Angst vor der Arbeit oder doch faul?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Dare
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Angst vor der Arbeit oder doch faul?

Beitrag Fr., 10.04.2009, 07:45

Hallo alle miteinander

ich hab die letzten 2 tagen das forum gefunden weil ich viel zu unglücklich in meiner arbeit bin und ich mit hilfe des internets rausfinden wollte wieso das so ist.
also zu meiner person ich bin 22 jahre alt wohne noch bei meinen eltern, habe einen bruder und eine freundin seit 9 monaten (mal gehts gut mal nicht).
seit ich vor 1 Monat eine arbeit als versicherungskaufmann im außendienst bekommen habe, bin ich mehr deprimiert als froh über das ganze. ich war sehr lange arbeitslos. nach meinem gymnasium, welches ich vor etlichen jahren nach einem semester abgebrochen habe war ich 1 jahr arbeitslos, bin dann durch das Arbeitsmarkt in eine berufs coaching und orientierungs massnahme gelandet, wo man sich dannach für eine lehre (abitur) entscheiden durfte die sie anboten. ich entschied mich die lehre als bürokaufmann zu beginnen, da ich dachte der job wäre wahnsinnig leicht und ich kenn mich mit computern auch aus, da ich leider fast meine gesamte jugend vor dem rechner verplempert habe. das war aber keine normale lehre, zwar durfte man die berufsschule besuchen doch die firma bestand aus einer scheinfirma welches berufs förderungs institut (BFI) hies. für mich war das sehr angenehm, nix arbeiten, berufsschule besuchen und auch geld bekommen.....naja okey 150€ haben wir im monat bekommen. aber für mich als computer süchtiger noch zu der zeit war es schon genug. wärend ich in diesem BFI war musste ich auch praktiken suchen damit mich auch eine firma übernehmen kann. jedesmal wo ich im praktikum war und fast aufgenommen wurde hab ich immer gesagt das ich es doch nicht will und sie den leitern aus dem BFI nix sagen sollen. zu meinem glück haben sie auch nix gesagt und ich durfte weiterhin das bfi besuchen und auch die berufsschule, denn wenn das bfi wüsste das ich nicht will dann hätten sie mich rausgeschmissen. so vergingen diese 3 jahre mit mehr lust als frust ich absolvierte auch meine lehrabschlussprüfung wo ich aber am letzten tag gelernt habe und auch deswegen natürlich ziemliche angst hatte und das zu recht. was wenn ich es nicht schaffe, dann muss ich wieder so lange warten bis ich antretten kann. zum glück hab ich es geschafft sowohl die schriftliche als auch die mündliche prüfung, welche eigentlich sehr sehr leicht war und ich für beide nur 1 tag davor gelernt habe. nach meinem abschluss ging ich zum bundesheer wo das grundausbildungsmonat der horror war da wir 3 km vor der slowenischen grenze waren. nach dem 1 monat durften wir wieder nach wien wo wir in verschiedene kasernen eingeteilt waren ich war in der stiftgasse kaserne zuerst in der küche eingeteilt. doch dort habe ich alles mögliche gesagt um nicht in der küche zu bleiben und ich durfte mit einem kameraden seinen posten als schreiber übernehmen und er dafür meinen in der küche. diese zeit war die beste die ich jemals hatte ich habe so gut wie gar nix getan und fast die ganze zeit dvd's geguckt. mein dienst war von 7 bis 3 uhr und ich war sehr glücklich. nachdem das bundesheer zuernde war und mir mein doofer bruder erst einen tag vor meinem dienstende gesagt hat das ich es verlängern durfte, war das bundesheer vorbei, da es auch zu spät war um es zu verlängern. war dann 1 1/2 monate arbeitslos, hab fast keine bewerbungen geschrieben, aus angst zu arbeiten??? aus angst wegen dem büro job ich weiss es nicht. letzten sommer hab ich meine derzeitige freundin kennengelernt und als sie sah das ich nur zuhause hocke oder mich mit ihr treffe und meine zeit "verplempere" hat sie mir in den arsch getretten das ich mir einen job suche. leider fand ich einen und zwar als versicherungskaufmann im außendienst und seit da an geht es mir nur noch scheisse. wir musste auf seminare ausserhalb wiens fahren und ich musste weinen, sogar als meine freundin am telefon war musste ich weinen....heimweh??? nein irgendwie dieses "ich will nicht dort arbeiten", aber wenn ich kündige wer weiss was meine freundin dann machen wird. ich liebe sie auch so sehr und ich will sie nicht wegen meiner dummheit verlieren. auch wiederrum macht mich jeder tag nur noch fertig. wenn ich aufstehe "SCHEISSE wieder dorthin" hab bauchschmerzen und alles und nach der arbeit fahre ich zu meiner freundin und mir geht es gut, bis zu der zeit wo ich heimfahren muss dann gehts wieder los "oh mein gott morgen wieder dorthin, ich kann das nicht, ich werde morgen kündigen" aber bis jetzt immer noch nix. und meine freundin sagt mir ständig das ich zu gar nix lust habe oder mich gar nix interessiert. doch mich interessiert fitness aber ich weiss nicht wie ich das noch schaffen soll bin schon total am ende, mein selbstvertrauen ist auch schon dahin, durch diesen job und irgendwie hab ich das gefühl das mich keiner versteht. ich muss erlich zugeben, ich war froh als ich arbeitslos war, zwar kein geld aber dafür glücklich.

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Eve...
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 08:14

Hallo!

Sorry: Ganz gelesen habe ich Dein langes Post nicht, weil mir beim Versuch die Schrift vor den Augen zu flimmern begann - ein paar Absätze wären toll, dann sind längere Texte nicht so ermüdend; das nur am Rande.

Bereits die ersten Zeilen erinnerten mich aber an meine lebenslängliche Arbeitssituation. Ich war nie so besonders glücklich in meinem Beruf - was jedoch variierte mit den verschiedenen Stellen; man kann also durchaus durch einen vorgenommenen Arbeitsplatzwechsel zu mehr Zufriedenheit im Job kommen.

Ich hatte ebenfalls nicht die Ausbildung meiner Wünsche bzw. einen Null-acht-Fünfzehn-Beruf "gewählt" - es kam kaum etwas anderes infrage, aufgrund verschiedener Umstände.

Das führte auch bei mir dazu, dass ich nur die Wahl hatte zwischen irgendwo arbeiten, wo es mir nicht besonders gefiel und Arbeitslosigkeit; die fand ich, als ich sie erlebte, auch alles andere als angenehm, weil damit Existenzängste aufkamen.

Also hab ich mich über lange Zeit mit Stellen durchlarviert, die lediglich zum Gelderwerb dienten. Selbst ein Versuch, etwas anderes zu lernen, scheiterte im Endeffekt, weil der neue Beruf auch nicht hielt, was ich mir davon versprochen hatte. Ich ging wieder zurück in den alten; einige Stellen waren dann auch ganz okay.

Tja, was kann man DIR raten?

In der Regel gilt es heute mehr denn je, den Spagat zwischen Notwendigkeit und Neigung zu bewältigen. Wer sich selbst erhalten muss, hat meist diesen Zwang vor den Wunsch nach Veränderung, weil man mit der Arbeit nicht glücklich ist, zu stellen.

Von daher ist es auch nicht einfach, Dir etwas zu empfehlen. Einerseits ist es gut, dass Du überhaupt wieder Arbeit gefunden hast. Andererseits bist Du auf jeden Fall zu jung dazu, um schon resignierend in einem Beruf festzusitzen, der Dir so gar nicht gefällt.

Der zweite Bildungsweg bietet Dir vielleicht beide Möglichkeiten, vorausgesetzt, Du weißt, WAS Du machen willst. So könntest Du weiterarbeiten (Geldverdienen) und gleichzeitig umzusatteln auf etwas, das Dir besser gefällt.
Wäre das etwas, oder würdest Du sagen: "Schaff ich eh nicht, ist mir zuviel Arbeit" ... da Du ja oben die Frage nach "Faulheit" stellst ...

Du sagst, Du hast Interesse für Fitness - viellleicht könntest Du ja auch in diese Richtung gehen, beruflich, meine ich.

Eine andere Stelle solltest Du Dir in Ruhe aber irgendwann auf jeden Fall suchen, immerhin KÖNNTE es ja bedeuten, dass es Dir einfach mit einer neuen Arbeit besser gefällt. Vielleicht sogar am Ort der Freundin?

Gruß, Eve
Zuletzt geändert von Eve... am Fr., 10.04.2009, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Dare
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 09:24

tut mir leid ich hab mich lediglich beeilt das noch abzuschicken da ich eh schon spät bei der arbeit dran war, deswegen hatte ich keine zeit zum formatieren und irgendwie geht das jetzt nicht

ich versuche es dann heute wenn ich wieder zu hause bin.

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Eve...
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 11:38

ich versuche es dann heute wenn ich wieder zu hause bin
Aber nein, so war es doch nicht gemeint, nur beim nächstenmal wär schön ...
Stichpunktartig hab ich zumindest schon alles mitgekriegt, was Du geschrieben hast.

Noch als Anmerkung nachträglich: Ich kenne es auch, glücklicher zu sein OHNE Arbeit, weil die alte Stelle so absolut schlimm war! Das hat aber nichts mit Faulheit zu tun! Rede Dir das bloß nicht ein, tut Deinem Selbstwertgefühl nicht gut.

Du wirst sehen, dass von "Faulheit" keine Rede mehr sein wird, wenn Du eine interessante Arbeit gefunden hast, die Dich ausfüllt, wo die Kollegen nett sind - also Du einfach zurecht kommst.

Eve

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Dare
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 12:41

hi

so mir gehts jetzt gut die arbeit ist zu ende, ich gehe gleich ins fitness und morgen fahre ich mit meiner freundin weg. wäre bloß jeder tag so das ich happy sein kann

es ist schwer nicht von faulheit zu reden, wenn die freundin und die familie einem auch einredet "ja du hast zu gar nix lust blabla du bist faul, willst nix hakkeln" von freundin kommt leider immer ein "du findest immer ausreden für nen job, du strengst dich nicht an" stattdessen kennt sie mich nur von diesem jetzt, sonst war ich eigentlich die ganze zeit arbeitslos .

nur zur info. sie studiert philosophie, hat auch leicht reden wenn sie etwas hat was ihr auch spaß macht.

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Eve...
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 15:15

Ob's nun Faulheit ist oder nicht - wenn man ganz ehrlich ist mit sich selbst, müsste man's eigentlich merken. Ein Kriterium dafür ist ja auch die Zeit außerhalb der beruflichen Arbeit.

Wenn Du zuhause ständig nur 'rumhängst und nichts auf die Reihe kriegst, Deine Freundin in der Zeit um Dich herumwuselt, womöglich immer allein den ganzen Haushalt schmeißt ---

DANN solltest Du Deine Einstellung zur Arbeit an sich doch nochmal überprüfen ...

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Beitrag Fr., 10.04.2009, 15:29

Ich wüsste vieles zu sagen, hab aber jetzt wenig Zeit - hole ich später nach.

Nur ganz spontan: Wer oder was hält dich den jetzt davon ab zum Bundesheer zu gehen? Jetzt, sofort.
Das war doch irgendwie deine bisher beste Erfahrung, oder? Und wenn du dich auch noch für Fitness interessierst, bist du dort sicher gut aufgehoben.

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Dare
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 17:59

@ eve

ne ne wir leben nicht im gemeinsamen haushalt sie wohnt bei ihren eltern und ich bei meinen, so ist es nun auch wiederum nicht

@ global_thinker

naja die grundausbildung war der horror für mich, als ich dann wieder in wien war ging es mir um die tätigkeit. als ich in der küche meine bundesheer zeit absitzen sollte, bekam ich extreme panik habe gleich in den ersten tagen alles daran gesetzt das ich als schreiber dort tätig bin. hat auch zum glück geklappt und ich mir gefiel es dort sogar sehr. ob ich in der gleichen stelle eingesetzt werde, mag ich zu bezweifeln.

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Beitrag Fr., 10.04.2009, 18:06

Dare hat geschrieben:@ eve
ne ne wir leben nicht im gemeinsamen haushalt sie wohnt bei ihren eltern und ich bei meinen, so ist es nun auch wiederum nicht
Du weißt aber, was ich meine, oder??

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global_thinker
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Beitrag Fr., 10.04.2009, 23:15

Dare hat geschrieben: @ global_thinker

naja die grundausbildung war der horror für mich, als ich dann wieder in wien war ging es mir um die tätigkeit. als ich in der küche meine bundesheer zeit absitzen sollte, bekam ich extreme panik habe gleich in den ersten tagen alles daran gesetzt das ich als schreiber dort tätig bin. hat auch zum glück geklappt und ich mir gefiel es dort sogar sehr. ob ich in der gleichen stelle eingesetzt werde, mag ich zu bezweifeln.
Als Berufssoldat wirst du weder in der Küche noch als Schreiber eingesetzt - das ist aber überhaupt nicht der Punkt.
Kannst du es dir vom "Klima" her vorstellen beim Bundesheer zu arbeiten oder nicht.

Offensichtlich gefällt es dir nirgends - beim Bundesheer hat es dir wenigstens in dieser Position gefallen. Das wäre zumindest ein Ansatzpunkt.

Du scheinst sehr viel Energie und Argumentationskraft darauf zu verwenden zu erklären, warum etwas nicht geht.
Das interessiert aber niemanden. Der Leidtragende bist du und niemand anderer.
Wenn du auch mit größter Eloquenz erklärst was du nicht willst, ist das allen anderen auf dieser Welt egal - die arbeiten in der Zwischenzeit an ihrem eigenen Erfolg. Der Verlierer bist du.

Es gibt so viele tolle Sachen in dieser Welt - wenn du beginnst die Dinge positiv zu sehen, werden sich dir ganz, ganz sicher hunderte positive Optionen eröffnen.

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Dare
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Beitrag Di., 14.04.2009, 06:57

so das schöne lange wochenende ist vorbei und heute darf ich dann wieder zur arbeit fahren. schon jetzt bekomme ich bauchschmerzen und bin in der nacht einige male aufgewacht. ich frage mich echt wie das noch so laufen soll. noch dazu überlege ich mir ob ich nicht für morgen und donnerstag im krankenstand gehen soll.

ich hab gestern ein langes gespräch mit meinem besten freund gehabt und der hat derzeit zivil und arbeitet in einem behindertenhaus. also dort wo leute nicht mehr gescheit arbeiten können und er sie pflegt usw. dann hab ich mir überlegt ob ich nicht besser eine pflegeschule besuchen sollte, andererseits schwirren mir auch gedanken durch den kopf "was wenn mir das auch nicht gefällt und ich genau wie jetzt darunter enorm leide", höre ich auch non stop von meiner freundin das ich immer einen grund finden werde das der job scheisse ist. ob das stimmt? ich weiss es nicht, ich will es nicht glauben. oder es liegt wirklich an diesem job wo ich jetzt bin. versicherungen interessieren mich genau null, bin auch nur durch zufall dort gelandet und ich soll auch noch kunden finden und ihnen die produkte verkaufen. der wichtigste punkt ist ja auch noch, das ich gerade mal einen besten freund habe und meine freundin. sonst hab ich niemanden und das kann nicht gut gehen in so einem beruf.

durch diese, meistens orientierlosigkeit, bekomm ich solche panikattacken, kann nicht schlafen, weiss nicht wie ich mein leben auf die reihe bekomme. und auf der anderen seite übt meine freundin die ganze zeit einen druck auf mich aus das ich diesen job machen muss, da ich ja sonst keine qualifikationen habe und ich bin nicht mehr 16 das ich mich einfach so frei entscheiden kann welchen job ich machen will. ihr könnt euch sicher vorstellen wie das so ist wenn jemand anderer die ganze zeit so redet. obwohl derjenige nicht ein bisschen weiss wie zerrissen ich mich innerlich fühle. ich will endlich einen job haben wo mir nicht ständig schlecht wird wenn ich an diesen denken muss.

kennt sonst keiner meine innerliche zerrissenheit?

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