Das Böse - das Gute -

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baobab
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Das Böse - das Gute -

Beitrag Mi., 21.02.2018, 15:08

Mich hat heute die Frage gepackt, was ist "das Böse"? Gibt es es überhaupt? Warum ist es in der Welt?
Lässt mich gerade nicht mehr los.

Ausgelöst wurde es über verschiedene Aussagen zum "Bösen" in der letzten Zeit hier im Forum.

Mir kam die Idee einen eigenen Thread dafür aufzumachen.
(Habe die Suche betätigt, keinen schon vorhandenen Thread gefunden, falls ich was übersehen habe oder es hier im Bereich falsch ist, bitte ich um einen Hinweis und / oder Verschiebung.)

Wenn ich die Frage nach dem Bösen stelle, stolpere ich zwangsläufig auch über die Frage, was ist "das Gute"? Gibt es da Allgemeingültigkeit?

- mir liegt am Sammeln, was es für Meinungen, Ideen dazu gibt, welche Ansichten, Blickweisen, usw. existieren und wenn es sich ergibt am Diskutieren, wo die Schwächen und Stärken von einzelnen Aussagen sind, usw. oder warum man etwas auch so sieht oder anders.
Aber ich bin generell offen, wo sich dieser Thread, wenn Interesse an Austausch dazu - hin entwickelt.
__________________________________

Zu Beginn fällt mir ein Goethe-Zitat ein:


[Ich bin] ein Teil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ...
Ich bin der Geist, der stets verneint!
Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
Ist wert, daß es zugrunde geht;
Drum besser wär's, daß nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz das Böse nennt,
Mein eigentliches Element.
Johann Wolfgang von Goethe
(1749 - 1832)
Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Studierzimmer, Mephistopheles zu Faust


Ich mag diesen Auszug von Mephistopheles Rede sehr gerne.
___________________________________________________________________

Wie weiß der Mensch, was "das Gute" ist? Wie er sein und handeln muss, um nicht "böse" zu sein?
Selbst die Religionen unterscheiden sich da teils ja massiv in ihren Aussagen. So wie Kulturen auch oder der Zeitgeist nur.

Ist das Gute immer richtig, das Böse immer falsch?

Gibt es ein finales "Gutes", wo der Mensch sich nach ausrichten kann - und da, wo er davon abweicht wird er "böse"?

Ist ver-rückt sein böse?
Ein neben dem "eigentlichen Sein" leben? Dem, was wahr, echt, gut ist?

Dazu fällt mir dieses Zitat ein -

„Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.“
Mark Twain


Sicher kann man "das Böse" auf ein paar Straftäter, auf einen Buhmann, auf Narzissten und Psychopathen abwälzen und auslagern, der eigene Schatten wird ja gerne ausgelagert.

Neulich sagte auch jemand mal hier im Forum - jeder hat "das Böse" in sich.

Gibt es überhaupt "gute Menschen" - rein gute Menschen? Im Gegenzug - die reine Personifikation des Bösen?
Ich glaube nicht.

Soweit erstmal meine Gedanken.
Kein Anspruch auf Wahrheitsaussagen.
Einfach auf Spurensuche.
- Bitte erstmal keine Antworten in meinem Blog-Thread, weil es mich überfordert -

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blade
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 17:29

ich persönlich danke Dir für diesen Thread und für das Stellen dieser Frage.
Wobei ich glaube: Die Frage, was das Gute sei, mehr effektiv befreiende und letztlich rettende Kraft hat.

zum Schatten
der ist nicht böse, sondern unbewusst.
damit zum Bösen.
was es auch ist.
es ist eine Entscheidung.

das Gute ist/war auch unbewusst, ein lichter Schatten, könnte man sagen, selbstverständlich.
doch die Selbstrechtfertigung (so wie Mephistopheles) braucht das Gute nicht, vielleicht ist das der Unterschied?
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Sinarellas
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 17:32

beides bullshit weils definition von Menschen ist und deren Sicht auf die Welt. DIese Sicht und Wahrheit ist bei jedem Menschen auch noch unterschiedlich und somit ist es unmöglich dass beide Begriffe ansich existieren.
..:..

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blade
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 17:34

das ist Ihre Sicht.
rüde vorgetragen, wie üblich
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baobab
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 17:42

Manchmal stehe ich so auf dem Schlauch, erst nach dem Beitrag hier habe ich mal begonnen zu schauen, was die Suchmaschine sagt, Wikipedia sagt, usw.
Also manchmal. :anonym:

Das wird wohl ein größeres Projekt hier.

Eine Sache aus Wikipedia mag ich hierlassen:

Die Privationstheorie des Bösen versteht dieses als einen bloßen Mangel an Sein. Vertreter dieser Auffassung sind unter anderem Plotin, Augustinus und Thomas von Aquin. Die Perversionstheorie dagegen fasst das Böse als eine eigene Wirklichkeit auf, die die Ordnung des Guten aktiv verkehre. Vertreter dieser Auffassung sind vor allem Kant, Schelling und Kierkegaard.
(Quelle: Wikipedia - Das Böse)

Persönlich würde ich mich der Privationstheorie am ehesten zugeneigt sehen.
Das Böse nicht als eigene Entität.

@blade und Sinarellas,
die Beiträge überschnitten sich gerade, habe euch gelesen.
Da ich eher zu zu viel Flut neige, im Denken und Schreiben, lasse ich erstmal sacken, morgen wieder -

Nur das noch kurz:
blade hat geschrieben:Die Frage, was das Gute sei, mehr effektiv befreiende und letztlich rettende Kraft hat.
Da bin ich auch gelandet. Eigentlich war da zunächst nur die Frage nach dem "Bösen" - und dann wurde schnell klar, dass es ohne den Bezug zum Guten gar nicht geht, also: für mich nicht und das Gute, auch in meinen Augen, das wesentlich zentralere Element ist.
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wind of change
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 18:57

Ich glaube, dass der Mensch grundsätzlich schon das Gute will - aber oft das Gegenteil geschieht. Weil er sich selber im Weg steht.
Ich könnte es auch so sagen: ich glaube an das Gute IM Menschen- aber auch an das Böse. Ich meine, die Aussage gelesen zu haben, dass es auch böse Menschen gebe. So würde ich es nicht unbedingt sehen. Aber dass der Mensch anfällig dafür ist. Wie bei einem Virus. Und ein Mensch der "schlechthin böse" sei, dass es sich da ähnlich wie bei einem Krebsgeschwür verhält das den ganzen Körper durchsetzt. Das ist möglicherweise vom menschlichen Gesichtspunkt unheilbar, aber wie heisst es in einem Lied: "Wunder gibt es immer wieder". Es gibt also auch Hoffnung, würde ich sagen.
Noch ein anderer Gedanke: ein Opfer, ist ein Opfer wirklich so "gut und unschuldig" oder "besser" als andere? Sicher gibt es auch Opfer, kann man wirklich etwas oder jemandem unschuldig zum Opfer fallen. Aber sich selber zum Opfer Machen beinhaltet auch einen Täter. So kann man auch andere zum Täter machen. Wer also ist "wirklich" das Opfer? "Braucht" es überhaupt ein Opfer? Gut sein ist nicht gleichbedeutend damit, sich alles gefallen zu lassen. Die Frage ist überhaupt, wer "gut IST", ich denke keiner (ausser Gott). Im Faschismus gab es "Säuberungsaktionen", weil sie überzeugt davon waren, auf diese Weise etwas "gutes" zu tun, wenn sie das "böse" (was sie gleichsetzten mit bestimmten Menschengruppen) ausmerzen. So haben sie selber Schuld auf sich geladen. In Australien vor vielen Jahren wurden den Einheimischen ihre Kinder weggenommen, weil die "Wegnehmer" davon überzeugt waren, so etwas "gutes" zu tun, weil die Einheimischen es ja "nicht können". So luden sie auch Schuld auf sich. Ich denke, es fängt mit Überheblichkeit und Stolz in der Form an, dass der eine denkt er sei was "besseres" oder "besser" als der andere. Warum wird aber so oft so gedacht, was mMn auch in Form von Verurteilungen, sich aufspielen und anderes in Erscheinung tritt? Ich denke, weil keiner sich so annehmen kann wie er wirklich ist, mit seinen guten UND mit seinen schlechten Seiten (ich beschönige es jetzt nicht). Nachtrag: ok, ich sag jetzt Auch mal Schattenseiten (zusätzlich zu "schlechte Seiten"). Das erleichtert es vielleicht wirklich, sich selber eher anzuschauen und mehr anzunehmen. Oft weisen die Schattenseiten ja auch auf etwas hin, was angeschaut "werden will", sie sind ja nicht grundlos da. Und wenn ich es anschaue ist es letztlich auch eine Hilfe für mich. Wie eine Krankheit vielleicht, durch deren Schmerzen ich darauf hingewiesen werde, dass ich mich falsch ernähre o.ä. .... so, das wars jetzt aber erstmal. Bevor ich "von Hölzken auf Stölzken" komme!
Zuletzt geändert von wind of change am Mi., 21.02.2018, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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wind of change
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 19:02

baobab hat geschrieben: @blade und Sinarellas,
die Beiträge überschnitten sich gerade, habe euch gelesen.
Da ich eher zu zu viel Flut neige, im Denken und Schreiben, lasse ich erstmal sacken, morgen wieder -

Ich habe es gelesen. Aber das wollte ich doch noch kurz loswerden. Jetzt bin ich aber still ;-)
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baobab
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 19:17

baobab hat geschrieben:Da ich eher zu zu viel Flut neige, im Denken und Schreiben, lasse ich erstmal sacken, morgen wieder -
wind of change hat geschrieben:Ich habe es gelesen. Aber das wollte ich doch noch kurz loswerden. Jetzt bin ich aber still ;-)
ups :red: - ich frage mich, was du gelesen hast, dass du denkst still sein zu müssen? (So verstehe ich dich jetzt gerade?)
Ich wollte lediglich sagen / erklären, dass ich erst mal für mich sacken lasse und mir auferlege erst morgen zu antworten -
mitnichten, das irgend jemand hier still sein müsse oder ich bestimmen wollen würde, wer wann hier antwortet ;)

also fühle dich frei, wann immer du hier was schreiben magst, das zu tun.

Habe deins auch schon gelesen, finde sehr interessante Gedanken dabei und inhaltlich dann auch mehr von mir morgen dazu :-)
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wind of change
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 19:24

Schon gut :) Ich kenne es ja auch von mir selber, dass ich bei mehreren Kommentaren und Gedanken erstmal Zeit brauche um es auch u.a. sacken zu lassen. Normalerweise hätte ich erstmal bis morgen oder später gewartet, aber es lag mir jetzt irgendwie "auf der Zunge".
Hab einen schönen Abend :)
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baobab
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 19:54

Ich glaube, du hast mich nicht verstanden oder irgendwas läuft da in der Kommunikation völlig aneinander vorbei.

Vom Lesen und Sammeln, was andere sagen, überhaupt zum Thema, brauche ich keine Pause -
Nur aktiv inhaltlich zum Thread-Thema schreiben werde ich erst morgen wieder -

Also poste bitte hier wann und so viel du willst - deine Rücksicht, die du da im HInterkopf hast, hat mit mir nichts zu tun, brauche ich nicht. Wenn es mir hier heute zu viel zum Lesen wäre, würde ich einfach nicht hier in den Thread schauen, das sehe ich in meiner Verantwortung.

Ich weiß nicht, ob es jetzt ankommt, aber ich denke mich nun genug erklärt zu haben und würde das meinerseits gerne dann so stehen lassen.
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wind of change
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 20:10

Ok, weiss zwar auch nicht was da aneinander vorbei läuft, aber ok
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saffiatou
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 20:42

Hallo Baobab,

ich beschäftige mich auch schon lange mit der Frage.

Für mich sind Menschen böse, die wissen, daß sie anderen einen Schaden (was auch immer) zufügen.

Aber sind meine Eltern auch böse, die mich schlugen, weil sie auch traumatisiert sind? Ja, ich denke schon, denn sie hatten Angst vor den Folgen wenn das jemand sieht und sind deshlab nie zu einem Arzt mit uns gegangen, nur wenn keine Striemen zu sehen waren...

Das "Gute"... das sind Menschen, die helfen wollen, niemandem einen Schaden zufügen wollen. Ich kenne solche Menschen auch und bin dankbar.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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~~~
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Beitrag Mi., 21.02.2018, 22:38

Also Böse definiert der Mensch das, was seit Anbeginn der Menschheit, dem Fortbestehen der Art in irgendeiner Art gefährlich werden hätte können.
Als Gut sehen wir an, was zur Arterhaltung beiträgt.
Im Grund also niedere Instinkte... nur durch den menschlichen Geist etwas verkompliziert und auf mannigfaltige Ebenen gebracht.

Ein Beispiel:
Hunde haben zum Beispiel eine Beißhemmung instinktiv bei Welpen , die im Gehirn ihr Kindchenschema ansprechen. Also ein Durchschnittlicher, normaler Hund tötet keine Welpen und verletzt sie auch nicht.
Würden sich Hunde weiterentwickeln, wie Menschen, würde sich daraus entwickeln: "Kinder töten ist böse".
Welpen töten gefährdet die Art... also wenn als Caniden das generell so machen würden: Welpen fressen..... Wölfe usw. in der Natur. Eine Wolfsart, die ständig ihre eigenen Jungen tötet, würde also keine Chance in der Evolution haben und aussterben... so entwickelten sich Wölfe mit Beißhemmung.

Beim Menschen ist es für mich genau das selbe wie bei Tiere. Kein Unterschied für mich. Nur eben etwas weiterentwickelt und ausdifferenziert. Was nicht heißt, dass wir im Grunde fast genauso instinktgesteuert sind wie Tiere.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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baobab
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Beitrag Do., 22.02.2018, 10:07

Ich finde spannend, was ihr bisher geantwortet habt,
Die Vielfalt vor allem.
So viele Aspekte betreffend.
Ich denke, das Thema ist sehr komplex und denke auch, dass es keine allgemeingültige Antwort gibt.
Bin mir nicht sicher, ob ein Mensch die Wahrheit zur Funktion, möglichen Existenz, usw. von "gut" und "böse" kennt, kennen kann.
"Gut" und "böse" absolut zu setzen oder gar ein absolut Gutes zu postulieren, ich glaube, da geht es dann wohl in den Glaubensbereich.
blade hat geschrieben:zum Schatten
der ist nicht böse, sondern unbewusst.
Den Schatten an sich habe ich auch nicht als böse angesehen. Aber in dem Moment, wo man ihn auslagert bekämpft man ihn ja gerne als "das Böse" oder "etwas Böses" in anderen.
blade hat geschrieben:damit zum Bösen.
was es auch ist. es ist eine Entscheidung.
Darum ranken sich viele Gedanken bei mir momentan.
Ich lande dann schnell bei der Wilensfreiheit, die ja nicht so frei oft ist, wie man vielleicht denkt.
Glaube aber schon an eine gewisse Willensfreiheit. Frage mich was da entgegen steht. Ob es ein längerer Weg ist - zum "Sein" zu kommen und somit zunehmend vom "Bösen" hinweg, weil man Dinge, Widerstände, Krankheit überwinden muss.
Ob es Situationen gibt, wo man sich gar nicht entscheiden kann, usw.
Es ist glaub auch sehr menschlich, den Schmerz zu scheuen, der mit einer Entscheidung zum Guten auch gefühlt werden müsste. Oft braucht es dafür ja die Not, dass man merkt, okay, so geht es nicht mehr weiter.
Sinarellas hat geschrieben:beides bullshit weils definition von Menschen ist und deren Sicht auf die Welt. DIese Sicht und Wahrheit ist bei jedem Menschen auch noch unterschiedlich und somit ist es unmöglich dass beide Begriffe ansich existieren.
Mich würde interessieren, wonach du dann dein Handeln ausrichtest. So wie ich dich verstehe wäre dann ja alles gleichwertig und es ist auch egal, wie man sich verhält?
Dann fallen für dich Konzepte von Schuld, Bestrafung, Wut auf jemand, der einem Schaden zugefügt hat, usw. auch weg?
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baobab
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Beitrag Do., 22.02.2018, 10:09

wind of change hat geschrieben:Ich glaube, dass der Mensch grundsätzlich schon das Gute will - aber oft das Gegenteil geschieht. Weil er sich selber im Weg steht.
Ein sehr humanes Menschenbild.
Ich denke seit gestern viel über ein: der Mensch ist prinzipiell gut, aber es kann ihn davon Vieles trennen nach.
Habe auch eine Theorie gefunden, wo gesagt wird, es braucht auch das Dunkel, um das Licht sehen zu können, ohne diese Pole, kein Leben.
Eigentlich mag ich diese Haltung.
wind of change hat geschrieben:Die Frage ist überhaupt, wer "gut IST", ich denke keiner (ausser Gott).
Ja, darüber denke ich auch nach - da gibt es ja auch verschiedene Konzepte. Erleuchtung auf Erden vielleicht das reine "gut sein", "gottgleich" sein - oder aber das: es ist für den Menschen nicht zu erreichen.
Im Christentum gibt es - so weit ich es verstehe - dafür ja die Erlösung - weil der Mensch angeblich per se sündhaft ist und bleibt.
wind of change hat geschrieben:Ich denke, weil keiner sich so annehmen kann wie er wirklich ist, mit seinen guten UND mit seinen schlechten Seiten (ich beschönige es jetzt nicht).
Damit steht und fällt es wohl.
Die schlechten Seiten, das würde ich mit meinem momentanen Bild, vielleicht gar nicht per se als schlecht benennen, so wie blade gesagt hat, der Schatten an sich ist nicht böse, sondern vielleicht die verletzten Seite von einem?
Den eigenen Schmerz, die Ohnmacht, aus der Aggression auch kommt, usw.
Aggression - überhaupt ein Thema - weil in meinen Augen auch nicht immer schlecht, sondern zum Eigenschutz und zum Leben was essentiell Notwendiges?
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