Therapeutin rutscht in Wahrnehmung auf Täterseite

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Shukria
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Therapeutin rutscht in Wahrnehmung auf Täterseite

Beitrag Fr., 01.10.2021, 20:49

Ich hab ein Thema in der Therapie aufgemacht, eher unfreiwillig weil der innere Druck so groß war und ich Entlastung brauchte. Die hab ich auch von der Therapeutin bekommen aber jetzt schäme ich mich für das was sie hierbei über mich erfahren hat sehr und würde es gerne ungeschehen machen. Geht aber nicht. Obwohl ich sie inzwischen gut kenne, kann ich nicht die innere Gewissheit halten, dass sie bei mir steht, sondern immer wieder rutsche ich in die Wahrnehmung, dass sie auf die Täterseite kippt und dort steht. Das belastet mich sehr. Mir ihrer nicht stabil sicher zu sein und nächste Woche da wieder hinzugehen mit dieser inneren Unsicherheit find ich total anstrengend. Kennt jemand oder hat Ideen bzw. Strategien für solche Situationen?

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 01.10.2021, 21:03

für dein hirn ist es vielleicht eine gute kompensationsstrategie sie auf täterseite zu sehen.
Jetzt gehts darum das auszuhalten und eine neue erfahrung hoffentlich zu machen, ergo hingehen aushalten und drüber reden, neue erfahrung(en) machen und mutig bleiben.
..:..

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 01.10.2021, 21:14

Hallo Shukria,

dass ist jetzt nichts schlimmes oder außergewöhnliches, wenn traumatisierte Menschen eine Täterübertragung entwickeln. In der Therapie finde ich es noch viel "normaler" als draußen, weil man sich ja sehr mit der Therapeutin auseinandersetzt und zwangsläufig irgendwann getigert ist oder Missverständnisse auftreten. Nicht umsonst ist Misstrauen ein Symptom einer kPTBS.

Du hast es ja sogar erkannt oder ihr habt es gemeinsam aufgedeckt, was bei dir aktuell geschieht. Schlimmer wäre es, du würdest ihr unterstellen sie sei tatsächlich "so".

Von daher gibt es mMn keinen Grund dich zu grämen. Und da du nun erkannt hast, womit du ein Thema hast, kannst du mit diesem arbeiten. Ich war in meiner Therapie auch sehr misstrauisch und habe meiner Thera "meine heiklen Themen vorgeworfen".

Geändert hat es sich, als ich spürte sie ist anders als die Täter früher und sie hat wirklich Interesse daran, dass es mir gut geht und ich mich entwickele. Allerdings habe ich mir auch gewisse Sätze immer wieder selbst vorsagen müssen. Mal schrieb sie mir auch eine Karte, auf der sie festhielt, dass die Dinge vor denen ich Angst habe, bei ihr nicht eintreten würden. Die habe ich mir auch eine Zeitlang immer wieder durchgelesen. Letztendlich war es der Mix aus mehreren Dingen, der mir geholfen hat.

- Zu spüren!! sie ist anders
- immer wieder thematisieren
- Karte
- meine Monologe mit mir
- den Unterschied zu früher klar machen

Natürlich half all das nicht vor Rückfällen, aber die Krisen wurden seltener und leichter.

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Alani
Helferlein
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Beitrag Fr., 01.10.2021, 21:50

Hi,
ich kenne das leider ziemlich gut...
Voll schade, dass man da von therapeutischer Seite so wenig Hinweise bekommt, wie man mit so etwas besser umgehen kann. Hat Dir Deine Therapeutin denn mal gesagt wieso das so passiert bzw. was Du dagegen tun könntest?

Fiktive Briefe schreiben hilft schon etwas, finde ich. Also alles was ich loswerden möchte aber gar nicht gehört werden will. Oder wo ich die Befürchtung habe dass es dann wie bei Dir sein würde wenn ich es tatsächlich sagen würde. Bzw. was ich auch super doof finde ist, wenn man z.B. etwas erzählt was für einen wirklich schlimm ist, und dann gar keine Reaktion kommt. Oder auch noch Verständnis für andere gefordert wird, wo man eigentlich selber das bräuchte. Immerhin kam von Deiner Therapeutin sogar eine passende Reaktion. Das ist ja schonmal wirklich gut. Natürlich blöd, dass es trotzdem bei Dir so umschwenkt, dass so eine Befürchtung vor Strafe dann hochkommt. "Dass Du es quasi gewagt hast das zu sagen." Das hat wohl viel mit so falschen Schuldgefühlen zu tun die noch verankert sind.

Da meine letzte Therapeutin mich ziemlich im Regen stehen hat lassen, versuche ich nun einen Trick, wie ich trotzdem ab und zu bzw. wenn es wirklich notwendig ist wieder in diese positive Haltung reinkomme. Ich versuche mir dann einfach vorzustellen, dass dort eine Person ist, die noch genauso unterstützend ist wie ich das mal zeitweise wahrgenommen habe. Und auch wenn es tatsächlich gar nicht mehr der Realität entspricht, versuche ich einfach über die Vorstellungskraft noch einmal an diese Quelle zu kommen. Dann braucht das in echt vielleicht auch gar nicht mehr zu sein, wenn Du verstehst was ich meine. Das könnte vielleicht auch bei Dir helfen, wenn das zwischendurch so wegkippt. Und immerhin ist die Person in echt dann sogar noch da und bemüht sich :)

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 01.10.2021, 21:51

Shukria hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 20:49 sein und nächste Woche da wieder hinzugehen mit dieser inneren Unsicherheit find ich total anstrengend. Kennt jemand oder hat Ideen bzw. Strategien für solche Situationen?
ja ich kenne das - ist wahrscheinlich auch der Klassiker bei Traumatisierungen.

Ich durfte und darf und soll meine Therapeutin dann kontaktieren.
Per SMS oder Mail und sie ruft mich dann zeitnah an.
Natürlich mache ich das nicht dauernd, aber ich darf. Und sie löst diese Unsicherheiten, diese Gefühle dann auf.
Mit sehr klaren Aussagen und Ansagen, sie stabilisiert mich dann soweit dass es wieder geht bis zur nächsten Stunde.
Mir hilft das sehr, mir gibt das Sicherheit und Halt. Und damit verändert sich nach und nach die Häufigkeit und die Tiefe dieser negativen Gefühle, das hätte ich nie für möglich gehalten.

Wäre es dir möglich mit der Therapeutin Kontakt aufzunehmen?

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 06:41

Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich sitz grad nur davor und weine die ganze Zeit, nachdem ich Euch gelesen habe.
Ich versuch später drauf zu antworten, momentan bin ich zu sehr durcheinander.
Kontakt aufnehmen ist vielleicht der direkteste und gesündeste Weg um nicht solange in meiner Schleife zu hängen aber der macht mir auch Angst. Ich habe ja grad Angst vor ihr.
Ich les die Antworten noch mal in Ruhe, wenn ich ruhiger bin und antworte dann, heute oder morgen.
LG

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:26

Sinarellas hat geschrieben: für dein hirn ist es vielleicht eine gute kompensationsstrategie sie auf täterseite zu sehen.
Wie meinst du das? Das verstehe ich nicht. Magst du das näher erklären?

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:33

peppermint patty hat geschrieben: dass ist jetzt nichts schlimmes oder außergewöhnliches, wenn traumatisierte Menschen eine Täterübertragung entwickeln.
Für mich ist es schlimm, weil der TherapieRaum ja grundsätzlich "sicher" ist und ich mir da grad nicht mehr sicher bin.

Ich sehe schon noch das sie anders ist als die Täter früher aber ich vertraue dem grad nicht, weil sich die Wahrnehmung so überlappen. Und ich es nicht gehalten bekomme.

Eigentlich ist es die letzten 1-2 Jahre auch deutlich besser geworden, die Krisen kleiner, nur wenn massiv neue Verknüpfungen aufbrechen dich aufdeckende Arbeit dann gerät alles noch mal richtig ins Wanken

Ich nehm mir das noch mal mit, vor allem Unterschiede noch mal mir bewusster zu machen und da reinzuspüren.

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:40

Alani hat geschrieben: Voll schade, dass man da von therapeutischer Seite so wenig Hinweise bekommt, wie man mit so etwas besser umgehen kann. Hat Dir Deine Therapeutin denn mal gesagt wieso das so passiert bzw. was Du dagegen tun könntest?
Njain.
Vergleichen, was ihr hier schon gesagt habt
Reorientierungsübungen

Das hilft auch kurzfristig aber nicht da nicht nach der Stabilisierung wieder erneut reinzurutschen.
Zudem ist ständig jemand um mich und reist mich aus den Übungen raus. Vormittags ist das große Kind da nachmittags das kleine oder ich bin auf Arbeit
Absprachen in der Familie das ich grad Ruhe brauche funktionieren nicht, niemand hält sich dran nicht zu stören. Oder ich hänge doch wieder ein STOPP schild vor meine Schlafzimmer Tür, lesen können die ja alle
Alani hat geschrieben: dass dort eine Person ist, die noch genauso unterstützend ist wie ich das mal zeitweise wahrgenommen habe. Und auch wenn es tatsächlich gar nicht mehr der Realität entspricht, versuche ich einfach über die Vorstellungskraft noch einmal an diese Quelle zu kommen. [...] Und immerhin ist die Person in echt dann sogar noch da und bemüht sich :)
Ich versuchs mal

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Shukria
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 08:43

chrysokoll hat geschrieben: Wäre es dir möglich mit der Therapeutin Kontakt aufzunehmen?
Danke, das hat mir jetzt noch mal Mut gemacht! ich schreib ihr ne Nachricht wo ich emotional feststecke und das ich ne kurze Rückmeldung brauche, sie wird sich dann bestimmt Anfang der Woche zurückmelden

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 02.10.2021, 09:04

Shukria hat geschrieben: Fr., 01.10.2021, 20:49Obwohl ich sie inzwischen gut kenne, kann ich nicht die innere Gewissheit halten, dass sie bei mir steht, sondern immer wieder rutsche ich in die Wahrnehmung, dass sie auf die Täterseite kippt und dort steht.

Ich vermute mal, dass du in der Kindheit den Fall hattest, dass ein Elternteil Täter war und der andere Elternteil dem Täter gegenüber loyal?

Und dass du deswegen auch jetzt immer wieder in das Muster fällst dass dir nahestehende nicht-selbst-Täter zum Täter loyal sind.

Das ist keine Wahrnehmung von dir, das ist eine Projektion oder Übertragung. Eine Wahrnehmung wäre, wenn sie tatsächlich sichtbare Verhaltensweisen an den Tag leben würde die darauf hinweisen dass sie sich auf die Seite des Täters schlägt.

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Shukria
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Beitrag So., 03.10.2021, 06:51

Nein, bei mir sind beide Elternteile "Täter" unter unterschiedlichen Voraussetzungen.

Mir geht's aber auch weniger darum wie man das genau nennt ob Wahrnehmung oder Projektion. Die Begriffserklärung hilft mir nicht im Umgang damit.

Zur Zeit überwiegt eh die Scham, das sie jetzt Dinge von mir weiß über die ich noch nicht bereit war zu reden. Nur weil es in der Bearbeitung mit angetriggert wurde und ich es offen legen musste, um Unterstützung in der Einordnung zu bekommen.

Aber ich selber, bewusst als Thema, hätte es noch lange nicht eingebracht. Und jetzt muss ich entscheiden ob ich trotzdem wieder hingehe mit dem Schamgefühl, dem Gefühl die Kontrolle über meinen eigenen Prozess verloren zu haben und auf die Beziehung baue oder irgendwie die Kontrolle zurückbekomme. Das nicht mehr wenn ich über A rede, B hochkommt

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Arakakadu
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Beitrag So., 03.10.2021, 07:37

Hallo shukria!
Ich glaube du überträgst dein trauma gerade? Und ja. Mein Therapeut sagt, dass genau das das Thema ist und es jz darum geht das gemeinsam aufzuarbeiten, klären und auszuhalten, eine neue Erfahrung machen.
Ich kann dir nur raten, das alles gut auszusprechen, all deine Zweifel. Ich hab lange durchgehalten, aber momentan ist es bei mir fast gar nicht mehr, ich habe nach jeder Stunde Panik, fühle mich gehasst, bewertet, abgewertet und fallen gelassen. Und von meiner Freundin, die auch bei ihm ist, auch. Bei mir ist plötzlich ziemliches Chaos entstanden und meine Wahrnehmung ist völlig daneben, ich glaube nicht, dass das gut ist und bald stehe ich völlig alleine da.
Ich will dir damit nur sagen, dass ich dir wünschen würde, dass das nicht schlimmer wird. Bei mir hat es eben genau so angefangen, mit Misstrauen das immer heftiger wurde und sich jetzt gar nicht mehr bearbeiten lässt. :(
Was machst du schnell für ne Therapie?

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Shukria
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Beitrag So., 03.10.2021, 09:57

Hallo Marlena, ich weiß jetzt nicht so genau was ich dir antworten soll.
Ihr gegenüber offen gemacht hab ich es ja jetzt, sie wird mir sicher nächste Woche antworten. Und solange versuch ich mich daran zu erinnern /abzurufen wie sie sich grundsätzlich mir gegenüber verhält und mich auf den positiven Rückhalt zu konzentrieren, den ich sonst erlebe im Kontakt mit ihr. Ich hab inzwischen mein Grundgefühl wiedergefunden, das es sich lösen lassen wird mit ihr, auch wenn ich emotional grad noch sehr aufgewühlt bin.

Bei dir scheint es im Erleben eher grundsätzlich sehr stark zu schwanken und das schon über viele Monate. Das du dann wenn du auf der einer Seite stehst,(Beziehung ist negativ) gar nicht mehr in den Kontakt mit der anderen(es gibt auch positives) und umgekehrt, kommst.


Waldschratin
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Beitrag So., 03.10.2021, 11:44

Hallo Shukria,
ich hab das bei mir als recht "normal" erlebt, dass immer mal wieder Themen angetriggert wurden, die ich "geplant" noch gar nicht aufs Tablett gebracht hätte. Und ich dann sozusagen gezwungen war, mich zu öffnen, wenn das Ganze nicht den Bach runter gehen sollte.
Und Scham (Urscham) ist eh ein zentrales Thema bei mir, also dieses vor lauter mich schämen meinen, ich kann da nie nie nie wieder hingehen, sonst... Kenn ich nur allzu gut.
Auch das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben.

Ich hab mir dann oft geholfen mit "Neugierde" im weitesten Sinn.
Also so lange mich zu überwinden und hinzuzwingen und rauszustottern, was geht, bis ich rausbekommen habe, ob die Theraseite auch jetzt und grade jetzt hält, was bisher "versprochen" wurde und als Gesamteindruck bei mir angekommen war - oder nicht.

Das ging einher mit viel Trotz meinerseits, einem "gesunden" Pragmatismus, einem etwas weniger "gesunden" Fatalismus und halt dem wirklich starken Wunsch, das "Wahre" rauszufinden und nicht wieder Täuschungen/Eigentäuschungen aufzusitzen, wie mir das als Kind permanent passiert ist.

Hat dann halt auch eingeschlossen, dass ich nicht 0 zu 1 nur reagiert habe. Also wenn der Thera tatsächlich mal nicht auf meiner Seite gewesen wäre, ich dann als "bewiesen" angesehen hätte, dass er "eh nie" das gewesen sei.
Sondern dann weiter und weiter probiert und ja : getestet hätte, ob auf ihn Verlass ist, so grundsätzlich, oder eben nicht, weil ich ihn eh schon seit jeher ankotze mit meiner bloßen Anwesenheit.

Du hast mit deiner Thera jedenfalls schon so viel positive Beziehung erfahren, dass es dir selbst jetzt von selber schon möglich war, dich auf dein Grundgefühl ihr gegenüber zu beziehen und das, was du mit ihr erlebt hast, gegen das, was grade abgeht in dir, daneben "lebendig" zu behalten. :thumbsup:

Bei mir hat das eigentlich nur auf diese Art funktioniert...
Immer wieder "vergleichen" und mich besinnen auf das tatsächlich schon Erlebte mit dem Thera.
Aber wenn sowas aufploppte, auch immer wieder "testen" zu müssen/wollen, ob es sich jetztjetzt auch immer noch so verhält oder ich nicht doch bisher Täuschungen aufgesessen bin.
Und dann diese recht schweren Zeiten gemanagt zu bekommen mit innerer Arbeit, wenn man so fühlt und erlebt wie "Damals", aber das "Jetzt" ganz anders abgelaufen ist, eigentlich... Und man dann verwirrt da steht und nicht weiß, welcher Seite man jetzt glauben soll. Der Gewohnten von früher, oder sich einlassen auf das riskante Abenteuer, mal "Anderem" ne Chance zu geben...

Letztlich hilft nur die Rückversicherung. Wobei das bei mir nicht lange nachhalte, was er sagte.
Viel mehr ausgerichtet hat bei mir das, was er tatsächlich dann tat, am besten in spontanen Situationen.

Was da mal sehr das Positive verankert hat in mir, war z.B. diese Gelegenheit, wo ich ihn gefragt hab, ob das ok ist für ihn, wenn ich die Stunden mir aufzeichne. Erwartet hab ich lange Diskussionen und um den Brei rumquatschen, warum und weshalb und was ich davon hätte und dass ihm nicht wohl dabei wäre (Also Misstrauen/fehlendes Vertrauen mir gegenüber, dass ichs nicht gegen ihn verwende etc.). Ich hatte das so schon in der TfP erfahren gehabt.

Er sagte nur einfach "Ja, klar!" - und gut war.
Das hat in mir weitaus mehr an Vertrauen und Nähe/Bindung möglich gemacht und verankert, als allerhand jahrelanges "Reden drüber" vorneweg.

Ich wünsch dir, dass die Antwort deiner Thera nächste Woche dich gut "abholen" kann, grade bzgl. der Schämerei und Unsicherheit. Meiner sagte da mal - ist schon ewig her, es "trägt" mich aber immer noch : "Schämen Sie sich ruhig, es stört nicht."
Hat mich sehr entlastet, weil ich mich schämen durfte, ganz un-verschämt ;-), und halt auch so da sein durfte und angenommen wurde und gut war.

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