Bin ich zu anhänglich oder er zu distanziert?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Assassin
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Beitrag Mi., 06.06.2018, 20:51

Ich habe mir meine eigenen Beiträge gerade nochmal durchgelesen, und glaube ein Hauptproblem bei uns ist, dass ich zu perfektionistisch veranlagt bin. Vor allem was Effizienz angeht. Weil ich Dinge optimal und nicht nur irgendwie lösen möchte, mache ich mir viele Gedanken und wünsche mir eine gewisse Planungssicherheit. Weil es mich, um mal beim Beispiel Wohnung zu bleiben, ärgern würde, wenn er in zwei Jahren vll ans andere Ende Deutschlands zieht und vll bereit wäre, dann was gemeinsames zu suchen, ich aber gerade erst eine Wohnung am aktuellen Ort bezogen hätte. ::? Ich kann dann "nein" sagen, damit sich der vorangegangene Umzug lohnt, oder "ja" sagen, wäre dann aber vll besser vorher nicht umgezogen. Ich könnte quasi nur verlieren.

Mit dem Essen ist es ja genau so. Ich plane gerne wann wir wo sind, damit sichergestellt ist, dass wir was vernünftiges zum Kochen haben. ZB für heute Abend haben wir nur Toast mit Salami und Käse. Er isst das gerne, mir ist das eigentlich zu wenig, und es ärgert mich vor allem, da es EIGENTLICH unnötig ist. Hätten wir gewusst, dass wir heute Abend bei ihm sind, hätte ich noch anderes "besseres" einkaufen können. Anderes Beispiel: Ich habe mein Notizbuch und Stifte hier, für das was mir gerade vorschwebt (er ist heute Abend nicht da), bräuchte ich aber Aquarellpapier. Das ist alles kein Beinbruch, aber es ist ärgerlich, wenn es ständig vorkommt und EIGENTLICH unnötig ist. Ich brauche nicht viel, ich bin wirklich genügsam (siehe meine winzige Wohnung :D), aber es ärgert mich einfach wenn es dann daran scheitert, dass man nicht richtig geplant hat. Das Planen ist aber stressig und nervt ihn eben auch.

Er hat dieses Problem aber nicht. Er würde sowieso Toast mit Salami essen. Er hat keine "zu Hause" Hobbies, die er nicht dabei haben kann und er ist auch praktisch nie bei mir alleine. Ich denke ich muss, auch wenn es mir schwerfällt, weil ich immer Angst habe, dass wir uns vll dadurch dann noch weniger sehen, da einfach mehr mein Ding durchziehen und nicht so "flexibel" sein. Denn ich muss für meine Flexibilität viele Abstriche machen. Er ist flexibel, weil er schlicht einfacher gestrickt ist.
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candle.
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Beitrag Mi., 06.06.2018, 20:54

Was wurde denn nun aus der Ursprungsfrage?

LG candle
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Kellerkind
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Beitrag Di., 12.06.2018, 23:23

Einerseits kann ich dich sehr gut verstehen, wenn Planungsmenschen auf Spontan-Fanatiker treffen. *zwinker*.

Aber ich sehe auch, wie sehr du DEINE Planung von ihm abhängig machst, weil du glaubst, wenn du DEIN Ding durchziehen würdest, ginge noch mehr von der gemeinsamen Zeit verloren. Ich glaube, dass das ist ein Trugschluss.

Nehmen wir das Aquarellbeispiel. Du willst mehr Planung, d.h. das Bedürfnis nach Aquarell kommt bei dir auch nicht spontan, sondern das war wohl irgendwie schon vorher da. Du warst in kreativer Stimmung. Die hast du IHM zu liebe unterdrückt, weil du glaubtest, ihr würdest Zeit verbringen. Nun ist SEINE Planungsunsicherheit schuld daran, dass du deine Kreativität nicht ausleben kannst. Und ich glaube, genau da liegt irgendwo ein Denkfehler. Wenn du schon vorher spürst, dass da eine kreative Phase auf dich zu rollt, hättest du die Sachen ja "sicherheitshalber" so oder so einpacken können. Dann hättest du immer noch flexible entscheiden können, ob du der Kreativität freien Lauf lässt oder ob just in der Sekunde ER dir wichtiger ist.
Dieses ENTWEDER ich bin kreativ ODER ich verbringe Zeit mit ihm existiert ebenso wenig. Du könntest auch in seiner Anwesenheit kreativ sein. Oder wie gesagt, spontan entscheide, was dir in der Sekunde wichtiger ist. Aber du hast DEINEN Pläne, Wünsche, Absichten von vorneherein unterdrückt und auf das GO von ihm gewartet. Es von ihm abhängig gemacht. Nicht von der Situation. Nicht von der Stimmung. Sondern von seiner... pardon!... Planungsunfähigkeit.

Nochmals für das Verständnis: wenn dich SPONTAN die Lust für das Aquarell überkommen hätte, hätte alle Planung der Welt eh nichts gebracht. Völlig Wurst. Also war sie vermutlich schon VORHER da. Was spreche denn dagegen, dann die Sachen "sicherheitshalber" mit sich zu führen, wenn du schon merkst, dass da ein kreativer Anfall kommt? Oder geht es dir darum, jederzeit Zugriff auf deine Hobbies haben zu können? Quasi spontan? Falls ja, wäre das ja ein ganz anderer Punkt, ob du dir mehr Planungssicherheit oder für sich selbst mehr Spontanität wünscht. Verstehst du, was ich meine? Bei einem spontanen kreativen Anfall hilft alle Planung der Welt nichts. Punkt. War die Kreativität nicht ganz so spontan, und kündigte sich bereits an, hättest du deine Sachen mit dir mitnehmen können. Möchtest du deiner Kreativität jederzeit spontan freien Lauf lassen... dann ist das eine ganz andere Baustelle als die hier Genannte! Dann wäre die Lösung evtl. solche Sachen jederzeit mit sich zu führen oder an beiden Orten doppelt zu deponieren. Etcpp.

Das Essensbeispiel habe ich nicht wirklich verstanden. Obwohl das Thema unterschiedliche Essengewohnheiten auch bei meinem Liebsten und mir für Schwierigkeiten sorgt. Wenn dir Toast mit Käse und Salami nicht schmeckt, dann gäbe es doch sicherlich noch Alternativen, sich was anderes zu besorgen? Wenn auch flexibler und spontan, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass da gar kein Geschäft auf dem Weg zu ihm ist oder gar keine Imbissbude in der Nähe oder alle Geschäfte bei ihm vor Ort schon geschlossen haben. Ich nehme zu meinem Schatz auch gerne mal die Sachen mit "auf gut Glück" und "Verdacht", die ich noch im Kühlschrank habe, und sei es nur, damit sie mir hier zuhause nicht schlecht werden. Neuerdings habe ich endlich wieder einen fahrbaren Untersatz. Sehr neuerdings. Noch keine zwei Wochen. Und trotzdem hat es sich sehr schnell eingebürgert, dass ich vorher bei ihm anrufe, bevor ich zu ihm fahre, ob er noch was vom Supermarkt brauche bzw. das Essen mit ihm plane. Notfalls fahr ich eben einen kleinen Umweg.
Wie gesagt, ich verstehe das Beispiel daher nicht so ganz. Ich verstehe nur, das dafür wiederum sehr gut, dass unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten in einer Beziehung für Spannung sorgen können.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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Assassin
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:01

Hallo liebes Forum,

ich bin nach Ewigkeiten mal wieder hier, weil ich mir einfach mal etwas von der Seele schreiben muss. Natürlich freue ich mich auch über eure Antworten.

Ich bin seit mehreren Jahren mit meinem Freund zusammen und im Alltag läuft auch alles wunderbar. Wir sind beide rücksichtsvolle Menschen und es läuft daher sehr harmonisch.

Ganz konkret ist es aber so, dass er mich diesen Sonntag wieder versetzt hat und mich das zusehends zermürbt. Wir führen seit zwei Jahren eine Fernbeziehung und können uns daher nur an den Wochenenden sehen. Leider ist er in der Planung von Ereignissen nicht immer besonders zuverlässig und hat auch relativ oft mal Termine, auch wenn es schon besser geworden ist. Dieses Wochenende kamen mehrere Faktoren zusammen und es ist ein wenig eskaliert. Ich bin nun wieder unsicher, ob es so weiter gehen kann.

Ganz konkret ist er dieses Wochenende auf einer Familienfeier. Wir hatten besprochen, dass wir uns Sonntag Abend sehen würden, daher bin ich auch über das WE zu unserem gemeinsamen Heimatort gefahren und sitze nun in meiner Wohnung. Wir haben uns Donnerstag Abend noch gesehen bevor er Freitags losfahren würde und als wir Abends im Bett lagen stellte sich plötzlich zufällig im Gespräch heraus, dass er plant am Sonntag direkt von der Familie zu einem Ort zu fahren, an dem er am Montag einen Termin hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen und war ziemlich schockiert, weil ich ja extra hergefahren war und mich auch sehr auf ihn gefreut hatte - was möglicherweise ein Teil des Problems ist. Mir geht es nicht besonders gut, was er weiß, womit ich ihn aber als solches nicht hineinziehe, und er ist immer mein kleiner Lichtblick. Die ganze Woche habe ich "durchgehalten" und mich auf ihn gefreut und dann das. Ich war sehr erschüttert und habe sogar geweint, er konnte sich nicht so wirklich daran erinnern, dass wir uns Sonntag Abend sehen wollten und brachte teilweise ganz zusammenhangslose Argumente. Dann ist er irgendwann eingeschlafen, hat aber wie sich herausstellte mitbekommen, dass ich die halbe Nacht wach war. Das fand ich obendrauf besonders schlimm. Ich weiß nicht, ob ich, die ich sonst immer eher "stark" bin, da zu kitschig bin, aber ich hätte mir gewünscht, dass er irgendwie auf mich eingeht. Dass er mich wenn es schon schief geht mit der Planung und sich auch nicht ändern lässt, vielleicht wenigstens versucht zu trösten und noch etwas für mich da ist, als einfach einzuschlafen. Das hat mich in dem Moment noch zusätzlich verletzt und eine ganze Lawine an Gefühlen und Zweifeln losgetreten, sodass ich auch den ganzen Morgen noch geweint habe. Er hat das weitestgehend einfach hingenommen und seine Sachen gepackt. Ich habe noch ein Geschenk welches er schenken wollte für ihn eingepackt und ihn schließlich zum Bahnhof gefahren. Im Auto haben wir noch kurz gesprochen, aber es fiel mir auch schwer zu erklären was los ist, weil es mittlerweile so viel war. Einerseits die Enttäuschung, andererseits dann sein Umgang mit meiner Enttäuschung, und dann sein Umgang mit mir, der es dadurch jetzt wirklich richtig schlecht ging.

Ich bin sonst nie so und ich muss ehrlich sagen, wenn er so drauf gewesen wäre wie ich, ich wäre wohl in diesem Moment nicht gefahren, auch wenn mein Bahnticket dann zunächst verfallen wäre. (Ich glaube sogar, es wäre in seinem Fall nur die Reservierung gewesen....) Aber offensichtlich bin ich da auch extrem. Ich habe ihm das im Auto dann auch so gesagt und er meinte er würde versuchen am Sonntag noch vorbei zu kommen, könne es aber nicht versprechen. Jetzt hat er mir gerade geschrieben, dass die Feier am Sonntag bis 1800 dauern soll. Er hat dazu nichts konkretes gesagt, aber ich denke nicht, dass wir uns noch sehen, denn er hätte mehrere Stunden Bahnfahrt und wäre erst Nachts da. Sinnlos.

Es folgt Teil II
Zuletzt geändert von Assassin am Sa., 12.10.2019, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Assassin
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:07

Fortsetzung

An sich ist das eine Kleinigkeit. Aber für mich kommt so vieles zusammen. Ich bin extra seinetwegen hergefahren und ich "brauche" ihn auch irgendwie. Einerseits ist das vielleicht mein Fehler, andererseits ist es doch sicher auch irgendwie mein Recht, mich darauf verlassen zu können meinen Partner zu sehen, vor allem wenn es schon nur am Wochenende ist? Ich weiß ja nicht, wie es bei anderen ist, wieviel gegenseitige Unterstützung normal ist und was zu viel verlangt ist.

Und genau das macht mich zusätzlich fertig. Ich denke dann wieder daran, dass eine Trennung vielleicht doch besser wäre und er einfach nicht genug hinter mir steht. Andererseits ist er mir sehr wichtig und ist auch gut zu mir, wie haben viel Spaß zusammen etc.

Das schlimmste daran ist glaube ich zusätzlich eine gewisse absurde Distanz. Er ist sehr verschmust und wenn wir uns sehen ist wie gesagt alles gut, aber in anderen Belangen ist es oft das genaue Gegenteil. Ich zumindest empfinde es so, als ob er sich kaum für mich interessiert, wenn wir uns nicht sehen, was ja die meiste Zeit ist. Dazu findet er küssen furchtbar ekelig und tut es nicht, ich wiederum "darf" ihn praktisch auch nicht küssen. Dann solche Situationen wie diesen Sonntag. Er beteuert dass ich ihm wichtig sei und EIGENTLICH glaube ich das auch, aber ich fühle mich oft furchtbar alleine gelassen von ihm. So wie eben auch jetzt gerade.

Um ehrlich zu sein tut mir die Tatsache eigentlich einen Freund zu haben, aber dennoch hier so verlassen zu sitzen einfach furchtbar weh. Ich weiß auch nicht richtig was ich möchte, muss ich zugeben und ich weiß auch nicht, was normal wäre, aber ich würde mir auch jetzt wünschen, dass er einfach ein bisschen für mich da ist. Er ist allerdings gerade auch selbst im Stress, was ich natürlich verstehen kann.


(Zu allem Überfluss bin ich aktuell von einem Charakter in einer Serie sehr begeistert und ich habe in meiner Beurteilung auch Angst, dass vll etwas von dieser Begeisterung in die Beurteilung mit einfließt. Bewusst tut es das natürlich nicht, aber ich habe Angst, dass es vielleicht auch zusätzlich dieser unbewusste Vergleich ist, der mich zweifeln lässt und das alles Unsinn ist. )

Danke für eure Leseausdauer!
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Candykills
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:16

Er ist nicht verantwortlich dafür, dass du dich gut fühlst. Ich hätte ein Problem damit, wenn meine Freundin sich nur gut fühlt, wenn ich um sie bin. Das würde mich enorm stressen.

Ja, dann ist er halt mal auf einer Familienfeier? Ich verstehe das Problem nicht richtig, außer dass ich daraus lese, dass du ein Problem damit zu haben scheinst,w enn er woanders ist und vielleicht Spaß hat und du alleine bist.
Er kann doch wegen dir nicht alles vernachlässigen. Eine Fernbeziehung ist schwierig, das ist klar. Aber dass er seine Familie eben auch mal sehen will auf einer Feier, ist genauso logisch und sollte eigentlich auch kein Problem darstellen.

Auf mich wirkst du zu anhänglich...also das ist es, wie es für mich rüberkäme. Ich würde da gleich die Flucht ergreifen. Nicht böse gemeint, aber so fühlte ich mich, als ich das von dir las.
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:26

Candykills hat geschrieben: Sa., 12.10.2019, 21:16 Ich verstehe das Problem nicht richtig, außer dass ich daraus lese, dass du ein Problem damit zu haben scheinst, wenn er woanders ist und vielleicht Spaß hat und du alleine bist.
Hallo candykills,

danke für deine ehrlichen Eindrücke! Was dieses Wochenende angeht geht es mir um das Versetzt werden. Es ist das eine ihn nicht zu sehen, aber es ist nochmal etwas anderes sich auf ein Wiedersehen zu freuen, dafür heim zu fahren und dann plötzlich zu erfahren, dass er das offenbar vergessen hat. Dazu dann die Tatsache, wie sich das ganze im Verlauf noch entwickelt hat.
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Candykills
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:34

Dass du enttäuscht oder verärgert bist, finde ich schon normal. Aber ich würde dann halt einfach Freunde treffen oder so, wenn ich nicht alleine sein wollte.
Es las sich jetzt nicht so, als versetze er dich alle zwei Wochen. Und da finde ich halt - bzw. ich wäre da so, dass ich vielleicht enttäuscht wäre, aber das auch so hinnehmen würde, dass es blöd gelaufen ist, ohne dass meine Partnerin jetzt besonders intensiv auf mich eingehen müsste oder so. Ich hätte da schon Verständnis für, dass ihr so eine Feier wichtig ist und das einfach dumm gelaufen ist.

Für mich liest sich das schon so "dir geht's insgesamt nicht so gut, er ist das Licht auf das du die ganze Woche wartest, erfüllt er das nicht, geht's dir noch schlechter".
Und das ist halt etwas, was mich als Partner völlig abschrecken würde. Sowas ginge gar nicht für mich, eine Partnerin die nicht auskommt ohne mich zu sehen.
Wie gesagt, das ist nicht böse gemeint. Ich will nur darauf hinaus, dass du dich halt an ihn klammerst und er dich auf diese Art und Weise halt vermutlich einfach nicht braucht. Was nicht heißt, dass er dich nicht liebt. Aber er ist vielleicht einfach nicht so bedürftig.
Und so viel Bedürftigkeit, wie du für mich ausstrahlst, ist halt wirklich schwierig. Ich finde gut, dass er sein Ding trotzdem durchgezogen hat und sich von dir nicht....einlullen lässt, verstehst du wie ich meine?
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 21:56

Es ist natürlich schon so, dass er mich regelmäßig versetzt. Es ist wie gesagt besser geworden, aber es passiert immer wieder, bzw in letzter Zeit wieder vermehrt. Und immer mit einer ziemlich nüchternen Art, nach dem Motto "ist jetzt halt so". Ist ja auch unterm Strich richtig, aber ich fühle mich in dem Moment dann doch sehr zurückgesetzt.

Der zweite Teil ist ja genau meine Sorge. Ich kann dich da vollkommen nachvollziehen. Andererseits finde ich es immer unfair, wenn man sich jemanden mit Problemen "aussucht" dann aber nicht bereit ist hinter der Person zu stehen. Für mich gehört es eigentlich zu einer Beziehung dazu füreinander da zu sein, wenn es einem Partner schlecht geht, aber offenbar ist das eben zu viel verlangt.

Ich weiß aber irgendwie nicht, ob ich so eine oberflächliche Beziehung führen möchte. :neutral: Eigentlich nicht. Andererseits möchte ich natürlich auch nicht zu viel verlangen und unrealistischen Idealen hinterher laufen. Auf der wiederum anderen Seite ist es aber auch falsch mit jemandem zusammen zu sein, nur weil man glaubt nichts "besseres" zu finden.

Edit:
Witziger Weise hat er gerade geschrieben, dass er es Sonntag nicht schafft, und dabei sogar angeführt, dass er sich gestresst fühle und das es ihm Leid tue. Das ist ein absolutes Novum.
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candle.
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 22:57

Hallo Assassin!

Wann plant ihr denn zusammen zu ziehen? Vielleicht hilft es ja über die "magere" Zeit hinweg?
Und wieso bist du nicht mit auf der Familienfeier?

LG candle
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Emily_Erdbeer
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Beitrag Sa., 12.10.2019, 23:46

Beim Lesen dachte ich mir, dass Männer unf Frauen da einfach unterschiedlich ticken.
Ich kann dich und dein Empfinden gut nachvollziehen und empfinde es weder als zu anhänglich sondern als typisch weiblich.
Candykills Antwort hingegen als typisch männlich.
Ich habe so oft von Freundinnen ähnliches gehört wie von dir und kenne solch denken und fühlen auch gut von mir.

Die Reaktionen deines Freundes erscheinen mir auch recht typisch. Viele Männer sind mit solchen Emotionen überfordert/hilflos und neigen dann dazu dann zu schweigen🤷🏻‍♀️.

Ich finde all das was du schreibst ‚herrlich‘ normal.

Mir tut es leid, dass du jetzt leidest. Hast du denn eine gute Freundin von der du dich verstanden fühlst? Das wünsche ich dir!

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Candykills
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Beitrag So., 13.10.2019, 00:05

Tut mir leid, wenn es so rüberkommt, als wäre es mir egal. Das ist es nicht. Und dass er dich häufiger versetzt, finde ich natürlich nicht in Ordnung. Das würde mich genauso ärgern und ich würde schmollen.

Trotzdem finde ich, dass es schwierig ist, wenn er dein Licht in der Woche ist und du nix anderes hast, was dich erfreut und befriedigt.
Zu argumentieren, dass er sich ja schließlich dich mit Problemen ausgesucht hat....ja, hat er. Aber ich denke nicht, dass er sich dachte "die hat Probleme, cool, nehm ich". Ich finde das arg da zu verlangen, dass er immer Verständnis für dich haben muss und du deine ganzen Emotionen auf ihm abladen kannst, wie sie gerade kommen. Nach wie vor finde ich gut, dass er das durchzog mit der Feier. Aus Prinzip. Du kannst dich nicht nur auf deinen Freund stützen, wie du siehst, das funktioniert nicht und er will das ja scheinbar auch nicht. An dem Punkt würde ich vielleicht mal genauer hinschauen und ansetzen.
Also: was erfreut, befriedigt dich und was kannst du machen, außer nur deinen Freund einmal die Woche sehen.
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spirit-cologne
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Beitrag So., 13.10.2019, 00:59

Ich sehe es nicht ganz so. Ich habe auch über 6 Jahre eine Fernbeziehung geführt und meine Erfahrung ist, dass man da schon in besonderem Maße Rücksicht auf den Partner nehmen und alle anstehenden Termine langfristig mit einander abstimmen muss, wenn das längerfristig funktionieren soll. Wenn da jemand alle Nase lang die Terminplanung umschmeißt und eigenmächtig, ohne Absprache mit dem Partner andere Termine ohne den Partner vereinbart, dann sieht man sich irgendwann so selten, dass die Beziehung mit der Zeit immer unverbindlicher wird und das ist auf Dauer der Tod jeder Beziehung. Ohne Absprachen und Abstimmung geht nichts in einer Fernbeziehung.

Ich würde an deiner Stelle auch mal darüber nachdenken, ob eine Fernbeziehung überhaupt die passende Beziehungsform für dich ist. Es gibt viele Partner (übrigens nicht nur Frauen...), die es für Ihr Wohlbefinden brauchen, den Partner regelmäßig zu sehen. Das ist ein vollkommen legitimes Bedürfnis nach Verbindlichkeit und Bindung. Aber je stärker dieser Wunsch in einem Menschen ausgeprägt ist, desto weniger eignet sich dieser Mensch für eine Fernbeziehung. Da kann der Partner persönlichkeitsmäßig noch so gut passen, wenn die Beziehungsform überhaupt nicht stimmt, dann wird es schwierig mit der Beziehung.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


Jenny Doe
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Beitrag So., 13.10.2019, 03:35

Hallo Assassin,

Wenn man einen Partner nur am Wochenende sieht, dann sind die Erwartungen natürlich höher als wenn man mit ihm zusammenlebt. Das kann zu Frust führen, wenn die Treffen dann nicht so verlaufen wie man sich das wünscht.

Ich selber hatte zwei Fernbeziehungen geführt, die beide aus denselben Gründen endeten. Anfangs war es toll das Wochenende miteinander zu verbringen. Doch je länger wir die Beziehung führten, desto größer wurde der Leidensdruck für mich und auch für meine Parterin (bin lesbisch). Das Wochenende ist nun mal die Zeit in der man sich nicht nur in einer Fernbeziehung sehen kann, sondern auch die Zeit in der Freunde Zeit haben, die in der Woche arbeiten müssen, Familienfeiern stattfinden usw. Das kann zur Folge haben, dass man sich in einer Fernbeziehung am Wochenende nicht sehen kann bzw. man nicht immer genau vorhersagen kann, wann z.B. eine Familienfeier endet.

Da du bisher mit deinem Partner offensichtlich noch nicht über das Problem gesprochen hast, wäre das für mich der erste Schritt.
Und du selber solltest dir darüber klar werden, ob eine Fernbeziehung für dich das richtige ist. Sie erfordert die Fähigkeit mit zwei Tage Nähe und fünf Tage Distanz umgehen zu können. Und sie erfordert auch die Fähigkeit selber umplanen zu können, sich z.B. selber spontan mit eigenen Freunden zu treffen, wenn der Partner ausfällt. Das ist nicht für jeden das richtige.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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Blume1973
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Beitrag So., 13.10.2019, 05:08

Guten Morgen Assassin!

Ich bin da auch ganz bei meinen Vorschreiber|innen.
Und zwar ist es für mich ein bisschen von allem, was geschrieben wurde.

Ihr solltet euch was das anlangt wirklich einmal aussprechen. Und ja, die Wochenenden gehören ja auch für Freunde und Familie. Entweder ihr könntet Freunde und Familie miteinander besuchen, oder er müsste dir rechtzeitig Bescheid geben, wenn ein WE einmal nicht geht bei ihm, dass du dir keine Hoffnungen machst, ihn zu sehen.

Männer sind in der Regel (natürlich nicht alle) nicht sooo anhänglich wie viele Frauen und brauchen die Nähe nicht so sehr. Vor allem, wenn sie meinen, dass ja eh alles gut läuft, kann dann ruhig mal ein WE ausfallen.

Das ist sicher eine Sache der Absprache. Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass Klammern allgemein nicht besonders gut ankommt und eher bedürftig wirkt und nach der anfänglichen großen Verliebtheit, auch mal zu „anstrengend“, ja fast einengend wirken kann.

Ich denke ein Gespräch könnte da sehr hilfreich sein. Und letztlich, ihr seid seit 2 Jahren ein Paar, warum hätte er dich nicht fragen können, ob du Lust hast, einfach mitzukommen?

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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