Pflanzliche Psychopharmaka

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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GloriaSupi
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Pflanzliche Psychopharmaka

Beitrag Mo., 15.09.2008, 20:26

In diesem Forum ist viel zu lesen über abhängig machende Psychopharmaka. Hat jemand Erfahrungen mit anderen Medikamenten, die auf Baldrian, Melisse und Passionsblume (Neurapas) beruhen, gemacht?
Ich lese bei Vielen von der Angst vor Abhängigkeit und empfinde diese Angst fast als kontraproduktiv. Außerdem ist für viele die Medikamenteneeinahme schon wieder eine Niederlage.
Würd mich mal interessieren...

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F43_1
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Beitrag Mo., 15.09.2008, 20:36

HAllo.

Also zu den pflanzlichen Wirkstoffen ist zu sagen:

Baldrian: Schlafinduzierend, beruhigend (auch als Badezusatz)
Hopfen: Schlafinduzierend
Melisse: Berhuhigend als Badezusatz; Extrakte mit Alkohol machen nur durch iesen müde!
Johanniskraut: einsetzbar bei innerer Anspannung bis hin zu mittleren Depressionen ohne psychotische Symptome (somit auch erstattungsfähig! per Rezept)
Immer Mensch bleiben!

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Xanny
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Beitrag Mo., 15.09.2008, 20:49

Hallo GloriaSupi,

vielleicht hilft Dir dieser Thread weiter: viewtopic.php?f=23&t=4818
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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Gärtnerin
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Beitrag Di., 16.09.2008, 10:38

Ich nehme seit fast 2 Jahren Johanniskraut, und zwar seit Absetzen meines chemischen Antidepressivums (Citalopram). Mir geht es gut damit. Ich bin auf Anraten meines Arztes zwischendrin einmal auf Neurapas (Johanniskraut + Baldrian + Passionsblume) umgestiegen, bin dann aber schnell wieder zurück zum reinen Johanniskraut. Beim Neurapas war mir einfach der Anteil an Johanniskraut zu gering als dass es geholfen hätte. Und in den Zeiten, in denen ich sehr depressiv war, hat mir Johanniskraut sowieso gar nicht geholfen.

Alle Erfahrungen mit Medikamenten, auch mit pflanzlichen, sind sehr subjektiv, weil kein Mensch und keine Situation gleich sind. Im Endeffekt hilft nur Ausprobieren.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Dornenstrauch
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 20:25

Ich hoffe ihr entschuldigt, wenn ich jetzt hier mit einer Frage einfach so reinplatze:
mein Thera legt mir schon ziemlich lang nahe Medis zu nehmen, nur darf er eben selbst keine verschrieben. Und ich Dickschädel hab mich bisher immer gewehrt und wollte es so schaffen.
Was ist denn jetzt, wenn ich es mal mit Johanniskraut probieren möchte (ich weiß, dass es nur bei leichten bis mittelschweren depressionen hilft, ich kann aber selbst nicht einschätzen was ist leicht, ab wann ist es schwer etc), könnte ich es mir einfach so in der Apo holen oder zu welchem Arzt müsste ich gehen?

Danke für alle Antworten!

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F43_1
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 21:17

Du bekommst es freiverkäuflich bei Aldi oder rezeptfrei in der Apotheke; ca 20€

Die Abgrenzung der Schwere....google mal unter "ICD10 F33". Dort findest du die Diagnosekriterien zur Depression inkl. der Schweregrade
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aranDquina
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 22:47

Also bei mir hat Johanniskraut ganz gut geholfen (bei leichter depressiver Verstimmung). Ich kann nur sagen, die Dosierung machts (keine Ahnung, ob man die hohe Dosierung auch im Drogeriemarkt bekommt)! Da weiß der Arzt aber besser bescheid als ich und das auch bei der Einschätzung des Schweregrades der Depression. Ach und auch Johanniskraut kann Nebenwirkungen haben, z.B. fleckige Haut, empfindlichere Haut (Sonne!) und es kann die Aufnahme von Medikamenten bzw. der Dosis verringern (Pille,...).

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aranDquina
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 22:52

...oh und Baldrian hat bei mir auch super zum Einschlafen geholfen (aber nicht bei den depressionsbedingten Schlafstörungen). Und meines Wissens kann Baldrian bei übermäßigem Gebrauch die Leber schädigen. Pflanzliche Mittelchen können also Nebenwirkungen haben, auch wenn die bestimmt nicht so gravierend wie bei Psychopharmaka sind.

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GoodHope
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Beitrag Do., 25.09.2008, 05:38

ich trinke sehr gern abends den Johanniskrauttee, hilft sehr zum beruhigen, und kann man gut abends trinken vor dem Fernseher.

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F43_1
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Beitrag Do., 25.09.2008, 07:49

Mindestdosis Johanniskraut: 300mg/Tag

Im Supermarkt wird man 180mg Tabletten erhalten. Steht auf der Packung und man kann bares Geld sparen.
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Bärenmarke
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Beitrag Do., 25.09.2008, 14:05

Bei Johanniskraut ab 600 bis 900 mg, wenn Du depressive Phasen überstehen möchtest, sollte aber genauso wie ein Antidepressivum behandelt werden, dh. mindestens 6 Monate durch nehmen, auch wenn keine Beschwerden mehr vorliegen. Generell ist es besser auch hier mit einem Arzt zusammen zu arbeiten.
Johanniskraut nur in der Apotheke kaufen!!!! Dort kannst Du Dich auch beraten lassen. Das Problem mit Johanniskraut ist, dass nur ein Teil der Pflanze wirksam ist (ich glaube die Blüten). In Supermarkt-Präparaten sind alle Teile der Pflanze verarbeitet und es wird einem vorgegaukelt, dass man die nötige Menge pro Tag zu sich nimmt. Der Preisunterschied in der Apotheke hat seinen Sinn!!!

Leider habe ich das alles auch erst nach und nach erfahren müssen.....

Alles Gute
Eire

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F43_1
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Beitrag Do., 25.09.2008, 14:42

Deswegen zählt Supermakrt JK auch zu den Nahrungsergänzungsmitteln
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Candykills
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Beitrag Mi., 01.07.2020, 22:20

Hat jemand Erfahrung mit Lasea? Würde das gerne als Alternative zu Tavor oder Atosil probieren (ist aber ziemlich teuer und ich will nicht umsonst so viel Geld aus dem Fenster schmeißen).
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Le_na
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Beiträge: 1842

Beitrag Mi., 01.07.2020, 22:30

Ich habe Johanniskraut und Lasea ausprobiert bevor ich mich zu einem ssri durchgerungen habe. Habe viel gutes dazu gelesen und mir sehr gewünscht, dass es klappt weil ich arge Bedenken vor etwas chemischen hatte.
Meine persönliche Erfahrung war leider das es gar nicht geholfen hat. Auch nach 8 Wochen kein Effekt (aber auch keine Nebenwirkungen). Erst ein niedrig dosiertes SSRI hat geholfen und das nach zwei Wochen. In Bedarfsfällen nehme ich Atarax, auch in mini Dosis. Ist für mich eine gute Lösung.
Trotzdem war es für mich wichtig vorher dir pflanzlichen Alternativen auszuprobieren.

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Vivy
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Beitrag Do., 02.07.2020, 06:17

Ich glaube, am ausprobieren führt kein Weg vorbei, weil es einfach bei jedem individuell ist.

Selbst wenn dir jemand schreibt, dass es bei ihm geholfen hat, oder, wie bei Lena, nicht geholfen hat, sagt das nichts drüber aus, wie es bei dir ist.

Gibts von Lasea keine kleineren Packungen, zum Testen?

Ich nehme johanniskraut seit mehr als 1 Jahr und in der Apotheke haben sie mir damals geraten, erst mal eine kleine Packung zu kaufen, um auszuprobieren, ob es sich mit meinen Asthma Medikamenten verträgt.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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