Zolpidem absetzen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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saffiatou
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Beitrag Mi., 21.10.2020, 17:34

Danke, Matihlda,

ja, es ist schrecklich. Das Problem ist ich fühle mich in meiner Wohung wohl und sicher, nur sowie es dunkel wird nicht und das Problem habe ich in jeder Wohung. Ein Hund wäre hilfreich, nur habe ich gerade keine Energie mich artgerecht um einen zu kümmern, dann besser nicht, es reicht wenn ich leide und nicht noch ein Tier.

Ein Umzug ist schon anvisiert, einfach weil ich mal in einer richtigen Stadt wohnen möchte, aber im Moment noch nicht.

Ich glaube wie Sadako, es ist sehr individuell, ob eine Abhängikeit von einem Medi etc entsteht. Aber die Gefahr ist eben immer da und daher sollten sie auch vorsichtig verschrieben werden und nicht wie Smarties unter die Bevölkerung geworfen werden.
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Sadako
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Beitrag Mi., 21.10.2020, 20:18

@ Saffia und Chrysokoll
Ich habe auch Angst vir der Nacht und vor meinem Bett und kann das so nachfühlen.

Noch mal zu Schlaflosigkeit allgemein.
Ich habe da inzwischen eine höhere Akzeptanz. Wenn man verzweifelt versucht einzuschlafen, geht es erst recht nicht und man fühlt sich noch beschissener.
Wenn ich mehrere Nächte gar nicht oder deutlich unter 2 Stunden schlafe, dann ziehe ich notfalls auch mit Schlafmitteln die Bremse, weil ich sonst sehr sehr.instabil werde und zunehmend unkontrolliert dissoziiere und nur noch Zeitlücken habe. Die nehme ich dann aber maximal zwei oder drei Tage.

Was den TE angeht, da klingt mir noch nach, dass er einen Bedarf für Schlafmittel hat, weil er am nächsten Tag arbeiten muss.
Ich kenne solche Prioritäten von früher und bin damit ziemlich auf den Bauch gefallen.
Wenn meine Symptome so stark sind, dass sie mich arbeitsunfähig machen, dann bin ich erstmal arbeitsunfähig und muss schauen, was los ist, dass ich in diesem Zustand bin. Mich mit Chemie arbeitsfit zu machen und zu halten war zumindest für mich eine selbstzerstörerische Sackgasse.

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saffiatou
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Beitrag Mi., 21.10.2020, 20:42

Ich bin da ganz deiner Meinung, es ist fatal wenn man nur mit Chemie versucht sich fit zu halten und zu arbeiten. Auch ich plädiere dafür an dem Problem der Schlaflosigkeit anders zu arbeiten (Therapie...) und dann lieber eine längere AU in Kauf zu nehmen. Aber es ist ein beschwerlicherer Weg.
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thundercook
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Beitrag Fr., 23.10.2020, 18:26

Candykills hat geschrieben: Mi., 21.10.2020, 04:48 Das kann ich mit der "schweren" Sucht nicht so bestätigen. Ich nehme Zopiclon (ein anderes Z-Schlafmittel) und habe das schon mal nach mehrjähriger Einnahme erfolgreich selbst ausgeschlichen. Auch gerade nehme ich es wieder seit 1 1/2 Jahren und bin relativ konsequent von einer Tablette auf eine halbe Tablette, manchmal viertel Tablette schon runter.
Ich hab' das damals auch so ausgeschlichen, dass ich die Tablette am Ende geachtelt habe. Da war die Wirkung dann eher vom Kopf her, als tatsächlich da.
Auch ein derartiger Gewöhnungseffekt wie bei Tavor tritt dabei nicht ein oder konnte ich bei mir zumindest nie beobachten.
So sehe ich das auch. Nur habe ich den Stress, nach jeder Packung wieder zum Arzt laufen zu müssen. Wie bekommt man sowas dauerhaft verschrieben? Wie wirkt Zoplicon verglichen mit Zolpidem? Bei mir hat das Zolpidem leider Nebenwirkungen muss ich sagen. Ich bin dann üblicherweise am nächsten Tag für einige Stunden extrem matschig im Kopf. Vermutlich, weil ich meist trotzdem nicht genug Schlaf abbekomme. Gestern habe ich eine ganze Tablette genommen, zu kurz und unruhig geschlafen und stehe nun den ganzen Tag komplett neben mir.

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Candykills
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Beitrag Fr., 23.10.2020, 18:40

Ja, das geht mir auch so. Aber mein Psychiater verschreibt es mir tatsächlich ziemlich konsequent, weil er an der Zeitachse erkennen kann, dass ich wirklich mit einer halben Tablette dauerhaft auskomme. Es sähe sicher anders aus, wenn ich erhöhen müsste.

Zolpidem wirkt eher bei Durchschlafstörungen, während Zopiclon dafür sorgt, dass man überhaupt erstmal einschläft. Ich merke davon überhaupt keinen Überhang. Wenn ich aufwache, bin ich direkt einigermaßen fit. Sei's um 6 Uhr oder um 10 Uhr. Und das, obwohl ich zusätzlich noch 10 mg Zyprexa abends nehme.
An die Wirkung von Zolpidem kann ich mich leider nicht mehr erinnern, ist zu lange her, als ich das nahm.
Insgesamt erwies sich aber das Zopiclon als das bessere oder passendere Medikament für mich.

Mein Psychiater hat sich sehr lange gesträubt mir Zopiclon überhaupt zu verschreiben. Meine vorherigen Psychiater waren da wesentlich lockerer mit.
Ich denke, dass es darauf ankommt, wie viel bzw. ob man alle anderen Register schon ausprobiert hat und die nicht mehr wirken. Hast du das?

Meine Erfahrung mit allen anderen Medis, die alle nacheinander irgendwann an Wirkung verloren, war allerdings, dass diese teils viel mehr klatschen als Zopiclon und ich die dementsprechend früh am Abend nehmen musste, um nicht dann den halben Tag benommen zu sein.
Womit ich lange Zeit gut zurecht kam waren Trazodon/Trittico (ich glaube, davon nahm ich 100 mg und ging abends um 19 oder 20 Uhr ins Bett) und auch Dominal (80-160 mg) wirkte lange Zeit ganz gut, ohne dass ich am nächsten Tag total fertig war.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Sadako
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Beitrag Fr., 23.10.2020, 18:52

thundercook hat geschrieben: Fr., 23.10.2020, 18:26
Bei mir hat das Zolpidem leider Nebenwirkungen muss ich sagen. Ich bin dann üblicherweise am nächsten Tag für einige Stunden extrem matschig im Kopf. Vermutlich, weil ich meist trotzdem nicht genug Schlaf abbekomme. Gestern habe ich eine ganze Tablette genommen, zu kurz und unruhig geschlafen und stehe nun den ganzen Tag komplett neben mir.
Den Overhang wirst du mit Zopiclon eher stärker haben, weil das eine längere Halbwertszeit hat. Möglicherweise bist matschig,, weil dich Zolpidem nicht schlafen lässt, sondern in einen schlafähnlichen quasibetäubten Zustand bringt.
Ich nehme in Notfällen Zolpidem und ich mehr den Unterschied ganz deutlich... mehr Matschigkeit obwohl ich mehr Stunden „geschlafen“ habe.

Zu deinem Wunsch nach Dauerverordnungen... Aus der Packungsbeilage „ Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen“
und überlege dir dann ob der Arzt “Dauerverordnungen“ ausstellen darf. Eine über diesen Zeitraum gehende Verordnung ist ein off label und kann sowohl von Krankenkassen in Regress genommen werden (bei Benzos wird das häufiger gemacht) als auch setzt sich der Arzt, wenn das off label nicht gerechtfertigt ist, dem Risiko aus dass er für die Schäden, die seine Verschreibungspraxis anrichtet, in Regress genommen wird. (Es sei denn er hat den Patienten eine formale Off Label- Vereinbarung unterschreiben lassen, die ihn von dieser Haftbarkeit entbindet.)

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Vogelscheuche
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Beitrag So., 24.01.2021, 18:20

Hatte im September letzten Jahres einen Burnout, zumindest wurde es so diagnostiziert.
Konnte dan ganze zwei Monate nicht mehr Schlafen auch nicht mit Tabletten.
Nach zwei Monaten gab mir mein Psychiater Antidepressiva und Zolpidem 10mg.
Das Teufels zeugs nahm ich bis vor ein paar Tagen noch.
Resultat, ich konnte mit den Zolpidem nicht mehr schlafen und nun noch weniger weil ich es mit Absprache abgesetzt habe.
Hab davon immer Bauchweh bekommen bzw war ich im Kopf schon so durcheinander.
Zja nun fahr ich im Februar nach Hollenburg auf Reha wo mir hoffentlich geholfen wir und ich wieder Schlafen " Lerne".
Kann nur jedem davon abraten.

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alatan
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Beitrag Di., 26.01.2021, 21:04

Von einem Arzt, der die nicht existente Diagnose Burnout stellt, kann man behandlungstechnisch auch nichts Kluges - oder wenigstens Nichtschädigendes - erwarten.

Gute Besserung!

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