Dauer Krankenkasse Genehmigung

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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saffiatou
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 11:14

Hallo Ado,

ich finde es ganz toll, wie Du kämpfst und drück Dir alle Daumen!

Vor ein paar Tagen habe ich noch an Dich gedacht, weil ich in dem Mitteilungsblatt
des Sozialverbandes einen Bericht gelesen habe, in dem steht, daß wenn die
Krankenkasse einen Antrag nicht schnell genug bearbeitet gilt es als stillschweigende
Bewilligung. Da gibt es tatsächlich einige Rechtsgültige Urteile.


Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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away
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 13:13

Liebe Ado,
genau. Das war doch von Anfang an das Problem, dass deine Kasse zu lange für ihre Entscheidung gebraucht hat. Die sind wirklich richtig dabei, dich für dumm zu verkaufen. Jedenfalls kommt es mir so vor. Und weißt du, am Ende ist es egal, warum sie genehmigen, Hauptsache, sie genehmigen. Könntest du dann zurück zu der Therapeutin?

Ich drücke dir die Daumen!!!

away

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lisbeth
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 13:30

Für alle die es in diesem Zusammenhang interessiert, hier eine Information der Bundespsychotherapeutenkammer zum aktuellen Urteil des Bundessozialgerichts:

Psychotherapie gilt als genehmigt, wenn Kasse nicht rechtzeitig antwortet
http://www.bptk.de/aktuell/einzelseite/ ... ap-90.html

In dem Fall handelt es sich allerdings nicht um das Kostenerstattungsverfahren wie bei Ado.

@Ado: Ich drück dir die Daumen, dass du die Bewilligung bekommst. Anscheinend scheint deine Kasse sich da ja auch extremst bockig anzustellen, wenn der Richter am Sozialgericht die schon auffordert, den Antrag zu genehmigen...

Herzliche Grüße von Lisbeth
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― Anne Lamott

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AdoLife
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 15:34

Danke euch! Ja, das mit den 5-Wochen habe ich ja auch von Anfang an gesagt, aber wie heißt es so schön "Recht haben und Recht bekommen, sind zwei paar Schuhe". Nach dem Infoblatt der BpTK, was die Krankenkasse mitgeschickt hatte, war ich mir nicht mal mehr sicher, ob ich diesbezüglich Recht habe und habe mehr inhaltlich argumentiert. Aber auch wenn es sehr rechtlich und komplex klingt, glaube ich es doch richtig zu verstanden haben, dass der Richter auf meiner Seite ist und das ist doch schon mal was wert...

Puuuh ich überlege glatt der Thera zu schreiben. Ich denke schon, dass der Platz noch zur Verfügung steht. Sie meinte ich solle mich melden, wenn es etwas Neues gibt, ansonsten meldet sie sich nach 3 Wochen mal. Da habe ich erst gezögert, weil das haben schon anderere versprochne und nicht gemacht, aber ihr habe ich es tatsächlich geglaubt, umso schlimmer wäre es, wenn sie es nicht tut, so dass ich ihr schon fast zuvorkommen möchte. Das wäre jedenfalls nächste Woche. Einerseits möchte ich es ihr schreiben, andererseits... wenn es doch schief geht... ich habe grad so sehr mit den Abschieden zu kämpfen, dass jegliche Kontaktaufnahme mich noch mehr durch die Hölle schickt, wie auch die Bitte an meine alte Thera mir noch eine Stellungnahme zu schreiben, wozu die Uniklinik mich gedrängt hat. Ich glaube ich warte erst mal noch ab, was das Telefonat und die Widerspruchsausschussitzung nächste Woche ergibt.

Da ich heute Nacht wieder kaum geschlafen habe, bin ich nach der Physio auf der Couch eingeschlafen und das doch deutlich länger als gedacht... jedenfalls habe ich dadurch zwei Anrufe des Teamleiters oder Abteilungsleiters von der Krankenkasse verpasst. Nun ist mir wieder kotzübel... habe versucht zurückzurufen (Herzschlag bis zum Hals...), aber er hat natürlich jetzt schon Feierabend. Also bis Montag abwarten... :/
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AdoLife
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Beitrag Sa., 02.04.2016, 21:53

Ich war vorhin am Briefkasten. Post der Krankenkasse. Mir war schon wieder kotzübel und zittrig. Mit guten Neuigkeiten habe ich nicht mehr gerechnet, doch siehe da ich habe soeben Kostenzusage für die Therapie erhalten!!!!

Ich denke, das hat nicht das ergänzende Schreiben meiner ehemaligen Thera, sondern das Schreiben des Richters des Sozialgerichtes bewirkt. Der hat die schließlich ganz klar drauf hingewiesen, den Antrag aus formellen Gründen zu genehmigen, denn die 5-Wochen-Frist gelte auch im Kostenerstattungsverfahren! Dazu gebe es zwischenzeitlich eine umfangreiche Rechtsprechung.

Nachdem die letzten Wochen die Hölle waren und ich mehrfach an dem Punkt war alles zu beenden und mir mittlerweile auch konkrete Gedanken dazu gemacht habe, bin ich gerade sehr erleichtert, dass ich nicht aufgeben habe und sich der Kampf doch noch gelohnt hat. Ich hoffe nun, dass ich mit den 45 Stunden (bzw. 35 sind noch übrig den Rest haben wir zur Stabilisierung während der Antragszeit benötigt) nun schnell Fortschritte erzielen und bald auf eigenen Beinen stehen kann.

Was ich euch auf jeden Fall mit auf den Weg geben will ist: Kämpft für euer Recht und gebt nicht auf, auch wenn ihr keine Kraft mehr habt und keine Unterstützung bekommt. Manchmal lohnt es sich und es geht doch noch gut aus...
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Solage
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Beitrag Sa., 02.04.2016, 22:25

Herzlichen Glückwunsch AdoLife!

Dass Du so für Dich gekämpft hast: HUT AB!
Mit Erfolg wie man sieht. Das macht Mut!

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saffiatou
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:36

Hallo Ado,

ich freue mich so frü Dich! Du kannst stolz auf Dich sein, daß Du so mutig warst den Kampf auf Dich zunehmen!

Glückwunsch!

Alles Gute in der Thera,
Saffia
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lisbeth
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Beitrag So., 03.04.2016, 12:22

Mensch, das sind ja mal gute Nachrichten. Ich freu mich für dich!
Gut für dich dass du drangeblieben bist, nicht locker gelassen und für dich und deine Therapie gekämpft hast!
Am besten gut abspeichern im Gedächtnis, damit du dich in Zeiten, wenn du mal an deiner Handlungsfähigkeit zweifeln solltest, dich an diesen Erfolg erinnern kannst!

Herzliche Grüße, Lisbeth
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― Anne Lamott


Darksheep
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Beitrag Mi., 06.04.2016, 19:18

Glückwunsch!!!!! : )
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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orange_crush
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Beitrag Mi., 17.01.2018, 09:00

Guten Morgen,
ich bin gerade nicht so gut beissamen und entschuldige mich schon mal dafür, dass ich die Suche nur kurz nutzen konnte, um meine Frage zu beantworten (was ich nicht schaffte, darum die Weiterführung dieses Threads).

Ich frage mich folgendes: Wenn ich einen neuen Therapieantrag stellen möchte, müssen ja zwei Jahre Pause dazwischen gewesen sein, wenn es das gleiche Verfahren sein soll. Welches Datum wird hier als Grundlage heran gezogen: Die letzte Therapiesitzung oder das Datum des letzten, bewilligten Antrags? Finde das alles sehr verwirrend...


isabe
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Beitrag Mi., 17.01.2018, 09:10

Die letzte Sitzung.

Allerdings gelten die zwei Jahre nicht wirklich: Wenn du Glück hast, bekommst du die Therapie auch vorher (der Th. muss dafür einen Bericht schreiben). Wenn du Pech hast, bekommst du sie gar nicht.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 17.01.2018, 09:25

Hallo orange_crush,

die zwei Jahre sind nicht in Stein gemeißelt.

Die zwei Jahre beziehen sich darauf, dass nach Ablauf dieser Frist eine Kurzzeittherapie ohne ausführlichen Antrag/Gutachten angefangen werden kann. Wenn du behandlungsbedürftige Probleme hast, dann kann auch vor Ablauf der 2 Jahre eine Therapie notwendig sein und auch bezahlt werden. Allerdings ab der ersten Stunde mit Antrag/Gutachten. Was viel Arbeit bei ungewissem Ausgang ist, daher winken da viele Therapeuten ab, zumal genug Patienten Schlange stehen, bei denen kein Antrag für die ersten 24 Stunden zu stellen wäre. Meistens sind die Aussichten auf Erfolg, den Antrag genehmigt zu bekommen, in einem anderen Verfahren "besser", deshalb wird oft der Verfahrenswechsel empfohlen. Da hängt vieles vom Geschick des Therapeuten ab, den Antrag so zu formulieren, dass die Gutachter der Indikation folgen...

Manche Krankenkassen sind auch kulant, was den ausführlichen Antrag bei Verfahrenswechsel vor Ablauf der zwei Jahre betrifft. Meine hatte mir bzw. der Therapeutin das vor 2 Jahren "erlassen" und auf den Antrag verzichtet. Da kann es sich durchaus lohnen mal nachzufragen. Das ist aber eine Einzelfallentscheidung und nichts, worauf man einen "Anspruch" erheben könnte.

Die zwei Jahre gelten ab der letzten "regulären" Stunde. Bzw. ab dem Ende des Quartals, in dem die letzte Stunde war, da bin ich mir grad nicht sicher.

Möglicherweise, wenn du "chronische" Probleme hast, kannst du mal versuchen bei einer psychiatrischen Institutsambulanz einen Termin zu bekommen um mit den Therapeuten dort zu schauen, welche Behandlungsoptionen in einer PiA für dich möglich wären. Dort gibt es mehr Möglichkeiten jenseits der "normalen" Therapiestunden-Kontingente. Einfach mal suchen, ob da was in deiner Nähe ist.

Ansonsten kann ich für therapie-freie Zeiten (egal ob freiwillig oder nicht) sehr empfehlen, sich nach Kursangeboten umzuschauen, die sich auch auf das psychische Wohlbefinden auswirken, zB MBSR (mindful based stress reduction) oder MSC (mindful self compassion). Aus beiden habe ich wertvolle Anregungen für mich und meinen Alltag mitgenommen, und es hat mir geholfen mit mir selbst anders umzugehen... MBSR-Kurse werden oft von der Krankenkasse als Präventionskurs bezuschusst. Yoga, Tai Chi oder Qigong wären auch noch Dinge, die mir einfallen, um über die Körperebene einfach ein wenig Ruhe und Erdung wieder ins innere System reinzubringen.

Alles Gute. lisbeth.
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― Anne Lamott

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