Abwärtsspirale

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Edward
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Abwärtsspirale

Beitrag Do., 30.04.2020, 11:47

Hallo, ich möchte alle hier mal Grüßen und bedanken, dass ich mich hier äußern darf.
Ich bin 28 j. Jung und verheiratet
Mein Anliegen:

Ich bin seit längerer Zeit arbeitslos und damals wollte ich bewusst eine Pause einlegen. Doch aus einer Pause wurden ein paar Jahre. Ich habe mich natürlich weitergebildet und gesucht.

Ich habe in der Zeit sehr viel an selbstbewusstsein verloren und eher einen Rückschritt als Person gemacht. Wenn ich zu einem Bewerbungsgespräch komme verhalte ich mich sehr unsicher. Es ist leider so, dass ich mir fast keinen Arbeit mehr zutraue. Ich habe richtig Angst vor der ARBEIT. Viele aus der Familie und Freunden sehen mich eher als den Selbstbewussten doch leider arbeitet meine Psyche mittlerweile gegen mich. Zudem kommen noch Trennungängste falls ich ne Arbeit finde. Wie kann ich 8-10std von meiner Familie weg sein. Ich würde so viel zuhause verpassen. Mein Gehirn fängt sofort mit Kopfkino an. Es sind richtige Trennungsängste, als würde ich ne Weltreise angehen. Finanziell stehlen wir im Durchschnitt wobei ich langsam keine Lust auf Staatsgelder hab. Ich fühle mich wie ein Wesen, was sich nur einen gewissen Radius der Bewegung zutraut. Manchmal denke ich mir bei gewissen Personen, wie sie die Stelle mit der Intelligenz stemmen können.
Ich wünschte, ich wäre damals nie in die Pause gegangen. Mein Loch wird langsam zu einem Tunnel ohne Licht und Ausgang. Meine Gesichtsmuskeln schmerzen vor lauter Zurückhaltung. Manchmal könnte ich weinen doch, dass hat keinen Sinn und bringt mich nicht weiter.

Ihr könnt mir gerne Fragen stellen, ich werde ehrlich antwortet.

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theweirdeffekt
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Beitrag Do., 30.04.2020, 12:19

Was sind denn deine Strategien damit umzugehen? Hast du schon mal an Beratung/Coaching gedacht?

So wie dir gehts vermutlich vielen, die ab vom arbeitstechnischen "Schuss" sind.

Alles Gute
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen

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Malia
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Beitrag Do., 30.04.2020, 12:19

Manchmal könnte ich weinen doch, dass hat keinen Sinn und bringt mich nicht weiter.
Bist du sicher?
Zu weinen, wenn man Kummer hat, kann gut tun und den Kopf frei machen.

Ich hatte auch schon längere "Arbeitspausen" und kenne Gefühl, wie du sie beschreibst.
Irgendwann hab ich den Hintern hoch gekriegt, weil es nicht mehr schlimmer werden konnte.

Lebst du in der BRD?
Hier gibt es durch das Arbeitsamt jede Menge Unterstützung, um zurück ins Arbeitsleben zu finden.

Hast du schon mal an psychotherapeutische Begleitung gedacht?
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Pinguin Pit
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Beitrag Do., 30.04.2020, 14:47

Hast Du Kinder? Du könntest Hausmann machen, falls Deine Frau arbeitet. Oder, wenn es sich ausgeht, erst einmal mit einer Halbtagsstelle anfangen, um Dich langsam wieder einzufinden in die Arbeitswelt. Gibt so viele Möglickeiten heutzutage.
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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Edward
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Beitrag Do., 30.04.2020, 15:13

Also ich bin nicht in Behandlung. Ich bin schon sehr lange zuhause und möchte einfach nur noch raus in die Welt. Dennoch besteht diese Angst vor dem scheitern. Leider verfüge ich nicht über ein gutes Netzwerk, was mir die Suche erleichtern könnte. Menschen aus meinen Umfeld meinen das ich zu direkt bin und das sei meine Schwachstelle. Direkt und ehrlich

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chrysokoll
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Beitrag Do., 30.04.2020, 20:53

ich glaube du setzt dich sehr unter Druck mit diesem alles oder nichts.
Warum nicht erst einmal Beratung in Anspruch nehmen? Beim Amt.
Also nicht jetzt sofort im Gipfel der Corona Krise, aber es kommen ja wieder andere Zeiten.
Die bieten viel an für Wiedereinsteiger, auch Kurse, Beratung und so.

Oder ein Coaching.
Oder du versuchst selber erst mal klein wieder rein zu kommen und zu probieren wie es dir geht.
Kann ja auch erstmal ein 450-Euro-Job sein oder so. Was spricht dagegen?


pandas
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Beitrag Fr., 01.05.2020, 10:40

Da wirst Du jetzt damit beginnen müssen, Dir ein Netzwerk aufzubauen.
Ein Start könnte ehrenamtliche Arbeit oder ein Praktikum sein. Wenn das dort gut läuft und Du Lob erhälst, gewinnst Du wieder an Selbstvertrauen.
Im Idealfall bekommst Du Kontakte, über die Du eine gute Erwerbsarbeit findest.
Paralell dazu könnte eine Verhaltenstherapie o.ä. durchaus sinnhaft sein.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Südländerin
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Beitrag Fr., 01.05.2020, 21:01

Edward hat geschrieben: Do., 30.04.2020, 11:47 Ich habe in der Zeit sehr viel an selbstbewusstsein verloren und eher einen Rückschritt als Person gemacht. Wenn ich zu einem Bewerbungsgespräch komme verhalte ich mich sehr unsicher. Es ist leider so, dass ich mir fast keinen Arbeit mehr zutraue.
Ich wünschte, ich wäre damals nie in die Pause gegangen. Mein Loch wird langsam zu einem Tunnel ohne Licht und Ausgang. Meine Gesichtsmuskeln schmerzen vor lauter Zurückhaltung. Manchmal könnte ich weinen doch, dass hat keinen Sinn und bringt mich nicht weiter.
Das kann ich alles sehr gut verstehen und bin selbst in einer ähnlichen Situation. Mein letztes reguläres Arbeitsverhältnis endete Ende 2018 und es scheint Arbeit in weiter Ferne, je länger diese Pause geht, desto unerreichbarer erscheint mir das inzwischen. Es ist bei mir nicht die erste Pause dieser Art und bisher konnte ich immer wieder "anfangen".

Dafür braucht es Erfolgserlebnisse, man kann mit einer Mini-Job anfangen und es wäre ein Anfang gemacht, wichtig ist
aus dem Grünen ins Tun zu kommen; sich spüren, wieder unter Menschen kommen. Irgendwann steigt auch das Selbstvertrauen wieder.

Du hast den Vorteil noch ziemlich jung zu sein, da müsste was gehen.
Das wünsche ich dir

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