Selbstberuhigung!

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Montag
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Selbstberuhigung!

Beitrag Di., 22.10.2019, 04:25

ein wichtiges Thema grad für mich. Und so hab ich beschlossen hier nach Tipps , Erfahrungen, Gedanken damit zu fragen.


Schafft ihr es, euch selbst zu beruhigen, wenn mal wieder alles über einem zusammenzustürzen droht? Wenn man vor inneren Spannungen schier aus der Hauf fährt ? Und man aber niemanden anders damit behelligen möchte oder kein andrer Mensch in der Nähe ist?

Habt ihr Tipps, Erfahrungen, Gedanken, Beispiele dazu?
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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Waldschratin
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Beitrag Di., 22.10.2019, 08:56

Mein "Allerheilmittel", liebe Montag : Achtsamkeit und Körperwahrnehmung, Fokus drauf lenken lernen. :-)
Z.B. : Ich atme und fokussiere mich drauf, jetzt im Moment NUR zu atmen und nix anderes zu tun oder zu denken oder zu fühlen. Nehme nur mich selber und meinen Körper wahr, wie ich atme, wie sich das anfühlt und was das mit mir macht etc.pp.

Mandalas ausmalen kann ich auch empfehlen, allerdings sollte man gleichzeitig die Denke runterfahren können, sonst "verstärkt" das Mandalamalen nur die Konzentration auf die negative Denkspirale.

Oft genug hilft mir körperliche Anstrengung, muss nicht "Sport" sein, ein "grimmiger" Hausputz tuts auch. :->
Wahlweise Holz hacken oder Mürb-/Knet-/Hefeteig drangsalieren oder Ähnliches.

Kommt halt drauf an, welches "Hauptgefühl" hinter den Spannungen grad steht...
Wenns Wut ist oder Trotz, tu ich mich relativ leicht damit.
Bei Trauer oder Traurigkeit wird's schon schwieriger... Sich selber trösten hieße das dann.
Für Angst brauchts auch wieder was anderes, ich meine jetzt nicht die Angst, die eh allem innewohnt, vor Konsequenzen oder dem, was wird, wenn ich oder wenn ich nicht..., oder vor dem, was "der Andere" über mich denken-meinen-auf mich reagieren könnte oder so.
Da ginge es dann um "Stand" finden in mir, sicheren Boden finden, damit ich die Situation an sich nicht "möglichst schnell beenden" muss, um nicht drin abzusaufen oder so.

Am schwierigsten finde ich Scham bei sowas...

Dann versuch ichs meist über Imaginationen, innere Bilder entwickeln, innere Geschichten entwickeln, die die Situation "beenden" mit nem guten Ausgang.

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Montag
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Beitrag Di., 22.10.2019, 09:11

Wow Waldschratin, DANKE Körper achtsam wahrnehmen klingt gut, da bin ich ja grad eh mit unterwegs. Habs nur bissi vernachlässigt durch die kOnzentration auf meine inneren Spannungen.Vor allem dafür extra danke:!
Waldschratin hat geschrieben: Di., 22.10.2019, 08:56
Kommt halt drauf an, welches "Hauptgefühl" hinter den Spannungen grad steht...
Wenns Wut ist oder Trotz, tu ich mich relativ leicht damit.
Bei Trauer oder Traurigkeit wird's schon schwieriger... Sich selber trösten hieße das dann.
Für Angst brauchts auch wieder was anderes, ich meine jetzt nicht die Angst, die eh allem innewohnt, vor Konsequenzen oder dem, was wird, wenn ich oder wenn ich nicht..., oder vor dem, was "der Andere" über mich denken-meinen-auf mich reagieren könnte oder so.
Da ginge es dann um "Stand" finden in mir, sicheren Boden finden, damit ich die Situation an sich nicht "möglichst schnell beenden" muss, um nicht drin abzusaufen oder so.
das hab ich bisher noch nicht unterschieden. Bei mir ist es grad Sspannung aus Angst, also brauch ich Stand.
Herzliche Grüße Montag


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Waldschratin
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Beitrag Di., 22.10.2019, 09:19

Na, dann haste das derzeitige Kernproblem schon mal klar, das ist doch schon mehr als die halbe Miete! :ja:

Was hast du denn an bisherigen, schon gemachten guten Erfahrungen zum Thema "Stand wiederbekommen"? Gibt's da was und würde es dir grade auch helfen können?

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Montag
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Beitrag Di., 22.10.2019, 09:44

Waldschratin hat geschrieben: Di., 22.10.2019, 09:19 Na, dann haste das derzeitige Kernproblem schon mal klar, das ist doch schon mehr als die halbe Miete! :ja:

Was hast du denn an bisherigen, schon gemachten guten Erfahrungen zum Thema "Stand wiederbekommen"? Gibt's da was und würde es dir grade auch helfen können?
Gute Frage: mit beiden Füßen fest Bodenkontakt aufnehmen und sagen - die Erde trägt mich, ich bin sicher.

Und alles, was mich erdet: Schreiben, beten, laut aussprechen, was mich quält, mir selber zusprechen: dass ich das schaffe, mich an die Liebe Gottes zu mir erinnern, mich zu entscheiden zu vertrauen.
Herzliche Grüße Montag


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Waldschratin
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Beitrag Di., 22.10.2019, 09:50

Das klingt doch schon mal nach allerhand Möglichkeiten und Vorgehensweisen! :ja:

Suchst du grade speziell nach Tipps etc. dazu, was du "ganz für dich alleine" machen kannst?
Oder wäre "Hier schreiben und mich eingebunden erleben dadurch ins große Ganze" auch ne gute Ergänzung?

Manchmal hat mir das schon geholfen, einfach hier zu lesen, wie es anderen, ähnlich Betroffenen, grade geht, nicht wegen spezieller Tipps, sondern einfach um wieder erkennen zu können : Es rauft sich jeder mit irgendwas rum, keiner geht "immer und stets stark und zuversichtlich" durch den Tag und trotzdem wird was Sinnvolles und Lebendiges draus.

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Beitrag Di., 22.10.2019, 10:02

Waldschratin hat geschrieben: Di., 22.10.2019, 09:50
Manchmal hat mir das schon geholfen, einfach hier zu lesen, wie es anderen, ähnlich Betroffenen, grade geht, nicht wegen spezieller Tipps, sondern einfach um wieder erkennen zu können : Es rauft sich jeder mit irgendwas rum, keiner geht "immer und stets stark und zuversichtlich" durch den Tag und trotzdem wird was Sinnvolles und Lebendiges draus.
Ja aus dieser Intention raus hab ich diesen Thread aufgemacht, wie geht es anderen mit Selbstberuhigung?
Wie erleben und leben sie diese Selbstberuhigung? Kommen sie damit klar oder ist das für sie was ganz fremdes - Neuland?
Herzliche Grüße Montag


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Salzstreuerin
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Beitrag Di., 22.10.2019, 17:31

Was auf mich oft beruhigend wirkt, ist spazierengehen und dabei besonders Tiere beobachten. Kühe oder jetzt oft, seit ich nicht mehr auf dem Land wohne, Eichhörnchen. Noch heute habe ich in einer Arbeitspause minutenlang unter einem Nussbaum gestanden und ein Eichhörnchen dabei beobachtet, wie es sich eine Nuss pflückte, erst die äußere Schale abmachte und zu mir herunterwarf, dann ganz geduldig die harte innere, um dann die Nuss rauszuknabbern. Leere Schalen landeten bei mir unten. 🐿️
Da kann ich für Momente alles vergessen...
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es! :roll:

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Blume1973
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Beitrag Di., 22.10.2019, 17:41

Hallöchen liebe Montag!

Da stehen ja schon allerhand wirklich gute Sachen :).

Ich könnte noch ergänzen, alles aufzuschreiben, was mich belastet und dann lesen, als wäre es nicht direkt meins. Mich also davon zu distanzieren und es objektiv betrachten. Dadurch geht in dem Moment auch die Angst ein Stück weit weg und es fällt mir leichter einen kühlen Kopf zu bewahren.

Dann drüber schlafen. Und alles sieht schon ein bisschen besser aus :).

Alles Liebe
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 22.10.2019, 20:08

[hr]ü[/hr]Ich bin da eher in einer Art ich weiss nicht ob richtig geschrieben, tranchezustand. Ich beruhige mich durch ruhiges flaches atmen selber, Augen zu, Wärme, anmichkuscheln, und dann komme ich an einen inneren Zustand wo mich nix erreicht. Dann bin ich beruhigt. Denn nur ich kann mich beruhigen, weil ja alles in mir ist.

Von aussen ist nur Makulatur. Das hilft nur kurz. Und das mit mir ? Das hilft mir wenn es schlimm ist. Das ist dann wie eine Pause vom schlimmen, weil dann bin nur ich, die Wärme, das flache atmen. Da hat nix anderes Platz.

Und manchmal hat es danach auch noch Zeit, dass es nicht sofort wieder schlimm um mich wird, weil es gerade gut mit mir war. Und ich habe es geschafft, dass es gut mit mir war. Wieder habe ich gesiegt. Das macht mutig und stärkt.
:tired: :tired:

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Montag
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 01:47

Oh! so viel gute Tips und Vorschläge. DANKE Euch. Nun hab ich ja ein ganzes Sammelbecken voll! Also echt klasse von euch Waldschratin, Salzstreuerin, BLume und Schmuckmuck.
Herzliche Grüße Montag


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Shenmi
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 05:40

Mir hilft immer ein schönes warmes Bad. Und Motorrad fahren, weil man sich da 100 Prozent konzentrieren muss, da ist kein Raum für sonstiges.


Wünsch dir was

sagte die gute Fee

Alt und weise
möchte ich werden
und unerschrocken

Eine eigensinnige Alte
mit silbernen Haaren
ohne Strümpfe
in lila Sandalen
Und Lachfalten
möchte ich haben
Ganz viele


(Anne Steinwart)

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leonidensucher
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 07:36

Schnuckmuck hat geschrieben: Di., 22.10.2019, 20:08 [hr]ü[/hr]Ich bin da eher in einer Art ich weiss nicht ob richtig geschrieben, tranchezustand. Ich beruhige mich durch ruhiges flaches atmen selber, Augen zu, Wärme, anmichkuscheln, und dann komme ich an einen inneren Zustand wo mich nix erreicht. Dann bin ich beruhigt. Denn nur ich kann mich beruhigen, weil ja alles in mir ist.

Schmuck hast Du auch eine Art umgedrehte Fähigkeit:; je schlimmer es ist, desto schneller kommst du in diesen Zustand?
Ich mach das nämlich auch. Hab deshalb auch nie verstanden, warum für viele das dissoziieren so schlimm ist, für mich ist es letzte Rettung, in diesen Schwebezustand zu gehen. Kluge Menschen sagten mir, es sei Selbsthypnose.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.

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leonidensucher
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 07:38

Zur Frage: wenn ich es noch kann, dann gehen, ein paar Schritte. Atmen wie Wald.
Wenn ich es noch kann (im Sinne von:; die Information ist abrufbar) dann schnell viel sehr kaltes Wasser trinken. Gibt es physiologisch sogar eine Begründung für warum das funktioniert
Ansonsten: siehe Schmuck. Wenn es richtig knüppeldicke kommt, geh ich ins Nirwana.
NEVER WASTE A GOOD CRISIS.

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Vivy
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Beitrag Mi., 23.10.2019, 12:49

leonidensucher hat geschrieben: Mi., 23.10.2019, 07:36
je schlimmer es ist, desto schneller kommst du in diesen Zustand?
Ich mach das nämlich auch. Hab deshalb auch nie verstanden, warum für viele das dissoziieren so schlimm ist, für mich ist es letzte Rettung, in diesen Schwebezustand zu gehen. Kluge Menschen sagten mir, es sei Selbsthypnose.
Also, ich kenne das auch.
Und mir geht es auch so, dass ich mich oft frage, was daran eigentlich so schlimm sein soll.

Mein Therapeut hat mir mal gesagt, es würde niemals darum gehen, dass er mir das dissoziieren verbieten oder abgewöhnen wolle. Und ich soll das bitte auch nicht tun. Man wüsste nie, wann ich das noch bräuchte.

Und er sagte, das problematische am dissoziieren wäre nicht, es zu tun, sondern es dann zu tun, wenn es nicht mehr notwendig ist und andere Strategien sinnvoller sind.

Und ich ergänze noch: anstrengend finde ich auch das dissoziieren, wenn es einfach passiert und ich nichts dagegen tun kann.

Ich nutze das auch in beängstigenden Situationen, z.B. beim ersten Mal Augenlasern, als ich noch nicht wusste, was auf mich zukommt. Oder beim Zahnarzt. (Da muss ich nur soweit zurechnungsfähig bleiben, dass ich noch weiß, wo ich bin und wie ich gehe, wenn’s erledigt ist. Mit ein bisschen Übung klappt das)
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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