Rache

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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HoleInMySoul
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Rache

Beitrag Sa., 19.09.2015, 21:55

Hallo!

Ich wurde an meiner letzten Arbeitsstelle gebosst. Rufmord, Sabotage. Mein Chef hat versucht mich zu zerstören. Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben.
Es gab sogar eine üble Nachrede in meine jetztige Dienststelle. Das alles ist jetzt schon 1 Jahr vorbei und ich habe es noch immer nicht verarbeitet.
Da meine Wohnung neben meiner alten Arbeit ist, sehe ich ab und zu jemanden.

Ich würde mich so gern rächen.
Wie kann ich das jemals verarbeiten?

Lg

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 19.09.2015, 22:03

Gut dass du Wut empfindest, das ist eine gesunde Reaktion. Ich denke du kannst dich am Besten rächen, indem du drüber stehst. Damit meine ich, dass wenn du ehm. Kollegen siehst, es dir nicht anmerken lässt, dass du verletzt und zornig bist. Versuche evtl. positives an deinem jetzigen Arbeitsplatz zu entdecken. Vielleicht hilft dir das darüber zu stehen.
Tupsy

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Beitrag Sa., 19.09.2015, 22:16

Eine Person habe ich zufällig in meinen Urlaub im Supermarkt gesehen und wir sind uns aus dem Weg gegangen.
Es hat dann meine neue Dienststelle erfahren.
Wie findest du das?

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Harmonia
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Beitrag So., 20.09.2015, 09:18

Hallo,
ich kann dich verstehen. Der Hass mancher Menschen scheint grenzenlos zu sein. Aber das Beste, was du machen kannst in dem Fall ist tatsächlich einfach darüber zu stehen. Sage dir einfach: das hat nichts mit mir zu tun. Er ist so , ich aber nicht. Rachegedanken sind völlig normal, aber lasse sie nicht allzu sehr Herr über dich werden. Damit tust du dir selbst den größten Gefallen. Rache zu verüben macht nicht glücklich, im Gegenteil: man bleibt ja gedanklich an diesem Menschen kleben. Wenn es einem aber möglich ist diese Menschen vorzuführen im Sinne von: ich halte ihm einen Spiegel vor, ohne dabei selbst zu Schaden zu kommen, dann mach das. Bei Chefs ist dies eher schwierig denke ich, da sie am längeren Hebel sitzen und dir eben wirklich schaden können, wenn ihr Ego verletzt ist.
Betrachte es als Erfahrung, als Erweiterung deiner Menschenkenntnis, vielleicht solltest du dir überlegen, wieso dein Chef es gerade auf dich abgesehen hat. Hast du ihm eine Angriffsfläche geboten etc? Sollte man nicht tun, ist auch meine Erkenntnis, zwar nicht in Bezug auf irgendwelche Chefs, die ich hatte, aber in Bezug auf andere Menschen. Und man darf leider auch nicht glauben, dass es wirklich Gerechtigkeit gibt.
Vielen Chefs und auch generell Menschen, die gerne Verantwortung übernehmen, geht es in Wahrheit oft nur um die Befriedigung eigener Ego-Bedürfnisse. Siehe Politik, Chefetagen, Vereine, Gewerkschaften, überall da, wo sich Viele tummeln oder auch z.B. Psychotherapeuten, aber nicht zwangsläufig. Man sollte nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, aber gut beobachten und differenzieren können. Dann kann man sich in diesem Rudel auch bewegen.
Dennoch, den Wenigsten geht es darum zu gestalten für eine Allgemeinheit oder aus purer Freude an der Sache. Die Meisten sind in der Regel persönlich motiviert, um ihre Ego-Bedürfnisse zu stillen. Sei dir dessen bewusst. Damit wird jeder Chef erträglich, und du wirst dann auch einen besseren Umgang mit ihnen finden.
Herzliche Grüße
Harmonia

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Beitrag So., 20.09.2015, 17:10

Ich mache eine Therapie und hatte letztens eine EMDR-Sitzung. Seitdem bin nur mehr aufgewühlt.
Es gibt mehrere Gründe warum das passiert ist. Wie kann ich das jemals verarbeiten?

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Harmonia
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Beitrag So., 20.09.2015, 17:43

Hallo,

wenn du eine Therapie deswegen machst, dann muss es wirklich schlimm gewesen sein. Das tut mir für dich leid. Ich kenne mich persönlich nicht mit EMDR aus, habe keine Erfahrung damit, deshalb weiß ich leider nicht, wie es sich nach einer EMDR-Sitzung anfühlen sollte oder anfühlt. Was sagt denn dein Therapeut dazu, dass du aufgewühlt warst? Geht es dir aktuell besser oder schlechter oder ist alles wie immer? Habt ihr weitere EMDR-Sitzungen?
Ich wünsche dir, dass diese Methode oder generell die Therapie dir hilft das Trauma aufzuarbeiten!
Herzliche Grüße
Harmonia

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Beitrag Mo., 21.09.2015, 19:39

Mein Therapeut meint, dass das normal ist. Ich soll an meinen sicheren inneren Ort denken.
Bereuen die Mobber ihre Taten?
Haben sie ein schlechtes Gewissen?

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Harmonia
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Beitrag Di., 22.09.2015, 13:47

Nein, Mobber bereuen ihre Taten nicht und haben auch kein schlechtes Gewissen, da sie keinen Kontakt zu ihren Gefühlen haben. Und da sie keinen Kontakt zu ihren Gefühlen haben, beginnen sie zu mobben. Menschen mit Gefühlen machen ihnen Angst ebenso wie Menschen, die ihre Verletzlichkeit zeigen.
Herzliche Grüße
Harmonia

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Beitrag So., 17.01.2016, 14:38

Ich habe ein Zitat gelesen:

Wir können andere nicht ausgrenzen, ohne uns selbst einzusperren.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker

Was bedeutet dieses Zitat für euch?
Sind Leute, die andere ausgrenzen, in ihrer Freiheit (Selbstbestimmungsfreiheit) eingeschränkt?


ballpoint
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Beitrag So., 17.01.2016, 15:15

Man darf sich ruhig im Klaren sein dass Rache ein christliches Tabu ist und nicht selbstverständlich falsch. Und dass Therapeuten meistens in dieser christlichen Kultur aufgewachsen sind. Ein jüdisch erzogener Therapeut z.B. wird Rache nicht unbedingt kategorisch verurteilen und nicht zwangsläufig dazu raten die andere Wange hin zu halten. Man muss ja nicht gleich gegen Gesetze verstoßen um sich zu rächen. Meiner hat mir sehr geholfen indem er mein gutes Recht auf meine Gefühle ernst nahm, darüber nachgedacht und sogar mit anderen konferiert hat und mit mir eine Form der Rache gefunden hat die mir zusagte. Ich habe es nie bereut, bin sogar daran gewachsen.
caute

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Tupsy71
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Beitrag So., 17.01.2016, 23:21

Hallo. Zu dem Zitat: Denke es bedeutet, dass wenn man eben Andere ausgrenzt, man sich selber neue Erfahrungen verweigert. Also man verwehrt sich der Erfahrungen des Gegenübers und somit lernt man nichts dazu. Zumindest verstehe ich es so. K.A. ob das stimmt.
Tupsy

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