Das einsame Leben - Und ich

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Der_Ronko
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Das einsame Leben - Und ich

Beitrag Mi., 28.11.2018, 17:25

Hallo miteinander,

ich würd euch mal gern einen kleinen Auszug aus meiner Lebenssituation schildern.

Ich musste in den vergangenen Monaten feststellen, das mein Leben unglaublich einsam ist. Ich muss dazu sagen, das ich schon eher der introvertierte Mensch war, gerade bei fremden Menschen. Sofern ich die Leute kenne, bin ich absolut locker und auch hilfsbereit.

Ich war bisher immer der Mensch, den man gerne in diese "PC-Nerd" Ecke schiebt. Das spielen mit dem PC war eigentlich seit der Pubertät immer mein größtes Hobby. Sprich, ich hockte demzufolge sehr oft zuhause und habe vor mich hin gezockt. In der Schule wurde ich gemobbt, denk aber nicht, dass dies heute noch Auswirkungen auf mich hat. Vor ein paar Jahren kam dann plötzlich eine Phase, in der ich an Wochenenden immer unterwegs war. Ich hatte mich an einen bekannten "geklammert" und dieser hat mich dann immer mal wieder mit in die Disco oder ähnliches genommen. Es war auch unglaublich cool. Ich lernte Leute kennen. Der Kreis wurde immer größer. Irgendwann flachte diese "Ausgeh-Phase" dann aber ab und das "alte Leben" trat wieder ein.

Zu einigen von diesen Leuten würde auch heute noch dank Facebook die Möglichkeit auf Kontakt bestehen. Allerdings meldet sich von diesen genannten zB auch niemand bei mir. Man hat sich gegenseitig in diesen Freundeslisten (wovon ich sowieso nichts halte), aber sich mal austauschen oder so findet nicht statt. Einige von denen haben eine/n Partner/in gefunden, sprich, sie machen sowieso ihr eigenes Ding und hätte für nichts mehr Zeit.

Ich stell mir halt oft die Frage: Wie definiert man Freund und wie definiert man "Bekannte".

Ich bin zurzeit auf der Suche nach einem neuen Job. Sprich, ich hab keinen so geregelten Tagesablauf. Bin nicht unter Menschen. Wohne aktuell noch mit meinem Vater zusammen.

Letzten Winter hatte mein Dad gesundheitliche Probleme und lag mehrere Wochen im Krankenhaus. Ich war somit alleine hier. Und genau zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, das ich wahrscheinlich der einsamste Mensch auf diesem Planeten bin. Ich hatte niemanden zum reden. Niemand, wo ich hätte hinfahren können. Niemand, dem ich meine Sorgen berichten konnte. Und wir wissen, das irgendwann auch mal der Zeitpunkt für jeden kommt, wo die Eltern gehen. Da stell ich mir dann heute noch die Frage, was ist, wenn genau das passiert? Ich werde völlig alleine sein.

Ich weiß nichtmal, wann ich meinen letzten Geburtstag gefeiert habe. Ich bin nun 33 Jahre. Die letzte Geburtstagsfeier liegt wahrscheinlich mindestens 20 Jahre zurück. Ich mein, wen soll ich auch einladen? Diese Einsamkeit war mir lange egal, weil ich ja meine Videospiele hatte. Die kann man auch Online spielen, sprich, mit anderen Menschen übers Internet. Genau das, war und ist mein soziales Leben.

Wenn ich beispielsweise in mein Handy schaue. Jeder kennt wahrscheinlich diesen Whatsapp-Messenger. Ich habe dort sage und schreibe 3 Kontakte drin. Und diese 3 kenn ich nichtmal real, sondern sind Leute die ich im Internet durch Spiele kennengelernt habe.

Irgendwie mal mit Freunden treffen und Döner essen gehen, in Kino gehen, bei irgendwem nen Spieleabend machen, all sowas kenn ich nicht. Und wenn ich manchmal hier in Ruhe sitze und nachdenke, muss ich mir eingestelen, dass das verdammt bitter ist.

Freundin/Frau habe ich auch keine. Wie auch? Ich lern ja niemanden kennen. Vor einiger Zeit gabs mal eine, die ich im Internet kennengelernt hab (wen wunderts). Sie war auch echt toll. Sie fand mich wohl auch toll. Es entwickelten sich "Gefühle". Eine emotionale Bindung. Allerdings habe ich dann am Ende dermaßen geklammert, das ich sie wahrscheinlich regelrecht damit "erdrückt" habe und das Ganze zerbrochen ist.

Dieses unfassbare klammern, was auch für mich selbst sehr anstrengend war, kann ich mir nur dadurch erklären, das ich endlich mal jemanden hatte der für mich da war.

Erkennt sich jemand in diesem Text wieder und kann mir berichten? Oder gibts außenstehende Meinungen dazu?

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Reini42
Helferlein
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Beitrag Mi., 28.11.2018, 21:27

Ja, Level 80 ist nicht Real Life, das richtige Leben, auch nicht die Sexy-Anime-Braut mit dem Gesicht einer 14-jährigen und Silikonbrüsten einer 25-jährigen ;-)

Die Antwort: Psychotherapie, und Selbsthilfegruppen.

Das klingt jetzt so banal wie aus dem Stegreif, aber du merkst selbst dass etwas in deinem Leben nicht stimmt. Und wenn dein Alter stimmt was du angibst, mit 33 solltest du schon eine Familie und ein paar Kinder haben. Habe ich auch nicht mit meinen 42, und heute bedauere ich es. Man muss nicht unbedingt eine Familie haben um glücklich zu sein, ich habe es nur als Richtwert genommen. Aber alleine sein ist scheizze, was...

Und Kopf hoch, lass dich von all den Themen hier nicht runterziehen. Ein jeder von uns ist individuell, und ein jeder von uns hat sein eigenes, individuelles Problem. Mein Problem ist nicht dein Problem, okay :cool:

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 28.11.2018, 21:44

So einen Quark hab ich noch nie gelesen "REINI" der Name...
Dann der Schmarrn mit deinem völlig missratenen Einleitungssatz.
Hör auf "hip" zu sein und verhalte dich mal ordentlich, bist doch kein 14 Jähriger mehr. Wenn du nichts sinnvolles zu schreiben / antworten hast,lass es doch einfach sein.
---

@TE
Es wird nichts helfen und du kennst die Antwort: Geh raus und erlebe was, geh in Vereine, Kurse und Co. du musst unter Menschen sein, nicht unbeidngt mit einem Ziel Freunde zu finden, aber unter Menschen sein. Das wird dich verändern und damit passt du dein eigenes Verhalten etwas Richtung wohlbefinden an.
Nur so wird die Einsamkeit verschwinden, wir sind leider Rudeltiere.
..:..

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 28.11.2018, 22:06

So ein Blödsinn @ Raini, aber wer mit 42 so schreibt, dem kann man nicht helfen.

Ich finde, Sinarellas trifft den Nagel auf den Kopf. Mit dem Wunsch, Freunde zu finden und deswegen auszugehen ist wie eine Firma zu gründen, um viel Geld zu machen. Es sollte immer ein Ziel dahinter sein, etwas zu bewegen. Und sich bloß keinen Druck machen, es sind viele einsam, auch in der Familie. Bei denen kommt auch das dicke Ende, wenn sich die Kinder von den Eltern distanzieren. Ich kenne das aus nächster Nähe, die Einsamkeit, selbst wenn viele unter einem Dach leben. Ist man nicht einsam, lauern andere Fallen, Gewaltdelikte werden großteils im Freundes- und Familienkreis verübt, bei Frauen jedenfalls.
Ich würd sagen: Entscheide dich für ein Unglück und werde damit glücklich.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Reini42
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Beiträge: 138

Beitrag Mi., 28.11.2018, 22:22

Als ich vor Monaten auf FB über meine Einsamkeit klagte und dass ich keine Frau habe, meinte jemand: ich müsse hinaus, unter die Leute und so, woraufhin eine andere FB-Bekannte meinte: Ja, die richtige Frau wachse an den Bäumen, ich brauche sie nur pflücken :-P

Natürlich muss Ronko raus, unter die Leute, in Lokale, Vereine. Aber hierfür braucht er Unterstützung. Ein Coaching. Jemanden der ihm hilft die richtigen Erfolge zu erzielen. Sonst investiert er vielleicht Zeit und Geld und kommt trotzdem nicht weiter. Das ist aber meine Meinung.

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Fairness
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Beiträge: 1529

Beitrag Mi., 28.11.2018, 22:28

Hallo Ronko, ich habe mich ähnlich gefühlt, das war in der Zeit, als ich nach Deutschland umgezogen bin. Da hatte ich meinen Partner und ein paar Kollegen, diese Kollegen waren mir nicht so nah, ich kannte sie kaum. Und gewisse Muster, welche ich mir in meiner Kindheit und Jugend eingeeignet habe, haben es für mich schwierig gemacht, im neuen Land Freunde zu finden. Ich klammerte auch, und die Sprache lief erste Jahre nicht so gut, da war mein Therapeut mein zweiter "naher Mensch" in Deutschland. Es tat mir richtig gut, zweiten Menschen zu finden, wem ich versuchen zu vertrauen konnte. Und ich wusste, er wird schweigen, das brauchte ich damals sehr. Damals war es mir noch nicht so bewusst.

Es könnte sein, dass auch du Probleme mit dem Vertrauen hast, und deswegen so einsam bist...gute Beziehungen, Freundschaften, brauchen Tiefe und Pflege. Die Bereitschaft zur Hingabe, die Unsicherheit und das Ausgeliefertsein zu ertragen... das kann schwierig sein, auch gerade bei Menschen, welche Mobbing erfahren haben. Da entstehen Schutzmechanismen, die sich in der Zeit als gut beweisen, aber im allgemeinen Umgang generell eher kontraproduktiv sein können...
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

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Kaonashi
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Beitrag Do., 29.11.2018, 20:42

Also ich finde die Idee mit Therapie und Selbsthilfegruppe gut.

Der Spruch "du musst halt rausgehen" kommt doch immer, und was glaubt ihr, wenn jemand das so einfach umsetzen könnte, dann hätte er es doch längst getan.

Parallel kann man das ja versuchen (z.B. über Portale im Internet, über die man Freizeitveranstaltungen finden kann), aber ohne weitergehende Unterstützung wird es möglicherweise scheitern. Wenn jemand so gar keinen Kontakt findet, dann liegt das nicht nur daran, dass er zu faul zum Rausgehen ist, oder zu viel Angst hat, bzw. wenn es an der Angst liegt, dann muss man da dran arbeiten.

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