Die schreckliche Kindheit?

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Lumpi
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Die schreckliche Kindheit?

Beitrag Mi., 10.03.2010, 10:58

Hallo,

seht ihr eure Kindheit zumindest teilweise ursächlich für spätere Probleme?
Sind es nicht die Psychologen/Therapeuten, die uns in eine Opferrolle drängen?

Habe unlängst von einer Bekannten erfahren, dass sie mit ihrem Leben hadert seitdem sie weiß, dass sie als Säugling weggegeben wurde.
Was wäre in diesem Fall sinnvoll?

LG, Lumpi

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candle
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 11:48

Nach vorne sehen wäre sinnvoll!

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Elfchen
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 11:56

Lieber Lumpi

Ich denke schon, dass einem die Kindheit ein ganzes Stück prägt.
Die Grundpfeiler Urvertrauen, Selbstvertrauen und gewisse Haltungen dem Leben gegenüber gründen ja schon dort.
Wichtig finde ich, was man daraus macht.
Ich kann negativ sein und alles einfach auf die Kindheit schieben- ich kann aber auch damit arbeiten. Den Rucksack trage ich- aber ich kann Teile entfernen und Teile dazu legen. Die Entscheidung liegt bei mir alleine, wenn ich das begreifen kann und mein Leben nicht alleine in die Hände der Therapeuten lege.

Die Frau in deinem Beispiel täte gut daran, sich auf das Positive in ihrem Leben zu besinnen, dass vielleicht nicht stattgefunden hätte, wäre sie bei ihren leiblichen Eltern aufgewachsen. Dass einem das beschäftigt, kann ich gut verstehen.

lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Lumpi
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 16:57

Die Frau macht eine systemische Familientherapie seit zehn Jahren.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass manche Therapeuten ihre Klienten mit gewissen unlösbaren Themen binden.

LG, Lumpi

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baum2010
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 17:39

von "außen" quatscht es sich immer leicht, doch:

wer als baby weggegeben wird hat wohl selbst am allerwenigsten schuld.
es waren die eltern, vielleicht die mutter in einer "notlage".

vielleicht hilft der gedanke und du/dein freundin kann die mutter positv(er) sehen. Letztlich will jeder wissen wo er herkommt, andere meckern über "blöde eltern".

vermutlich wird jede echte antwort auch verletzten, darum kannst du/deine freundin sich entweder noch viele jahre quälen oder es schaffen zu sagen "ich bin neu hier im leben und mache das mir bestmögliche daraus"

wie gesagt von "außen" quatscht es sich immer leicht.

LG

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Zwackel
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 18:38

Hallo Lumpi,
Die frühe Kindheit prägt den Menschen vor allem durch die Art der Bindung, die er oder sie mit seinen Bezugspersonen hatte. Das muss gar nicht zwingend die leibliche Mutter sein, wenn es auf irgendwelchen wichtigen Gründen notwendig wird, das Kind wegzugeben, sondern es können durchaus auch gute Pflegeeltern oder die Oma sein.
Entscheidend ist aber, dass das Kind eine sichere Bindung an eine verlässliche und feinfühlige Bezugsperson aufbauen konnte, zu der es echtes "Urvertrauen" hatte.
Wenn das nicht gelungen ist, dann kann das sehr weitreichende Folgen haben, wie eine extreme Verlustangst, Bindungsangst oder fehlendes Selbstvertrauen usw. (Ich kann das leider aus eigener Erfahrung nur bestätigen.) Fast alle Psychotherapeuten, selbst Verhaltenstherapeuten, fragen deshalb in der Regel gleich am Anfang der Therapie danach, wie die ersten Jahre des Lebens verliefen, um den Ursachen für bestimmte Störungen auf den Grund zu gehen. Das ist sicher sehr sinnvoll !
Volle zehn Jahre damit zu verbringen, seine Familiengeschichte zu ergründen finde ich allerdings auch etwas übertrieben (wobei ich das als Laie natürlich nicht wirklich beurteilen kann).
LG, Zwackel
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 10.03.2010, 22:05

Hallo,

meiner Ansicht nach ist die Kindheit schon die Ursache für spätere Probleme.

Wer dies allerdings als Ausrede benutzt,
sich in Opferrolle oder Schuldzuweisungen verstrickt,
der trägt sehr mächtig dazu bei, seine Probleme für lange Zeit festzuzementieren.

Meiner Ansicht nach tun Eltern immer das Beste, das ihnen aufgrund ihrer eigenen inneren Probleme nun mal möglich ist...
und so sehe ich unsere Eltern nicht als die Schuldigen......
sondern es ist einfach Schicksal, in was für eine Familie wir hineingeboren wurden.
Genauso wie es Schicksal ist, in welchem Land wir geboren wurden, ob wir gesund oder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen geboren wurden....
Es ist Schicksal!

Meiner Meinung nach hat derjenige, der sein Schicksal annimmt, und das Beste daraus macht, mehr Lebensqualität
als derjenige, der sich weiterhin als Opfer definieren will
und in seinem Hadern gefangen bleibt....

Einen lieben Gruß

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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