Symptome beim Ausschleichen

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Blaumeise
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Symptome beim Ausschleichen

Beitrag Mi., 28.10.2020, 13:20

Liebe alle,

ich schleiche zur Zeit mein AD aus und würde gern wissen, ob von euch jemand ähnliche Symptome erlebt hat wie ich. Bei mir handelt es sich um Venlafaxin, aber meine Frage ist nicht spezifisch auf dieses Medikament gerichtet, sondern mich würden generell eure Erfahrungen interessieren, unabhängig davon, welches AD ihr hattet/habt.

Kurz als Zusammenfassung:
- Habe 5 Jahre Citalopram (40mg) genommen, vor 5 Jahren haben mein Arzt und ich auf Venlafaxin (187,5mg) gewechselt
- ich habe über diese 10 Jahre mehrere Ausschleichversuche gestartet, hatte aber jedes Mal nen ziemlichen Absturz, sodass es nicht geklappt hat
- in den letzten Jahren hat sich bei mir vieles positiv entwickelt und stabilisiert und daher hatte ich ein gutes Bauchgefühl damit, es erneut zu probieren

Folgendermaßen habe ich bisher reduziert:
Sommer 2019: 187,5 mg --> 150 mg; kaum Nebenwirkungen oder Beschwerden
Januar/Februar 2020: 150mg --> 112,5 mg; kaum Nebenwirkungen oder Beschwerden
Juli 2020: 112,5 mg --> 75 mg; mehrere Beschwerden, s.u.

Die großen Intervalle hängen damit zusammen, dass ich immer dann weiter reduziere, wenn sich meine Gesamtsituation stabil anfühlt, kein Umzug oder Jobwechsel oder irgendwas ansteht und ich ein gutes Bauchgefühl habe. Das hat bisher sehr gut funktioniert und ich habe auch keine Eile, Hauptsache ist mir, dass ich irgendwann auf Null komme.

Im oberen Dosisbereich hatte ich also kaum Probleme. (Das war bei früheren Ausschleichphasen anders, für mich ist das jetzt schon ein sehr großer Fortschritt so weit gekommen zu sein). Seit der letzten Reduzierung im Juli habe ich jedoch verschiedenste "Symptome" gehabt, die ich zuerst gar nicht darauf zurückgeführt habe und die ich nun mittlerweile aber doch im Verdacht habe, durch die Reduzierung ausgelöst worden zu sein. Und hier würde mich interessieren, ob jemand von euch Ähnliches erlebt hat:

Juli:
  • letzte Dosisreduzierung
August:
  • Konzentrationsprobleme auf Arbeit, meine Aufnahmefähigkeit war echt unten, ich habe viele Flüchtigkeitsfehler gemacht, war insgesamt nicht typisch für mich; ging nach ca. 4-5 Wochen wieder weg
  • Energieschübe, begleitet von leichten Stimmungshochs (jetzt nicht hypoman oder so, aber das war echt untypisch für mich, wo die ganze Energie auf einmal herkam; nach den Energieschüben kam dann ein paar mal die krasse Erschöpfung, wo ich mich 1-2 Tage krankmelden musste und einfach viel geschlafen habe; ist ebenfalls nach 3-4 Wochen wieder verschwunden
September:
  • Hier ist das bisher für mich schwierigste "Symptom" aufgetreten. Ich habe Anfang September einen ziemlichen Druck hinter der Stirn + unter der Schädeldecke bekommen, begleitet von mittleren bis starken, pulsierenden Kopfschmerzen, deren Intensität sich wellenartig über den Tag verändert; was ich seit Anfang September wirklich jeden Tag (keine Übertreibung) spüre, ist dieser Druck in meinem Kopf. Es fühlt sich an als würde ein Energiestrahl von unten dagegenschießen oder so. Es fühlt sich auch leicht neblig im Kopf an, als würde ich gleich abheben oder so. Und wellenartig kommen dann die Kopfschmerzen. Zeitweise so stark, dass ich nicht arbeiten gehen konnte. Ich habe diese Art von Kopfschmerzen noch nie in meinem Leben gehabt. Zudem helfen dagegen keine Schmerztabletten.
  • hohe Reizbarkeit
Oktober:
  • unverändert die oben beschriebenen Kopfschmerzen und allgemein durch die Gesamtsituation ziemliche Niedergeschlagenheit
  • hohe Reizbarkeit
  • Vereinzelt Einschlaf- und Durchschlafprobleme
Ich habe im Laufe der Monate einiges gelesen über Symptome beim Ausschleichen und habe die o.g. Dinge auch dort wiedergefunden. Deshalb könnte ich mir schon vorstellen, dass die genannten Beschwerden mit der Reduzierung zusammenhängen. Mein Psychiater hat auch bestätigt, dass das alles nicht untypisch ist und auch diese Art von Kopfschmerzen bei manchen PatientInnen vorkommt. Mich würde interessieren, ob das noch jemand von euch kennt?

Danke fürs Lesen!

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lisbeth
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 13:38

Venlafaxin sucks, jedenfalls beim Absetzen/Ausschleichen. Hatte da auch ziemlich Probleme. Ich hab dann noch langsamer gemacht. Die Faustformel war für mich idR, 10% der jeweils aktuellen Dosis reduzieren. Auf der bin ich jeweils so lange geblieben bis ich auf der neuen Dosierung keine Probleme mehr hatte plus ca 2 Wochen. Das machte bei mir pro Schritt ca 6-7 Wochen aus, dauerte gefühlt eeeewig, war aber dadurch auch erträglicher vor allem von den körperlichen NW her. Bei psychischen Reaktionen musste ich mich immer wieder selbst dran erinnern dass das Absetzen komische Reaktionen hervorruft, und dass diese komischen Reaktionen also auch ein Stückweit 'normal' sind.

Du kannst übrigens die Kapseln vorsichtig auseinander ziehen und einen Teil der Wirkstoff-Pellets rausnehmen um die Zwischenschritte kleiner machen zu können. Oder du lässt dir von deinem Arzt bzw Ärztin das AD als Taperingstrip verschreiben mit den gewünschten Dosierungen und sinnvollen Zeiträumen. Hier
https://www.depression-heute.de/taperingstrip gibts mehr Infos dazu.

Auch wichtig: nicht nur auf die negativen Reaktionen achten. Es gibt auch positive. Ich hab zb beim Absetzen mein Körpergefühl wiedergefunden, was eindeutig ein Pluspunkt war. Es hilft, wenn man sich auch diese positiven Auswirkungen bewusst macht.

Alles Gute!
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Blaumeise
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 14:36

Danke dir Lisbeth!

Ja, also ich hatte von den verschiedenen Methoden schon in einem Forum mal gelesen, was man so noch probieren kann, um die Dosierungen anzupassen etc. Ich behalte das im Hinterkopf für den nächsten Schritt. Ich wills erstmal so probieren, mit den Herstellerdosierungen, aber wenns nicht klappt, informiere ich mich da mal weiter. Mein Psychiater sagte, es wäre auch noch eine Option, bei der nächsten Reduzierung dann z.B. die aktuelle Dosis nur alle 2 Tage zu nehmen, bevor ich dann wiederum eine Dosis runtergehe. Also ich werde das probieren.

Sehr wertvoll fand ich deine Anregung, auch auf Positives zu achten. Tatsächlich hab ich auch ein wenig den Eindruck, mehr von meinem Körper wahrzunehmen.
Ich habe auch an sich das Gefühl, das alles zu schaffen, es ist alles noch aushaltbar. Es ist nur anstrengend. Und ich weiß natürlich nicht, wie lange z.B. diese Kopfschmerzen anhalten werden. Das ist sehr herausfordernd, alles zu schaffen (arbeiten gehen etc.) und gleichzeitig diese Kopfschmerzen zu haben.

Es freut mich sehr, dass du es geschafft hast!

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alatan
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 19:38

Pharmakologisch können diese Absetzphänomene mit einer vorübergehenden parallelen Einnahme von niedrigdosiertem Fluoxetin deutlich gebessert werden. Das wissen leider viele Psychiater nicht.

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CrazyChild
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 21:05

alatan hat geschrieben: Mi., 28.10.2020, 19:38 Pharmakologisch können diese Absetzphänomene mit einer vorübergehenden parallelen Einnahme von niedrigdosiertem Fluoxetin deutlich gebessert werden. Das wissen leider viele Psychiater nicht.
Das heisst man setzt erst mühevoll das eine AD ab und ersetzt dies parallel durch ein weiteres, nämlich Fluoxetin, welches man dann wiederum über Monate ausschleichen muss??
Ich nehme Fluoxetin seit vielen Jahren und ich würde es auch gerne wieder absetzen, habe es aber bisher nur geschafft zu reduzieren. Besser als nix.
Diese ADs sind Fluch und Segen zugleich. Jedoch wird man die nicht mehr wirklich los.
Meine Psychiater vertritt die Meinung, gerade Fluoxetin kann man lebenslang nehmen, wenn es notwendig ist. Keine Ahnung 😳😳
LG, CrazyChild

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lisbeth
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 21:35

CrazyChild hat geschrieben: Mi., 28.10.2020, 21:05 Das heisst man setzt erst mühevoll das eine AD ab und ersetzt dies parallel durch ein weiteres, nämlich Fluoxetin, welches man dann wiederum über Monate ausschleichen muss??
Das nennt man dann "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben" ... :lol:
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alatan
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Beitrag Mi., 28.10.2020, 23:22

CrazyChild hat geschrieben: Mi., 28.10.2020, 21:05 Das heisst man setzt erst mühevoll das eine AD ab und ersetzt dies parallel durch ein weiteres, nämlich Fluoxetin, welches man dann wiederum über Monate ausschleichen muss??
Eben nicht. Ich schrieb vorübergehend, dass heisst, man kann im Verlauf das Venlafaxin gleichzeitig mit dem Fluoxetin absetzen. Es braucht natürlich die Expertise und Führung durch einen erfahrenen Facharzt.

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Blaumeise
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Beitrag Do., 29.10.2020, 12:15

Danke dir für den Tipp, alatan! Für mich wäre das jetzt erstmal nicht das, was ich machen möchte oder womit ich ein gutes Bauchgefühl hätte. Ich will das jetzt so schaffen und noch halte ich es auch aus. Ich gucke mal, wie sich das die kommenden Wochen entwickelt und ob es vielleicht auch wieder alles milder wird.

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Candykills
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Beitrag Do., 29.10.2020, 13:53

Ich habe zuletzt Cymbalta (auch ein NRSI wie Venlafaxin) deutlich reduziert. Ich hatte auch einige Wochen ständig Migräne oder Kopfschmerzen, aber das ließ nach. Inzwischen habe ich keine Entzugssymptome mehr. Die Reduktion fand im Juni statt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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diesoderdas
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Beitrag Do., 29.10.2020, 20:14

Venlafaxin habe ich relativ leicht absetzen können (und schwupps war der zu hohe Ruhepuls von fast 100 wieder normal, obwohl mir mein Thera immer weiß machen wollte, der wäre so hoch, weil ich so unter Strom stehen würde; also, ich wäre Schuld an meinem Puls).
Ist schon eine Weile her, aber ich glaube, ich habe nur über zwei Wochen runterdosiert (kann auch nur eine gewesen sein) und es dann weggelassen. Symptome bekam ich, glaube ich, genau an dem Tag, an dem die Dosis auf Null war.
Aber die waren erträglich. Von der Psyche her war ich nur dünnhäutiger, habe mich aber auch echter gefühlt, eigentlich war das ganz schön. Vom körperlichen her hatte ich Symptome bei Augenbewegungen. Schwer zu beschreiben. Wenn ich auf einen Punkt geschaut habe und von dort zu einem anderen Punkt, dann hing das Bild irgendwie hinterher.
Und es war auch IM Kopf so ein ganz eigenartiges Gefühl.

Aber alles aushaltbar.

Vorher hatte ich auch schon mal Paroxetin abgesetzt. Das war die Hölle! Das nahm ich aber auch ca 10 Jahre (und das obwohl ich eigentlich gar nichts davon merkte), das Venlafaxin nur ca 1 Jahr. Ich schaffte es auch nur nach mehreren gescheiterten Versuchen. Ich habe es übelst langsam abgesetzt. Schon beim absetzen bekam ich Symptome. Eines der übelsten Sachen war ein restless legs Syndrom. Dachte, ich werde irre deshalb. Konnte selbst auf Arbeit kaum ruhig sitzen, das ist quälend.
Diese Symptome wie oben beschrieben bei den Augenbewergungen hatte ich hier auch. Aber viel übler.
Am Übelsten war aber mal eine Nacht, besser gesagt ein Morgen, als ich nicht richtig in die Realtität gefunden habe. Ich hatte schon einen Mist geträumt. Im Traum war ich in mehrern Welten und wusste nicht mehr, welche real war. Dieses Gefühl blieb dann auch nach dem Aufwachen. Ich war wach, aber gefühlt irgendwie auch nicht. Habe mich gefragt, ob sich so eine Psychose anfühlt. Ich bekam übelst Panik über meinen Zustand. Habe einen Freund angerufen und gebeten, er möge sofort kommen. So ein Gefühl hatte ich noch nie vorher in meinem Leben und danach auch nie mehr. Und will ich auch nie mehr!
Es hielt auch an, wurde erst im Laufe des Tages besser.

Eigentlich hatte ich mir geschworen, ich nehme nie mehr an AD, weil ich nie mehr sowas erleben will beim absetzen.
Daher war ich auch erpicht darauf, das Venlafaxin relativ schnell wieder loszuwerden. Und das ging ja viel viel besser. Klacks gegen Paroxetin. Und seit dem halte ich mich strikt fern von ADs.

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Blaumeise
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Beitrag Do., 29.10.2020, 20:42

Hey diesoderdas,

danke für deinen Bericht! Es freut mich, dass du es geschafft hast und echt krass, was da abging. Das mit den Augenbewegungen kenne ich als Parästhesien - weiß nicht, ob du dasselbe meinst. Ich kenne das von vorigen Ausschleichversuchen und wenn ich mal die Einnahme vergessen habe, dass ich dann bei Augenbewegungen diese Stromschlagempfindungen hatte, vom Kopf ausstrahlend. Kennst du das? Das war aushaltbar, nur sehr unangenehm. Habe ich jetzt beim Reduzieren nicht, aber ich gehe davon aus, dass es dann beim letzten Schritt passieren wird, wenn ich auf Null gehe.

Das mit den Träumen kenne ich auch, auch vom Einschleichen des AD, dass ich sehr lebendig/emotional/intensiv irgendwie geträumt habe. Aber nicht so krass wie du beschreibst. Tut mir leid, dass du das durchmachen musstest. Dass du meintest, du kanntest diese Zustände nicht aus deinem Leben, das ist bei mir halt auch so mit diesen Kopfschmerzen. Ich hatte diese Art von Kopfschmerzen noch nie vorher. Das spricht für mich auch dafür, dass sie wahrscheinlich mit der Reduzierung zusammenhängen. Hattest du es auch, dass du so zeitverzögert Symptome hattest? Z.B. meine letzte Reduzierung war im Juli, aber diese Kopfschmerzen fingen im September an.

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diesoderdas
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Beitrag Do., 29.10.2020, 20:52

Blaumeise hat geschrieben: Do., 29.10.2020, 20:42 Das mit den Augenbewegungen kenne ich als Parästhesien - weiß nicht, ob du dasselbe meinst. Ich kenne das von vorigen Ausschleichversuchen und wenn ich mal die Einnahme vergessen habe, dass ich dann bei Augenbewegungen diese Stromschlagempfindungen hatte, vom Kopf ausstrahlend. Kennst du das? Das war aushaltbar, nur sehr unangenehm.
Wahrscheinlich meinen wir in etwa das Gleiche. Wobei ich es nicht unbedingt als Stromschläge bezeichnen würde. Also, wenn ich an einen Weidezaun denke, an den ich fasse, dann war das nicht das gleiche. Es war so... hm... als würde ich in meinem Kopf Bewegungen spüren und dass es irgendwie wummert. Ich findes es wirklich kaum beschreibbar.
Blaumeise hat geschrieben: Do., 29.10.2020, 20:42 Hattest du es auch, dass du so zeitverzögert Symptome hattest? Z.B. meine letzte Reduzierung war im Juli, aber diese Kopfschmerzen fingen im September an.
Es ist schon eine gute Weile her. Aber ich glaube, zeitverzögert kam bei mir nichts. Aber die Symptome hielten noch wochenlang an, nachdem das AD schon auf null war. Ich hatte es sogar extra im (langen) Urlaub gemacht. Mit Beginn des Urlaubs war ich glaub auf Null. Das war auch bitter nötig, arbeiten hätte ich nicht können. Also beim Paroxetin.

Beim Venlafaxin habe ich es, soweit ich mich erinnere, zwar auch so gelegt, dass es auf den Beginn vom Urlaub fiel, aber da wäre Arbeiten schon möglich gewesen.

Nicht aufgeben! Irgendwann wirds besser.

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Blaumeise
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Beitrag So., 28.02.2021, 13:51

Liebe alle,

ich bin es mal wieder mit einer weiteren Frage, die mir in meinem Prozess kam. Inzwischen bin ich wieder einen Schritt weiter, ich habe Ende Dezember von 75 mg auf 37,5mg Venlafaxin reduziert, das ist jetzt die kleine vom Hersteller angebotene Dosis. Bisher komme ich ganz gut zurecht.

Ich denke oft an den Rat von lisbeth, auch auf positive Nebenwirkungen des Ausschleichens zu achten, und ich habe tatsächlich den Eindruck mittlerweile, mehr von meinem Körper und irgendwie generell "mehr" von meiner Umgebung wahrzunehmen. Es fühlt sich alles etwas unmittelbarer an, auch wenn ich mich dadurch manchmal ziemlich schutzlos fühle.

Meine aktuelle Frage ist die: Kennt jemand von euch trockene Augen im Ausschleichprozess? Ich hatte noch nie Probleme mit trockenen Augen, mein Psychiater sagte, das kann eher beim Einschleichen manchmal passieren. Seit ca. November/Dezember brennen meine Augen viel und sind auch oft gerötet. Ich war Ende des Jahres auch bei einer Augenärztin und sie sagte, es ist keine Bindehautentzündung o.Ä., die Augen sind offenbar einfach etwas trocken grade. Ich habe Augentropfen bekommen, die die Symptome lindern, aber nichts hat sich verbessert nach 3 Monaten. Ich weiß, dass man auch im Winter manchmal trockene Augen hat wegen der trockenen Heizungsluft etc., aber ich kenne dieses Problem nicht von mir und es ist ja auch sehr konstant jeden Tag. Daher kam mir die Vermutung, ob es mit dem Ausschleichen zusammenhängt, denn das ist das Einzige, was sich bei mir geändert hat eigentlich. Mein Psychiater hats nicht ausgeschlossen, aber hats auch nicht als typische Nebenwirkung benannt.

Kennt das jemand von euch?

Viele Grüße
Blaumeise

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Beitrag So., 28.02.2021, 21:57

Ich kenne es nicht. Also, juckende, tränende oder trockene Augen kenne ich schon ab und an. Aber halt nicht in Kombi mit ausschleichen.

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saffiatou
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Beitrag So., 28.02.2021, 22:11

Kann es sein, dass du dich zu sehr selbst beobachtest und beschäftigst? Ich habe Venlafaxin ohne Probleme ausgeschlichen, mir ist bekannt, dass es bei einigen dabei zu Absetzsymptomen kommen kann, habe auch bei anderen Medis damit zu kämpfen gehabt. Aber die sind Begleiterscheinungen und verschwinden wieder.

Was willst du machen, wenn dir jemand mitteilt, dass er/sie ebenfalls trockene Augen hatte?
never know better than the natives. Kofi Annan

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