Psychologin bricht Erstuntersuchung ab

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Twist1975
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 43
Beiträge: 16

Psychologin bricht Erstuntersuchung ab

Beitrag Mi., 06.02.2019, 04:02

Liebe Leser,

ich suche hier Rat, da wir uns von einer Psychologin übervorteilt fühlen. Ich möchte die Situation schildern und hoffe auf Antworten.

Es geht um unseren sieben Jahre alten Sohn, der unter Konzentrationsschwierigkeiten, Mobbing und daraus resultierenden Wutausbrüchen (hauen, schubsen, treten) gegenüber den Mobbern resultiert. Ansonsten ist er ein aufgewecktes und leicht zu begeisterndes Kind. Er erzählt auch sehr gern was ihn bewegt und ist allem aufgeschlossen eingestellt.

Meine Lebenspartnerin und ich wollen natürlich das Beste für unseren Sohn und so haben wir uns nach einer Psychologin umgesehen. Es wurde ein Erstgespräch ohne unseren Sohn vereinbart und durchgeführt.
Danach wurde ein Termin an einem Samstag (auf Wunsch der Psychologin) mit unserem Sohn vereinbart um Ihn kennen zu lernen und mit der Diagnose zu beginnen.
Während der Diagnose, waren wir im Nebenzimmer und haben gewartet. Schon nach kurzer Zeit wollte er nicht mehr und ist mehr oder minder zu uns geflüchtet. Zu diesem Zeitpunkt wollte er von sich erzählen und keine Karten-Geschichte legen. Die Psychologin war nach sehr kurzer Zeit genervt und es wurden Aussagen getroffen wie "dann machen wir halt ne Pause", oder "schon wieder Pause". So wurde nach etwas über einer Stunde der Termin abgebrochen um 2 Tage später einen neuen Anlauf zu nehmen. Dieser zweite Anlauf scheiterte schon nach wenigen Minuten. Nachdem er nicht von sich erzählen durfte, ist er aufgestanden, zur Tür des Behandlungszimmers raus gegangen und hat die Tür ins Schloss geworfen. Die Aussage der Psychologin "Sie will sich Ihre Einrichtung nicht demolieren lassen" hat uns doch etwas geschockt. Vor allem da es nicht sonderlich stark war. Unser Sohn kann auch mal bockig sein, versuchen seinen Willen durch zu setzen und ist nicht immer ein "Engelchen", dass ist uns durchaus bewusst. Aber ist es nicht die Aufgabe einer Psychologin auf das Kind ein zu gehen (vor allem wenn Sie auch mit Therapien für "schwierige Kinder" und Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten wirbt), sowie einen Zugang zu finden? Sie schiebt jegliche Schuld von sich mit der Behauptung "Sowas sei Ihr bisher noch nie passiert".

Wir haben akzeptiert, dass Sie anscheinend keinen Zugang zu unserem Kind gefunden hat, jedoch zu unserer Geldbörse sehr wohl. So hat sie für gesamt unter 3 Stunden 300€ in Bar von uns bekommen und wir stehen genauso schlau da wie zuvor zumal es keinerlei Diagnose Ihrerseits gibt. Ich würde das Geld liebend gern für eine Therapie für unseren Sohn ausgeben, aber hier habe ich nur einen schalen Geschmack von Gewinnmaximierung der Psychologin.

Was haltet Ihr davon? Ich möchte auch eine anteilige Rückerstattung von besagter Psychologin erwirken.

Ich möchte mich schon im Vorfeld fürs lesen und die Kommentare bedanken.

LG Twist

Werbung

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 11961

Beitrag Mi., 06.02.2019, 05:53

Wozu ein Kennenlerntermin wenn der Psychologin dann eh die Möglichkeit abzulehnen abgesprochen wird?
Sie kann mit eurem Sohn nicht und euer Sohn nicht mit ihr, also wird es wohl das Beste für alle sein, dort keine Therapie zu machen.
Und gratis ist nix im Leben man muß sich das halt v o r h e r genau ausreden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4614

Beitrag Mi., 06.02.2019, 06:46

Unglaublich wozu man heutzutage ein Anrecht hat, nein, die Therapeutin muss sich das nicht geben! Die Therapeutin darf sich ihre Patienten aussuchen. Das ist auch gut so, weilsonst evtl. ihre Aggressionen hinderlich wären bei der Behandlung.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Mi., 06.02.2019, 07:08

Nichts desto Trotz, normal bekommt ihr von der Krankenkasse einen Anteil von ca. 22,- pro Stunde zurück. Das ist in Ö so. Sollte also kein Problem sein.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Werbung

Benutzeravatar

Vanillezucker
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 41

Beitrag Mi., 06.02.2019, 08:09

Das ist zweifelsohne ärgerlich und enttäuschend für euch.
Andererseits zeugt es auch von Verantwortungsbewusstsein der Psychologin, dass sie von weiteren Sitzungen mit eurem Sohn absieht. Sie ist merkbar überfordert mit ihm, kann unter diesen Bedingungen nicht konstruktiv mit ihm arbeiten. So gesehen könnt ihr doch froh sein, dass sie die Reißleine gezogen hat und euch unter dem Vorwand einer Therapie nicht noch mehr Geld "aus der Tasche gezogen hat" (...wenngleich ich selbst das nicht so sehe. Es besteht keine Behandlungspflicht. Ob sie sich nicht ausreichend bemüht hat, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.)

Ihr als Eltern seid alles andere als objektiv - was ich ebenso normal finde wie den Selbstschutz der Psychologin.

Was mich interessieren würde:
Wie reagiert ihr eigentlich auf die Wutausbrüche des Sohnes, wie bspw. das von dir beschriebene Türenschlagen?
Wird das einfach kommentarlos hingenommen? Wenn ja, könnte das ein weiterer Grund sein, warum die Psychologin von einer weiteren Zusammenarbeit lieber absieht, da sie von eurer Seite keinerlei Unterstützung zu erwarten hat, was die "Bändigung" eures Kindes betrifft. Zwar wird sie im Umgang mit schwierigen Kindern (hfftl.) ausreichend geschult sein, einen Erziehungsauftrag hat sie deshalb aber noch lange nicht. Das ist nach wie vor eure Aufgabe, auch (und gerade) außerhalb der eigenen vier Wände.
Life is getting too complicated.
Time to be a unicorn.


cinikus
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 47
Beiträge: 266

Beitrag Mi., 06.02.2019, 11:29

Twist1975 hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 04:02 Es geht um unseren sieben Jahre alten Sohn, der unter Konzentrationsschwierigkeiten, Mobbing und daraus resultierenden Wutausbrüchen (hauen, schubsen, treten) gegenüber den Mobbern resultiert.
Verstehe ich das richtig? Dein Sohn wird gemobbt. Er wehrt sich, was eine angemessene Reaktion ist, meiner Meinung nach, und dafür wird er problematisiert und zum Therapeuten geschleppt? Wie viele Erwachsenen haben bisher denn schon nicht ernst genommen, wer und was er ist, vor allem aber, was er durchmacht und dass nicht ER der Böse ist sondern die Mobber? Und dann sitzt er wieder vor jemandem, der ihn zum Objekt seiner eigenen Erwartungen macht. Das muss sich für ihn anfühlen, als würde sich das Mobbing ausweiten und die Erwachsenen werden zu den Handlangern der Mobber, indem sie sie bestätigen, dass er nicht "passt" und mit ihm was gemacht werden muss. Und ihm wird sogar die Erfahrung genommen, das einzig Wirksame gegen Mobbing zu tun, das einzige, wobei er für sich selbst einstehen kann, wird pathologisiert. Das muss sich echt schlimm anfühlen, so in der Falle zu sitzen. Dass er da nur noch um sich schmeißen kann ist sehr nachvollziehbar.
Ich würde ihn ehrlich gesagt weniger zu einem Therapeuten schicken, sondern ihn fragen, ob er einen Kampfsport lernen möchte, und welchen. Ich würde ihn eher im gesunden Einstehen für sich selbst unterstützen, als daraus ein Problem zu machen, weil DAS macht dann erst das richtige Problem.
Auch der Anblick des Schlechten kann eine Schulung für das Gute sein! Niccolò Tommaseo

Benutzeravatar

Noenergetik
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 38
Beiträge: 961

Beitrag Mi., 06.02.2019, 12:15

Sehe ich auch so.
Finde ich richtig gut das sich Euer Sohn nicht zum "Kartenlegen" hat zwingen lassen. Zeugt von seiner psychischen Gesundheit! Er möchte reden und sie möchte ihr festgelegtes Programm durchziehen, spricht m.E.für ihre Unflexibelität und ihrer Unfähigkeit.
Er reagiert mit Wutausbrüchen auf das Mobbing und da würde ich ansetzen. Diese Wutausbrüche haben einen Grund und da gilt es drauf anzusetzen. Aber Ihr wisst es schon .
Habt Ihr ihn schon von der Schule genommen bzw. mit der Schule geredet?
Bzgl. der Therapeutin würde ich empfehlen einen Rechtsanwalt einzuschalten um das Geld wieder zu bekommen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Twist1975
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 43
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 06.02.2019, 12:25

Philosophia hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 06:46 Unglaublich wozu man heutzutage ein Anrecht hat, nein, die Therapeutin muss sich das nicht geben! Die Therapeutin darf sich ihre Patienten aussuchen. Das ist auch gut so, weilsonst evtl. ihre Aggressionen hinderlich wären bei der Behandlung.
Ich verstehe die Aussage nicht wirklich, was ist mit dem Anrecht gemeint? Was muss sich die Therapeutin nicht geben? Mit dem Kind zu arbeiten, es eventuell zu motivieren und zu ermutigen anstatt gelangweilt Ihre vorgefertigten Tests ab zu spulen?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Twist1975
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 43
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 06.02.2019, 12:36

Vanillezucker hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 08:09 Ihr als Eltern seid alles andere als objektiv - was ich ebenso normal finde wie den Selbstschutz der Psychologin.
Ja, das hast Du natürlich recht. Um möglichst Objektiv sein zu können, frage ich hier eben nach. Was ist mit dem Selbstschutz der Psychologin gemeint?
Vanillezucker hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 08:09 Was mich interessieren würde:
Wie reagiert ihr eigentlich auf die Wutausbrüche des Sohnes, wie bspw. das von dir beschriebene Türenschlagen?
Wird das einfach kommentarlos hingenommen? Wenn ja, könnte das ein weiterer Grund sein, warum die Psychologin von einer weiteren Zusammenarbeit lieber absieht, da sie von eurer Seite keinerlei Unterstützung zu erwarten hat, was die "Bändigung" eures Kindes betrifft. Zwar wird sie im Umgang mit schwierigen Kindern (hfftl.) ausreichend geschult sein, einen Erziehungsauftrag hat sie deshalb aber noch lange nicht. Das ist nach wie vor eure Aufgabe, auch (und gerade) außerhalb der eigenen vier Wände.
Das Türenschlagen kommt bei uns selten (1-4x im Monat) vor und hier differenzieren wir auch. Wenn er z.B. wütend in sein Zimmer geht und die Tür zu schlägt, dann lassen wir Ihn sich kurz beruhigen und reden dann mit Ihm, dass er nicht immer seinen Willen bekommt und das sich jeder an Regeln zu halten hat. Es kam z.B. auch schon vor, dass etwas geplantes abgesagt wurde (z.B. Ausflug mit einem Freund etc.) hier sagen wir Ihm, dass er natürlich traurig sein darf und immer mal was dazwischen kommen kann.

Benutzeravatar

Philosophia
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 4614

Beitrag Mi., 06.02.2019, 12:39

Ich meine, dass ihr (k)ein Anrecht darauf habt, dass diese besagte Therapeutin das Kind behandeln muss. Sie hat offenbar festgestellt, dass sie mit dem Kind nicht arbeiten will. Grundsätzlich hat sie aber versucht, dem Ganzen ne Chance zu geben - sonst hätte es nicht noch weitere Anläufe gegeben. Auch sonst braucht es in der Erwachsenentherapie genauso Kennlernsitzungen und da stellt sich raus, ob das passt oder nicht - und natürlich werden auch die Sitzungen vergütet (egal wie lang die Sitzungen waren, glaub ich, weiß ich aber nicht genau).
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Twist1975
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 43
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 06.02.2019, 13:27

@Kokette Krokette
Ich sehe das genauso! Vielen dank für deinen Beitrage!

Problemstellung hier ist, dass unser Sohn von der Körpergröße alle anderen Kinder in seiner Klasse überragt und auch wesentlich stabiler/kräftiger ist. Ein weiterer Grund sehe ich in seinem Strabismus und der nur 25% Sehkraft auf dem linken Auge (er wird diesbezüglich behandelt, Blindenverband und Hanusch. Er wird Mitte des Jahres operiert werden). Wenn er nun von einem kleineren angegangen wird, wird das von allen immer herunter gespielt. Es tut ihm körperlich auch nicht weh, aber seine Gefühlswelt wird nicht wirklich beachtet.

So waren wir vor 2 Wochen zum Geburtstag eines Schulkameraden in einem Indoor-Spielplatz eingeladen. Dort hat sich folgendes zugetragen.
Kinder sind am fangen spielen zwischen Bällebad und Klettergerüsten. Ein Junge, knapp 2 Köpfe kleiner als unser Sohn meinte dann "der Peter ist es, der Peter ist es für immer!" (ich nehme hier Peter als Synonym) mit einer Frequenz von geschätzt 20-40x pro Minute. Das ging ca. 8 Minuten so und nach kurzer Zeit wurde das von fast allen Kindern übernommen. Ich konnte sehen, wie unser Sohn immer verzweifelter und dann auch wütend wurde. Meine Lebensgefährtin ist dann zu dem kleinen Jungen gegangen und hat Ihn gefragt, ob er es denn toll finden würde wenn man Ihn immer so rufen würde. Daraufhin war kurzfristig Ruhe und auch unser Sohn entspannte sich sichtlich.
Etwa eine Viertelstunde später ging es von selben Jungen aus wieder los. Mein erster Gedanke war "wehr dich und lass dir nicht alles gefallen". In unserer Gesellschaft ist aber genau das nicht möglich. Unser Sohn nannte den Jungen darauf hin einen dummen Idioten. Der kleine dachte nicht weiter nach und boxte unseren Sohn in den Magen, der Ihn daraufhin wegschubste (der kleine Junge "flog" ca. 1,5-2 Meter weg). Wer wurde nun als schuldiger abgestempelt? Richtig unser Sohn. Alles in mir schreit danach "wehr dich, lass dich nicht unter kriegen, du bist im recht mein Sohn" aber das ist ja auch keine Lösung die praktikabel ist.

Zum Thema Kampfsport, er hatte vor knapp 2 Jahren einmal ein Probetraining (eventuell zu früh). Ich werde das aber auf jeden Fall weiter verfolgen. In der Zwischenzeit hat er von uns einen Boxsack bekommen und ich leite Ihn an, seine Frustration dort mit Box sportlich korrekten Schlägen ab zu bauen.

Schlussendlich bin ich ein wenig verzweifelt, weil ich Ihm ja beistehen möchte, dass ganze aber möglichst sozialverträglich und hier befinden wir uns genau in der Falle, die du beschrieben hast.
Darum auch der Termin mit der Psychologin. Dies hat jedoch niemandem geholfen und versetzt mich, wenn ich darüber nachdenke doch sehr in rage.

Danke nochmals und LG, Twist

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Twist1975
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 43
Beiträge: 16

Beitrag Mi., 06.02.2019, 13:37

Philosophia hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 12:39 Ich meine, dass ihr (k)ein Anrecht darauf habt, dass diese besagte Therapeutin das Kind behandeln muss. Sie hat offenbar festgestellt, dass sie mit dem Kind nicht arbeiten will. Grundsätzlich hat sie aber versucht, dem Ganzen ne Chance zu geben - sonst hätte es nicht noch weitere Anläufe gegeben. Auch sonst braucht es in der Erwachsenentherapie genauso Kennlernsitzungen und da stellt sich raus, ob das passt oder nicht - und natürlich werden auch die Sitzungen vergütet (egal wie lang die Sitzungen waren, glaub ich, weiß ich aber nicht genau).
Sicher verstehe ich, dass Sie das recht hat "nein" zu sagen, bzw. sich Ihre Patienten raussuchen kann. Was ich jedoch nicht verstehe, ist mit meinem Erachtens fehlender Motivation und Einfühlsamkeit schon die Diagnose ab zu brechen und uns mit "nichts" dastehen zu lassen. Ich verstehe das die Psychologin, besonders als Freiberufler auch Geld verdienen muss, aber jeder andere Dienstleister kann das so nicht machen. Ich komme selbst aus der Dienstleistungsbranche (EDV Consultant), würde aber meinen Kunden nie eine Honorar-note stellen, wenn ich keinerlei Ergebnis vorweisen könnte. So halte ich folgendes für Gerecht. Erstgespräch ohne Kind wurde durchgeführt, OK. Rest wurde nur zu Teilen, bzw. nicht durchgeführt, NICHT OK. Liege ich denn da mit meiner Meinung so daneben?

Benutzeravatar

Vanillezucker
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 41

Beitrag Mi., 06.02.2019, 13:39

Twist1975 hat geschrieben: Mi., 06.02.2019, 12:36 Ja, das hast Du natürlich recht. Um möglichst Objektiv sein zu können, frage ich hier eben nach. Was ist mit dem Selbstschutz der Psychologin gemeint?
Damit meine ich, dass auch die Psychologin individuelle Grenzen hat, die sie wahren sollte und darf.
Twist hat geschrieben: Das Türenschlagen kommt bei uns selten (1-4x im Monat) vor und hier differenzieren wir auch. Wenn er z.B. wütend in sein Zimmer geht und die Tür zu schlägt, dann lassen wir Ihn sich kurz beruhigen und reden dann mit Ihm, dass er nicht immer seinen Willen bekommt und das sich jeder an Regeln zu halten hat. Es kam z.B. auch schon vor, dass etwas geplantes abgesagt wurde (z.B. Ausflug mit einem Freund etc.) hier sagen wir Ihm, dass er natürlich traurig sein darf und immer mal was dazwischen kommen kann.
Und wie war es im Fall der Psychologin?
Was genau hat ihn sie wütend gemacht in dieser Situation?
Life is getting too complicated.
Time to be a unicorn.


kaja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4485

Beitrag Mi., 06.02.2019, 13:44

Weil fachlich falsch gewesen wäre ohne hinreichende Untersuchung und Anamnese eine Diagnose zu stellen. Anders als bei anderen Dienstleistungen, schuldet sie euch mit dem eingegangenen Behandlungsvertrag keinen "Erfolg", sondern lediglich die Leistung. Wenn euer Sohn nicht mitzieht (vollkommen wertfrei) kann sie die Leistung nicht erbringen.

Anstatt dich darauf zu konzentrieren das es zwischen ihr und deinem Sohn nicht funktioniert hat, würde ich mich darauf konzentrieren wie es für euch jetzt weitergeht. Zum Beispiel in dem ihr einen anderen Psychologen oder eine Erziehungsberatungsstelle aufsucht. Das ist sinnvoll eingesetzte Energie, alles andere ist doch nur Ablenkung.

Das dich die Situation frustiert ist nachvollziehbar, aber wenn du mal ganz ehrlich zu dir bist geht es hier doch weniger um die Frage des Geldes und mehr darum das du einen gewissen Leidensdruck hast und enttäuscht bist das es keine Linderung gab.
After all this time ? Always.

Benutzeravatar

Noenergetik
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 38
Beiträge: 961

Beitrag Mi., 06.02.2019, 13:52

Wenn Dein Sohn in der Schule gemobbt wird und Ihr nichts an der Ursache ändert (z.B. Schulwechsel vornehmt), kann Euch auch der beste Therapeut nicht helfen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag