Psychose Reha

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Psychose Reha

Beitrag Mi., 02.05.2012, 10:51

Hallo,
mein Bruder hatte vor einem halben Jahr eine psychotische Episode und bezieht seitdem Krankengeld.
Jetzt müssen wir einen Antrag auf eine Reha stellen sonst wird das Krankengeld eingestellt.
Meine Frage: Hat jemand schon Erfahrungen sammeln können inwieweit so eine Reha zum besseren Gesundeheitszustand beiträgt? Und welche Rehakliniken eigenen sich besonders für so einen Fall.
Es ist so, dass es meinen Bruder gesundheitlich gut geht. Er hat nur Probleme aus dem Haus zu gehen und ist ziemlich verschüchtert. Das will er auch ändern und vielleicht würde eine Reha ihm dabei helfen.
Danke für eure Hilfe

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ratsuchender_90
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Beitrag Do., 03.05.2012, 11:34

Hallo,
mein Bruder hatte vor einem halben Jahr eine psychotische Episode und bezieht seitdem Krankengeld.
Jetzt müssen wir einen Antrag auf eine Reha stellen sonst wird das Krankengeld eingestellt.
Meine Frage: Hat jemand schon Erfahrungen sammeln können inwieweit so eine Reha zum besseren Gesundeheitszustand beiträgt?Hilft es wirklich den Betroffenen zurück in den (Berufs)-Alltag zu finden oder erzählen das nur die Psychiater. Und welche Rehakliniken eigenen sich besonders für so einen Fall.
Es ist so, dass es meinen Bruder gesundheitlich gut geht. Er hat nur Probleme aus dem Haus zu gehen und ist ziemlich verschüchtert. Das will er auch ändern und vielleicht würde eine Reha ihm dabei helfen.
Danke für eure Hilfe

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m_o_n_i_k_a
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Beitrag Di., 29.05.2012, 08:55

Hallo liebe(r) Ratsuchende(r),

sicher wäre es gut eine Reha-Klinik in der Nähe des Wohnortes zu suchen.
Als gut bekannt ist die Heiligenfeld-Klinik in Bad Kissingen.

Ein vorheriger Besuch dort wäre allerdings nicht schlecht.
Haben Sie denn schon an eine Tagesklinik gedacht?
Dort ist meist schneller ein Paätz zu bekommen.

Generell ist die Erfahrung einer Psychose ein tiefer Einschnitt ins Leben und muss erst einmal verarbeitet werden.

M.


paulinella
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Beitrag Di., 15.07.2014, 22:22

Hallo ratsuchender_90
Ihr letzter Eintrag ist leider schon einige Zeit her. Ich bin neu in diesem Forum. Das Schicksal Ihres Bruders hat mich sehr bewegt - leider sind Ihre Probleme im Umgang mit einer Psychose sehr häufig. Dies kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Mein Mann hatte 2005 einen ersten Schub einer Schizophrenie - ähnlich wie bei Ihrem Bruder - erster Job nach dem Examen - Arbeit zusätzlich zu Hause - Mobbing - Nervenzusammenbruch : paranoide Schizophrenie!
Auch ich war anfangs total fassungs - und ahnungslos! Dann hab ich mich informiert: Internet, Forschung (Studien), Kliniken Ärzte usw..Und langsam bekam ich einen Überblick - allerdings bin ich Krankenschwester und manche Dinge waren mir verständlich. Ich möchte kurz meine Erfahrungen aufschreiben.
Nach dem Krankenhausaufenthalt und sich anschließender ambulanten Reha (mit erkämpfter 7 wöchiger Verlängerung) statt von der Krankenkasse und dem MDK vorgeschlagener Frühberentung haben wir eine medizinische Reha kurzfristig beantragt. Und dies war der Start für meinen Mann sich dieser Psychose zu stellen.
Wichtig waren mir damals folgende Details: Rehaklinik in landschaftlich schöner Lage (Ostsee), keine Rehaklinik mit ausschließlich
psychiatr. Patienten, vorheriges Gespräch mit der Chefärztin und leitenden Psychologen (Schizophrenie Behandlungserfahrungen?) sowie kurzfristige
Aufnahmemöglichkeit. Ich muß zugeben es war nicht leicht, aber wir haben es geschafft! Wir haben fast alles gemeinsam beantragt und entschieden.
Sicher ist da sehr oft auch Druck entstanden,aber wir haben viel geredet, erklärt - aber aucI geschwiegen! ich hab mit ebenfalls Betroffenen und deren Angehörigen gesprochen und festgestellt, dass herausgenommener Druck den Patienten nicht weitergeholfen hat.
Ich vergesse zu schreiben, dass wir nach dem Krankenhausaufenthalt sofort um Medikamentenänderung gebeten haben, da er unter dem verordneten
Medikamen Solian fürchterlich an Gewicht zugenommen hatte und außerdem unter Depessionen litt. Seit 2004 war das sogenannte "intelligente"
Medikament Abilfy zugelassen. Wir fanden eine Psychiaterin, welche es kontrollierend verordnete. Und wir konnten einen großen Schritt nach vorn machen - Gewicht ging mit entsprechender Ernährung zurück und die Deprssionen wurden weniger und leichter.
Nun denken Sie bitte nicht dass es keine Probleme gab, von Zeit zu Zeit meldete sich das Ungeheuer mit Stimmen usw. zurück. Wir haben uns dann noch in der alternativen Heilkunde, der Molekularbiologie, der Biochemie und weiterhin allen nur irgendwie zugängigen Forschungsergebnisen und Studien umgeschaut - mit Erfolg!
Da eine Weiterbeschäftignung als Diplominformatiker damals nicht in Frage kam, haben wir uns in den Berufsbildungsförderungswerken kundig gemacht und eine Ausbildung als Elektroniker als passend gefunden (2 1/2 Jahre mit Abschluß). In diesem Beruf hat er 3 Jahre gearbeitet. Danach hat ersich mit viel Mühe wieder der Computerarbeit bzw. der Programmierung zugewendet.
Wir können nicht sagen, wir haben die Schizophrenie besiegt - aber er kann damit umgehen und den Drohgebärden dieses Ungeheues die Stirn bieten.
Es gäbe noch über einige wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen zu schreiben, aber ich hab morgen Frühdienst!!!
Lieber ratsuchender, ich würde mich freuen zu erfahren wie es Ihrem Bruder jetzt geht - vielleicht konnte ich ihnen etwas Mut machen nach so langer Zeit
Ich freu mich auf eine Antwort.
Mit lieben Grüßen
paulinella

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Nelly10
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Beiträge: 1

Beitrag Mo., 18.11.2019, 18:46

@paulinella

Liebe Paulinella, ich wäre total dankbar mehr über deine Erfahrungen zu hören. Der Beitrag ist zwar schon älter, aber vielleicht kannst du mir helfen. Ganz liebe Grüße Gertrude

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