Hoffnung und Mut in Zeiten von Corona

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sandrin
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Hoffnung und Mut in Zeiten von Corona

Beitrag Sa., 28.03.2020, 10:39

Liebe Forengemeinde,

es gibt ja bereits Threads zu dem derzeit dominanten Thema. Was ich im Moment bei mir merke, dass ich mich so sehr nach Mut und Hoffnung sehne. Ich kann mir vorstellen, dass es da draußen viele gibt, denen es ähnlich geht. Ich wohne ja alleine, habe also keinen, der mir zu Hause Impulse geben könnte. Wenn man den Fernseher einschaltet, hört man auch nur schlechte Nachrichten. Ja, mir ist klar, dass das im Moment die Realität ist. Aber ich muss mich gerade sehr hüten, dass ich nicht in ein "Das wird nie wieder besser" hineinrutsche. Mir fehlt ein Licht am Ende des Tunnels, ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Leider kann ich im Moment auch durch die Schutzmaßnahmen nicht arbeiten, sitze also zu Hause alleine rum.

Vielleicht hat ja jemand Lust, dass wir uns zusammentun und uns gegenseitig Mut machen ;-)

GLG Sandrin

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Nico
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 12:47

Mut machen funktioniert nicht, die Situation ist genau so wie man sie persönlich sieht und diese Sicht lässt sich von keinem Außenstehenden verändern, das kann man nur selbst machen.
Ich z.B. sehe derzeit keinen Grund für mich den Mut zu verlieren. Die Gefahr zu sterben besteht für mich als Lebewesen sowieso jederzeit und hat sich durch Corona ja nur im promillebereich vergrößert, also was soll es.
Alle anderen Veränderungen die diese Geschichte uns allen bringen wird, werde ich schon irgendwie stemmen, da mache ich mir keine Sorgen, ich bin flexibel u anpassungsfähig wenn ich das sein möchte.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


pandas
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 12:54

@ sandrin

Wenn Du jetzt wegen der C-Krise so viel alleine zu Hause bist, hörst Du dann Radio?

Hier der Hauptradiosender, der eine alternative Geschichte hat, hat recht schnell ein Konzept von vielseitiger Information aber auch Mutmach-Anteilen eingenommen. Gestern abend ging es in der Hörertalksendung bspw. darum, was Leute jetzt machen, wofür sie sonst keine Zeit hatten.

Über Forschung wird auch recht viel berichtet.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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sandrin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:28

Danke pandas für deine Anregungen. Ja klar, ich höre Podcasts und auch Radio, versuche mich abzulenken. Natürlich gäbe es viel, was gemacht werden "könnte", aber Leute, die auch Depressionen haben, wissen, dass zwischen MÜSSSTE und KÖNNEN oft ein Unterschied besteht. Aber das versuche ich schon auch jeden Tag aufs Neue, mal mit besserem Erfolg, mal mit schlechterem.

Ansonsten kann ich nur sagen: Ich bin selbst schon auch in der Lage, durch diese Zeit zu kommen. Ich hatte meine Idee halt nur darauf aufgebaut, dass man in einem Selbsthilfeforum sicherlich Menschen findet, denen es genauso geht. Damit könnte man sich das Leben GEMEINSAM vielleicht leichter machen. Aber muss auch nicht sein.

Ein schönes Wochenende!

Sandrin

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Nico
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:39

ich glaube dass diese Zeit jetzt für viele Menschen echt brutal ist, das wird von den Regierungen entweder übersehen oder gar einfach Inkauf genommen und verschwiegen.
Gerade die alten Menschen ( wegen denen man das alles ja angeblich macht) sind jetzt sehr oft völlig einsam und auch informations- u ratlos weil sie z.B. das Internet als Infopunkt ja nicht haben.
Kommen dann noch psychische Probleme hinzu ( z.B. Depressionen) muß das fürchterlich sein.

Aufmuntern als Selbsthilfe?
Hm, ich kann es mir einfach nicht vorstellen in dieser Situation

Bin jetzt da aber raus und will wirklich nix verderben.
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pandas
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:45

sandrin, Was sind denn Deine konkreten Wünsche an den Thread?
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sandrin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:45

Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden. Aufmuntern meine ich gar nicht so recht. Es geht mir eher um das Gefühl von "Wir kommen da durch", "Das vergeht auch wieder" usw. Man kann die Realität nicht einfach wegschieben, ist mir schon klar. Aber man braucht halt auch Mut, um durch schwierige Zeiten durchzukommen, und die Hoffnung, dass es auch mal wieder anders wird.

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sandrin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:47

Vielleicht bin ich hier aber auch die Einzige, die da Bedarf hat, das kann schon sein. Macht ja auch nichts.

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Blume1973
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:51

Hallo Sandrin!

Ich glaube nicht, dass du da die einzige bist, die da Bedarf hat. Ich würde sagen hab ein wenig Geduld mit anderen Antworten hier.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich noch der ein oder andere hier dazugesellen wird.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ein wenig gut tuenden nützlichen Austausch und alles Gute. 🍀
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


mio
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:53

Ich stelle mal die Gegenfrage: Warum sollten wir denn da nicht durchkommen? Durchkommen werden wir, das ist nicht so die Frage, die Frage ist eher was wir ertragen müssen UM da durch zu kommen.

Was sind denn konkret Deine Sorgen? Vielleicht würde es helfen wenn Du da ansetzt?


Waldschratin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 13:57

Dass du die Einzige bist, glaub ich auch nicht.
Macht halt nur jeder anders, das mit der Hoffnung und dem Mut.

Ich bemerk das auch um mich herum, dass sehr viele sich jetzt "festzuhalten" versuchen an den kursierenden Zahlen. Seien es Fallzahlen oder Prognosen oder oder oder.

Ist halt was vermeintlich "Berechenbares", im wahrsten Sinn des Wortes, und kann dadurch sicherlich Hoffnung und Halt geben.

Das mit den Depris kenn ich ja auch "von Haus aus". Und muss sagen : Wenn jemand ausgerechnet jetzt, wo es mal ne unmittelbare tatsächliche Bedrohung in der Gegenwart gibt, mir mit "Mutmachen" und "Hoffnung vermitteln" käme, den würde ich ganz schön auf den Mond schießen. Das hat für mich ganz viel zu tun mit "Vertrösten auf" - und damit darf mal wieder nicht sein, was halt grade mal ist.

Ist jetzt natürlich mein eigener Film, aber ich sehs eher so wie Nico.
Ziemlich nüchtern-sachlich-faktisch, aber genau da drin liegt für mich der "Trost" und die "Hoffnung".
Ich muss nicht "wegmachen", verdrängen, abmildern, beschönigen und was auch sonst noch.
Es darf sein, was es ist, in aller Unmittelbarkeit - und ich werde damit fertig werden.

Das ist das, was ich aus meinem Umgang mit den Depressionen im Laufe der Jahre gelernt und gezogen habe.

Und das beinhaltet, dass ich auch damit fertigwerden kann, wenns mich trifft und ich dran sterben müsste.

Das ist halt mein eigener Weg aus den Depressionen bzw. ein "dienlicher" Umgang damit. Da "schluckt" mich der "dunkle Teer" in meiner Seele nicht und ich kann "frei" und damit lebendig bleiben. Unabhängig(er) von den Umständen um mich rum.


mio
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 14:00

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 28.03.2020, 13:57 Und das beinhaltet, dass ich auch damit fertigwerden kann, wenns mich trifft und ich dran sterben müsste.

Das ist halt mein eigener Weg aus den Depressionen bzw. ein "dienlicher" Umgang damit. Da "schluckt" mich der "dunkle Teer" in meiner Seele nicht und ich kann "frei" und damit lebendig bleiben. Unabhängig(er) von den Umständen um mich rum.
Hauptsache DEIN WEG artet da nicht in Gedankenlosigkeit anderen gegenüber aus. :-((


Waldschratin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 14:02

mio hat geschrieben:Hauptsache DEIN WEG artet da nicht in Gedankenlosigkeit anderen gegenüber aus. :-((
Wie meinst du DAS denn? :gruebel:
Was hat denn das zu tun mit meinem Verhalten anderen gegenüber...?

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sandrin
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 14:05

Natürlich kommen da noch welche dazu. Ich meinte nur, weil Nico ja glaubt, dass das gar nichts bringt und er damit ohnehin gut klarkommt. Es kann ja wirklich sein, dass das ein spezifisches Problem von mir selbst ist.

@mio: Gerade auch die Frage, was wir ertragen müssen, ist ja auch ausschlaggebend dafür, OB wir das alles gut überstehen. So gesehen ist das vielleicht wirklich etwas Individuelles.

@waldschratin: Auch das kann ich verstehen. Ich bin eigentlich jemand, der eh alles mit sich alleine ausmacht. Insofern ist das für mich eher untypisch, dass ich so etwas äußere. Wahrscheinlich ist das so, dass ich es intuitiv immer richtig gemacht habe, manche Sachen für mich zu behalten, weil es eben schwer ist, das nach außen zu kommunizieren bzw. zu erklären. Muss ja auch nicht sein.

Ich kann z. B. damit leben, einige Wochen so halb eingesperrt zu sein (ich lebe in einem Bundesland mit Ausgangsbeschränkungen, darf mich also nicht einmal alleine auf eine Parkbank setze, geschweige denn einen anderen alleine treffen). Manchmal frage ich mich aber, ob ich dieses Jahr überhaupt noch mal raus kann. Und das macht mir total Angst und nimmt mir allen Ehrgeiz, dass ich das schon irgendwie schaffen werde.


mio
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Beitrag Sa., 28.03.2020, 14:10

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 28.03.2020, 14:02 Wie meinst du DAS denn? :gruebel:
Ich meine diesen "Fatalismus" der da mitschwingt. Und den finde ich gefährlich. Ich hab nix gegen Fatalismus, solange der nur einen selbst betrifft, aber wenn mein Fatalismus das Zeug dazu hat andere zu gefährden, dann werde ich sauer.

Ich beobachte das gerade an einigen Stellen (also in meinem RL) dass genau die Leute die so wahnsinnig "bedürftig" sind zwar viel "Gutes" daherreden sich aber letztlich extrem egoman verhalten solange nur ihr "Seelenheil" irgendwie aufrecht erhalten wird. ZB. indem sie sich über Kontaktbegrenzungen hinwegsetzen oder glauben "Ach, das ist schon nicht so schlimm bei mir...". Die checken scheinbar einfach nicht, dass es NICHT nur um sie geht sondern um den generellen Effekt.

Ob Du das so machst weiss ich nicht, aber ich finde den gedanklichen Ansatz echt kritisch. Und es macht mich masslos sauer, wenn ich beobachte, dass die Leute die Füsse einfach nicht still halten können aber gleichzeitig so tun, als ob ihnen die anderen irgendwie wichtig wären. Bullshit!

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