Therapieabbruch? Durch Therapeutin oder mich?

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Nobody_01
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Therapieabbruch? Durch Therapeutin oder mich?

Beitrag Mi., 26.05.2021, 23:07

Guten Abend,

Bin ja meistens nur stiller Mitleser doch heute hätt ich mal wieder ein Problemchen....

Bei mir kommen immer wieder Gedanken hoch wie z.b.:
ich müsse die Therapie beenden da ich sie nicht brauche/verdiene es gibt jemanden der es dringender benötigen würde und besser zu nutzen weiß als ich.

Oder wenn ich wie vergangenes Wochenende ne schwere Phase durchmache kann ich sie anrufen oder Mailen, in der lezten Stunde hat sie was gesagt was mich erst am Abend richtig getriggert hat was in der Gesamtsituation eher schlecht war.
Hab ne mail geschrieben die nicht gerade höflich war aber auch nicht beleidigend. Hab mich dann 2 tage später als ich nen klaren Kopf hatte und merkte was ich für nen scheiß gebaut hab auch entschuldigt etc. Allerdings kommen jezt wieder die Gedanken ob ichs übertrieben habe und sie mich aus der Therapie wirft, normalerweise meldet sie sich immer kurz auf die Mails dieses mal leider gar nichts .

Das Problem hatten wir schon einmal wo sie mich dann in der Stunde fragte: was brauchst du von mir damit du gewissheit hast das ich das nicht mache wir haben die Therapie gemeinsam begonnnen und werden sie auch gemeinsam beenden.
Leider wusste ich darauf keine Antwort, wieso kommen immer wieder diese gedannen hoch das sie mich einfach fallen lässt?

Würd mich über eure Gedankengänge freuen.

Lg Nobody
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wind of change
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Beitrag Mi., 26.05.2021, 23:37

Vielleicht wurdest du in deinem frühen Leben (Kind, Jugendlicher) öfter fallen gelassen und hast deshalb jetzt die Angst. Ist das einzige, was mir gerade dazu einfällt
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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Arakakadu
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Beitrag Do., 27.05.2021, 07:31

Hallo!
Warum deine Gedanken immer wieder kommen? Du hast Angst, dass sie dich fallen lässt weil du Verlustängste hast. Und bevor sie das mit dir machen könnte, würdest du es gerne machen, kannst es aber nicht. Mit den Emails testest du ihre Grenzen aus, wie stabil ist die Beziehung? Wie weit darf ich gehen? Ein anderer Teil schämt sich dann und entschuldigt sich wieder.
Willkommen in meiner Welt. Ich find seid einem Jahr nicht mehr raus!
Ich war seid 1,5 Wochen nicht mehr dort und bin jeden Tag in meinem Kopf damit beschäftigt die Therapie zu beenden. Habe aber auch 2 Emails geschrieben. Ich "liebe" und "hasse" die Therapie. Es ist ein graus.

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Nobody_01
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 13:27

Hallo Marlena,
Hallo wind of change
sorry die späte Antwort, ich weiß wo jeder in dieser "beziehung" steht, wenns mir schlecht geht spielt mir ein kleiner Teil meines Kopfes gerne Streiche.

Zz dem thema fallen gelassen werden wenn man nichts hat kann man auch nicht fallengelassen werden oder?
Fakt ist es ist eine Therapeutische /Arbeits beziehung die Therapie dauert jezt schon 1.5 jahre die Therapue tut mir grundsätzlich auch gut bis mein kopf wieder dumme sachen ausspuckt.
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:07

Nobody_01 hat geschrieben: Mi., 26.05.2021, 23:07

Bei mir kommen immer wieder Gedanken hoch wie z.b.:
Ich müsse die Therapie beenden da ich sie nicht brauche/verdiene es gibt jemanden der es dringender benötigen würde und besser zu nutzen weiß als ich.
Denke, dass ist bei fast allen Menschen so, die ein sehr niedriges Selbstwertgefühl haben, dass solche Gedanken im Laufe der Therapie auftauchen.
Warum bist du es dir nicht selbst wert, dass du auch mal ganz egoistisch etwas für dich tun kannst? Es ist ja sogar gut, wenn es dir nicht extrem schlecht geht. Denn, wenn man extrem instabil ist, ist man ja gar nicht aufnahmefähig für die Inhalte einer Therapie.. Also zum Glück bist du noch nicht völlig am Boden zerstört. Du kannst ja nichts für die Therapieplatzknappheit und es wird sich auch nichts ändern, wenn du jetzt keine Therapie machst. Du hast es verdient, wie jede andere es verdient hat.
Oder würdest du deiner besten Freundin auch sagen, die dir gerade erzählt wie schlecht es ihr geht: "Nee, aber um dir von einer Therapeutin helfen zu lassen, geht es dir noch nicht schlecht genug. Du hast echt keinen Therapieplatz verdient. Quäl dich allein rum."
Warum bist du so gemein zu dir?

Nobody_01 hat geschrieben: Mi., 26.05.2021, 23:07 Leider wusste ich darauf keine Antwort, wieso kommen immer wieder diese gedannen hoch das sie mich einfach fallen lässt?
Wenn man private Dinge mit jemandem teil, geht das Gehirn eine soziale Bindung ein. Du hast Verlustängste, weil dir diese Binung wichtig ist. Eine normale menschliche Reaktion, erst mal. Wenn dich dass zu sehr belastet könnte man in der Therapie schauen, woher die Verlustängste (Angst vor dem verlassen werden) kommen und ob du für dich einen Weg finden kannst, wie du besser mit diesen Ängste umgehen kannsz.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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MisterZett
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:36

Nobody_01 hat geschrieben: Mi., 26.05.2021, 23:07
Bei mir kommen immer wieder Gedanken hoch wie z.b.:
ich müsse die Therapie beenden da ich sie nicht brauche/verdiene es gibt jemanden der es dringender benötigen würde und besser zu nutzen weiß als ich.
...

Das Problem hatten wir schon einmal wo sie mich dann in der Stunde fragte: was brauchst du von mir damit du gewissheit hast das ich das nicht mache wir haben die Therapie gemeinsam begonnnen und werden sie auch gemeinsam beenden.
Gäbe es solch eine Treue doch auch in den Paarbeziehungen und Ehen. Ein Therapeut ist ähnlich wie ein guter Freund oder ein Ehepartner an der Seite des Klienten, denn dafür ist er da, dafür hat er studiert und all das Studieren hätte er nicht getan und sich auferlegen, hätte er bei sich selbst nicht diese Empathie bemerkt, die etwa so sagt: Bei mir sind die richtig, die das Gefühl haben, durchzufallen.
Der Weise äußert sich vorsichtig, der Narr mit Bestimmtheit über das kommende Wetter.
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:38

Meine beste freundin ist ein anderes Thema als ich ...
Es ist aber auch ein extremer unterschied zwischen ihr und mir, sie versucht immer allen zu helfen etc., ich helfe nur im engsten kreis und da zählen nicht allzuviele dazu...

Als es mir leztes jahr richtig am Biden war konnte sie mir leider nicht helfen Urlaubsbedingt, irgendwie hab ich aber ein Talent dazu jedes mal wenn sie im Urlaub ist das bei mir im privaten umfeld irgendwas so richtig den bach runtergeht und sie bräuchte...

Inwiefern bin ich gemein zu mir?
Meine Therapeutin meinte leztens zu mir: in der Therapie hat alles seinen Platz.
Es gibt inzwischen 3 sachen die ich ihr echt gerne sagen würde allerdings hab ich zu viel Angst vor den Konsequenzen bzw spielt mein Kopf das Szenario 100e male durch und nie kommt dabei was gutes raus...

Es war eine riesen Tortur bis ich mich getraut habe ihr das du anzubieten, hat sich aber schlussendlich gelohnt auch weil sie ganz anders reagiert hat als mein kopf in den szenarien durchgegangen ist...

Sie fragte auch einmal ob ich glücklich bin ...
Und ich musste ehrlich sagen das ich es nicht weis
Ich habe ein haus 2 kinder eine frau und 2 hunde solange es denen gut geht gehts mir auch gut inzwischen habe ich gemerkt das es leider nicht so ist ...

Eine emotionale bindung zu meiner Psychotherapeutin ist unproffesionell, auch wenn ich mir eingestehen muss das es sie leider gibt und ich nicht weiß wie ich diese wieder abdrehen kann.
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Beitrag Fr., 30.07.2021, 18:40

Hy mister Zett
Wie darf ich das mit der Treue verstehen?
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Kirchenmaus
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 07:30

Nobody_01 hat geschrieben: Fr., 30.07.2021, 18:38
Eine emotionale bindung zu meiner Psychotherapeutin ist unproffesionell,
Nein. Das ist total normal. :)

Du kämpfst tapfer weiter, und irgendwann wirst du die Dinge ansprechen können. Alles braucht seine Zeit.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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MisterZett
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 09:56

Nobody_01 hat geschrieben: Fr., 30.07.2021, 18:40 Wie darf ich das mit der Treue verstehen?
So, wie ich es verwendet habe, denn Treue ist sozusagen der Kitt zwischen den Menschen, ob das jetzt eine Freundschaft, eine Ehe oder eine Therapie ist, überall sind Menschen und es steht und fällt mit der Treue. Dieser Kitt ist es, von dem deine Seele fürchtet, ohne relevanten Grund gleich zu zerbröckeln.
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 10:13

Hallo Kirchenmaus,
Irgenwie wage ich das zu bezweifeln ... es hat z.b. mal ne zeit gegeben wo ich mir gewünscht hätte meine Therapeutin wäre meine Mutter gewesen, was grundsätzlich falsch ist, erzählt hab ich ihr erst davon als ich diesen Wunsch endgültig abgedreht habe und mir sicher wat das es nicht mehr kommt.
Auf jede Aktion folgt eine Reaktion, ich gehe immer vom schlechtesten aus um nicht enttäuscht werden zu können.

Hallo Mister Zettt,

Nach dem Vorfall im Krankenhaus der es überhaupt in gang sezte das ich mich einer Therapie zuwende war ich erst ambulant im KH bei einer Therapeutin, die aich kurz nach dem Vorfall ins Krankenzimmer kam, keine Ahnung wieso mein Kopf zu ihr eine so intensive Bindung aufgebaut hat, jedenfalls war nach dem 4 Termin schluss, sicher sie hat mir meine jetzige Therapeitin und noch ein paar empfohlen jedoch war es ein hardcut zu einem Menschen zu dem ich noch eine Bindung hatte und auch jezt noch teilweise an sie denke, den ich so nicht gewohnt bin.
Ich bevorzuge zwar Hardcuts zu menschen aber meistens weil sie einen massiven Vertrauensbruch hatten, und den wollte mir die therapeutin im Krankenhaus nicht geben um gut gehen zu können....
Also doch es gibt gründe
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diesoderdas
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 22:01

Nobody_01 hat geschrieben: Sa., 31.07.2021, 10:13 es hat z.b. mal ne zeit gegeben wo ich mir gewünscht hätte meine Therapeutin wäre meine Mutter gewesen, was grundsätzlich falsch ist,
Wieso ist das denn grundsätzlich falsch? Das kommt doch quasi standardmäßig in Therapien vor.
Scheint für dich aber schlimm zu sein, sowas zu fühlen (unmännlich?)?

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Nobody_01
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 23:03

Hallo diesoderdas,

Wieso sollte es unmännlich sein?
Es hat genausowenig in der Therapie was zu suchen wie das aktuell sehr drängende Gefühl ihr zu sagen das ich sie lieb hab.
Nicht im sexuellen sinn, keinen plan wie ich das erklären soll.
Es ist falsch weil sie nicht meine Mutter ist und ich sie auch in keinsterweise mit meiner mutter vergleichen will.
Wie soll ichs am besten erklären sie gibt mir ein Gefühl der Geborgwnheit, ein Zuhause und noch mehr...
Keinen plan ob das jezt so ankommt wie ichs meine
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diesoderdas
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 23:15

Ich finde es nicht unmännlich. Dachte nur, du selbst könntest es evtl als unmännlich empfinden. Aber wenn dem nicht so ist, ists ja auch gut.

Etwas in Therapie als "falsch" zu betiteln, finde ich hingegen unpassend. In Therapie gehts ja um genau das, was in dir los ist. Vielleicht sogar gerade um das, was du am meisten vermeiden magst.
Du schreibst selbst, du hast das drängende Gefühl ihr zu sagen, dass du sie magst - aber du sprichst es nicht an.

Wenn du etwas als drängend empfindest, es aber raus filterst als "falsch", vermeidest du ja auch etwas.

Nur weil sie nicht deine Mutter ist, kannst ja trotzdem diese Empfindungen haben - genauso wie wohl sehr viele in Therapie, das ist ja nichts außergewöhnliches.

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Nobody_01
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Beitrag Sa., 31.07.2021, 23:29

Es ist ungebührlich so etwas für jemanden zu empfinden wo man genau weiß das es nicht so ist.
Ich bin jezt 29 jahre ohne das bedürfniss eine mutter zu haben ausgekommen, die mutter die ich habe würd ich am liebsten zum Mond schießen.
Aber es gebührt sich nicht so für seine Therapeutin zu empfinden, ja es ist eine, den umständen entsprechend, sehr intime beziehung was auch schon zu sehr unangenehmen momenten geführt hat.

Als ich mal richtig krach mit meiner Frau hatte wo die trennung im raum stand hatte ich auch nen termin, wo ich das bedürfniss hatte das mich einfach wer in den Arm nimmt das habe ich aber nicht angesprochen, beim nächsten Termin hat sie mich gefragt wieso ichs nicht angesprochen habe obwohl ichs ihr gegenüber nicht erwähnt oder angedeutet habe.
Als ich sagte das geziemt sich nicht nickte sie nur ....
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