Erfahrungen mit EMDR oder Ego State Therapie

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Dampfnudel
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Erfahrungen mit EMDR oder Ego State Therapie

Beitrag Fr., 08.02.2019, 00:04

Hallo,

nach einem Umzug in eine andere Region suche ich momentan eine(n) neue(n) Therapeuten/in, weil ich mal wieder mit Angstzuständen, Depersonalisierung, Depressionen, starken Impulsen zu selbstverletzendem Verhalten und so zu kämpfen habe.

Ich hatte bis jetzt drei Erstgespräche. Zwei der drei Therapeutinnen sagten mir in dem Gespräch, dass sie Ausbildungen in Traumatherapie hätten (das wusste ich vorher nicht) und bei mir aufgrund der geschilderten Symptome und meiner Geschichte eine PTBS vermuteten. Die eine meinte, sie würde mit EMDR arbeiten, die andere mit Ego State Therapie.

Nun haben beide ohnehin noch einige Monate Wartezeit, und probatorische Sitzungen gibt es ja auch noch, aber ich denke gerade schon viel darüber nach, was mir vielleicht weiterhelfen könnte, zumal die bisherigen Therapien (keine Traumatherapien) zwar auch was bewirkt, aber nicht sooo den durchschlagenden Erfolg gebracht haben, und mich würde sehr interessieren, ob Ihr Erfahrungen mit einer der Methoden habt und wenn ja, welche.

LG Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 19:39

Ego State Therapie macht in erster Linie Sinn, wenn Du verschiedene Anteile hast.
Ist nach meiner Erfahrung auch sehr kopflastig
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shesmovedon
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 19:43

Ego-States Therapie ist doch für Leute mit nicht-abgespaltenen Anteilen. Oder nur Teilabspaltung.

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 19:46

Eben Anteile, kann aber auch mit DIS gemacht werden.
Hat jemand keine Anteile bringt Ego states nicht viel, das Wort sagt es ja schon Ego States
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shesmovedon
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 19:49

Jeder Mensch hat Anteile, sie sind nur nicht bei jedem abgespalten. Deswegen kann auch bei jedem Ego States Therapie angewendet werden.


Waldschratin
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:03

Ist wie mit DBT, die ist auch nicht nur und ausschließlich für Borderliner nützlich.

Dampfnudel, ich würde mal nachfragen, welche Art Traumatherapie-Ausbildung die jeweils haben und auch in welche Richtung gearbeitet wird. Da gibt's nämlich auch ganz schöne Unterschiede.

Mit EMDR kenn ich mich nicht aus, aber auch da würde ich den Thera dazu löchern, möglichst genau nachfragen, wie da vorgegangen wird, welche Voraussetzungen man mitbringen sollte etc.

Dann zeichnet sich schon etwas besser ab für dich, was dir passt und gelegen kommt.

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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:21

ja Schlendrian, aber sind die Anteile nicht pathologisch ist es nicht unbedingt die geeigenste Therapieform,
gerade weil sehr kopflastig, und eben viel über die Anteile gesprochen wird, wie die sich verhalten.
Möglich ist alles, ganz klar, und wie Waldschratin schreibt, für manche ist es geeignet für manche nicht.
Ich kann mit EMDR nicht. So what, mache ich eben ego state, macht für mich aber Sinn mit DESNOS bestätigt und Vd. auf DIS
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shesmovedon
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:35

aber du kannst doch gar nicht beurteilen, ob es bei der TE Sinn macht oder nicht.

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LovisTochter
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:35

Piano: Aber das alle Menschen Anteile haben, das ist und bleibt doch unbestritten, oder?
Und warum sollte das Sprechen über genau diese dann schwierig, bis kontraproduktiv sein?
Halte ich, ehrlich gesagt, für ein Gerücht.
Wir alle agieren in verschiedenen Situationen, aufgrund verschiedener Ansprüche, unterschiedlich. Das ist vollkommen normal und hat nichts mit pathologisch zu tun. Was genau soll das Problem sein, wenn eine Therapie darauf abziehlt all diese Anteile miteinzubeziehen?
Das hat nichs mit DIS o.ä. zu tun. Das greift einfach nur die Realität auf.
LG,
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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:39

Schlendrian hat geschrieben: Fr., 08.02.2019, 20:35 aber du kannst doch gar nicht beurteilen, ob es bei der TE Sinn macht oder nicht.
habe ich nicht, ich habe in Frage gestellt, warum ego state, wenn keine klaren pathologischen Anteile vorhanden sind,
falls sie es nicht sind !! Was ja nicht klar ist.

Klar Lovis, ich habe auch nicht behauptet dass es kontraproduktiv ist, ist habe es in Frage gestellt,
einfach weil viel Kopfarbeit, und damit viele ein Problem haben.

Bei pathologischen Dissoziativen Problemen macht es noch mehr Sinn, als bei "normalen" Dissoziationen
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stern
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 20:41

Praktiziert ist die Ego State Therapie doch nicht kopflastig?!! Und im Zweifel passt das für jeden, weil Ego States jeder hat, vgl. zB Def. von Peichl (Def. weicht hier ab von Egostates im Sinne von desnos!!)... das sagt also nichts über die Störung aus oder den Grad der Abspaltung/Dissoziation. Wie gut das ist, hängt auch davon ab, wie gut der Therapeut dss umsetzt.

EMDR finde ich jedoch schwierig, wenn man kein konkretes Trauma oder Ereignis zum Bearbeiten zugrunde legen kann... wobei man EMDR auch für alles mögliche anwenden kann. Aber für klar umrissene Ereignisse finde ich das zweckmäßiger. Wenn das unklarer ist, woru m es geht (was die Wurzel ist), würde ich eher zu einer offeneren "Gesprächstherapie" tendieren.
Liebe Grüße
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Pianolullaby
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 21:24

so ist jeder unterschiedlich
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stern
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 22:10

jo, aber Kopflastigkeit ist eben nicht das Wesen der Therapie, sondern höchstens das, was ein Patient mitbringt.
Liebe Grüße
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mio
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Beitrag Fr., 08.02.2019, 23:35

Schlendrian hat geschrieben: Fr., 08.02.2019, 19:49 Deswegen kann auch bei jedem Ego States Therapie angewendet werden.
Mach mal mit jemandem Ego-State Therapie der sich einbildet dass er nur EIN EGO hat. ;-) :lol:

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Dampfnudel
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Beitrag Sa., 09.02.2019, 00:28

Habt Ihr auch eigene Erfahrungen mit diesen Methoden? Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir was dazu erzählen könntet, wie Ihr das erlebt habt, was Ihr daran hilfreich oder vielleicht auch schwierig findet bzw. fandet und was sich z. B. dadurch für Euch verändert hat.

Pianolullaby, magst Du mir vielleicht auch erklären, was an der Ego State Therapie so kopflastig ist? Ich kann mir darunter gar nicht so viel vorstellen.
Waldschratin hat geschrieben: Fr., 08.02.2019, 20:03 Dampfnudel, ich würde mal nachfragen, welche Art Traumatherapie-Ausbildung die jeweils haben und auch in welche Richtung gearbeitet wird. Da gibt's nämlich auch ganz schöne Unterschiede.
Ich hab zwar schon etliche Jahre Therapie hinter mir, aber von Traumatherapie habe ich eigentlich noch keine Ahnung. Ich hatte das so verstanden, dass die beiden jeweils in einer Methode ausgebildet sind (eine halt EMDR und die andere Ego State) und habe bis gerade eben angenommen, dass das dann auch eine Traumatherapie-Ausbildung ist. Stimmt das so nicht? Welche Arten von Traumatherapie-Ausbildung gibt es denn? Und was sind das für verschiedene Richtungen, in die da gearbeitet werden kann? Hast Du vielleicht einen Tipp, wo ich mir über sowas einen Überblick verschaffen könnte?

LG und danke schonmal Euch allen!
Alles hat seine Zeit.

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