Emotionales Malen in Therapie einbinden

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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MelinaEbbner
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Emotionales Malen in Therapie einbinden

Beitrag Fr., 31.10.2014, 20:12

Hi,

ich arbeite ja aktuell, mit einigen Kollegen, in einer Gemeinschaftspraxis. Vor einigen Wochen haben wir dann an einem Aktion Paint Workshop als Gruppe teilgenommen. Eigentlich hatte das Ganze den Sinn, unser Team ein wenig zu stärken und Spaß zu haben. Dennoch muss ich sagen, dass mich dieser Workshop wirklich fasziniert hat. Man kann sich da einfach gehen lassen und seine Gefühle an die Wand bringen. Wie das Bild dann zum Schluss aussieht ist dabei erstmal völlig nebensächlich. Jedenfalls denke ich, dass man diese Art der Kunst bestimmt gut in eine Therapie eingliedern kann und überlege dies in nächster Zeit in meine Sitzungen einzubinden.

Deswegen wollte ich mich hier einmal erkundigen ob jemand eventuell von Maltherapien berichten kann und mal kurz beschreiben kann wie es ihm dabei geht!? Das würde mich nämlich wirklich einmal interessieren.

LG

(Hinweis Admin: Link entfernt, s. Netiquette)

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Tupsy71
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 20:31

Guten Abend
Also ich hatte schon mal die Gelegenheit in einer Therapie zu malen und ich finde das auch super. Allerdings nur, wenn die Therapeutin dafür ausgebildet ist-denk. Man will ja dann das Bild besprechen und verstehen lernen. Toll ist, wenn man über was spricht und dann was gefühlsmäßig dazu malt. Ich jedenfalls finde prima. Würde das aber nicht jede Stunde machen wollen-glaub, da es einem ja sehr unterschiedlich geht.
Tupsy

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Nachteule79
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 20:32

Danke für den Link! Hab mich gerade durch die Galerie geklickt und finde es sehr interessant. Bei sowas kommen manchmal echt die tollsten Bilder raus. Sollen die Bilder in so einer Therapie dann auch gedeutet werden? Das würde ich ja am interessantesten finden. Habe leider keinerlei Erfahrung damit, außer dass wir das vor ewigen Zeiten mal in der Schule im Kunstunterricht gemacht haben. Durfte die Lehrerin aber leider nicht deuten, weil es da mal so einen schrecklichen Vorfall gab. Kennst du vielleicht Literatur zu diesem Thema?

Der Vorgang an sich ist aber wirklich toll. Zwar kenne ich es nicht aus der Therapie, habe sowas ähnliches aber schon allein und auch mit anderen probiert. Manchmal kann auch Musik dabei sehr gut sein. Kann unterstützend dabei sein, verschiedene Emotionen hoch zu holen und auf die Leinwand fließen zu lassen.
LG Nachteule

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Nachteule79
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 20:38

Tupsy71 hat geschrieben:Toll ist, wenn man über was spricht und dann was gefühlsmäßig dazu malt.
Das stell ich mir auch toll vor! Machen manche (ich ) ja beim Telefonieren ja schon oft. Nur landet es i.d.R. direkt im Müll und wird nicht besprochen.

Ich würde es sehr spannend finden, zu hören, was ein anderer in so einem Bild sieht und ob vielleicht Dinge dabei sind, die ich selbst nicht so gesehen habe? Wirklich zufällig entsteht da ja meist nichts. Aber vieles kann ja auch auf ganz unterschiedliche Weisen interpretiert werden. Kommt ja immer drauf an, wer es interpretiert. Als DIE Wahrheit würde ich das nicht betrachten, aber super interessant!
LG Nachteule

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ENA
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 21:23

Bevor ich "Maltherapie" in meine Arbeit mit Klienten einbringe, würde ich erstmal eine Ausbildung in Gestaltungstherapie absolvieren.

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SüdlichderNordsee
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 21:42

Ich habe sowohl in der Reha als auch in sehr gute Selbsterfahrungsworkshops (Körperpsychotherapie) gemalt.
Für mich war es immer wichtiger, meine Empfindungen beim Malen, das, was ich ausdrücken wollte selbst zu erklären, als irgendwelche „Interpretationen“ zu erhalten.

Dies geschah aber auch immer in Begleitung sehr gut ausgebildetetr Therapeuten / Anleiter.

Mein dtl. Hinweis an die Threaderstellerin.

Einfach so einbinden kann für die Klienten verdammt nach hinten los gehen!
Zumindest eine gute Fortbildung sollte dringend gemacht werden, wenn der Plan zur Ausführung kommen soll.

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Chakotay
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 21:53

Ich kann mir eine Therapie ohne kreative Angebote gar nicht mehr vorstellen.
Bewegung/Tanz, Malen/Gestalten, Musik machen/hören, Texte/Gedichte schreiben... Für mich ist das sehr hilfreich, um Zugang zu meinen Gefühlen und zu abgespaltene Dinge zu bekommen. Wichtig ist mir immer, dass ich nicht alleine male oder anders kreativ bin, sondern dass mein Thera dabei ist. Oftmals gehen wir auch in einen Dialog, indem wir gemeinsam malen/gestalten/musizieren. Dabei wird Vieles sicht- und hörbar, was ich (noch) nicht richtig in Worte fassen kann.
Währenddessen oder anschließend sprechen wir immer darüber, aber: mein Thera deutet nicht! Er spiegelt aber häufig, wie das Bild/die Farbe/die Form etc. auf ihn wirkt und so kommen wir in Kontakt auch mit meinen Gefühlen. Oder er fragt nach, warum ich was wie gemacht habe.

Auf mich wirken kreative Inhalte in der Therapie immer sehr erlebnisöffnend und somit würde ich als Klientin so etwas nur machen, wenn ich genau wüsste, dass mein Thera darin gut ausgebildet ist. Ansonsten würde ich mich wohl mit überflutenden Gefühlen alleine gelassen fühlen!

Ich habe mehrfach gelesen, dass kreative Angebote in einer Traumatherapie oftmals neue gute Möglichkeiten eröffnen, wo Worte ihre Grenzen haben. Dies kann ich für mich persönlich nur bestätigen.

Chakotay

P.S. SüdlichderNordsee noch nicht gelesen - kam gerade beim Absenden parallel...
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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Nachteule79
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 22:18

SüdlichderNordsee hat geschrieben:Für mich war es immer wichtiger, meine Empfindungen beim Malen, das, was ich ausdrücken wollte selbst zu erklären, als irgendwelche „Interpretationen“ zu erhalten.
Das ist ja auch wichtig. Deshalb kann es ja dennoch interessant sein, was ein anderer darin sieht. Schließt sich doch nicht aus.
SüdlichderNordsee hat geschrieben:Einfach so einbinden kann für die Klienten verdammt nach hinten los gehen!
Zumindest eine gute Fortbildung sollte dringend gemacht werden, wenn der Plan zur Ausführung kommen soll.
Bin zwar nicht die Threaderstellerin, würde aber dennoch gern fragen. Worin besteht die Gefahr, wenn es eine Psychotherapeutin (nehme an, dass sie das ist) ohne diese Fortbildung macht?

@Chakotay
sehr interessant, was du da schreibst.
Chakotay hat geschrieben:Oftmals gehen wir auch in einen Dialog, indem wir gemeinsam malen/gestalten/musizieren. Dabei wird Vieles sicht- und hörbar, was ich (noch) nicht richtig in Worte fassen kann.
Währenddessen oder anschließend sprechen wir immer darüber, aber: mein Thera deutet nicht! Er spiegelt aber häufig, wie das Bild/die Farbe/die Form etc. auf ihn wirkt und so kommen wir in Kontakt auch mit meinen Gefühlen. Oder er fragt nach, warum ich was wie gemacht habe.
Das hört sich echt toll an.
Chakotay hat geschrieben:und somit würde ich als Klientin so etwas nur machen, wenn ich genau wüsste, dass mein Thera darin gut ausgebildet ist. Ansonsten würde ich mich wohl mit überflutenden Gefühlen alleine gelassen fühlen!
Wieso das? Ihr sprecht doch drüber und wenn solche Gefühle auftauchen, wird er dir doch auf irgend eine Art helfen, wie in "gewöhnlicher" Therapie auch. Kannst du das näher erklären?
LG Nachteule

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Chakotay
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 22:30

Wieso das? Ihr sprecht doch drüber und wenn solche Gefühle auftauchen, wird er dir doch auf irgend eine Art helfen, wie in "gewöhnlicher" Therapie auch. Kannst du das näher erklären?
Der entscheidende Unterschied ist für mich, dass mein Thera bspw. nicht einfach sagt: "Dann malen Sie doch mal was zu dem Thema!", sondern sehr genau überlegt - aufgrund seiner Ausbildung - ob und was er mir in welcher Situation anbietet.
Weiterhin verfolgt er den stattfindenden kreativen Prozess mit einer für mich gut wahrnehmbaren Präsenz und greift sofort ein, wenn ich dazu neige, destruktiv zu agieren (was manchmal sehr subtil sein kann) oder mich in Richtung Gefühlsüberflutung zu bewegen. Er ist so achtsam, dass er den Prozess und was er mit mir macht sehr gut einschätzen kann - und ich denke, dass dies seiner kreativen Ausbildung zu schulden ist (und naütrlich auch seiner Berufserfahrung).

Ich befürchte, ich kann das nicht so gut erklären, tut mir Leid...
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)

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Nachteule79
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Beitrag Fr., 31.10.2014, 23:15

Doch, doch! Das hilft mir schon etwas weiter, das zu verstehen. Hatte ein ganz anderes Bild vor Augen. Dachte, du malst einfach wirklich ganz aus dir heraus bei den Gesprächen, aber er gibt dir statt dessen was vor. Ok. Und durch die Ausbildung kann er wohl besser einschätzen, was es zu bedeuten hat bzw. in welche Richtung es geht, was du dabei darstellst. Weil es ja im Gespräch anders ist, als wenn du es z. B. duch das Malen ausdrückst. Es ist ja eine andere Sprache. Verstehe ich das richtig?

Wobei ihr ja auch sprecht und er ja auch deine Körpersprache usw. dabei wahrnimmt. Er lenkt das Thema, wie in einer anderen Therapie auch. Mir ist nicht so ganz klar, wie viel Gewicht die Malerei dabei hat.
LG Nachteule

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nordlichtglanz
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Beitrag Sa., 01.11.2014, 11:17

Meinen Erfahrungen nach ist eine Maltherapie unheimlich wirksam. Mir hat sie unheimlich gut geholfen, da ich vieles nicht aussprechen wollte( konnte) .
Meine Psychologin hat mich dazu gebracht, mich wenigstens ( zum Anfang der Behandlung) nonverbal ausdrücken zu können, damit sie mit mir an den Traumatas arbeiten kann. Vielleicht sollte ich lieber sagen, dass sie eine kleine Vorstellung erlangen konnte, was mich so ins Aus geschossen hat und wie ich erst mal stabilisiert werde , um dann an den Traumatas zu arbeiten.
Teilweise male ich immer noch und nehme die Bilder mit, damit sie zusammen besprochen werden können. Da meine Psychologin auch selber Kurse erteilt ( meist Im Fachgebiet Trauma ), fragte sie mich mal, ob ich ihr die Bilder für diese Zwecke überlassen könnte, da sie unheimlich viel daraus erkennen könnte. Dem habe ich zugestimmt und war erstaunt über das Ergebnis. Sie hat es mit mir zusammen besprochen und mich über die Ergebnisse aufgeklärt. An Hand meiner Bilder, konnten die meisten Psychologen mein Krankheitsbild erkennen und auch die Ursachen rausfiltern. Ich persönlich finde es bemerkungswert , denn dieses Verfahren wird ja auch bei Kindern angewendet und warum nicht auch bei Erwachsenen.

Wichtig ist natürlich, dass Bilder vieles aussagen können und darum auch immer mit dem Patienten zusammen ausgewertet werden sollten, damit nichts fehlinterpretiert wird.

Ich jedenfalls habe von der Maltherapie profitieren können und finde sie immer noch richtig toll.

Herzliche Grüße nordlichtglanz

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Nachteule79
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Beitrag Sa., 01.11.2014, 11:23

Hi nordlichtglanz,

wie siehst du das denn bezügl. der Ausbildung des Therapeuten und der vermeintlichen Gefahren, was andere hier bereits geschrieben haben? Da du Erfahrung damit hast, kannst du mir vielleicht das ein oder andere dazu erklären. Mir will das nicht so wirklich in den Kopf, also ich kanns nicht nachvollziehen.
LG Nachteule

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nordlichtglanz
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Beitrag Sa., 01.11.2014, 14:34

Hallo Nachteule!
Bei der Maltherapie ist es nun mal wichtig, dass ein Außenstehender keine Bewertung über das Bild macht. Ich möchte damit sagen, dass der Klient einem erklärt, was er und warum er das so gemalt hat, denn dadurch bekommt man einen Zugang, denn ich zu habe bei mir selber bemerkt, dass mir wirklich die Worte fehlten und ich nicht wusste, wie ich das verpacken kann, oder eben, wo ich anfangen soll.
Erschwerend ist es, dass durch ein Traumata die Sinnesorgane nicht mehr so richtig ausgeprägt sind. Bei mir zum Beispiel fehlt der Geruchssinn noch komplett, fühlen kann ich noch nicht wirklich gut, darum ist es mitunter schwer zu sehen , wie es mir wirklich geht( es ist als würde ich eine Maske aufsetzen und ich kann ganz ruhig sagen: ,, ... mir geht es gut....), dabei zerbreche ich immer mehr.

Ich habe damals eben eine Maske gemalt, die einem zulächelt, in den buntesten Farben und dazu ein Spiegelbild, mit tausenden Scherbensplittern und ein weinendem Gesicht.
Die Therapeutin hatte meine Zeichnung betrachtet und dann nachgefragt. WER, WISO, WARUM usw. Mir wäre niemals eingefallen zu sagen, ich setzte ein Lächeln auf und dann fragt auch keiner, wie ich mit dem Überfall umgehe, denn genau das ist das Problem, ich kann immer noch nicht damit umgehen.

Wenn ich Nachts in Panik gerate(- weil, wenn ich ja schlafe habe ich ja keine Kontrolle mehr und das geht einfach gar nicht), fange ich an zu malen. Meistens sind meine Bilder schwarz-weiß, alle Ängste, Befürchtungen usw. kommen aufs Papier.
Ein Therapeut, der davon keine Ahnung hat, würde sicher sagen, die gehört ganz schnell in die Geschlossene, die ist soizidal.
Somit hat er aber schon eine Bewertung rein gelegt und du kannst dich dann winden wie du möchtest, das Urteil steht fest.

Ich glaube , dass die meisten Theras, spezielle Lehrgänge besuchen, um sich immer weiter zu bilden und es dann auch erst in einem sicheren Rahmen ausprobieren, um den Umgang mit den verschiedensten Therapieansetzen zu pflegen und eine ausreichende Sicherheit dabei zu erzielen. Leider gibt es auch immer wieder schwarze Scharfe darunter, die einen Beruf ausüben , aber nicht berufen dafür sind und dann könnte eine einfache Maltherapie zum Desaster werden.

nordlichtglanz

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Nachteule79
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Beitrag Sa., 01.11.2014, 15:06

Das finde ich richtig super, dass du das künstlerisch so umsetzt. Dein Innerstes aufs Papier bringst und das scheinbar sehr ausdrucksstark.
Vor allem finde ich toll, das du das in dem Moment, wo du dich so schlecht fühlst auch wirklich kannst. Bei mir ist es leider so, dass ich das gerade wenn die negativen Gefühle so stark sind, nicht so hinkriege. Dafür muss ich schon zumindest halbwegs stabil sein in dem Moment. Denke ich jedenfalls, muss aber zugeben, dass ich in die Richtung noch kaum etwas probiert habe. Sonst habe ich immer gemalt, wenn es mir so halbwegs gut geht, ich das also etwas bei Seite schieben konnte für den Moment. Auf die Idee komm ich ja gar nicht erst, wenn ich gerade total verängstigt bin oder nicht aufhören kann zu weinen. Wenn das Gefühl also gerade sehr stark ist, meine ich.

Komplett in schwarz-weiß habe ich noch nie gemalt, außer halt Kohle- oder Bleistiftzeichnungen. Wobei ich einmal, vor ewiger Zeit, das Portrait einer Frau mit Pastellkreide gemalt habe, die farblich zweigeteilt war. Die eine Hälfte bunt, die andere schwarz-weiß. Damals war mein Onkel gerade hier zu Besuch und der fand es irgendwie ziemlich interessant und wollte es haben.
nordlichtglanz hat geschrieben:Ein Therapeut, der davon keine Ahnung hat, würde sicher sagen, die gehört ganz schnell in die Geschlossene, die ist soizidal.
Somit hat er aber schon eine Bewertung rein gelegt und du kannst dich dann winden wie du möchtest, das Urteil steht fest.

Meinst du wirklich? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Zu mindest nicht, dass das der Normalfall ist. Zusatzausbildung oder nicht, immerhin ist es ein Psychotherapeut. Dass er/sie ohne nach der Bedeutung zu fragen, einen Patienten gleich in die Geschlossene abschieben, glaube ich einfach nicht. Und auch nicht, dass ein Therapeut ohne diese Zusatzausbildung so absolut gar nichts mit den Bildern anfangen könnte, wo es doch auch Laien gibt, die das schon recht gut können.
LG Nachteule

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nordlichtglanz
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Beitrag Sa., 01.11.2014, 15:48

Hallo Nachteule!
Es gibt Menschen, die nennen sich Psychotherapeuten und sind es leider nicht, sie sind teilweise Wunderheiler oder ähnliches.

Wenn man ganz doll verzweifelt ist, möchte man nur Hilfe haben, damit der Albtraum endlich auf hört. Einen Therapieplatz zu bekommen ist nicht grade einfach, also was macht man denn? Man greift nach einem Strohhalm, weil man vorwärts kommen möchte und manchmal passiert es eben, dass man an solchen Adressen gerät.

Ich gebe dir aber recht, das sind Ausnahmefälle.

Es gibt ganz viele Psychotherapeuten, die auch eine Kassenärztliche Genehmigung bekommen, da ist man schon auf sicherer Seite und natürlich gibt es auch Therapeuten die diese Genehmigung nicht haben, aber trotz dem sehr gut sind.

Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, dass wenn du Vertrauen zu dem Thera hast und dich gut aufgehoben fühlst, dann wird so eine Behandlung auch nicht schaden, sondern dir und dem Thera behilflich sein um deine Probleme offen zu legen.

Übrigens musste ich schon sehr lächeln, dass sich jemand so sehr über ein schwarzes Bild freuen kann. Aber vielleicht hat sie sich auch nur über das Vertrauen gefreut, das ich ihr entgegen gebracht habe.

Also wie gesagt, Maltherapie finde ich total Klasse und sehr hilfreich! Und ich kann das von beiden Seiten beurteilen.
Ach ja, wenn man während einer Therapiestunde malen kann, ist es auch sehr interessant. man kann das musikalisch begleiten, dadurch werden meist noch mehr Emotionen hoch geholt und auch die könnte man auf einem Blatt festhalten. Mir fällt es sehr schwer, Wut zum Ausdruck zu bringen, da ich es nicht nach außen tragen kann, so wie etwa schreien , oder mit Steinen umher werfen, auf Papier sieht es eben Übermächtig dunkel und krakelig aus-grins-

Es grüßt nordlichtglanz

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