Ich fühle mich ausgenutzt im Job

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Tropenwind
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Ich fühle mich ausgenutzt im Job

Beitrag Fr., 25.06.2021, 18:19

Liebe Community,

ich arbeite seit zwei Jahren in einem Pflegeheim als Betreuungskraft. Auch wenn mich das Schicksal mancher Bewohner sehr mitnimmt und die Sterbebegleitung auch heute noch belastend für mich ist, mag ich meinen Job sehr.
Doch seit mehreren Wochen geht es mir gar nicht mehr gut damit.

Ein Problem ist die Personalbesetzung. Ich arbeite in einem Wohnbereich, wo wir in der Betreuung zu zweit sind. Alle anderen Wohnbereiche haben drei Betreuungskräfte. Es wurde gesagt, dass der Personalschlüssel nicht mehr hergibt und daher eine Etage den kürzeren zieht.

Leider ist meine Kollegin ziemlich egoistisch. Schon seit einiger Zeit versucht sie, sich bei den Dienstzeiten die Rosinen rauszupicken und macht fast nur Frühdienste. Ich muss deshalb fast alle Spätdienste (bis 19 Uhr) übernehmen. Ich habe sie darauf angesprochen, aber sie hat etwas stinkig reagiert mit den Worten, sie habe nun mal auch ihre privaten Termine.

Ich betreue 16 Bewohner und meine Kollegin 15. Bei mir sind davon 5 Bewohner, die mindestens zweimal pro Woche betreut werden müssen, bei ihr werden alle Bewohner nur einmal wöchentlich besucht. Da wir nur 20 Stunden pro Woche arbeiten, artet das für mich schon regelmäßig in Stress aus, weil ich etliche andere Dinge nebenher übernehmen muss wie Gruppenangebote, mit dem Kioskwagen über die Wohnbereiche fahren, etc. Meine Kollegin macht auch Gruppenangebote, aber weniger als ich. Für mich bedeutet das wirklich, von Bewohner zu Bewohner hetzen zu müssen, denn es wird jetzt akribisch kontrolliert, ob man auch das Soll an Betreuungen einhält. Hinzu kommt ja auch noch die aufwendige Dokumentation, die ich 21-fach vornehmen muss, während meine Kollegin nur 15 Dokus hat.

Im Juli habe ich zwei Wochen Urlaub. Montags ist grundsätzlich mein dienstfreier Tag. Im Juli wird es so sein, dass mir für den Montag im Anschluss an meinen Urlaub Überstunden angerechnet werden!

Ich fühle mich ausgenutzt.

Würde es euch auch so ergehen?
Würdet ihr die Problematik bei der Vorgesetzten ansprechen?

Liebe Grüße,
Tropenwind

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 25.06.2021, 21:25

selbstverständlich würde ich die Problematik bei der Vorgesetzten ansprechen.

Bereite dich da genau vor, liste auf was du wie und wann machst.

Und trenn das ab von der egoistischen Kollegin.
Teilt ihr die Dienste denn selber ein oder warum kann sie sich immer die offenbar begehrteren Frühdienste rauspicken?

Ich würde auch genau auflisten was du an zweimaligen Betreuungen machen musst etc.
Und dann Überlastungsanzeigen schreiben, klar kommunizieren was du in den 20 Stunden schaffen kannst und was nicht und von der Vorgesetzten Entscheidungen fordern.
Falls die das nicht macht, an den Personalrat und an die höhere Vorgesetzte gehen.

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