. Auch ich wurde (nach Gewalt) erst mal gefragt, ob die Mutter auch immer Essen gekocht hat und ob ich auch verheiratet bin (was sagt das über die Beziehungsqualität?)
Ein idealer Therapeut ist einer, der schnell zum Thema kommt, dabei bleibt, nicht immer abschweift und alles auf die Kindheit schiebt. Und der den Patienten respektiert, inklusive Beziehungsleben (wie auch immer das aussieht), Religion, Weltanschauung.(leider keine Selbstverständlichkeit). Und der Schulmediziner, kein Esoteriker ist.

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