Persönlichkeitsstörung in der Arbeit

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Bas
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Persönlichkeitsstörung in der Arbeit

Beitrag Mi., 29.07.2009, 11:15

Hallo liebe user,

ich habe bei meiner letzten Therapiestunde eine erste Diagnose bekommen. Die aber noch nicht 100pro definiert ist. Ich leide anscheinend an einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Allerdings weiß ich schon jetzt das es nur die Spitze des Eisbergs ist und noch einiges dazu kommen wird.

Warum ich schreibe hat aber einen anderen Grund. Ich dreh langsam aber sicher in meiner Arbeit durch. Ich denke immer nur über mich und negative Dinge nach. Am liebsten würde ich am Abend ins Bett gehen und einfach nicht mehr aufwachen. Ich kann mich gerade schwer ausdrücken.

Was macht ihr in der Arbeit wenn ihr am liebsten heulen würdet? Oder Ihr nur noch negative Gedanken habt? Euch die Vergangenheit immer wieder in den Kopf kommt und Ihr einfach nur das Gefühl habt alles falsch gemacht zu haben. Und nun nie auf den Richtigen Weg zu kommen.

Würde mich freuen wenn jemand ähnliche Erfahrungen macht/gemacht hat. Oder jemand einfach etwas dazu sagen kann.

Grüße Bas

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anarchistin
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Beitrag Mi., 29.07.2009, 11:44

also da gibts mehrere dinge die ich dann tue:
aufs wc gehen und heulen bis es nicht mehr geht
ein buch lesen
karten spielen (solitär) oder im netz surfen
hast du kollegen? wenn ja dann unterhalt sich mit denen
mach liegengebliebene arbeit die total monoton ist (akten ordnen oder so)
rausgehen
telefonieren
ein mail an jemanden schreiben der dich versteht und dem du vertraust
funmails anschaun
psychosozialen notdienst anrufen
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Thread-EröffnerIn
Bas
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Beitrag Mi., 29.07.2009, 12:06

Hi Anarchistin,

cool und danke für deine Antwort. Freut mich sehr!

Bei mir sind nur 2 andere Leute mein "Chef" und ein Kollege. Relativ kleines Büro. Angenommen ich geh aufs Klo zum heulen, würde es jeder mitbekommen. Bzw. Geht es mir danach ja nicht besser...

Lesen oder spielen mach ich auch gelegentlich aber es hilft mir ja alles nix. Manchmal drückt es einfach so im Kopf und ich bin kurz vorm platzen. Dann zu versuchen so zu tun es ist nix, ist verdammt schwer.

Psychosozialer Notdienst
Manchmal wär ich schon kurz davor........

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negra
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Beitrag Di., 04.08.2009, 22:03

...mir ging es zeitweise ähnlich wie dir während der arbeit...am ende hat nur eins geholfen: krank schreiben lassen...

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Hamna
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 00:12

Was macht ihr in der Arbeit wenn ihr am liebsten heulen würdet? Oder Ihr nur noch negative Gedanken habt?
Ganz ehrlich? Vor die Tür gehen und eine rauchen. Wenn mir nach Gesellschaft ist, nehme ich meine Lieblingskollegin mit und kotz mich bei ihr aus. Danach gehe ich wieder rein, hole mir einen frischen Kaffee und stürze mich in die Arbeit. Am besten, aufgeschobene Telefonate erledigen.

Surfen im Net holt mich total aus der Realität raus, ich bin dabei so abwesend, dass ich noch nicht mal das Telefonklingeln höre.

Ansonsten muss ich negra recht geben: krankschreiben lassen, wenn nichts mehr geht. Ich war von November bis jetzt im Krankenstand, habe gerade meine Wiedereingliederung.

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Orchidee
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Beiträge: 98

Beitrag Sa., 08.08.2009, 13:23

Hmm...wenn es zu schlimm wird- krank schreiben lassen- kann mich den anderen nur anschliessen! ..ansonsten- geh ich meist raus- eine runde spazieren-

ansonsten brauch ich einen geregelten Tagesablauf- also pause zur selben zeit etc. ... dann hab ich was worauf ich mich freuen kann...

Mut ist nicht, keine Angst zu haben, sondern die eigene Angst zu überwinden

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Ledana
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 4

Beitrag Mo., 17.08.2009, 09:38

Hallo Bas,

mir ging es drei Jahre so, hatte jeden morgen Magenschmerzen vor der Arbeit und hatte kein Privatleben mehr. war total kaputt nach der Arbeit. Hab dann Antidepressivum bekommen und leider den Fehler gemacht Drogen zu nehmen (jeden Tag Pep) um meine Arbeit irgendwie (ohne Angst und ohne heulen) zu schaffen. Ist aber ein schlechter Weg gewesen, habe mich direkt ins Burn-out gearbeitet und hatte vor 3 Wochen auf der Arbeit einen Nervenzusammenbruch, hab nur noch geheult und gezittert und musste mich übergeben. Jetzt bin ich krankgeschrieben.

Und vorallem habe ich überlegt mir eine neue Arbeit zu suchen. Wär das nicht auch eine Möglichkeit für Dich??? lg


Zerrissene
Forums-Gruftie
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Beiträge: 757

Beitrag Mo., 17.08.2009, 10:29

Hallo Bas,

ich leide an komplexer dissoziativer Störung und habe eben eine 3- wöchige Krankschreibung hinter mir. Ich war nicht mehr stabil, auch nicht auf Arbeit. Dies hatte zur Folge, dass kindliche und jugendliche Anteile mit präsent waren und ich nicht mehr in der Lage war, sie "vor der Tür stehen zu lassen" und allein die Arbeitsräume zu betreten.

Deine Diagnose ist ja ganz "frisch" und wirbelt bei dir alles durcheinander. Dass du auf Arbeit so leidest, ist daher eher verständlich, zumal du noch einiges erwartest, was deine Therapie betrifft.

Dass du auf Arbeit langsam durchdrehst, kann ich auch nachvollziehen. Eigentlich bräuchtest du jetzt ganz viel Ruhe und eigentlich Abstand von deiner Arbeit, um erstmal alles setzen zu lassen. Vielleicht ist jetzt ehedem alles in Aufruhr, weil sich "andere" von dir melden und du nicht in der Lage bist dich/euch weitestgehend in den Griff zu bekommen. Schließlich hat so eine Verdachtsdiagnose viele Konsequenzen für dich, nicht nur innerlich, sondern auch, was dein Außenleben betrifft. Inwieweit du es beeinflussen kannst, dich auf Arbeit nicht zu outen, darüber hast du ja nichts geschrieben, eher darüber, dass du viele negative Gedanken hast.

Nun zu deiner Frage. Wenn ich auf Arbeit merke, dass mich meine depressiven Zustände zu sehr einnehmen und ich nicht mehr in der Lage bin mich auf das Eigentliche, nämlich auf die Arbeit zu konzentrieren, hilft nur noch eines. Sich entweder zusammenreißen und daran denken, dass dieser Zustand irgendwann wieder weggeht oder eben auch, sich zeitweilig krankschreiben zu lassen.

Viele Grüße

Zerrissene

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