♥ Hambacher Forst schützen ► Energieanbieter wechseln ◄

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Letterlove
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♥ Hambacher Forst schützen ► Energieanbieter wechseln ◄

Beitrag Di., 25.09.2018, 19:23

Hey Leuts.

Tja, da bin ich recht überrascht worden.
Ich bin bei Facebook in einer Gruppe auf die "Hambacher Forst Rodung" durch den Energieriesen RWE gestoßen und habe da erstmals drüber erfahren. Tatsächlich leben die Leute, die gerade den Forst besetzt halten, aber schon 6 Jahre in den Baumhäusern.
Mein Stromwechsel ist noch gar nicht so lang her. Vielleicht nun 2 Jahre?
Geworben wurde mit umweltbewusster Energie und wie deren Slogan so schön war: "voRWEggehen". Klang gut und dummerweise habe ich mich nicht weiter informiert, weil mein bisheriger Stromanbieter trotz "Naturstrom Tarif" dennoch auch Atomenergie bezog und ich das nicht unterstützen wollte. Die RWE, die sich so zukunftsorientiert und umweltbewusst gab und noch dazu etwas günstiger als mein voriger Anbieter war, hatte mich dann also als Kunden.

Jetzt kriege ich mit, was das tatsächlich für ein Drecksverein ist und bin natürlich drauf und dran meinen Anbieter zu wechseln. Meine Betreuerin hat mir schon zugesichert, dass sie mir dabei helfen wird, einen neuen Anbieter zu finden.

Wie sieht es mit euch aus? Werdet ihr auch etwas unternehmen und eure Energie von woanders beziehen?
Ich würde gern wissen, wie lange ihr schon über diese Machenschaften Bescheid wisst, und vor allem, wie ihr darauf reagiert habt. Köln ist leider zu weit weg, ich kann nicht auf die Demo gehen, die stattfinden wird. Aber die die hingehen, bekommen von mir ganz doll die Daumen gedrückt.

Ich vermute mal, meine Wahl wird auf Greenpeace Strom fallen. Zumindest werben die mit 100% Transparenz und 100% Ökostrom aus erneuerbarer Energie mittels Wind-,Wasser- und Solarstrom. Außerdem geben sie alle Kraftwerke an, die bei der Gewinnung beteiligt sind, die nach strengen Richtlinien von Greenpeace ausgesucht werden.
Ich möchte einfach nicht mochmal auf irgend einen dämlichen Werbeslogan reinfallen. Und da ich weiß, dass Greenpeace überall versucht zu helfen, glaube ich, mache ich damit keinen Fehler. Wenn ich mir vorstelle, dass ich zwei Jahre lang, oder vielleicht fast schon drei, die RWE beim Roden unterstützt habe, indem ich deren Energie bezogen habe - im Glauben daran, dass es sich um ökologisch unbedenkliche Energie handelt, wird mir schlecht und ich schäme mich bis ultimo. :red: :cry:

https://www.greenpeace-energy.de/privat ... strom.html

Ist vielleicht schon jemand von euch bei Greenpeace Energie? Wie sind eure Erfahrungen? Was hat euch dort hingeführt?

Weltretterische Grüße, Letterlove
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Sinarellas
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Beitrag Di., 25.09.2018, 19:37

Diese polemischen Verallgemeinerungen von dir lohnen nicht weiter zu diskutieren, da du kein Stück sachlich sein kannst.
-> "Werdet ihr auch etwas unternehmen und eure Energie von woanders beziehen? "
-> "Jetzt kriege ich mit, was das tatsächlich für ein Drecksverein ist und bin natürlich drauf und dran meinen Anbieter zu wechseln."

Übrigens sind diese "Versprechen" die gleichen kontrollierten "Versprechen" wie bei den Henne und Bruder Eiern wo keine männlichen Kücken geschreddert werden. Steht auf der Verpackung, aber keinerlei Kontrollen und wenn man sich das ansehen will gibts keine Auskunft.

Greenpeace ist ein Konzern, der weit von dem entfernt ist, was du dir da erhoffst. Man erinnere sich nur an den "goldenen Reis" oder andere fragliche Geschichten.
..:..

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Broken Wing
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Beitrag Di., 25.09.2018, 19:45

Du lebst in einer, wenn auch ein wenig gezügelten, Marktwirtschaft. da überlebt der, der für so wenig wie möglich so viel wie möglich verdient.
Steht dir frei, in ein Land zu gehen, wo das nicht so ist, wo man also wie damals in der guten alten Zeit Verwandtschaftsverhältnisse über reich oder arm entscheiden ließ.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 25.09.2018, 19:47

Ui - warum so böse, Sinarellas?!?
Arbeitest du bei RWE?

Letterlove, ich finde das Thema unendlich wichtig.
Gerade jetzt.
Und sich darüber Gedanken zu machen, woher man seinen Strom bezieht. Der Ökostrom Anbieter gibt es mehrere und nicht überall wo Ökostrom dran steht ist es auch überwiegend drin. Da ist es wichtig, genau nachzufragen.

Mir ist es auch nicht egal. Ich bin zunächst zu grünstrom gewechselt, seit kurzem bin ich bei ews.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Broken Wing
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Beitrag Di., 25.09.2018, 19:56

Ich würd einfach den billigsten nehmen. Oder ist die Erde euer Eigentum, dass ihr, selbst wenn ihr sie tatsächlich retten könntet, dies tun würdet? Na eben.
Mich wird die Natur schon überleben und falls nicht, ist sie es nicht wert, dass man sich um sie kümmert.
Ich bin genetisch nun einmal so gebaut, dass mir Steaks am besten schmecken und das billigste eigentlich zu teuer ist. Und meine Gene kann man mir kaum vorwerfen. Um die Supermarktangestellte mache ich mir keine Sorgen, weil sie von dem Job offensichtlich leben kann, wenn sie es schon jahrelang m8.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


Eremit
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Beitrag Di., 25.09.2018, 20:00

Letterlove hat geschrieben:Jetzt kriege ich mit, was das tatsächlich für ein Drecksverein ist und bin natürlich drauf und dran meinen Anbieter zu wechseln.
Es gibt keinen einzigen sauberen Anbieter. Die kaufen und verkaufen sich untereinander alle gegenseitig Strom, nutzen gemeinschaftlich die Infrastruktur. Etwas anderes geht gar nicht, weder wirtschaftlich, noch technisch. Weder bringt es also etwas, den Anbieter zu wechseln, noch, selbst weniger Strom zu verbrauchen. Man müsste schon selbst ein Objekt besitzen/bauen und seine eigenen Stromgeneratoren in Betrieb haben, die nichts aus dem Netz ziehen oder einspeisen – und das muss man sich einmal leisten können.

Ich wünsche, ich könnte etwas anderes schreiben. Aber es ist auch nicht alles schlecht, vor kurzem habe ich gelesen, dass sich etwas bei den Gezeitengeneratoren tut.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 25.09.2018, 22:23

Phew. Ich kriege gerade Angst.

Kommt, setzt diesen hoffentlich nicht repräsentativen scheizz-egal-Haltungen Engagement und Hoffnung entgegen!

Und ja, ich könnte auch mehr tun, als ich aktuell kann, das muss ich auch zugeben (zb wenn ich Fleisch esse, Bio zu kaufen) - aber wenn sich jeder ein wenig mehr Mühe gibt - ja, nicht mal Mühe, einfach achtsamer umgeht mit der Welt, dann bleibt sie den nachfolgenden Generationen auch noch erhalten. Und das sage ich selbst ohne eigene Kinder zu haben.

„Nach uns die Sintflut!“ - nicht euer Ernst?

Ich merke in letzter Zeit, siehe auch Blogeintrag - dass ich unglaublich naiv bin, das erschreckt mich.

Die mit der Scheizz-Egalhaltung der Umwelt gegenüber, die Schulterzucker oder Gaffer bei Unfällen, die die AusländerInnen keine Wohnung vermieten, die die weggucken, wenn es um Missbrauch oder sexuelle Belästigung geht, denen es schnuppe ist, dass Hennen in Kleinstkäfige eingesperrt werden, die 18% in Deutschland, die AFD wählen würden (🤢) und und und ... das sind nicht ‚die anderen‘, die ganz weit weg sind.

Und die werden sogar immer mehr.

ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mio
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Beitrag Di., 25.09.2018, 22:45

Miss_Understood hat geschrieben: Di., 25.09.2018, 22:23 zb wenn ich Fleisch esse, Bio zu kaufen
Das sagt leider auch wenig aus Miss. Bio ist nicht gleich bio. Manchmal ist "konventionell" mehr "bio" als dieses "Trademark" Bio...


mio
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Beitrag Di., 25.09.2018, 22:53

Ich glaube manchmal wäre ein bisschen mehr gesunder Menschenverstand und weniger Weltrettungsphantasien hilfreicher wenn man sich weniger "manipulieren" lassen und wirklich Gutes bewirken möchte..

Ein Ex von mir der der totale "politische Aktivist" (GP unter anderem...) war und daneben ne ziemliche zwischenmenschliche Niete nannte das mal "Alltagspolitik". Die hatte ich und sie fehlte ihm.


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Kaonashi
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Beitrag Di., 25.09.2018, 23:12

Wenn ich bei RWE wäre, würde ich jetzt wahrscheinlich wechseln.
Auch wenn man sonst längst nicht immer alles richtig macht, aber wenn man sieht, dass man bei einem Thema, das einem wichtig ist, jetzt gerade ein Zeichen setzen kann, und es macht nicht allzu große Umstände, warum nicht? Wobei ein Stromanbieterwechsel relativ einfach ist, man muss nur aufpassen, dass man keinen Anbieter nimmt, der jeden Monat den Preis ändert oder Vorkasse verlangt o.ä. Über z.B. Verivox geht das aber ganz gut.
Mit Greenpeace-Strom habe ich keine Erfahrung.


mio
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Beitrag Di., 25.09.2018, 23:13

Mal so als Beispiel:

(Leute die ein Problem damit haben tote Tiere zu sehen sollten sich das nicht ansehen.)

https://www.br.de/mediathek/video/gut-u ... 001c8d9c66


Eremit
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Beitrag Di., 25.09.2018, 23:32

Kaonashi hat geschrieben:Auch wenn man sonst längst nicht immer alles richtig macht, aber wenn man sieht, dass man bei einem Thema, das einem wichtig ist, jetzt gerade ein Zeichen setzen kann, und es macht nicht allzu große Umstände, warum nicht?
Gerade dieses Zeichen setzen ist vollkommen wertlos. Nur Symbolpolitik, die rein nichts verändert. Gerade Menschen die Zeichen setzen wollen kann man sehr gut an der Nase herumführen, das machen sich all die Ökostrom-Anbieter zunutze.

Wenn jetzt haufenweise Kunden ihren Vertrag bei RWE kündigen und zu anderen Anbietern wechseln, was passiert? Die anderen Anbieter rufen RWE an und sagen, sie brauchen mehr Strom, um die Last zu bewältigen – und die Zeichen-setzen-Kunden kriegen ihren RWE-Strom dann eben durch die Hintertür. Das ist die Realität, so läuft das bei jedem Anbieter. Wer etwas anderes behauptet, ist naiv – oder lügt.


Eremit
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Beitrag Di., 25.09.2018, 23:53

Miss_Understood hat geschrieben:„Nach uns die Sintflut!“ - nicht euer Ernst?
Wen immer Du damit meinst – laß mich da draußen (um nur für mich zu schreiben), dazu gehöre ich sicher nicht. Trotzdem muss man die Dinge realistisch sehen, und das tun verdammt viele Weltretter nicht, die vergessen, dass jede Sache verschiedene Seiten hat, und dazu gehört – neben der menschlichen Natur – eben auch wirtschaftliche Rentabilität.

Deswegen sind gerade solche Dinge interessant:

https://news.vanderbilt.edu/2016/11/02/ ... rd-scraps/

Das Stromnetz, das wir derzeit haben, ist in Wahrheit verdammt schlecht dafür geeignet, große Mengen Strom zu transportieren. Man müsste weg von wenigen großen Kraftwerken, hin zu vielen kleinen. Kombiniert mit Unmengen Energiespeichern lässt sich die Effektivität enorm steigen allein durch Minimierung der Transportverluste. Jede Stadt, vielleicht sogar jedes Haus müsste zum autonomen Selbstversorger werden. Strom sollte wenn, dann nur über möglichst kurze Strecken transportiert werden.

Dagegen haben aber wiederum die Energieproduzenten und -Lieferanten etwas, denn diese erwirtschaften nicht nur mit der Produktion und dem Transport, sondern auch dem Transportverlust Gewinne. Der Kunde kauft ja nicht Watt, sondern Voltampere.


mio
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Beitrag Di., 25.09.2018, 23:57

Eremit hat geschrieben: Di., 25.09.2018, 23:53 Jede Stadt, vielleicht sogar jedes Haus müsste zum autonomen Selbstversorger werden. Strom sollte wenn, dann nur über möglichst kurze Strecken transportiert werden.
Ansätze diesbezüglich gibt es ja bereits. Es gibt auch bereits autarke Orte die sogar Strom "verkaufen".


Eremit
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Beitrag Mi., 26.09.2018, 00:05

Genau das wäre die richtige Richtung. Dezentralisierung des Energiemarkts. Was gebraucht wird, sollte gleich dort hergestellt werden, wo es gebraucht wird – wie es in lebenden Organismen auch geschieht.

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