Was ist/war ein Notfall

Hier können Sie Fragen zu Begriffen, Diagnosen und sonstigen Fachworten stellen, die einem gelegentlich im Zusammenhang mit Psychologie und Psychotherapie begegnen oder die Bedeutung von Begriffen diskutieren.
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Schneerose
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Was ist/war ein Notfall

Beitrag Fr., 29.01.2016, 12:11

Hallo ins Forum

ich habe heute eine Frage, weil dies bei mir aktuell in Therapie auftaucht.

WAS IST ODER WAR FÜR EUCH EIN NOTFALL
WO IHR EUCH BEIM THERAPEUTEN GEMELDET HABT...???
und womit sollte man eher allein klar kommen?


Also, ich frage das, weil ich mich scheinbar in den falschen Situationen bei ihm melde???
Da wo ich meine mir geht es schlecht und ich mich bei ihm meldete,
da, zeigte er mir, dass ich lernen müsste etwas auszuhalten,
nun,
jetzt lerne ich aushalten,
jetzt teilt er mir mit, dass manches ein Notfall wäre, aber ich wäre die Leidende und müsse wissen wann ich mich melde,
Tatsache in dieser Zeitspanne die er meint, für mich war,
ich kam gut allein klar, und da wo ich mich meldete, da eben blockte er eher ab...

hm, wir werden es in der nächsten Stunde besprechen,
aber mich würde interessieren, wie das bei euch so war oder ist, wie das eure Theras sehen, und vorallem wie handhabt ihr das Thema?

Danke
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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candle.
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 12:29

Hallo Schneerose!
Schneerose hat geschrieben: hm, wir werden es in der nächsten Stunde besprechen,
aber mich würde interessieren, wie das bei euch so war oder ist, wie das eure Theras sehen, und vorallem wie handhabt ihr das Thema?
Also ich würde warten was dein Therapeut in diesem Gespräch sagt. Wie immer dürfte das für jeden höchst individuell sein. Mir wurde immer geholfen, also hatte da keinen Lehrwert draus allein klarzukommen, allerdings versuche ich das ja eh schon von selbst.

Absoluter Notfall war bei mir mal so ein Panikanfall wo ich nur noch gezittert habe und mir akut geholfen wurde. Ich bekam dann auch eine Spritze. Ansonsten melde ich mich sehr ungerne.

Viele Grüße!
candle
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FreedomCall
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 12:33

Hallo Schneerose,

ich würde sagen, wenn es dir so schlecht ging, dass du dich beim Therapeuten meldest, gibt es keine "falsche Situation".
Das ist ja immer subjektiv, was noch auszuhalten ist und was nicht.

(Objektiv immer ein Notfall wären in meinen Augen starke Suizidgedanken (ggf. sogar schon mit konkreten Plänen) oder starke Selbstverletzungen)
Therapeuten, die ich bisher hatte, haben mir für so einen Fall empfohlen, in die Psychiatrieambulanz im Krankenhaus zu gehn oder die Telefonseelsorge anzurufen...
Also die wollten wohl auch nicht außerhalb ihrer Arbeitszeit belästigt werden. Hab aber bisher auch nie einen Therapeuten außerhalb der Termine angerufen. Bin eher der Typ, der sich dann einkapselt, bis alles vorbei ist.


Viele Grüße
FreedomCall


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 12:36

Hallo Schneerose,

vor einer ähnlichen Fragestellung stehe ich derzeit auch. Ich habe meine Therapeutin auch letzte Woche kontaktiert. Doch sie hat sich nicht gemeldet.

Grundsätzlich gibt es für mich kein Notfall. Auch wenn es mir sonst wie schlecht geht, so denke ich, dass es mir ja nicht erst seit heute schlecht geht und ich es die vergangenen Jahre ja auch alleine geschafft habe. Dementsprechend selten habe ich meine Therapeuten zwischen den Sizungen kontaktiert.
Hinzu kommt für mich: Wenn ich übermorgen Therapie habe, dann würde ich mich nicht heute melden, Ich würde die zwei/drei Tage aushalten und versuchen mir selbst zu helfen.

Nun habe ich letzte Woche doch meine Therapeutin kontaktiert mit der Bitte um einen Zwischentermin. Denn meine Therapeutin (bzw. Ex-Therapeutin, ich habe die Therapie jetzt abgebrochen) arbeitete völlig unverbindlich. Feste Termine hatte ich nicht. Ich sah sie mal nach zwei, mal nach drei, mal nach sechs Wochen wieder. Drei Wochen Wartezeit war mir diese Woche schlicht zuviel, da es mir ziemlich dreckig ging. Also hatte ich sie kontaktiert. Doch sie ignorierte meine Anfrage.

Jetzt kehre ich zu einer meiner alten Therapeuten zurück, für die Psychotherapie etwas Verbindliches ist. Wenn ich wieder regelmäßig Therapie habe, dann wird es für mich auch keinen Grund geben, zwischen den Sitzungen den Kontakt zu meiner Therapeutin zu suchen, ...
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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saffiatou
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 12:42

Auch für mich ist das so schrecklich schwer zu unterscheiden, was notwendig ist und was warten kann.

Meine Psychiaterin hat mir ihre Priv Tel Nr gegeben, die ich wohl nie benutzen werde, weil ich denke
es muss gehen. Leichter ist es meinen Therapeuten per mail dann zu benachrichtigen dann ist das
schlechte Gewissen, daß ich störe nicht so groß, denn er muss sie ja nicht lesen und nicht beantworten.

Bisher habe ich einmal an einem Sonntag eine solche Mail geschrieben, habe dazugeschrieben, daß ich
das loswerden muss, weil es mich gerade belastet und irre macht und daß er nicht antworten muss und
wir dann in der Stunde darüber reden können. Er hat trotzdem gleich geantwortet, daß zeigte mir, daß
er mich ernst nahm und die Situation auch so sah.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan


Speechless
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 13:14

Ich hab die Vorgabe, mich immer melden zu dürfen, wenn es mir schlecht geht. So ein Notfall Begriff ist zum Glück nie gefallen, denn das wäre für mich tatsächlich auch nichts. Bzw eventuell Suizidgefahr, aber wenn es soweit war habe ich mich zum Bsp auch nie gemeldet. Ich melde mich aber auch so so gut wie nie, kam bisher zwei dreimal vor in ca 60h über 5 Jahre verteilt. Ich finde es aber nicht verwerflich, sich zu melden, mir bringt der telefonische Kontakt nur einfach nichts.

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Fify
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 13:28

Also ich hatte bisher eine Situation, die ich als Notfall ansah. Wir hatten im Vorfeld nie über Notfälle gesprochen, da ich aus meiner Sicht in meinem Leben bisher nie einen Notfall hatte. Es ist ja manchmal so, dass es mir schlechter geht als normalerweise. Es gibt auf und abs. Es ging mir aber einmal nach einer Stunde so schlecht, wie ich es von mir bis dato nicht kannte. Vor meinem inneren Auge hatte ich mich gefühlt, als müsste ich mich jetzt entweder meine beiner Psychotherapeutin melden oder bei der örtlichen Psychiatrie. Die Psychiatrie kam aber für mich nicht in Frage, also blieb mir meine Psychotherapeutin.
Interessanterweise war ich arbeitsfähig, hingegen kann ich manchmal wenn es mir normal schlecht geht, nicht arbeiten.
Trotzdem war genau dieses eine Mal ein Notfall, auch wenn ich äußerlich kaum auffallend war, außer, dass ich viel ruhiger war und ernster.

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Benutzer1977
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 13:47

Kommt draufan was du meinst
Wird ein Polizist attackiert ist es ein Not fall ,als mir die fresse eingeschlagen wurde in ooe haben sie noch daemmlich gelacht diese fratzen
Kommt wer zur therapiestation wo im hintergrund wer steht und die wollen diesen einweisen ist es ein notfall ,kommst du alleine ,obdachlos und am ende so sagen sie "wir sind kein obdachlosenheim"
Teilweise sind das fuer mich schlechter dargestellt als eine sau im stall!

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Benutzer1977
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 13:49

Bitte meine Posts nichtweitergeben ,!
Irgendwo muss mab sich ja ausreden können
Und bitte nicht verallgemeinern denn ich reden nur aus situationen aus der vergangneheit und gewissen erfahrungen die ich erlebt habe ubd einigen dreckaaecken die mein leben ruiniert haben!
DAnk

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Kathlea
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 14:22

Für mich sind Notfälle auch "nur" solche Situationen, in denen Gefahr starker Selbstverletzung/-schädigung droht bzw. bereits statt gefunden hat oder es sich um Suizidalität handelt. Da meine Therapeutin es sehr begrüßt (bzw. hat sie es mir mehrmals gesagt, dass sie es gut findet, wenn ich Mails schreibe - gerade wenn es um Inhalte und Vorkomnisse aus der vorhergehenden Therapiestunde ginge), dass ich Mails schreibe, neige ich leider auch dazu "Nichtnotfälle" zu kommunizieren. Sie antwortet dann meist mit einem Zweizeiler ein bis zwei Tage später. In einer akuten Situation, wo es auch um Suizidalität ging und obwohl es bereits abends war, erhielt ich direkt nach 2 Minuten eine Antwort von ihr. Das hat mich extrem beruhigt, da sie mir so noch stärtker das Gefühl gegeben hat, das es ok ist, wenn ich mich in Akutsituationen melde und sie auch darauf (wenn möglich) direkt reagiert. Seither konnte ich den Mailverkehr außerhalb der Sitzungen zum Glück auch stark einschränken.

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Schneerose
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 14:50

Danke erstmal an alle für die Antworten. Ja, ich bin eben auch so groß geworden, dass ich mich um vieles im Leben selber kümmern musste, also ist für mich die Notsituation jetzt in Therapie auch nicht so gegeben. Es entsteht für mich eher aus der Therapie heraus so ein konfrontiertes Unbehagen wo ich eher wie ein ahnungsloser Depp dastehe und da kontaktiere ich dann schon mal, da hilft er auch mehr oder weniger weiter. Aber scheinbar sieht der Therapeut meinen Melde bedarf eher woanders als ich... er meint, ich müsse es selber wissen wann ich ihn brauche. Ja und genau diese Aussage macht mir ein riesen Fragezeichen ins Hirn. Denn oftmals hat er mir genervt vorgeworfen ich solle mehr aushalten. Jetzt halte ich mehr aus nun meint er es wäre manches ein Notfall. ... Hm? Bin gespannt ob ich beim Gespräch schlauer werde.
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 15:00

Candle, das ist vielleicht der Punkt. Ich habe sei Jahren JETZT wieder neu Art Panikattacken. Ich hab ihm das nur so nebenbei geschrieben heute. Er hat mir gestern Nacht von sich aus ein sms geschrieben wie es mir geht. Da hab ich ihm geantwortet und ihm nebenbei von der Attacke erzählt. Er reagiert heute den ganzen Tag ganz komisch. Er schrieb er sei für mich da, er sehe manches als Notfall und dann kappt er die Leitung für mehrere Stunden und Antwortet nicht darauf was er mit dem meint? Ich kenne mich Grad echt nicht aus.
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Schneerose
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 15:02

Benutzer1977 hat geschrieben:Kommt draufan was du meinst
Wird ein Polizist attackiert ist es ein Not fall ,als mir die fresse eingeschlagen wurde in ooe haben sie noch daemmlich gelacht diese fratzen
Kommt wer zur therapiestation wo im hintergrund wer steht und die wollen diesen einweisen ist es ein notfall ,kommst du alleine ,obdachlos und am ende so sagen sie "wir sind kein obdachlosenheim"
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Manchmal tut es einfach gut manches loswerden zu dürfen!
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Kathlea
Helferlein
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 15:09

Schneerose, habt ihr mehrmals täglich SMS Kontakt? Ist so ein intensiver therapeutischer Kontakt die Regel? Ich bin noch ziemlich unerfahren auf dem Gebiet und dachte schon, E-Mails außerhalb der Therapiesitzungen zu schreiben ist eine Ausnahme, welche nicht alle Therapeuten machen. Auch, dass er dir von sich aus eine SMS schreibt überrascht mich gerade bzw. finde ich das schon sehr "intim". Oder ist das von Therapieform zu Therapieform unterschiedlich wie intensiv der Kontakt auch außerhalb der Sitzungen ist - oder ist das reine "Privatsache" des Therapeuten wie er das händelt?

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Schneerose
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Beitrag Fr., 29.01.2016, 15:13

Naja, ich kannte das vorher auch nicht. Aber Schematherapie lässt DIESES Mehr zu - ja wir haben zusätzlich viel messenger Kontakt. Manchmal wird es von meiner Seite zuviel, weil das dann nicht mehr im Griff habe. Dann haut er mir wieder auf die Finger. Ziehe ich mich zurück beginnt er den Kontakt neu eben auch über messenger spät Abends. ..
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