Neid? Eifersucht? Angst?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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penaten
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Neid? Eifersucht? Angst?

Beitrag So., 31.05.2015, 18:23

Ich bin ein eher ruhiger, introvertierter Mensch. Inzwischen bin ich 50 Jahre alt. Wegen diesem Alter bekomme ich nichts anderes mehr als Zeitarbeit, größtenteils weit unter meiner Qualifikation.

Schon öfter ist mir folgendes passiert:

Ich komme als Zeitarbeitskraft neu in ein Team. Da ist jemand, der mich einarbeitet. Ich verstehe ziemlich schnell um was es geht, arbeite mich schnell ein und kann relativ schnell selbständig arbeiten. Mit den neuen Kollegen komme ich gut aus.
Dann erfahren sie von meiner guten Qualifikation. Nein, ich prahle nicht damit.

Aber statt sich zu freuen, dass ich so schnell gut unterstützen kann passiert folgendes:

Die Kollegen reagieren zunehmend ablehnend und aggressiv mir gegenüber. Ich werde ausgeschlossen, teilweise gemobbt. Möchte ich bei fachlichen Diskussionen etwas zum Thema beitragen wird mir ins Wort gefallen oder meine Beiträge lächerlich gemacht. Stellt sich später heraus, dass ich richtig lag wird es so gedreht, dass der Beitrag von jemand anderem gekommen ist.
Näher befreundet sein möchte schon gar keiner mit mir.
Ganz schlimm fand ich, wie mich zwei Vorgesetzte behandelt haben. So lange ich noch in der Einarbeitung war und schnell verstanden habe waren sie nett zu mir und haben mich gefördert. Sobald sie dann aber meinen Lebenslauf und meine Qualifikation kannten ließen sie kein gutes Haar mehr an mir. Zwar wurde ich weiter gelobt und man nahm gerne meine Kenntnisse an, aber es fand sich immer irgendein merkwürdiger Grund um mich klein zu halten. Dadurch haben mir diese beiden eine Festanstellung in der jeweiligen Firma verbaut. In der einen Firma habe ich durch Zufall erfahren, dass in der Personalabteilung Lügen über mich erzählt wurden. Wegen der absoluten Unberechenbarkeit dieses Vorgesetzten habe ich ihn nicht darauf angesprochen. Ich hätte sowieso den kürzeren gezogen.

Ich frage mich, warum man so ablehnend auf mich reagiert, sobald man meine gute Qualifikation kennt. Ich habe das nie irgendwie thematisiert, will niemandem am Stuhl sägen. Ich weiß von den beiden Vorgesetzten, dass sie nicht so gut ausgebildet sind wie ich. Und viele meiner Kollegen sind es auch nicht. Unterstellen mir diese Personan deshalb automatisch, ich wolle sie verdrängen? Bin ich eine Bedrohung für sie?
Eine andere Möglichkeit ist für mich, dass ruhigen Menschen erstmal nichts zugetraut wird. Und dann bin ich auch noch Zeitarbeitskraft, die (leider) für viele Menschen sowieso schlecht qualifiziert und dumm sind. Aber dann stellen sie plötzlich fest, dass ich sehr wohl gut ausgebildet bin und was kann.

Mein nächster Einsatz wird leider wieder in einem Bereich erfolgen für den ich total überqualifiziert bin. Dementsprechend arbeiten dort auch Menschen die wesentlich geringer qualifiziert sind als ich.
Ich habe jetzt schon Angst davor was passiert, wenn sie herausfinden was ich alles kann.

Wer von euch hat einen Tip wie ich mit dieser Situation umgehen kann?

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Nico
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Beitrag So., 31.05.2015, 18:33

Wie macht sich denn deine Besserqualifizierung für die anderen bemerkbar ?
Hast du akademische Titel oder wie äussert sich das ?
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Miss_Understood
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Beitrag So., 31.05.2015, 18:37

Ich weiß nicht genau, was du mit besser qualifizierst meinst und welche Bedeutung der jetzige Job für dich hat.

Spontan fällt mir ein: Lebenslauf downgraden? Also zb falls vorhanden Studium/Studienabschluss (nach der Lehre?) einfach mal weglassen. Nein, das meine ich NICHT zynisch. Ich werde das bei meinem nächsten anstehenden Bewerbungsschwung auch mal versuchen. Traurig, aber wahr.

So wie du es schilderst, habe ich es zwar nicht erlebt. Allerdings vielleicht auch, weil ich gemerkt habe, wenn man zb über Zeitarbeit in einem Callcenter eingesetzt wird und man hat teils weit jüngere Vorgesetzte und auch wenn man dann sehr handfeste Anregungen hat für Verbesserungen, sei es spontan oder auch über einen relevanten Zeitraum hinweg belegbare selbst gemachte, ist es sinnvoller diese für sich zu behalten oder wenn in einem dazu eigens einberaumten Gespräch mit dem übernächsten Vorgesetzten vorzuschlagen. Zu schnell fühlen sich die unmittelbaren Vorgesetzten vor den Kopf gestossen, wenn man cleverer ist - oder cleverer scheint. Letzteres wird dann ganz schnell erst mal auf den Zahn gefühlt. Kann man aushalten, kann auch unangenehm werden. Vielleicht steckst du ja gerade in so einer Phase - und emofindest das vielleicht als Mobbing - dabei könnte es ein ganz normaler Gruppenprozess sein?

Das Gruppengefühl speist sich überwiegend in einem Gefühl der relativen Ebenbürtigkeit. Und steht über dem inhaltlichen Gesamtfortschritt. So meine (kleinere) Erfahrung.

Die Frage ist auch als was du diesen deinen Job dort siehst. Geldverdienmöglichkeit oder Karrieresprungbrett? Bei ersterem fällt es weitaus leichter das zu akzeptieren. Kommt sicherlich auch auf den Gesamtspirit im Unternehmen an ...
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penaten
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Beitrag So., 31.05.2015, 18:59

Nico hat geschrieben:Wie macht sich denn deine Besserqualifizierung für die anderen bemerkbar ?
Hast du akademische Titel oder wie äussert sich das ?
Ich spreche das nie an. Normalerweise ergibt es sich während der Arbeit, dass drüber gesprochen wird was man
schon gemacht hat. Oder ich weiß halt bei einem bestimmten Sachverhalt etwas mehr zum Thema.
Ich habe einfach in meiner Branche schon in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet. Vor allem auch schon zu Zeiten in denen es gewünscht war, ein möglichst breites Wissen zu haben. Heute sind die Stellen, die ich damals alleine inne hatte in mehrere kleine Bereiche aufgeteilt worden. Die Menschen, die jetzt auf diesen neuen Stellen sitzen haben keine Ahnung von den Zusammenhängen, können nichts anderes als dieses Teilchen, wollen und/oder können gar nicht über ihren Bereich hinaus denken.
Einen akademischen Titel habe ich nicht.

Miss_Understood hat geschrieben:Ich weiß nicht genau, was du mit besser qualifizierst meinst und welche Bedeutung der jetzige Job für dich hat.

Spontan fällt mir ein: Lebenslauf downgraden? Also zb falls vorhanden Studium/Studienabschluss (nach der Lehre?) einfach mal weglassen. Nein, das meine ich NICHT zynisch. Ich werde das bei meinem nächsten anstehenden Bewerbungsschwung auch mal versuchen. Traurig, aber wahr.
Und was mache ich dann mit der Lücke im Lebenslauf?
Miss_Understood hat geschrieben: Zu schnell fühlen sich die unmittelbaren Vorgesetzten vor den Kopf gestossen, wenn man cleverer ist - oder cleverer scheint. Letzteres wird dann ganz schnell erst mal auf den Zahn gefühlt. Kann man aushalten, kann auch unangenehm werden. Vielleicht steckst du ja gerade in so einer Phase - und emofindest das vielleicht als Mobbing - dabei könnte es ein ganz normaler Gruppenprozess sein?
Na ja, wenn der Vorgesetzte in der Personalabteilung Lügen über mich erzählt nur damit ich keine Festanstellung bekomme empfinde ich das durchaus als Mobbing.

Miss_Understood hat geschrieben:Das Gruppengefühl speist sich überwiegend in einem Gefühl der relativen Ebenbürtigkeit. Und steht über dem inhaltlichen Gesamtfortschritt. So meine (kleinere) Erfahrung.
Das kann ich nachvollziehen. Aber welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für mich? Ich bin sowieso schon eher still. Wenn ich dann noch alles mögliche runterschlucke um die 'Ebenbürtigkeit' nicht zu stören halten mich alle für entweder total dumm oder arrogant.

Miss_Understood hat geschrieben:Die Frage ist auch als was du diesen deinen Job dort siehst. Geldverdienmöglichkeit oder Karrieresprungbrett? Bei ersterem fällt es weitaus leichter das zu akzeptieren. Kommt sicherlich auch auf den Gesamtspirit im Unternehmen an ...
Auf jeden Fall nur Geldverdienmöglichkeit.

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Nico
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Beitrag So., 31.05.2015, 19:14

penaten hat geschrieben: Na ja, wenn der Vorgesetzte in der Personalabteilung Lügen über mich erzählt nur damit ich keine Festanstellung bekomme empfinde ich das durchaus als Mobbing.
.
Warum sollte er das denn deiner Meinung nach tun ?
Warum sollte er lügen ?
Vielleicht sieht er gewisse Dinge die dich betreffen nur einfach anders als du sie siehst?
Oder glaubst du er sieht seinen Job durch dich gefährdet ?
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Miss_Understood
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Beitrag So., 31.05.2015, 19:18

Lebenslauflücke - zb Freiberuflichkeit? Kann man sehr schwer nachprüfen/vollziehen, was genau man da gemacht hat. Und es kommt ja auch darauf an, wie lange das her ist, was dich MEHR qualifiziert. Wenn ich das richtig verstehe, ist es bei dir eher deine kontinuierliche Erfahrung als irgendwelche Zertifikate/Abschlüsse, oder?

Weswegen glaubst du, wurdest du denn eingestellt? Was würden deine Vorgesezten sagen? Was der/diejenige, die dich eingestellt haben? Und - was deine KollegInnen?

Kannst du vielleicht noch etwas konkreter werden, was die Lügen anbelangt? Ich vermag das noch sehr schwer einzuschätzen. Kann mir sehr gut vorstellen, dass sich das NICHT gut anfühlt.

Wenn du deinen Job als Geldverdienmöglichkeit siehst, was ist es dann genau, was dich daran so kekst? Generell meine ich jetzt. Also: wie kommt es, dass es dir dann nicht egal ist, was andere über dich reden? Du wolltest demnach doch eine feste Stelle? Oder wie wäre es, eine andere zu suchen - wenn das mit den KollegInnen und oder Vorgesetzten nicht so dolle ist. Oder wie ist es genau für dich? Zwischen -10 und +10, wenn -10 = völlig unaushaltbar und +10 der idealste Kollegenkreis den ich je hatte? Oder geht es auch um die Inhalte deiner Tätigkeit?

Ich sähe spontan zwischen für dumm gehalten werden oder für arrogant gelten noch eine breite Fläche an Bewertungen, die dir deine KollegInnen entgegenbringen könnten und deinen Verhaltensmöglichkeiten.

Wie kommt es, dass du deren Perspektive auf DICH einnimmst?
Und: wenn du diese deine KollegInnen und Vorgesetzten beschreibst, wie beschreibst du sie?

Was mich auch interessiert: Nehmen wir an, dir fällt etwas auf, was du aufgrund deiner Erfahrung besser weisst oder kannst, wie vermittelst du das dann?

neugieriger Gruß, auch in nem Jobthema ...Miss Understood
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Fouché
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Beitrag So., 31.05.2015, 20:03

Natürlich bist Du eine permanente Bedrohung - für die Kollegen ebenso wie für die Vorgesetzten/Arbeitgeber. Jeder Zeitarbeiter spekuliert darauf fest übernommen zu werden - ein besser qualifizierter Kollege ist da gefährlich. Und die Arbeitgeber? Die wollen billige Arbeitskräfte, die leicht und problemlos abbaubar sind. Und sie wissen ja nicht, wie Du denkst. Die haben Angst, dass Du auf eine feste Stelle spekulierst (die sie Dir nicht geben wollen/Können) und im Fall einer Ablehnung möglicherweise auf die Idee kommst, Dir rechtliche Schritte zu überlegen. Also halten sie Dich klein.

Die Frage ist, willst Du das wirklich aushalten? Wenn Du 50 bist hast Du trotz Deines hohen Alters immer noch ein paar Jahre Berufstätigkeit vor Dir.

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Beitrag Mo., 01.06.2015, 06:06

Fouché hat geschrieben:Und die Arbeitgeber? Die wollen billige Arbeitskräfte, die leicht und problemlos abbaubar sind. Und sie wissen ja nicht, wie Du denkst. Die haben Angst, dass Du auf eine feste Stelle spekulierst (die sie Dir nicht geben wollen/Können) und im Fall einer Ablehnung möglicherweise auf die Idee kommst, Dir rechtliche Schritte zu überlegen. Also halten sie Dich klein.
.

Na du bist aber ganz besonders mit Fantasie gesegnet.
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Fouché
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 06:26

Nö, mit Erfahrungen.

Oder was glaubst Du, warum z.B. das Praktikantentum (mit Freien Mitarbeitern und Zeitarbeitern ist es dasselbe) so boomt? Dahinter steht überall dieselbe Rechnung: Man holt sich "flexible" und vor allem billige Leute, macht ihnen vor, dass sie eine Zukunft im Unternehmen haben (manche haben auch eine, aber ich würde mal sagen nicht mehr als 10%), der Rest wird nach getaner Arbeit wieder freigelassen. Funktioniert perfekt.
Ich kenne einige Fälle, die geklagt haben. Auch Recht bekommen haben. Nur halt nie wieder einen Job.
Zuletzt geändert von Fouché am Mo., 01.06.2015, 06:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 06:31

Ja klar
Bist du vielleicht so eine vor Zeitarbeitern zitternde Arbeitgeberin ?
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Fouché
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 06:40

Ich war jahrelang eine von den Dummen, die auf diese Art mit Hoffnungen gefüttert wurden. Bis ich das Spiel durchschaut hab und meine Vorgangsweise geändert hab.
Aber um mich geht's hier nicht.

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Nico
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 06:52

Nun ein Zeitarbeiter ist ein Zeitarbeiter und bleibt ein Zeitarbeiter.
Mag ja sein, dass das in D anders ist, in Ö gibts da jedenfalls nix zu klagen und Recht zu bekommen.
Die meisten Zeitarbeiter die ich hatte, hatten überhaupt kein Interesse an einer Festanstellung weil sie dauernd auf der Flucht vor irgendwelchen Pfändungen usw. waren.
Aus meiner Sicht ist ein Zeitarbeiter immer nur eine Notlösung.
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penaten
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 21:53

Fouché hat geschrieben:Natürlich bist Du eine permanente Bedrohung - für die Kollegen ebenso wie für die Vorgesetzten/Arbeitgeber. Jeder Zeitarbeiter spekuliert darauf fest übernommen zu werden - ein besser qualifizierter Kollege ist da gefährlich. Und die Arbeitgeber? Die wollen billige Arbeitskräfte, die leicht und problemlos abbaubar sind. Und sie wissen ja nicht, wie Du denkst. Die haben Angst, dass Du auf eine feste Stelle spekulierst (die sie Dir nicht geben wollen/Können) und im Fall einer Ablehnung möglicherweise auf die Idee kommst, Dir rechtliche Schritte zu überlegen. Also halten sie Dich klein.

Die Frage ist, willst Du das wirklich aushalten? Wenn Du 50 bist hast Du trotz Deines hohen Alters immer noch ein paar Jahre Berufstätigkeit vor Dir.
Fouché, du hast zu 100% recht. Genau so ist es leider.

Interessant fand ich immer, dass - wenn wirklich Festverträge vergeben wurden - jedes Mal nach dem Alter und/oder der größten Selbstdarstellung gegangen wurde. Nach Leistung in keinem einzigen Fall. Da nützt es mir auch nichts zu wissen, dass ein ganzer Teil dieser Leute die Probezeit nicht überlebt hat.

Natürlich versuche ich alles mögliche um wieder einen Festvertrag zu bekommen. Leider ist das sehr sehr schwer. Mir wurde sowohl vom Arbeitsamt wie von mehreren Personaldienstleistern gesagt, ich wäre - für den heutigen Arbeitsmarkt - total überqualifiziert und damit zu teuer. Was bleibt mir anderes übrig als alles anzunehmen, was man mir anbietet?

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Beitrag Mo., 01.06.2015, 21:57

Fouché hat geschrieben:Ich war jahrelang eine von den Dummen, die auf diese Art mit Hoffnungen gefüttert wurden. Bis ich das Spiel durchschaut hab und meine Vorgangsweise geändert hab.
Aber um mich geht's hier nicht.
Was hast du geändert? Hats funktioniert? Magst du mir was dazu erzählen?

Ich habe das Spiel schon lange durchschaut, habe auch erfahren müssen wie durchschaute Personaldienstleister reagieren wenn sie merken, dass man nicht das gewünschte Dummchen ist.

Ich jedenfalls kenne keinen einzigen Zeitarbeiter der nicht gerne einen Festvertrag hätte.

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penaten
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Beitrag Mo., 01.06.2015, 22:17

Miss_Understood hat geschrieben: Wenn ich das richtig verstehe, ist es bei dir eher deine kontinuierliche Erfahrung als irgendwelche Zertifikate/Abschlüsse, oder?
Genau so ist es.

Miss_Understood hat geschrieben: Kannst du vielleicht noch etwas konkreter werden, was die Lügen anbelangt?
Es wurden mir Dinge unterstellt, die ich nie gesagt hatte und nie getan hatte. Bzw. wurde mir angekreidet, dass
ich mich so verhalten hatte, wie der Vorgesetzte es kurz vorher noch genau so gewünscht hatte. Dieser Mensch lebt
sowieso nach dem Motto 'Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern' :(

Miss_Understood hat geschrieben:Wenn du deinen Job als Geldverdienmöglichkeit siehst, was ist es dann genau, was dich daran so kekst? Generell meine ich jetzt. Also: wie kommt es, dass es dir dann nicht egal ist, was andere über dich reden? Du wolltest demnach doch eine feste Stelle? Oder wie wäre es, eine andere zu suchen - wenn das mit den KollegInnen und oder Vorgesetzten nicht so dolle ist. Oder wie ist es genau für dich? Zwischen -10 und +10, wenn -10 = völlig unaushaltbar und +10 der idealste Kollegenkreis den ich je hatte? Oder geht es auch um die Inhalte deiner Tätigkeit?
Ich bin darauf angewiesen eine Arbeit zu haben. Und da möchte ich mich wenigstens halbwegs wohlfühlen. Ich muss nicht mit allen beste Freunde sein, aber ein normaler und respektvoller Umgang ist für mich selbstverständlich.
Eine neue Stelle zu finden ist in meinem Alter verdammt schwer. Ich weiß nicht wie viele Bewerbungen ich schon geschrieben habe. Auf die meisten habe ich keinerlei Antwort bekommen.
Und klar geht es mir auch um die Inhalte. Wenn ich darauf gewartet hätte eine wirlich meiner Qualifikation (siehe oben) entsprechende Stelle zu finden, würde ich heute unter der Brücke leben.

Miss_Understood hat geschrieben:Wie kommt es, dass du deren Perspektive auf DICH einnimmst?
Die Frage verstehe ich nicht.
Miss_Understood hat geschrieben: Und: wenn du diese deine KollegInnen und Vorgesetzten beschreibst, wie beschreibst du sie?
Hm... Da gibt es die verschiedensten Typen. Da gibt es die, die keine Gelegenheit auslassen hintenrum über mich zu lästern, es gibt die, die mich plötzlich nicht mehr grüßen, die, die mir mit 'Mitleid' begegnen usw. usw.
(Ich hatte durchaus auch sehr nette KollegInnen und Vorgesetzte.)
Miss_Understood hat geschrieben:Was mich auch interessiert: Nehmen wir an, dir fällt etwas auf, was du aufgrund deiner Erfahrung besser weisst oder kannst, wie vermittelst du das dann?
Ich frage erstmal ob das nicht so oder so (meine Erfahrung) ist. Manchmal fällt dem anderen dann auf, dass er falsch lag und korrigiert sich. Manchmal beharrt er aber auch auf seiner falschen Aussage. Sind solche (beide) Situationen mehrmals vorgekommen, habe ich mich anscheinend 'verdächtig' gemacht und ich werde gefragt, wie ich darauf komme, woher ich das weiß. Dann sage ich, dass ich in diesem Bereich schon gearbeitet habe. Daraufhin wird genauer nachgefragt. Ganz schlimm (für die anderen) ist es anscheinend auch Verständnisfragen zu stellen und bei etwas genauer nachzuhaken. Denn oft können meine Fragen nicht beantwortet werden. Das geht ja gar nicht. Schließlich bin ich ja nur die dumme Zeitarbeitskraft.

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