Starke Verliebtheit in Therapeuten

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NoLimits
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Starke Verliebtheit in Therapeuten

Beitrag Sa., 03.07.2021, 09:40

Hallo,

mir ist klar, das ist kein Einzelfall und er darf nicht. Aber ich muss es irgendwo mal loswerden. Ich bin seit 4 Jahren in Therapie bei meinem Therapeuten wegen Trauma (sexuelle Gewalt). Anfangs fiel es mir sehr schwer mich zu öffnen. Mittlerweile klappt das echt gut. Angefangen hat es damit, dass ich ihm gefallen wollte. Ich zog mich extra immer schön an an diesem Tag und machte meine Haare zurecht, so dass ich möglichst attraktiv auf ihn wirke und ich ihm vielleicht gefalle. Mittlerweile haben wir irgendwie so ein freundschaftliches Verhältnis und manchmal verlässt er auch seine therapeutische Rolle. Er sucht am Ende der Stunde auch immer meine Nähe, berührt mich flüchtig und lächelt mich an. Eigentlich verschwindet sein lächeln so gut wie nie aus seinem Gesicht. Ich muss ständig an ihn denken und, dass ich ihm gerne nah wäre, dass wir zusammen kuscheln und er mich beschützt. Sein Verhalten lässt für mich den Schluss zu, dass er mich auch gut findet. Aber jetzt habe ich wieder Angst, dass er mich dann am Ende der Therapie dann schroff abweist und ich ihn nie wieder sehe. Er ist für mich wie der Freund den ich nie hatte und auf einer Ebene mit mir ist. Ich fühle mich einfach super wohl in seiner Nähe und habe auch Sexfantasien mit ihm. Seitdem ich mir Sex mit ihm vorstelle, kann ich auch wieder zum Orgasmus kommen und das fühlt sich einfach schön an. :red:

Bis jetzt dachte ich immer es sei nur eine Phase, aber diese Verliebtheit verschwindet nie dauerhaft, sie kommt immer wieder. Er ist für mich mein Licht in der Dunkelheit und ich will ihm auch gut tun, mache mir Sorgen um ihn, wenn er krank ist usw und auch jetzt während Corona habe ich mir immer Sorgen gemacht. Als ich mal durch den Job für 4 Monate weg musste, durfte ich ihm trotzdem schreiben und anrufen. Und dann hat er mir geschrieben, dass er sich schon sehr freut mich wieder zu sehen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch mir so wichtig werden könnte und genau das ist jetzt das Problem, weil ich Angst habe ihn bald zu verlieren. Ich mag ihm das nicht erzählen, es wäre auch scheiße wegen seiner Familie. Ich genieße die Zeit mit ihm sehr und doch sitze ich jetzt hier und heule, weil ich Angst habe das es zuende geht.

Ich glaube ich sehe vor rosa Wölkchen gerade nichts mehr. Mir ist schon klar, dass er nicht perfekt ist und ich kenne auch Seiten an ihm, die ich nicht gerade gut finde, aber akzeptieren kann. Kann mir hier jemand helfen, bevor ich mich wieder verliere? Denkt ihr er merkt, dass ich in ihn verliebt bin? Wenn ja, warum sagt er dann nichts?

Viele Grüße
NoLimits

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amarok
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:03

Hi NoLimits

ich finde es schön, dass Du wieder positiver mit Sex umgehen kannst. Das ist doch schon ein schöner Erfolg, gefährde ihn nicht wieder mit einer evtl. neuen negativen Erfahrung. Dein Gefühl will das haben, was es so sehr vermisst hat, aber Dein Verstand weiss, dass es nicht richtig ist mit Deinem Therapeuten. Ich würde ihm sagen, wie Du Dich fühlst und dass Du ihn bittest, Dir nicht mehr zu Nahe zu kommen, zu Deinem und seinem Schutz. Es wäre schade, wenn ihr die Therapie deswegen abbrechen müsstet.

Ich habe auch ganze 5 Jahre mit meiner Verliebtheit zu meinem Therapeuten gekämpft. Wie ein Magnet, das mich zu ihn hinzieht und ich aber immer dagegen stehen musste. Er hatte mal geschrieben: Liebe "mein Vorname"... (wir sind per du). Ich sagte ihm, dass das wie Butter runter geht und ich sehr geniesse, mir aber wieder zu viel Hoffnung macht. Er soll das bitte nicht mehr schreiben. Ich weiss, dass er mich mag, aber dass es keine Liebe von seiner Seite ist. Wahrscheinlich hatte er gar nicht viel dabei gedacht. Inzwischen ist es von mir aus einfach noch ein sehr gutes Mögen und ich spüre eine starke Bindung zu ihm, die ich still geniesse. Aber ich möchte ihn als Therapeuten unbedingt behalten.
:-) bleib bei Dir :cool:

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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:12

amarok hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:03 Hi NoLimits

ich finde es schön, dass Du wieder positiver mit Sex umgehen kannst. Das ist doch schon ein schöner Erfolg, gefährde ihn nicht wieder mit einer evtl. neuen negativen Erfahrung. Dein Gefühl will das haben, was es so sehr vermisst hat, aber Dein Verstand weiss, dass es nicht richtig ist mit Deinem Therapeuten. Ich würde ihm sagen, wie Du Dich fühlst und dass Du ihn bittest, Dir nicht mehr zu Nahe zu kommen, zu Deinem und seinem Schutz. Es wäre schade, wenn ihr die Therapie deswegen abbrechen müsstet.

Ich habe auch ganze 5 Jahre mit meiner Verliebtheit zu meinem Therapeuten gekämpft. Wie ein Magnet, das mich zu ihn hinzieht und ich aber immer dagegen stehen musste. Er hatte mal geschrieben: Liebe "mein Vorname"... (wir sind per du). Ich sagte ihm, dass das wie Butter runter geht und ich sehr geniesse, mir aber wieder zu viel Hoffnung macht. Er soll das bitte nicht mehr schreiben. Ich weiss, dass er mich mag, aber dass es keine Liebe von seiner Seite ist. Wahrscheinlich hatte er gar nicht viel dabei gedacht. Inzwischen ist es von mir aus einfach noch ein sehr gutes Mögen und ich spüre eine starke Bindung zu ihm, die ich still geniesse. Aber ich möchte ihn als Therapeuten unbedingt behalten.
Hi,

danke für deine Antwort. Es ist schwer ihm das zu sagen, es fühlt sich so gut an. Und irgendwie gehören ja auch immer zwei dazu. Ich frage mich, ob er es weiß und irgendwie provoziert, dass ich es ausspreche. Ich habe ihm schon oft gesagt, dass ich ihn sehr mag und angst habe verletzt zu werden. Aber ich habe keine Ahnung wie er das aufgenommen hat. Ob er verstanden hat, dass ich über beide Ohren in ihn verliebt bin oder ob er einfach nur denkt sie findet mich sympathisch und kann nicht damit umgehen. Um mich selbst da zu befreien müsste ich da echt eine Grenze setzen oder die Therapie beenden. Aber das geht gerade nicht. Mir geht es derzeit nicht so gut und er tut mir so unheimlich gut. Er ist das einzige was mich gerade "oben" hält und weitermachen lässt. :(

Es ist irgendwie schön den Gedanken an Sex mit einem Mann wieder zulassen zu können und auch das Gefühl des verliebt seins, aber gleichzeitig tut es auch weh. Diese Sehnsucht nach seiner Nähe. Ich genieße immer jede seiner Berührungen und denke noch heute daran wie er mich mal in den Arm genommen hat als es mir so richtig mies ging.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:17

NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 09:40 Er sucht am Ende der Stunde auch immer meine Nähe, berührt mich flüchtig und lächelt mich an. Eigentlich verschwindet sein lächeln so gut wie nie aus seinem Gesicht.
Und das finde ich schwierig - er trägt also selbst dazu bei, dass solche Gefühle bei dir entstehen und auch bleiben. Liebe in der Psychotherapie ist per se ja nicht schlimm - aber es sollte schon einen gewissen Rahmen nicht verlassen bzw. auf diese Art provoziert werden. Wenn er gerade gegen Stundenende deine Nähe sucht, sorgt er dafür, dass dich an ihn bindet zu einem Zeitpunkt, wo es eigentlich um Ablösung geht. Stundenenden sind immer auch kleine Trennungen. Dass du also vor der großen Trennung Angst hast, ist also mehr als verständlich.
Es ist schön, dass du deine Sexualität wieder gefunden hast - doch es sollte auch an ihm sein, mitzuhelfen, dass du das jetzt im realen Leben ausbauen kannst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:20

Philosophia hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:17
NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 09:40 Er sucht am Ende der Stunde auch immer meine Nähe, berührt mich flüchtig und lächelt mich an. Eigentlich verschwindet sein lächeln so gut wie nie aus seinem Gesicht.
Und das finde ich schwierig - er trägt also selbst dazu bei, dass solche Gefühle bei dir entstehen und auch bleiben. Liebe in der Psychotherapie ist per se ja nicht schlimm - aber es sollte schon einen gewissen Rahmen nicht verlassen bzw. auf diese Art provoziert werden. Wenn er gerade gegen Stundenende deine Nähe sucht, sorgt er dafür, dass dich an ihn bindet zu einem Zeitpunkt, wo es eigentlich um Ablösung geht. Stundenenden sind immer auch kleine Trennungen. Dass du also vor der großen Trennung Angst hast, ist also mehr als verständlich.
Es ist schön, dass du deine Sexualität wieder gefunden hast - doch es sollte auch an ihm sein, mitzuhelfen, dass du das jetzt im realen Leben ausbauen kannst.
Ja es fällt mir total schwer ihn nach der Stunde zu verlassen. Das hat er zumindest selbst schonmal angemerkt. Aber gerade weil er das am Ende der Stunde tut, könnte es vielleicht sein, dass er mich auch so arg mag und es ihm ebenfalls schwer fällt mich gehen zu lassen?

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Philosophia
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:22

Ja, könnte sein, aber seine Interessen dürfen dich nicht in der Therapie halten. Er darf seine Wünsche nicht an dir ausagieren.
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:28

Philosophia hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:22 Ja, könnte sein, aber seine Interessen dürfen dich nicht in der Therapie halten. Er darf seine Wünsche nicht an dir ausagieren.
Wenn er mir nur sagen könnte, dass er mich nicht verlässt wäre das absolut kein Problem für mich. Ich habe diese Trennungsängste schon seit der Kindheit. Es wäre schön nur eine Konstante im Leben zu haben. Das ist er nämlich für mich. Ich finde nicht oft Menschen, mit denen ich so voll auf einer Wellenlänge liege und die mich so nehmen wie ich bin. Oder ich suche mir einfach immer die Falschen...dafür habe ich auch ein Talent :/

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amarok
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:31

Und genau er sollte da die Verantwortung übernehmen! Ich kenne das hin und her gerissen sein, von "ich geniesse es, aber es tut auch weh". Irgendwann musste ich mir aber sagen, das tue ich mir nicht mehr an und setzte langsam ganz feine Grenzen. Zum Glück war es aber bei mir so, dass er immer sehr zurückhaltend war und ich ihn sogar als stur empfand :-).

Irgendwann sind die rosa Wölkchen weg und Du siehst wieder klarer. Deshalb nimm Dir so viel Zeit wie Du brauchst, bis Du es ansprechen kannst.
:-) bleib bei Dir :cool:

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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:42

amarok hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:31 Und genau er sollte da die Verantwortung übernehmen! Ich kenne das hin und her gerissen sein, von "ich geniesse es, aber es tut auch weh". Irgendwann musste ich mir aber sagen, das tue ich mir nicht mehr an und setzte langsam ganz feine Grenzen. Zum Glück war es aber bei mir so, dass er immer sehr zurückhaltend war und ich ihn sogar als stur empfand :-).

Irgendwann sind die rosa Wölkchen weg und Du siehst wieder klarer. Deshalb nimm Dir so viel Zeit wie Du brauchst, bis Du es ansprechen kannst.
Auf mich wirkt das so, als wäre das für dich auch ein wichtiger Schritt in der Therapie und generell ein Thema vllt bei dir im Leben gewesen. Das ist ja dann richtig klasse, dass du das hinbekommen hast! Ich wünschte ich könnte da auch so konsequent sein. Das Ganze wäre auch sicherlich leichter mit genug sozialen Kontakten, die gut und stabil sind.

Bislang bin ich ihm leider echt ausgeliefert. Ich würde ihm wirklich alles erlauben und durchgehen lassen. Wenn er mich küssen wollte weiß ich aber nicht wie ich reagieren würde. Ich glaube ich würde weinen, weil ich weiß, dass er eine Familie hat und sich garantiert nicht für mich entscheiden würde. Wenn er mir aber versichern würde, dass es okay ist würde ich es zulassen. Ohman das ist irgendwie echt peinlich :red: :red:

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 10:54

NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:28 . Ich habe diese Trennungsängste schon seit der Kindheit. Es wäre schön nur eine Konstante im Leben zu haben. Das ist er nämlich für mich. Ich finde nicht oft Menschen, mit denen ich so voll auf einer Wellenlänge liege und die mich so nehmen wie ich bin.
ich glaube du vermischst da jetzt Dinge
Er ist dein Therapeut. Eine Fachperson, die dafür bezahlt wird dir zu helfen und die die Ausbildung und Qualifikation hat dir zu helfen.
Therapie kannst du immer wieder machen wenn du das brauchst. DAS ist eine Konstante
Und natürlich gibt er dir professionell das Gefühl auf einer Wellenlänge zu sein und nimmt dich wie du bist.
Das ist seine Aufgabe.

Das klingt sehr hart, aber wie ich finde auch tröstlich.
Und es schadet nicht sich das immer wieder klar zu machen.

Das andere sind Menschen im Privatleben, Freundschaften, Bekanntschaften, Beziehungen
Es ist nicht leicht da etwas aufzubauen. Aber es geht, es lohnt sich.
Und du könntest z.B. in der Therapie daran arbeiten, es ist nämlich kein Naturgesetz sich "immer die Falschen" zu suchen. Man kann lernen hinzuschauen, auf sich zu schauen.

Das würde dir denke ich auch helfen da alles auf den Therapeuten zu fokussieren.
Denn ein Stück weit ist das schon auch deine Entscheidung

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amarok
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 11:02

Die Trennungs- oder Verlustängste hatte ich auch, resp. habe ich immer noch und bin deshalb noch nicht bereit die Therapie abzuschliessen. Ich habe halt eine so kindliche Naivität in mir drin und vertraue ihm voll, dass ich alles erzähle, was mich beschäftigt. Er meinte öfters, das er es sehr wohl spürt und ich ihm immer schreiben kann und wenn es gar nicht mehr geht auch anrufen. Ich musste erst ein paar Mal mit ihm die Erfahrung machen, dass er mich wirklich nicht weg schickt, bis ich mir jetzt auch innerlich sicher bin, dass er das aushält. Und ich weiss heute, dass er es mir sagen würde, wenn für ihn etwas nicht mehr stimmt und dann reden wir drüber. Und er sehr gut die Verantwortung für sich selber tragen kann und ich mir keine Sorgen um ihn machen muss. Noch heute muss ich lernen, dass Meinungsverschiedenheiten nicht gleich Trennung bedeuten.

Ich nehme mal stark an, dass er es spürt, dass Du ihn mehr als nur magst. Aber genau dann sollte er sich eigentlich zurück halten mit Berührungen und seine Übertragung in einer Supervision selber lösen. Ist Dein Therapeut denn noch jung in diesem Beruf und hat noch wenig Erfahrung?

Ganz ehrlich gesagt, hätte ich mir das in den Arm nehmen auch gefallen lassen. Ich wäre ein gutes Opfer dafür gewesen, denn ich sehnte mich nach einem Vater, der mich so akzeptiert, wie ich bin. Jedoch bei Küssen oder Sex hätte ich Panik bekommen. Aber ich bin, im Unterschied zu Deinem Therapeuten, froh, dass er die Verantwortung übernommen hat und auch gar nie so etwas wollte. Deshalb war es für mich einfacher, als bei Dir, weil er immer die Distanz gehalten hat und mich oft verständnisvoll aber bestimmt zurück gewiesen hat. Es tat manchmal echt weh, so "zurück gestossen" zu werden, aber heute bin ich froh darüber.

Du agierst noch aus Deinen kindliche Emotionen, was bei mir auch der Fall war. Aber irgendwann ist der erwachsene Verstand und das kindliche Gefühl gereift und auf gleicher Höhe und dann bist Du EINS und kannst Du bei Dir bleiben und für Dich Grenzen setzen.
:-) bleib bei Dir :cool:

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Beitrag Sa., 03.07.2021, 11:04

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:54
Und natürlich gibt er dir professionell das Gefühl auf einer Wellenlänge zu sein und nimmt dich wie du bist.
Das ist seine Aufgabe.

Das würde dir denke ich auch helfen da alles auf den Therapeuten zu fokussieren.
Denn ein Stück weit ist das schon auch deine Entscheidung
Also ist das was er tut alles nur gestellt um mir ein gutes Gefühl zu geben? Das ist irgendwie manipulativ und unecht. Heißt er kann mich auch scheiße finden und tut trotzdem so als würde er mich mögen? Ich will lieber etwas das "echt" ist. Dann will ich lieber nicht mehr hingehen als verarscht zu werden und mit meinen Gefühlen zu spielen. Wieso kann er sich dann nicht zumindest neutral benehmen, wie alle anderen Therapeuten aus Kliniken und Ärzte?

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Philosophia
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 11:08

NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 10:28 Es wäre schön nur eine Konstante im Leben zu haben. Das ist er nämlich für mich. Ich finde nicht oft Menschen, mit denen ich so voll auf einer Wellenlänge liege und die mich so nehmen wie ich bin.
Ich möchte es auch noch mal betonen: Er nimmt dich nicht einfach so - er wird dafür bezahlt. Zum anderen ist es nicht die Aufgabe eines Therapeuten die einzige Konstante im Leben des Patienten zu sein - vielleicht mal kurz, aber langfristig sollte er dazu verhelfen, dich so weit zu stärken, dass du diese Konstante im echten Leben findest. Die therapeutische Beziehung ist, so intensiv sie auch sein mag, eine künstliche Beziehung. Im echten Leben würde der Therapeut sich nicht immer nur dir widmen - der hat auch seine Bedürfnisse (die er offenbar nicht hinreichend zurückhält in der Therapie...). Therapeuten müssen sich nicht neutral benehmen - aber so, dass es dem Patienten nützt und nicht schadet. Patienten langfristig abhängig zu machen, ist ein Therapiefehler.
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amarok
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 11:11

Genau weil Du vieles in sein Verhalten interpretierst, würde ich es ansprechen. Du interpretierst aus Deinen Erfahrungen, was vielleicht stimmt, vielleicht aber auch gar nicht. Vielleicht hat er in seiner Beziehung gerade eine Kriese und geniesst Deine Aufmerksamkeit. Aber dann ist es nur momentan und er sollte das für sich selber lösen. Erst wenn Du ihn fragst, weisst Du woran Du bist. Und dann denkst Du vielleicht; oh je warum habe ich mir solche Sorgen gemacht. Redet miteinander, dass ihr beide Klarheit habt und darauf in der Therapie aufbauen könnt.
:-) bleib bei Dir :cool:

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NoLimits
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Beitrag Sa., 03.07.2021, 11:19

Hm okay danke erstmal soweit. Ich glaube ich muss das erstmal sacken lassen, um keine impulsive Email zu schicken mit dem Therapieabbruch. Ich weiß jetzt gerade gar nicht mehr, was echt und was gespielt ist. Heißt mein ganzes Auftreten ist eigentlich immer noch nicht gut, weil ich jemanden brauche, der dafür bezahlt wird um mich anzunehmen. Gerade kommt nur das bei mir an :(

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