Motivation zum Arbeiten

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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minds
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Motivation zum Arbeiten

Beitrag Do., 03.07.2008, 11:31

Liebe Forumsteilnehmer,
mich würde mal interessieren, wie Ihr Euch selbst zum Arbeiten motiviert, was Euch zum Arbeiten treibt (ob Ihr Euch Pläne macht für den Tag, Euch für das jeweils "Geschaffte" selbst belohnt, Ihr ein konkretes Ziel vor Augen habt, das Ihr erreichen wollt etc.)? Ich arbeite in einem Bereich, der viel Eigeninitiative erfordert, in dem ich mir selbst die Zeiten einteilen kann usw.. Dies fällt mir jedoch schwer. Vielleicht ist auch das, was ich tue, nicht das Richtige für mich. Aber wie finde ich das für mich Passende, darf man danach überhaupt fragen, wo es sowieso in dieser Zeit schon schwierig ist, überhaupt irgend etwas zu finden. Und ich frage mich, ob dann, wenn ich etwas Passenderes gefunden haben sollte, nicht auch wieder das Problem steht: wie motiviere ich mich selbst?
Ich habe häufig das Gefühl, daß andere viel motivierter und engagierter sind in dem, was sie tun, daß sie in ihrer Tätigkeit aufgehen. Irgendwie fehlt mir das.

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Schneekugel
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Beitrag Do., 03.07.2008, 11:44

Da ich in meiner Branche einige zeitlang ziemlich lange nach einer Stelle suchen musste, war ich einige Zeit arbeitslos gemeldet bzw. habe ersatzweise halbtags diverse Hilfstätigkeiten ausgeübt (Kassa usw...). Das Geld hat immer grade eben so gereicht um die Rechnungen und Grundnahrungsmittel zu zahlen und das wars.

Von daher:
Einfach wieder gedankenlos ins Kino gehen!
Nicht mehr depremiert am Regal mit der weissen Lindtschokolade mit Kokosraspeln vorbeigehen müssen!
Gedankenlos ja sagen können wenn Freunde anrufen ob man Lust hat ein Lokal zu besuchen.
Exotisches Obst! ^^
Nicht mehr dauernd Bammel haben, dass irgendein Teil kaputt geht, dessen Reparatur man sich nicht leisten kann.
Sich seine Hobbies wieder leisten können.
An Geburtstagen von Eltern usw... einfach drüber nachdenken womit man ihnen denn eine Freude machen kann.
Und nach und nach die ganzen uralten Kackmöbel raushauen. ^^


Persönlich denk ich mal die ganze Grübelei mit "Ich fühle mich in meiner Arbeit nicht verwirklicht..." kann nur in einer zu verwöhnten Gesellschaft entstehen. Wer einmal weiss wie es ist selbst beim Essen sparen zu müssen, ist froh für gutes Geld zu arbeiten und fertig.

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Irrlicht
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Beitrag Do., 03.07.2008, 18:04

Hi,

ich find Schneekugels Beschreibung der Vorteile eines vernünftigen Einkommens gut - aber
Wer einmal weiss wie es ist selbst beim Essen sparen zu müssen, ist froh für gutes Geld zu arbeiten und fertig.
DIESE Meinung teile ich persönlich kein Stück

Ich bin lieber arm, als mich in einem Job zu quälen, den ich nicht mag.

Meine Ausbildung war so. Ich fands furchtbar. Ich hab die Viertelstunden gezählt, von einer Pause zur anderen gelebt und war zum Feierabend deprimiert, weil schon wieder ein Tag vergeudet war.
In der Zeit hab ich sogar gedacht, ich sei fürs Arbeiten ungeeignet, faul oder so. Meine viel arbeitende Freundin war mir ein Mysterium, ich hab den Job einfach nur gehasst.

Jetzt hab ich einen Beruf, den ich unheimlich gerne mache (die berüchtigte Selbstverwirklichung ) und ich arbeite viel und komm nie mit meiner Zeit hin, weil die ständig verfliegt. Schwupps schon wieder der Tag vorbei, dabei will ich doch noch dies ... und jenes .... .

Ich muss mich nicht extern belohnen oder motivieren. Ich mag einfach, was ich tue

Lg,

Irrlicht

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anarchistin
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Beitrag Do., 03.07.2008, 18:30

früher hab ich ur oft den job gewechselt, hab mich schnell gelangweilt, mochte die kollegen nicht. jetzt hab ich endlich meinen traumjob- es macht mir echt spass zu arbeiten- ich brauch mich da gar net zu motivieren...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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minds
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 13:06

Aber wie findet man die richtige Arbeit, die bei der man sich nicht langweilt oder als faul empfindet oder die Stunden zählt bis zum Feierabend?

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luftikus
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 13:29

anarchistin hat geschrieben:früher hab ich ur oft den job gewechselt, hab mich schnell gelangweilt, mochte die kollegen nicht. jetzt hab ich endlich meinen traumjob- es macht mir echt spass zu arbeiten- ich brauch mich da gar net zu motivieren...
Wie hast Du das geschafft? Ich suche schon seit vielen Jahren ergebnislos nach einem Beruf, der zu mir passen könnte.

Schneekugels Ansicht "Wer einmal weiss wie es ist selbst beim Essen sparen zu müssen, ist froh für gutes Geld zu arbeiten und fertig" teile ich im übrigen nicht vorbehaltlos.

Arbeit ist nun mal nicht gleich Arbeit, und wenn der Job nicht zu einem passt dann kann das ganz schön an die Substanz gehen. In einem unpassenden Job ist man nämlich immer irgendwie fehl am Platz: man kann nicht mit den Kollegen mithalten, die viel bessere Ergebnisse liefern, man hat keine richtigen Erfolgserlebnisse, man schleppt sich durch elend lange Arbeitstage usw.

Schneekugel: stell Dir einfach mal etwas vor, was Du noch nie gern tun wolltest, was Du schon als Kind nicht leiden konntest. Ein Fach, in dem Du schon zu Schulzeiten schlecht warst, in dem Du Dich tendenziell überfordert fühlst. Und nun stell Dir vor, dass Du - aus irgendwelchen Gründen auch immer - genau diese Aufgabe täglich beruflich viele Stunden lang ausüben musst. Eine Aufgabe, die Dich täglich überfordert - ganz im Gegensatz zu Deinen Kollegen, die ihre Aufgabe mit Freude erfüllen und am liebsten auch nach Feierabend noch weitermachen würden.

So sieht mein Beruf aus, und ehrlich gesagt finde ich das auf die Dauer ziemlich anstrengend und frustrierend.

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ich_bin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 14:24

Nur wer mal wirklich "arm" war, weiss was es heißt, eine Artbeitsstelle zu haben.

(rein hypotetisch) Ich denk mir wenn ich "Tag ein - Tag aus " in einem Beruf arbeite wo ich nicht versteh um was es geht, dann zeigt es mir doch das ich mich nicht meiner Unfähigkeit stelle. Wenn ich nicht weiss, wie eine Buchung funktioniert, dann frag ich nach...und zwar solange, bis ich es kapiert hab. Somit ist es ein Job wie viele, und keine Qual. Wenn ich einfach aus Unlust den Minutenzeiger beobachte, dann dann bin ich vllt auch etwas verwöht.

Sicher ist ein Job den man sehr gerne macht "leichter", doch lieber einen Job (wo ich halt auch schauen muss, dass ich klar komme) als nicht zu wissen mit was ich einkaufen soll .


Es hängt ja auch von den eigenen Erfahrungswerten ab. Ob das Wohl einer Familie dahintersteht...

Nicht jeder kann einfach seinen Traumjob verwirklichen. Da wären wieder finanzielle Aspekte für Ausbildung, die nicht einfach so für jeden zu bewältigen sind. Doch heißt für mich ein paar Jahre einfach einen Arbeit von vielen zu haben nicht das ich niemals die Gelegenheit habe, meinen Traumjob zu verwirklichen. Ich bin der Meinung, wenn man gerade jetzt was nicht ändern kann, dann kann man wenigstens für diese Zeit das Beste daraus machen...


Lg.
jennyfer_die wieder gerne arbeiten geht, da das Mobbing nun vorbei ist


Ps. Ich würde fast alles machen, um meinen Kindern einen vollen Kühlschrank bieten zu können. "Fast" alles. Ohne mich dabei "kaputt" zu machen.(ich geh jetzt davon aus, dass es in diesem Thread um "jobs" geht, und nicht um mobbing, das natürlich abscheulich ist)

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luftikus
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 14:46

jennyfer hat geschrieben: (rein hypotetisch) Ich denk mir wenn ich "Tag ein - Tag aus " in einem Beruf arbeite wo ich nicht versteh um was es geht, dann zeigt es mir doch das ich mich nicht meiner Unfähigkeit stelle. Wenn ich nicht weiss, wie eine Buchung funktioniert, dann frag ich nach...und zwar solange, bis ich es kapiert hab.
So ähnlich argumentiert meine Mutter auch immer...

Es ist aber nun mal so, dass komplexe Programmiersysteme ziemlich kompliziert sein können. Mir geht es jedenfalls oft so, dass man es mir auch mehrmals erklären kann und hinterher habe ich es vielleicht einigermaßen kapiert, aber eine nichttriviale Problemlösung in diesem Bereich kriege ich immer noch nicht hin. Jedenfalls nicht so gut und effektiv wie meine Kollegen. Und denen macht es auch noch Spaß, während ich die Aufgaben sehr anstrengend finde und schon nach zwei Stunden einen Brummschädel habe.

Ich behaupte weiterhin, dass nicht jeder Mensch jeden beliebigen Beruf gleich gut ausüben kann. Wenn das so wäre könnte man natürlich die Berufswahl gleich per Los entscheiden...

Bei vielen Jobs kommt es halt nicht nur darauf an, sie irgendwie auszuüben. Häufig sind eben gute, kompetente Lösungen gefragt. Und die kann nicht jeder in jedem Job gleichermaßen liefern.

Wer da mehr oder weniger durch ein blödes Geschick in so einem Beruf angelangt ist, der wird nie die geforderten Leistungen in der gewünschten Zeit in der erwarteten Qualität erbringen. Bestenfalls kann man sich so durchwusteln. Und da hilft es eben nicht, sich das "mal so" erklären zu lassen.

Wäre es anders, dann könnte eben jeder rasch mal Tiefbau-Ingenieur, Geigenvirtuose oder Chirurg werden.

Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich seit Jahren in einem solchen Spezialberuf feststecke, dessen Anforderungen ich nicht in dem Maße erfüllen kann wie es wünschenswert wäre. Und das frustriert mich, nagt an meinem Selbstwertgefühl.

Schon mehrfach habe ich einen Berufswechsel versucht, aber dies ist nur schwer möglich, wenn man kein üppiges finanzielles Polster hat...

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luftikus
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 14:52

Im übrigen ist man in einem für einen selbst unpassenden Beruf auch rasch einem gewissen Mobbing ausgesetzt.

Man ist eben nicht der gute, leistungsfähige Kollege, den alle schätzen. Stattdessen gilt man rasch als Minderleister oder Trantüte, die nichts geregelt kriegt.

Es ist nicht so einfach, diese Einschätzung der Kollegen längerfristig zu ertragen ohne seine Selbstachtung zu verlieren.

Übrigens habe ich erst vor einiger Zeit bei meinem Chef vorgesprochen und um eine Änderung meines Aufgabenspektrums gebeten. Ich erklärte ihm mein Problem und sagte ihm, welche Aufgaben besser zu mir passen würden. Mein Chef reagierte recht desinteressiert und versucht nun anscheinend, das Thema auszusitzen und zu verdrängen...

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anarchistin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 15:04

also ich hab diesen job nur durch ständiges wechseln und ausprobieren gefunden. da hab ich mich auch nicht davon abbringen lassn. selbst wenn mir die leut schon gsagt haben: dafür hast du doch nicht die nötige ausbildung...etc oder...jetz bleib doch endlich mal wo... war mir egal. ich bin ziemlich zielstrebig und wollte einfach mal vieles probieren um zu sehn ob es zu mir passt. ich war im marketing, im verkauf, in der erotik branche, in der dentalbranche, im handel, ...alles nix...
ich hab auch schon 5x/Jahr den job gewechselt. immer wenn ich wusste- neee das wird nix - hab ich mich krankschreiben lassen und diese "krankzeit" genutzt um weiterzusuchen.
weiters teiel ich die meinung auch nciht das man wenn man mal arm war udn sich nix zu essn kaufen konnte GERN arbeiten geht- egal was. ich finde schon das ein job spass machen sollte. klar gibts immer mal reibereien aber man sollte doch gern hingehen. weil: immerhin verbringen wir sooooviel zeit in der arbeit...
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ich_bin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 15:27

Wie ich sehe, wurde ich nicht verstanden. Aber das macht ja nichts...Ich kann damit leben.

lg.

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luftikus
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 15:29

jennyfer hat geschrieben:Wie ich sehe, wurde ich nicht verstanden. Aber das macht ja nichts...Ich kann damit leben.

lg.
Aber es wäre vielleicht hilfreich für die Leser dieses Thread, wenn Du es uns nochmal erklären würdest, hm?

Vielleicht habs ja auch nur ich nicht verstanden...

Im übrigen kenne ich das Problem, nicht verstanden zu werden. So ergeht es mir meistens, wenn ich anderen Leuten mein Berufsproblem schildern will. Die allermeisten Menschen können nicht wirklich nachvollziehen, worin mein Problem besteht...

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ich_bin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 17:21

Hallo luftikus,
So ähnlich argumentiert meine Mutter auch immer...
Bei uns ist dieser Satz eine "Abwertung" , wobei aus Müttern auch Erfahrungswerte sprechen...Ich fühlte mich abgewertet, und daher wollte ich nicht auf deinen Beitrag eingehen.
Ich behaupte weiterhin, dass nicht jeder Mensch jeden beliebigen Beruf gleich gut ausüben kann. Wenn das so wäre könnte man natürlich die Berufswahl gleich per Los entscheiden...
Das ist für mich ganz klar, und selbstverständlich, dass nicht jeder beliebige Beruf von jedem gleich gut oder überhaupt ausgeübt werden kann...

Wer da mehr oder weniger durch ein blödes Geschick in so einem Beruf angelangt ist, der wird nie die geforderten Leistungen in der gewünschten Zeit in der erwarteten Qualität erbringen. Bestenfalls kann man sich so durchwusteln. Und da hilft es eben nicht, sich das "mal so" erklären zu lassen.
Ich kann das schon verstehen. Doch ich fühl mich unverstanden, wenn ich sage "nur wer einmal arm war, weiss was ein Arbeitsplatz bedeuten kann"...
das galt jedoch mehr Anarchistin...

Schon mehrfach habe ich einen Berufswechsel versucht, aber dies ist nur schwer möglich, wenn man kein üppiges finanzielles Polster hat...
Davon habe ich auch geschrieben. Ich kann auch nicht einfach eine Auszeit nehmen, um mich weiterzubilden.


@Anarchistin

Wenn ich (nur als Beispiel) in meinem Job 2000 euro verdiene, und mein Leben darauf eingerichtet ist, das es mir finanziell gut geht, dann kann ich nicht einfach sagen "so, ich will Spaß haben, und arbeite dafür nur noch um 1300 Euro" Das geht wenn man eine Familie hat, einfach nicht.
----

Ich möchte mich hier nicht reinsteigern. Ich schreibs noch einmal und versuch es klarer zu formulieren...

Ich mach lieber einen normalen job, und freu mich auf meine Familie...
Als ich mach was, was mir nur Spaß macht, und komm mit leeren Händen nach Hause, weils einfach nicht reicht!

Ob es jemand versteht oder nicht, ist mir eigentlich nicht wichtig. (Früher schon, jetzt nicht mehr) Ich kenn halt den Extremfall, wo ich entscheiden musste, Milch für die Kinder, oder Butter aufs Brot. (jedoch unverschuldet, doch das ändert nichts an der ganzen Sache das "arm" nicht gleich "arm" bedeutet)

Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.

Luftikus, ich glaube schon dich zu verstehen. Es zerreibt dich nicht zu "genügen". Das ist sehr schlimm. Musstest du Kindern schon mal eine Notlüge auftischen wie "ich habs leider nicht zum Einkaufsmarkt geschafft?" Das soll aber nur als Beispiel dienen. Nichts gegen dich. Ich denk einfach "anders" weil mich das Leben das so gelehrt hat. Doch wie oben beschrieben schließe ich nicht aus, einmal in meinem Traumjob arbeiten zu können. Ich habe mir geschworen, dass ich nie mehr in eine solche Situation kommen werde, wo Notlügen mich zermürben...


Liebe Grüße
jennyfer_

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 19:58

Jennyfer, ich habe zwar keine Familie, aber verstehe dich gut, da ich selber jahrelang unter der Armutsgrenze gelebt habe - trotz Arbeit. Da kann die Arbeit noch so befriedigend sein, aber irgendwann hat man einfach genug davon, wenn eine Woche vor Monatsende kein Geld mehr da ist. Mal ganz abgesehen von der Vorsorge fürs Alter, die so einfach nicht möglich ist. Für mich ist das Finanzielle auf jeden Fall eine wichtige Motivation.

Allerdings muss man, denke ich, unterscheiden, ob man einen halbwegs annehmbaren Job hat (auch wenn es vielleicht nicht der absolute Traumjob ist) oder eine Arbeit, die einen tagtäglich frustriert oder gar überfordert. Ich würde auch für noch so viel Geld niemals meine körperliche oder seelische Gesundheit ruinieren!

Wie motiviere ich mich sonst zur Arbeit? Indem ich mich immer auf das Positive konzentriere. Ich habe schon in allen möglichen Jobs gearbeitet. Nicht alle waren so furchtbar toll. Aber jede Stelle bot die Chance auf neue, interessante Erfahrungen. Egal ob in der miserabel bezahlten Tierpflegerstelle, als Aushilfe in der Buchhandlung oder beim "Ein-Euro-Job" als Putzfrau im Altersheim, ich habe in jedem Job etwas Gutes gesucht - und gefunden! Kaum eine Arbeit ist nur schlecht. Ich hatte bisher nur eine, die ich wegen Überforderung nach 6 Wochen wieder gekündigt habe. Selbst während des 6-wöchigen Praktikums im Schlachthof, das ich für mein Studium machen musste und das für mich als überzeugte Vegetarierin echt hart war, lernte ich immerhin noch einige nette Kollegen kennen. Darauf habe ich mich konzentriert, um den Rest zu überstehen und mich jeden morgen um vier Uhr wieder in den Schlachthof zu stellen.

Und jetzt habe ich seit gut einem Jahr meine Traumstelle. Da fällt die Motivation nicht mehr schwer!
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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ich_bin
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Beitrag Fr., 04.07.2008, 21:23

Ich habe einfach schon sehr viel erlebt, sodass mich ein normaler oder nicht ganz so schöner job, nicht aus der Bahn werfen kann. Ich lass gar nicht zu, dass ich seelisch zu sehr leide. Ich war erst kürzlich mobbing ausgesetzt. Wenn sich das nicht in einiger Zeit geklärt hätte, hätte ich um eine Versetzung gebeten...oder etwas ähnliches gesucht.

In der Jobklasse wo ich mich befinde, findet man leichter etwas, da es unterbezahlt ist. Doch besser als gar nichts. Wenn es um die eigenen Kinder geht, dann macht man so allerhand (das könnt ihr mir glauben) um ihnen etwas auf den Tisch stellen zu können. So eine schreckliche Situation die zur Gänze nur in eigenen Erleben gefühlt werden kann, wünsche ich keinem einzigen Menschen auf der ganzen Welt.

Um beim Thema zu bleiben, mich motiviert das ich für meine Kinder nun besser sorgen kann...und das macht mich glücklich. Wie man sieht, für mich ein heikles und mich berührendes Thema. Mir ist in diesem Thread grad nochmal bewusst geworden, wie gut es uns heute geht. Danke.


Ich wollte gerne eine andere Seite die leider sehr oft Realität ist aufzeigen. Nicht jeder kann, wie er möchte. Es ist für mich immer die Frage "wer" leidet. Leid sollte wenn es geht immer so bald als möglich gelindert werden. Ich hab einfach gehandelt um Übel von uns wegzulenken. Ich sehe nicht das Übel in meiner Arbeit. Ich hab da einfach meine eigene Wertevorstellung.



Was ich schreiben wollte, hab ich mich getraut zu schreiben...und das war gar nicht so einfach wie es sich vllt liest.

Ich wünsche euch allen alles Liebe

jennyfer_

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