Schleimer oder einfach nur zu freundlich

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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eisbaer
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Schleimer oder einfach nur zu freundlich

Beitrag Di., 18.11.2008, 17:37

Hallo,
ich mache mir Gedanken, ob ich ein Schleimer, oder nur zu hilfsbereit bin. Neulich ist das spontan zu mir gesagt worden, nun mach mir ziemliche Gedanken darüber.

Einerseits bin ich ein bisserl sauer weil die Wortwahl doch recht heftig ist, andererseits ist es wenigstens ehrlich und macht auf eine ziemliche Charakterschwäche aufmerksam. Mir geht es aber vorallem darum, dass ich mich schon vorher damit beschäftigt habe- es ist daher in gewissermaßen eine Bestätigung und macht mich im Moment ziemlich unsicher.

Meine besten Freunde schätzen mich als sehr gutherzig, hilfsbereit und zuvorkommend ein: Und das sei ein großes Plus bei mir..... In der Tat, ich helfe Leuten sehr gerne und mache das aus Überzeugung, sprich ich helfe Leuten wo ich keinen theoretischen Profit herausschlagen könnte (genügt das als Argument?). Etwas Materielles zu teilen ist für mich nix schlimmes. Das mache ich eigentlich bei ALLEN Leuten so.
Ein Beispiel.... Der Hans sagt er hat ein Problem mit dem und dem bittet mich aber nicht um Hilfe, ich kann ihm helfen, es kostet mich natürlich Aufwand und trotzdem tue ich es.
Im Prinzip läuft das immer nach der Masche ab.

Im Alltag schaut das natürlich so aus, dass man auf andere so wirkt als würde man sich eine Freundschaft oderso erkaufen....
Vorallem bei Frauen die für mich interessant sind, aber auch bei manchen Leuten wirkt das natürlich fatal: Ist mir klar.

Natürlich kann ich mich zusammenreißen und diese Angewohnheit oder wie auch immer man es auch betrachtet unterlassen, aber irgendwie bin ich dann nicht mehr ich.

Unterwürfigkeit wir ja oft mit übertriebener Freundlichkeit in Bezug gebracht: Das bin ich nicht, im Gegenteil, ich kann Leuten ziemlich Gas geben wenn was nicht in Ordnung ist, ich neige nur etwas zum Hineinfressen und Explodieren. Vorallem bei Leuten die ich schon länger kenne.... und es gibt irgendwelche Unstimmigkeiten. Das möchte ich ändern.

Nun gut, Ich hab jetzt ziemlich selbstschützend geschrieben, das Mädl was mir das gesagt hat kennt mich nicht sehr gut aber wahrscheinlich auch nicht schlecht. Deshalb nehme ich es ernst. Mir ist aufgefallen, dass besonders wenn ich müde bin, ich zu dieser Freundlichkeit neige....

Ach... schreibt mal eure Meinung zu diesem Thema!!!!!
Wo gibt es Grenzen zwischen schleimen und freundlich sein???

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yuna
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Beitrag Di., 18.11.2008, 18:37

Hey Eisbaer!
Also ein Schleimer ist für mich jemand, der anderen auf Deutsch gesagt in den Hintern kriecht.
Bei dir empfinde ich das allerdings nicht so. Gut, Außenstehende betrachten das natürlich aus einem objektiven Blickwinkel und bemerken vielleicht etwas, das einem selbst oder guten Freunden gar nicht so auffällt. Ich denke aber, dass es auch gefährlich sein kann gutmütig zu sein.
1. Das kommt bei anderen manchmal falsch rüber (wie z.B. der Gedanke, du würdest deine Freunde kaufen)
2. Deine Gutmütigkeit wird ausgenutzt.

Wie wirkt sich deine Freundlichkeit denn aus? Wenn ich jetzt eine gute Freundin von dir wäre und dich frage ob du mir Geld geben könntest, würdest du es mir geben, ohne es jemals zurückzuverlangen?
Versuche mir gerade ein kleines Bild von der Situation zu machen.

Denn das Beispiel was du beschrieben hast, hat ja nichts damit zu tun sich jemanden zu erkaufen, sondern eher jemanden in einer problematischen Situation zu unterstützen.

LG, Yuna

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eisbaer
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 18:10

hi yuna,
Ich geb dir jedenfalls mit deinen Aussagen Recht. Außerdem wird Freundlichkeit oft mit Schwäche verwechselt.

Wegen dem Geld- ich würds natürlich zurückverlangen wenn es jenseits von 10 euro wäre.

Hab mit einem guten Freund jetzt länger darüber geredet und bin zu dem Schluß gekommen, dass das von der Freundin ("Du bist ein Schleimer!") von mir nicht so ernst gemeint war. Wie sie mir das gesagt hat, bin ich mir ein bisschen überrumpelt vorgekommen, im Gespräch haben wir das eher als Scherz abgetan aber in der Form wie sie mir das gesagt hat nehm ich es doch ernst. Wahrscheinlich zu ernst aber ich werd sie auf jeden Fall drauf ansprechen wenn wir uns wieder sehen.

Naja um meine Freundlichkeit zu beschreiben: Ich habs früher als Kind nicht so leicht gehabt, vorallem wegen dem Aussehen, außerdem sind meine Eltern auseinandergegangen und ich hab versucht beiden "zu gefallen", sprich hab immer versucht mich mit Leuten gutzustellen. Eine Form von Schleimen. Irgendwann bin ich drauf gekommen wie schlecht das ist, darauf aufmerksam hatte mich bis dato niemand gemacht und ich wollte das natürlich ändern. Das war vor ein paar Jahren.

Gut heute scheiss ich ziemlich darauf was andere von mir halten, halt nur bei Freunden nicht, oder Leute die mich etwas besser kennen. Und manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich jemanden der wie du gesagt hast in einer problematischen Situation steckt soweit helfe, dass ich mir nachher denke, uiii... das war vielleicht doch zuviel. In der Aktion fällt es mir aber gar nicht so auf. Absichtlich ist es also nicht.

Natürlich ist das Helfen auch eine Mentalitätsfrage, ich war mein ganzes Leben lang bis jetzt immer viel im Ausland unterwegs.... und mir ist irgendwie oft geholfen worden. Für mich ist es normal das zurückzugeben.

Wo es mich so richtig wurmt ist wenn es um Frauen geht die mir gefallen. Ich tue mir dabei sowieso schwer und obwohl ich mit meinem Leben zufrieden bin, hab viel erlebt, gesehen usw. fehlts bei mir mit Beziehungen.

Ich habe viele Interessen und oft vergesse ich komplett darauf, aber wenn ich mich mal wieder verknalle dann bau ich mir unglaublich viel Druck auf....... gut das ist jetzt ein anderes Thema.

Aber ich gebe meiner Freundlichkeit ziemlich viel Schuld dafür. Sprich wenn ich mich kontrolliere und nicht mehr entgegenkommend bin, dann bekomm ich viel eher Aufmerksamkeit. Bin ich natürlich- dh. freundlicher dann komm ich mich so richtig abgestempelt vor. Das ist aber nur mal so meine generelle Erfahrung...

Jetzt bei der Freundin von vorher: Wir kennen uns aber eben nicht so gut und haben bis jetzt coole Dinge unternommen und ich schwöre, dass ich diese Dinge auch sowieso gerne gemacht hätte. Unsere Beziehung ist komplett freundschaftlich bis jetzt aber auch irgendwie offen. Wahrscheinlich eh nur von meiner Seite, aber wurscht einmal. Deshalb mach ich mir mal keine Zorres, schmerzt nicht wenn ich sie nicht sehe.

Letztes Mal hat sie mit was ein Problem gehabt und ich habe dann schon im Nachhinein ziemlichen Aufwand betrieben um ihr damit zu helfen. Aber wir haben das dann auch gleich mit einem schönen Nachmittag in der Natur kombiniert.....

Irgendwie trifft mich das auf einer wunden Stelle.... Ist das verständlich?

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Georgine
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 18:55

außerdem sind meine Eltern auseinandergegangen und ich hab versucht beiden "zu gefallen", sprich hab immer versucht mich mit Leuten gutzustellen. Eine Form von Schleimen.
das wäre dann aber wieder etwas anderes...sich anbiedern, den leuten nach dem mund reden, sich anpassen...damit wäre dieses phänomen eher beschrieben.
aber bei dem problem, welches du beschreibst, ist es ja eher so, dass du bei dir und deiner persönlichkeit bleibst, indem du dich eben nicht an den egoismus und die kälte der anderen anpasst, sondern das tust, was DU für richtig hälst.

hm, vielleicht hast du ja ein helfersyndrom?

mir fällt dabei gerade jemand ein, den ich mal geliebt habe. ein sehr toller punkt an ihm ist, dass er immer aktiv ist (er hat mal gesagt, dass er sich noch nie in seinem leben gelangweilt hat). er erreicht so vieles, will so viel, hat so viele projekte. er kann dies alles miteinander vereinbaren und tut dann auch noch viel für andere. man merkt aber, dass er sich selbst auch viel gutes tut, genau weiß, was er selbst braucht. problematisch, finde ich, wird es dann, wenn man selbst vielleicht dieselben probleme hat wie die anderen, denen aber hilft und es einem nicht gelingt, für sich selbst dasselbe zu erledigen (bsp.: jemand würde einem anderen menschen den hosensaum hochnähen, während seine hose selbst aber auch einen ausgefransten, herunter hängenden hosensaum hat. bei sich selbst näht der helfer diesen aber nicht.)

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Elfchen
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 19:22

Hallo Du!

Ich finde, man muss immer die Grenzen respektieren- die eigenen, und auch die der anderen.
Einerseits kann jemand froh um Deine ungebetene Hilfe sein, mich persönlich würde es eher stressen und ich würde mich fragen, warum Du es tust.
So oder so hinterlässt jemand "zu hilfsbereiter" einen eigenartigen Eindruck.
Mein Sohn sagte mir mal, als er noch in den Kindergarten ging (heute ist er 19!) gell Mami, man kann auch ZU nett sein. Er hat das offensichtlich früh gelernt.

Vielleicht lernst Du, Deine Grenzen zu respektieren- grad wenn Du müde bist, und Deinen Wert kennen. Menschen, die Dich lieben, auch wenn Du nicht aufopfernd bist, die lieben Dich dann auch wirklich!

Lg
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eisbaer
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 19:40

hmm... helfersyndrom. Was verstehst du da genau darunter? Es ist ja sicher definiert, aber ich bin bei so "Fachbegriffen" ein bisschen skeptisch was die dann wirklich bedeuten.

"Sich anpassen", das ist ein guter Punkt. Ich hab sicher ein ziemliches Talent mich an verschiedene Situationen anzupassen, also jetzt mal vorerst nicht von der menschlichen Seite her. Das kommt wahrscheinlich davon, dass ich in verschiedenen Ländern unter unterschiedlichen Situationen gelebt habe. Ich kann sagen: Mir macht es Spaß auch zu improvisieren. Was Menschen betrifft: Mein Freunde sagen mir nach, dass ich ein Typ bin der mit allen auskommt..... soviel dazu. Nachreden tue ich übrigens nicht, dass kann ich eigentlich ausschließen.

Ich sehe das so, ich bin manchmal etwas schwerfällig, ich habe meinen eigenen Kopf und tue alles was ich eigentlich möchte und auf Menschen bin ich da nicht so angewiesen. Wenn mich Leute aber was fragen denke ich oft nicht nach und helfe einfach. Das hat sich aber schon ziemlich geändert... ich versuche mich dem bewusster zu machen was ich eigentlich tue.

Deinem Freund bin ich sicherlich in dem ersten Punkt ähnlich.... Nur dass ich schaue, dass ich das bekomme was ich brauche stimmt bei mir wohl nicht. Ich geh manchmal mit mir ziemlich hart vor. Vielleicht in Zeiten wo ich so richtig gut drauf bin, dann hab ich natürlich viel Selbstbewusstsein. Wann bin ich gut drauf? Dann wenn ich viel tue, Hobbies nachgehe, Menschen treffe, es beruflich interessante Projekte gibt usw.

Was Menschen betrifft: Ich brauche ziemlich viel sozialen Kontakt, dass tut mir gut. Bei allem was nach Beziehung riecht werde ich anders.... da bau ich mir selbst ziemlichen Druck auf. Da verfalle ich vielleicht in alte Angewohnheiten... eher unbewusst. Also ich bin nicht mehr in der Lage mir objektiv gut zu tun.
In Gegenwart des Menschen ist das oft mal gar nicht so aber wenn ich über die Situation im Nachhinein nachdenke schon.
Diese Kombination aus Freundlichkeit und "anpassen" bringt das Fett wahrscheinlich zum Brennen.

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eisbaer
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 20:01

@ Elfchen
Was ist zu nett? Ich führe das auf unsere Gesellschaft zurück... die definiert das ziemlich. Wenn du irgendwo z.B. nach Südostasien gehst ist das sicherlich anders. Und sich nach der Gesellschaft anzupassen ist meiner Meinung nicht gut.

ungebetene Hilfe... also das passiert nicht, meistens kommt in einem Gespräch raus, dass ich der Person dort oder dort helfen kann und dann du ich es meist auch.

Grenzen respektieren.... da hast du Recht. Ich tue mir schwer die zu definieren bzw. die auch bei anderen einzuschätzen, manchmal verschustere ich mich anscheinend irgendwo hinein.

Wieso ich es tue? Bekomme ich davon Profit? Ich glaube früher habe ich das gemacht, aber unterbewusst, nicht überlegt und sicher nicht immer. Ich sehe mich auch nicht als Messias.
Heute ist das nicht so, weil ich bewusster darauf schaue.

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Elfchen
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 20:37

Weisst Du, das Problem ist mir ja nicht unbekannt.
Aber hast Du Dir auch mal überlegt, ob Du vielleicht unbewusst was zurück erwartest?
Wir sind nunmal keine Asiaten, und haben eine andere Mentalität.
Kann es sein, dass Du ganz in Dir vielleicht denkst, ich helfe jetzt, dann mag man mich, dann bin ich beliebt, dann bekomme ich was zurück....

Oder bist Du wirklich so altruistisch? Ich hätte das von mir behauptet, aber seit ich mehr auf die Grenzen achte und eher für mich schaue geht es mir auch besser. Das heisst ja nicht, dass ich der alten Frau im Tram nicht meinen Platz anbiete oder meine Freundin unterstütze bei ihren Problemen oder für einen kranken Arbeitskollegen einspringe.
Das wichtigste ist, dass es für MICH stimmt und ich mich gut fühle dabei. So muss ich dann auch nicht unbewusst was zurück erwarten.
Dann muss ich mich auch nicht rechtfertigen und darüber nachdenken. Dann BIN ich einfach so.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Nalani
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 20:46

hallo eisbaer,

das Wort Schleimer finde ich lustig.
Als ich auf Reisen war kam mir ein netter Kerl unter, bei allen beliebt und sehr sozial.
Eine Art Animateur sag ich mal. Doch er war zu allen immer sehr nett und man konnte eigentlich nicht erkennen wann demjenigen mal keiner zu Gesicht stand.
Er war Amerikaner und mir rutsche in seiner Gegenwart das Wort Schleimer raus.
Obwohl er nicht Deutsch verstand, wollte er sofort wissen was es bedeutet und als ich ihm das erklärte wirkte er etwas verunsichert und nachdenklich.
Fakt war das immer wenn wir uns gesehen haben, er das Wort Schleimer benutzte.

Keine Ahnung was ich damit sagen will …
Er war zu seinem Vorteil zu allen nett. Die Leute fanden das natürlich gut,
doch was wirklich hinter der Fassade steckte konnte ich nur beobachten.
Zu später Stunde und Spaß mit den anderen war er oft betrunken und sah ihn meist
alleine herumirren.

Ich denke Unfreundlichkeit macht keinen Profit - drum ist der Urlaub auch oft eine feine Sache. Wo würden all die Touristen bleiben.
Manche Leute können sich viell. einfach besser abgrenzen und zeigen auch nach aussen wie weit der andere gehen kann. Doch ich finde man muss aufpassen wie weit man Dinge des anderen Willens tut. Wird das von den falschen oft schnell durchschaut und ausgenutzt.

lg Aluna

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Elfchen
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 20:48

Aber Freundlichkeit ist ja hier nicht gefragt, sondern übertriebene Hilfsbereitschaft.
Oder hab ich das falsch verstanden?
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Nalani
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 21:19

hallo elfchen,

ich finde das eine schließt das andere nicht aus.
Jemand der unfreundlich und unzufrieden durchs Leben geht,
wird auch nicht im Stande zu helfen sein.


yuna
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 22:31

Es ist so... das Wort "Schleimer" hat ja, meiner Meinung nach, gar keine richtige Aussagekraft. Es ist ein Wort das von vielen verwendet wird. Ich sage es auch manchmal, wenn jemand übertrieben nett zu mir ist. Für mich ist dieser Begriff allerdings meistens nur ein Spaßwort, also keineswegs ernst gemeint.

@ eisbaer:

Was du tust, tust du aus Überzeugung. Geht es dir dabei gut? Oder fühlst du dich deswegen ausgelaugt? Ist dir das Helfen anstrengend? Wird es dir manchmal zu viel?
Versuche mal diese Fragen für dich selbst zu beantworten.
Geht es dir schlecht dabei, solltest du dir überlegen, deine Hilfsbereitschaft etwas einzuschränken und hin und wieder an dich denken. Solange es dir allerdings gut dabei geht, denke ich dass du diesen Weg ruhig weiter beschreiten kannst.

LG yuna

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Nalani
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Beitrag Mi., 19.11.2008, 22:55

Hallo yuna,

du hast das eigentlich schön gesagt…
Also ein Schleimer ist für mich jemand, der anderen auf Deutsch gesagt in den Hintern kriecht.
Schleimer steht für mich eigentlich als eine Person die ich nicht ernst nehme, obwohl sie mir symphatisch ist. : ) Früher hätten die Damen wohl: sie Charmör gesagt und dabei
lieblich gegrinst …
Auch wenn es ein Scherzwort ist, finde ich es sehr aussagekräftig.
Es kommt wohl eher drauf an wie man im Herzen ist …

Ich denke nicht das Eisbaer ein Schleimer ist, aber um das gehts ja schon länger
nicht mehr in der Disskussion.

Es ist ja nicht schwer unfreundlich zu sein…
doch fällt es mir umso mehr im Alltag auf wenn es mal jemand nicht ist.

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the eagle
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Beitrag Do., 20.11.2008, 00:12

Hi eisbaer!

Ich denke, was dich am meisten stört, ist, dass du keine Mädels abkriegst. Und du glaubst, weil du zu "nett" bist. Hab ich das richtig verstanden?

Ich denke, was Mädels an zu netten Männern stört, ist nicht die Tatsache, dass sie helfen, sondern jene, dass sie glauben, wenn sie helfen, erhöhen sie dadurch ihre Chancen, ihre (sexuelle) Anziehung. Außerdem zeigt dieses übertriebene Helfen Abhängigkeit von Frauen, so in der Art: "Wenn ich ihr jetzt das runtergefallene Geld aufhebe liebt sie mich vielleicht." Mann kann aber nicht erwarten, dass dich jemand liebt, nur weil du ihm hilfst. Und hier liegt für mich der Unterschied zwischen helfen und schleimen: Der Helfer hilft ohne eine Gegenleistung (z.B: Liebe!) zu erwarten, der Schleimer zeigt Abhängigkeit und erwartet duch seine Unterwürfigkeit eine Gegenleistung.
Ich hatte dasselbe Problem und habe das auch in einer Psychotherapie behandelt. Als mir meine Gedankengänge bewusst wurden, tendierte ich ein wenig in die andere Richtung, sprich, ich ließ schon auch mal das A******** in mir raus und hab' auch Freunde angeschrien, wenn mir etwas nicht passte. Das ist natürlich nicht gut, aber man kann sich ja entschuldigen und schlussendlich habe ich keine Freunde verloren. Und bei den Frauen habe ich jetzt definitiv mehr Erfolg
Ich will nicht sagen, dass du ein unfreundlicher A**** werden sollst, aber du musst nicht ständig helfen und darfst ruhig auch für deine Bedürfnisse und Rechte einstehen. Deinen Willen durchsetzten. Das finden Frauen attraktiv,

LG The Eagle

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eisbaer
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Beitrag Do., 20.11.2008, 00:52

@aluna
hi, also das wort ist in der tat lustig. Vorallem weil man es ja normal nur benutzt wenn jemand so wirklich in den Hintern kriecht, oder es ist einfach ned ernst gemeint.
Ich hab eigentlich auch zuerst gelacht und es nicht so ernst genommen, aber irgendwie hab ich erst ein bisserl später genauer drüber zum nachdenken begonnen und es mit Mankos die mir bewusst sind kombiniert. Und jetzt denke ich noch immer darüber ... aber sehe es im Moment schon etwas klarer.
was du schreibst hört sich nach jemand an der nur connectet... ich sag lieber nix weil ich den typen nicht kenne. Wäre nur ein Vorurteil meinerseits.

@elfchen
"Kann es sein, dass Du ganz in Dir vielleicht denkst, ich helfe jetzt, dann mag man mich, dann bin ich beliebt, dann bekomme ich was zurück...."
Naja um das dreht es sich ja ziemlich in meinen Gedanken. Meist denke ich rein gar nix und mache das schon weil das für mich einfach so gehört. Es ist eigentlich nie eine Belastung nur manchmal vernachlässige ich andere Dinge die ich vielleicht tun sollte.
Zur Mentalität sag ich nichts, aber in meinem Bekanntenkreis sind schon etliche Leute aus komplett verschiedenen Kulturen, auch wenn verwestlicht.... aber das ist was anderes.

Wenn es jetzt darum geht, dass man wirklich was von einer Person möchte (was auch immer) und der hilft, dann wird es schwierig. Jede Art von Handeln ist doch dann wieder egoistisch zu betrachten. Sprich du wirst zum Essen eingeladen... ist ja nur ein Beispiel. Ich finde, es wird dann schwierig, das dann moralisch zu kategorieren. Erwarte ich mir was von der Person? Ja.

@yuna
Was ich mir dabei denke?
Ich finde das mit den Grenzen von Elfchen ziemlich gut, das ist woran man arbeiten sollte. Ob es mir dabei schlecht geht, es mir zuviel wird? Naja, eigentlich nicht, manchmal schätze ich es ein bisserl falsch ein und ziehs aber durch weil ichs ja gesagt oder sogar versprochen habe.
Schwierig ist es wenn man seine Grenzen an die einer anderen Person anpassen muss. Dann wirkt man ja nimmer echt. Oder?????


zusammenfassend:
also langsam finde ich einen Standpunkt zu dem Begriff:
1. Schleimer ist so umgangsprachlich und nicht so klar definiert.
2. zähl mich nicht dazu,
3. Mir selbst einzugestehen ab wann ich einen Profit daraus ziehen könnte ist für mich irgendwie ein Gedankenkonstrukt, das ich immer so, oder auch so umformen kann, dh. gefährlich.
3. Ja das mit den Grenzen einschätzen, bei mir selbst und vorallem bei anderen ist gut. Ich selbst bleib ja gleich.

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