Depression und Therapie beim Arbeitsamt angeben?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Milly1
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Beitrag Di., 15.06.2010, 20:57

Mario, das meinte ich mit "gewöhnungbedürftig".

Gerade Berlin hat aber m.E. viele Anlaufpunkt, wo du vor Ort mit jemandem deine Situation besprechen kannst. Wichtig ist, "das Rechtliche" nicht zu vernachlässigen. Wenn du da noch Ärger kriegst (Sanktionen o.ä.), zieht dich die Spirale - in Zusammenhang mit deiner Erkrankung - nur noch weiter runter.

Darf ich fragen, in welchem Forum du dich angemeldet hast (ggf. per PN).

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candle
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Beitrag Di., 15.06.2010, 20:57

Milly, ich habe da gar nichts falsches geschrieben.

Wir hatten ja nun festgestellt, dass das eine für arbeitsfähige und das andere für nicht arbeitsfähige ist so im groben. Letztlich jetzt hier auch nicht zu diskutieren, weil nicht erfragt.

Außerdem muß ich gar nicht bedacht sein, weil jeder annehmen darf, dass ich keine Fachfrau bin. Deshalb hast Du ja so freundlich an spezielle Foren verwiesen.

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Milly1
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:03

Candle, Fachfrau bin ich auch nicht.
Aber so dahingeklatschte Infos mag ich so immer nicht stehen lassen.

Wollen wir hoffen, dass Mario die richtige Unterstützung erhält!!!

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candle
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:05

Das wird er schon, wenn er sich dahinterklemmt.

Das einzige, was ich eben nicht weiß wieso die Arbeitslosigkeit nicht schon beendet werden konnte? Ich bin ja anders und direkt in Hartz gerutscht. Wie lange bekommt man also ALG I?

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Milly1
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:15

Die Bezugsdauer ist auch unterschiedlich, z.B. wie lange er vorher beschäftigt war.
Mario schreibt, er war vorher sechs Monate im Arbeitslosengeldbezug .

Dass ihn da keiner weiter "belästigt" hat, wundert mich (auch).

Und das mit dem Dahinterklemmen dürfte wohl sein größtes Problem darstellen.

Aber gut, für den "seelischen Aufbau" hat er ja dann dieses Forum.

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mariop
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:27

Hallo,

das Forum war noch hartz.info....

Naja, dahinterklemmen is mein eigentliches Problem. Is ne bizarre Mischung/Teufelskreis aus Perfektionismus, Versagensangst, Angst vor Zürückweisung, fehlendem Selbstbewusstsein und fehlender Motivation bzw. Visionen. War bei meinen Eltern immer viel zu behütet und der Musterknabe bzw. sie waren extrem risikoscheu und immer a la "Was sollen die anderen von dir denken" und "Das darfst du doch nicht".....nun stehe ich halt auf eigenen Beinen und es kommt alles hoch...

Vermeide halt alles was mit Bewerben oder über die Zukunft nachdenken zu tun hat....Fragen was ich machen will, weiche ich aus und mir gehts schlecht...gleichzeitig rutsche ich dann schnell wieder in die Depression...
Denke im allgemeinen viel zu viel nach ..recherchier schon über das Thema ALG2 und Sperre seit Stunden im Inet und werde verrückt...

Das mal kurz in der Zusammenfassung...muss da irgendwie wieder raus, da ich ansonsten mehr und mehr abrutsche...einfach mal jemanden anrufen und wegen einem Job zu fragen, geht zum Beispiel gar nicht...

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candle
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:34

Ich hatte auch Probleme beim Bewerbungsschreiben und dann habe ich mich aufgerafft. Hat sehr viel Kraft gekostet, wurde aber belohnt. Meine Idee ging eben: Jetzt arbeiten ODER jetzt krankschreiben und mich vollständig regenerieren um dann durchzustarten. Was für ein Gefühl hast Du denn dazu? Was sagt denn Dein Therapeut? Der könnte Dich doch unterstützen? Je länger Du wartest, desto mehr Angst wird es Dir auch machen. Das kommt noch dazu.

Wäre gut, wenn Du Dir ein Ziel setzen würdest, dann könntest Du vielleicht etwas entspannter mit der Situation umgehen.

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Milly1
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:36

Hi Mario,

hartz.info "kenne" ich jetzt nicht.

Wäre es denn eine Hilfe für dich, wenn du, wie vorschlagen, dir mal eine Initiative mit "Betreuung" vor Ort suchst?

Und es ist ganz klar, dass du jetzt einen "Informations-Overkill" bekommst, weil viele Infos im Netz widersprüchlich sind und die Materie an sich kompliziert ist.
Das ist schon für jemanden ohne deine gesundheitlichen Probleme hart.

Versuche, es ruhig angehen zu lassen.

Ich wünsche dir Glück, dass du einen netten (und kompetenten) Berater bekommst.

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mariop
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Beitrag Di., 15.06.2010, 23:33

Ich hatte auch Probleme beim Bewerbungsschreiben und dann habe ich mich aufgerafft. Hat sehr viel Kraft gekostet, wurde aber belohnt. Meine Idee ging eben: Jetzt arbeiten ODER jetzt krankschreiben und mich vollständig regenerieren um dann durchzustarten. Was für ein Gefühl hast Du denn dazu? Was sagt denn Dein Therapeut? Der könnte Dich doch unterstützen? Je länger Du wartest, desto mehr Angst wird es Dir auch machen. Das kommt noch dazu.

Wäre gut, wenn Du Dir ein Ziel setzen würdest, dann könntest Du vielleicht etwas entspannter mit der Situation umgehen.
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Hallo,

mit meinem Therapeuten drehe ich mich etwas im Kreis, worüber wir auch sprechen. Wenn ich all die Dinge vermeide (durch Ausgehen, Internet surfen, Freunde), konfrontiere ich mich nicht mit meinen anderen Ängsten...anderseits fehlen wiederum Visionen oder Pläne, weil ich vermeide und Angst etc habe welche zu machen (bzw. Fehler) ... trete da etwas auf der Stelle. Meine Therapie ist auch eher tiefenpsychologisch fundiert, brauche aber eher wohl gerade Hilfe beim Angehen/Planen und Durchziehen etc...

Krankschreiben und vollständig regenerieren sehe ich eher als kritisch, da ich dann zwar nicht den Druck habe, aber anderseits auch schnell versacke...und wieder in den Teufelskreis und eine Depression gerade...gerade weil ich mich leicht ablenken lasse, "geniesse" ich auf der anderen Seite das Leben wieder zu sehr am Wochenende....so sieht es auch mein Therapeut...

@Milly: War mal vor Ort bei EA (Emotional Anonymous) und halt Sorgentelefon.

Werde morgen erstmal versuchen den Namen meines zuständigen Sachbearbeiters rauszukriegen.

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candle
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 05:30

Was heißt denn "Leben genießen"? Das ist ja erstmal nicht negativ. Und was tust Du am Wochenende?

Gut, ich stelle also fest: Du brauchst unbedingt den Druck vom Amt. Aber wer könnte das an dieser Stelle auch noch machen? Und da meine ich Partnerin, Freunde etc.

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Milly1
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 07:20

Guten Morgen Mario,

nur auf die Schnelle, weil ich gleich weg muss.

Hier mal ein link http://www.sekis-berlin.de/SEKIS-im-Pro ... fil.0.html.
Unten rechts auf der Seite kannst du sehen, dass sie heute eine Sprechtstunde zu Fragen des Sozialrechts haben. Vielleicht kannst du da heute noch einen Termin kriegen.

Und ein weiterer link http://www.mulev.org/fileadmin/user_upl ... Berlin.pdf , da findest du im oberen Teil Adresse von Hilfevereinen.

Vielleicht nutzt es dir was.

Wenn du viel weggehst, hast du doch doch Freunde und Bekannte. Keiner von denen arbeitslos? Oder kennt einen, der es ist? So dass er dir bei dem Papierkram helfen kann?
Bei Arbeitsagenturen in Großstädten ist es mitunter auch sinnvoll, jemanden mitzunehmen (als Beistand bzw. "Zeuge" sozusagen).

PS: Nein, ich bin da weder Mitglied in den obigen Vereinen noch werde ich für "Werbung" bezahlt, habe nur noch nette Kontakte in Berlin.

Halte uns mal auf dem laufenden.


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Beitrag Mo., 21.06.2010, 15:55

Sorry, auch wenn es wieder nur als Angriff gesehen wird.
Candle, deine Beiträge zeugen von sehr viel Unwissen und, hoffentlich nicht absichtlich, falsch widergegebenen Infos.
Auch wenn du es nicht hören willst: Miete wird NUR und AUSSCHLIESSLICH an den Vermieter direkt gezahlt nach den Maßgaben des SGB II, §22, Abs.4= wenn die Gefahr besteht, dass die Kosten der Unterkunft (KDU) zweckentfremdet werden (auf Basis, dass bereits Mietschulden entstanden sind/ waren und/ oder bei Menschen, denen es aufgrund Alkohol/ Drogenmißbrauch zu unterstellen ist, dass sie es aus diesen Gründen nicht hinkriegen werden)
Die Leistungsbehörde wird NIEMALS dazu überredet werden können, hier auf Wunsch des Leistungsbeziehers direkt an den Vermieter zu zahlen= Verwaltungsaufwand zu hoch.


Hi Milly
Hinsichtlich der (mtl.) Höhe gibt es grundsätzlich keinen Unterschied, m.E. (da müsste ich aber auch nochmal nachlesen) gibt es noch einen Unterschied in der Höhe des Vermögensfreibetrages (habe die gerade nicht im Kopf).
Grundsätzlich im SGB II und SGB XII die gleiche Höhe, allerdings im SGBXII individuelle Berechnung vorrangig (das was im SGB II gerade als Härtefallregelungen erhöhter Bedarf-nicht Mehrbedarfe. vom Bundesverfassungsgericht geurteilt wurde). SGB XII, wenn ich recht erinnere, § 90 Abs. 2 Nr. 9 SGB XII (1600Euro oder 2600)

Gothika hat hier definitiv, neben Milly, die klarsten und vor allem richtigen Infos gegeben

Hallo Mariop

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen=AU, wie Gothika schrieb, die einen längeren Zeitraum (es braucht nicht 6 Monate, das entscheiden die Sachbearbeiter=SB) eine Vermittlung unmöglich machen, ziehen automatisch den Ärztlichen und Psychologischen Dienst der Leistungsbehörde nach sich.
Kommt es dazu, dass du für nicht Erwerbsfähig (jetzt kommt das mit den 6 Monaten) vorraussichtlich die nächsten 6 Monate gehalten wirst, wird man versuchen, dich ins SGB XII zu verweisen.
Dem kannst du nur entgegensetzen, dass du 'nur' AU bist, nicht aber Erwerbsunfähig.
Dann wird dich der Leistungsträger ALG2 zum Rentenantrag auffordern (und ja, das dürfen sie)
Eine Verweisung ins SGBXII hat den Vorteil, dass du zunächst deine 'Ruhe' hast, allerdings wird diese Leistungsbehörde definitiv den Rentenantrag fordern. Vermögensfreibeträge sind wesentlich niedriger, Zuverdienste werden angerechnet.

Ich sende dir eine PM mit einer Adresse.

So wie Milly es sagt, die benannten Foren sind nützlich, aber es sind halt auch viele frustrierte dort, die ihr Halb und Unwissen weitergeben. Fatal, wenn man nicht wirklich immer wieder 'gegenliest'-also selbst die benannten Paragrafen nachschaut.

Die Aussage: Sanktion bei verpasstem Termin ist zwar nicht grundsätzlich falsch, aber die Mitwirkung (um die es geht) kann nachgeholt werden.
In Zukunft musst du dir eins sicher merken: NIEMALS, nicht, aber auch gar nichts, auf telefonische Aussagen der Leistungsbehörde geben. IMMER alles nachweisbar, schriftlich und/ oder bei persönlicher Vorsprach e eine Kopie um bestätigen zu lassen, was du willst, was zugesagt wurde etc.
Du hast übrigens, wenn du unsicher bist, das RECHT auf Beistand (der nicht Zeuge genannt werden darf) SGB X; § 13.
Auch hierzu sende ich dir einen link per PM wie du in Berlin da ran kommst

Rosenrot

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Stöpsel
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Beitrag Di., 22.06.2010, 00:51

Hallo mariop,
Denke im allgemeinen viel zu viel nach ..recherchier schon über das Thema ALG2 und Sperre seit Stunden im Inet und werde verrückt...
auch wenn's vermeintlich hilft: versuch es aufs äußerste zu begrenzen. Denn da wird sich Dein Perfektionismus, Zukunftsangst usw. doch auch "hervorragend" zeigen?! Klar, einerseits mußt Du informiert sein, andererseits zieht Dich das nur noch tiefer in die Spirale rein. Frag mal bei anderen Arbeitslosen in dem Forum nach, da werden sich viele nicht halb so einen Kopf machen wie Du und die kommen wahrscheinlich genau deswegen gut durchs Leben. Das ist nicht als Vorwurf oder so zu sehen, ich neige selbst dazu (deswegen fiel es mir hier auf), aber merke es immer wieder im Vergleich mit "normalen" Personen.

Mal ne andere Frage: Hast Du mal über nen Klinikaufenthalt nachgedacht? Wo du mal abschalten kannst von dem ganzen Mist und Dich auf Dich besinnen kannst... Wo Du auch wieder Zukunftsperspektiven entwickeln kannst...

Viele Grüße

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