Die Kranken sind die Gesunden...

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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trannypower
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Die Kranken sind die Gesunden...

Beitrag Mo., 01.03.2010, 18:58

und die Gesunden die Kranken.

Seit einiger Zeit denke ich viel über die Gesellschaft nach und mir wird mehr und mehr bewusst wie gestört sie ist.

Ist es dann nicht normal, dass man psychisch krank wird?

Alles scheint nur noch auf Erfolg ausgerichtet. Es ist traurig zu sehen, wie Menschen sich voneinander distanziert haben, wie die Liebe nicht mehr geteilt wird. Menschen scheinen sich voneinander abzukapseln und anstatt wirklich zu sein und zu leben betäuben sich Menschen mit Medien, Essen, Alkohol etc.

Manche sind nicht mehr in Kontakt mit ihren eignen Gefühlen und diese Menschen kommen zurecht in der Gesellschaft. Es ist schrecklich zu sehen, wie Leute mit Anzug von der Arbeit zurückkommen, wahrscheinlich um dann Fernseher zu gucken, oder jegliches anderes zu konsumieren. Alles ist Geld un Konsum.

Und die, die bemerken, dass etwas nicht stimmt, oder in der Berufswelt keinen Erfolg haben, die werden traurig, hoffnungslos. Sie denken, dass sie nicht gut genug sind, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Und diese Menschen werden als psychisch krank eingestuft, bekommen höchwahrscheinlich Pillen um glücklich zu werden. Pillen, deren Wirkungsmechanismus eine Hypothese ist und das Geld in der Pharmaindustrie zum Rollen bringt. Und wieder, die Menschen betäubt.

Was sollen die Menschen tun, die so sind?

Ich selbst bemerke manchmal, wie ich konsumiere um glücklich zu werden. Sei es Comedyserien oder am Wochenende Alkohol oder MDMA um einfach loslassen zu können, und meine Liebe zu verteilen.

Die einzige Möglichkeit scheint Kreativität.
Wenn man sich traurig fühlt und denkt, man braucht jetzt etwas (sei es Liebe von Menschen, einen Partner im Bett, Essen, Zigaretten, oder Alkohol), dann muss man still bleiben und die Traurigkeit über sich kommen lassen. Sozusagen neu geboren werden. Aber vor diesem Schritt habe ich Angst. Freiheit macht Angst.

Und zu der Gesellschaft, wie können wir sie verändern? Ich denke mal, es fängt klein an, oder? Vielleicht mehr mit Menschen reden, die man nicht kennt. Die Liebe verteilen. Aber es ist so schwer, weil ich glaube ich liebe mich selber nicht.

Oder vielleicht ein Buch schreiben.

Das Leben/Die Welt ist scheiße (oft).

Was für Gedanken habt ihr zu diesem Thema?

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Nico
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 19:46

Für dich ist die Welt so wie du sie siehst.
Für mich ist die Welt zum Glück so wie ich sie sehe.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Heimatlos
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 20:28

Ja, trannypower, die Freiheit macht die Angst, wir leben echt in der ver-rückten gesellschaft, wo wir es verlernt haben oder einfach vergessen haben, sich selbst zu hören, die innere eigene Stimme. und deswegen auch bin ich krank. Wenn ich mich selbst verrate, ich bestrafe mich unbewusst mit der Depression. Und nur dann ich kann nicht weiter wie die Mehrheit FUNKTIONIEREN. Die Krankheit als die gleichsam Notbremse. Ich verstehe dich sehr gut.
und die Gesunden die Kranken.
Unser wahres Leben liegt nicht in Worten
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William Q. Judge

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Rezna
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 20:38

Du hast recht. In unserer Gesellschaft ist Gesundheit ein Symptom.

Von Geburt an (und meist schon davor) werden wir nicht so angenommen, wie wir sind, sondern haben Bedürfnisse der Erwachsenen zu erfüllen. Eine Beziehung retten, die Familie glücklich machen, den Selbstwert heben... wir selber gehen dabei unter. Die, die uns erziehen sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt (Unsicherheit, Mangelgefühl,...) dass sie uns gar nicht wahr nehmen können sich selbst misstrauen oder nicht spüren - und daher nicht wirklich erkennen, was wir brauchen. In der Erziehung hören sie zu sehr auf Experten oder ihre eigenen Erfahrungen, als auf ihr Herz - weil sie es nicht mehr hören oder ihm misstrauen. Sie biegen uns so, dass wir "gedeihen", sie denken sie müssen aus uns soziale Wesen machen, ohne zu erkennen, dass wir soziale Wesen sind. Dabei brechen sie uns - auch mit dem allerbesten Willen.
Spätestens in der Schule wird dieser Prozess dann schön automatisiert und vervollkommnet, indem uns unsere Selbständigkeit und Kreativität, unser natürliches Bedürfnis nach Wissen und unser Interesse abgetötet und einer gesetzlichen Norm unterworfen wird. Wir haben zu gehorchen und uns anzupassen - und nicht - uns zu entfalten. Wir werden bevormundet als wären wir Idioten, und keine Kinder - und nachdem man die Persönlichkeit schön zurechtgemanscht hat, fragt man uns dann, was wir denn "werden" wollen. Als wären wir noch nichts. Als gäbe es nur einen Weg.
Dazu kommen ständige sich gegenseitig ausschließende Botschaften. Arbeite im Team, aber sei der Beste. Mach dieses und jenes - aber sei selbständig. Du schaffst es, aber dein Erfolg überrascht uns.... Als Kind werden dir Tugenden gelehrt - aber wenn du mit vierzehn immer noch daran glaubst bist du naiv.
Wenn du dann ins Arbeitsleben eintrittst bist du wohl im richtigen Alter, hast aber keine Erfahrung. Es wird dir übel genommen, "nur" Theorie zu kennen, wo dir Jahrelang eingeredet wurde, genau die würdest du im Leben brauchen um im Beruf gewollt zu sein.
Im Beruf lernst du, dass Engagement und Kreativität die Feinde des Systems sind, denn man hat froh zu sein, für Langeweile und Demotivation denselben Gehalt zu bekommen. Überdies wird deine Anwesenheit bezahlt, was dir die Stechuhr beweist, nicht aber das, was du erwirken kannst. Dabei wird man dir die ganze Zeit was anderes einreden wollen - im Fernsehen, den Medien, der Politik. Es geht um "Beschäftigung" und nicht um Entfaltung. Du bist eine Zahl. Ein Sklave. Aber du merkst es nicht, denn du tust es ja freiwillig. In den Medien wird dir dann gezeigt, was du nicht hast, was du nicht bist, aber was erstrebenswert wäre zu haben und zu sein, um sozial aufzusteigen oder zumindest glücklich zu sein. Nach dem Glück hat bisher noch keiner gefragt. Glück ist Privatsache. Dafür bist du selber verantwortlich. Du hast ja die Wahl. Sagt man.
Um dich glücklich zu fühlen aber müsstest du aber einen Weg finden, dich zu verwirklichen. Im Job geht das nicht, also kommen dann schöne Ersatzbefriedigungen her, irgendwelche Hobbies, Sport,... irgendwelche Ziele die du erreichen und dadurch zufriedener sein kannst. Aber du wirst es nie schaffen. Es fehlt etwas. Entweder es gelingt dir, diesem Gefühl erfolgreich davon zu laufen (es gibt ja viele große Ziele, Haus, Auto, Urlaub, Chefsessel, Kinder...) oder vorübergehend durch diverse Süchte, und/oder gar nicht... Dann bist du krank und musst wieder hergestellt werden, um im System zu funktionieren. Freiwillig. Man hat ja die Wahl.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Rezna
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 20:39

Irgendwann glauben wir, unser Leben würde glücklicher, sinnvoller, vollkommener sein, wenn wir Kinder haben... die dann wiederum unser Bedürfnis stillen sollen, uns richtiger zu fühlen, unsere Rolle zu festigen, erfolgreich sein,... und wir können unsere Kinder dann ebenso wenig wahr nehmen, wie unsere Eltern uns. Wir wollen GUTE Eltern sein, das ist wichtiger als das, was das Kind will. Wir kaufen die tollsten Kinderwägen, patzen Teddibärtapeten an die Kinderzimmerwand und haben zig-Garnituren an süßem Babygewand... wir lesen Ratgeber über Elternschaft, ziehen uns die neuesten Errungenschaften der Wissenschaft über Kindererziehung hinein - denn wir wollen es besser machen als unsere Eltern... aber wir sehen und fühlen unsere Kinder nicht, wir kennen unsere eigenen Bedürfnisse so wenig, dass wir die unserer Kinder nicht sehen können. Unsere Haltung ist mehr von "Angst das Falsche zu tun" geprägt, als dem Vertrauen, zu wissen was Richtig ist. Sicherheit verwechseln wir mit Sturheit, und spätestens bei einem Ratschlag tritt das zutage, indem wir uns in die Verteidigung "unserer Methode" verbeißen und dem Anderen Ahnungslosigkeit unterstellen. Wir glauben, es wäre normal, wenn die Kinder sich dann irgendwann gegen uns richten oder überängstlich an unserem Rockzipfel hängen. Die Kinder sollen selbständig werden, aber bitte schön uns nicht alleine lassen, denn das wäre undankbar, wo wir ihnen doch so viel gegeben haben.
Unser ganzes Berufsleben lang schielen wir auf unsere Pension. Sie ist auch ein tolles Druckmittel. Funktioniere so oder so viele Jahre - sonst wird deine Pension zu klein. Freie Wahl. Wir träumen davon, wie wir unsere Pension verbringen, auf Reisen oder im Wochenendhäuschen... dann ist die Pension doch zu klein, oder unsere Reisen und das Häuschen machen uns unglücklich. Wir nörgeln über die viele Arbeit die das Häuschen macht oder die Hitze, das Essen, das Personal auf Reisen. Wenn wir weniger Glück haben, jammern wir über die Krankheiten die wir uns zugelegt haben. Die meisten davon wären theoretisch vermeidbar gewesen, hätten wir glücklicher gelebt. Das lange Leben verfluchen wir am Ende mehr als wir es genießen, aber zugeben werden wir das nicht, wir wollen die Jungen ja nicht demoralisieren...

Ja... wo ändert man das? Krankheiten bieten uns oft die Chance, zu sehen, zu erkennen und den Weg zu ändern. Das erfordert Kraft und Mut, denn dann sind wir "Anders" und beliebtes Angriffsziel. Oder wir wollen nicht sehen, dann suhlen wir uns in der Opferrolle. Wir können andere sehend machen. Aber damit riskieren wir auch, daß sie depressiv oder sonst wie krank werden - denn es wird immer einen Schock darstellen, zu erkennen. Entweder sie tun dann alles, um doch wieder als Sklave zu funktionieren - mit Chemie und allem geht das schon, oder sie ändern sich.
Wie ich hier schon andeute, es ändert sich nur etwas, wenn es schmerzhaft genug ist, die Nachteile zu groß sind. "Die Gesellschaft" wird sich also auch erst ändern, wenn es ihr schlecht genug geht. Wir sind am besten Weg dazu. Immer mehr Menschen werden depressiv oder krank. Das ist eine "gute" Entwicklung, denn sie zeigt dass der Mensch noch nicht vollends gebrochen ist. Die Natur in ihm wehrt sich noch. Insofern: Ja, die Kranken sind die Gesunden. Meistens zumindest. Bedenken muss man aber auch, daß sich Krankheiten durch die Medizin besser verbreiten können. Also nicht jeder Kranke ist eigentlich gesund, sondern verdankt seine Leid dem medizinischen Fortschritt.

Das Leben und die Welt an sich sind wertfrei. Aber die Auswirkungen unseres Handelns auf den Einzelnen sind oft sche***e. Das ist ein gewaltiger Unterschied.
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:02

Arta, ich sollte für meines gutes Funktionieren sehr hart bezahlen. Ich glaube, der mensch kann alles besitzen und erreichen, aber die innere Leere bleibt. etwas Grunsätzliches läuft falsch und verkehrt.
Und welchen Ausweg siehst du persönlich? Weiter anzupassen und wie Roboter funktionieren geht es nicht. dann was bleibt? Bin ich ausgestossen, vebanntt, geächtet? Und was soll ich , bitte schön tun?
In die Wüste oder ins Kloster zu gehen?
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:28

@arta


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Beitrag Mo., 01.03.2010, 21:48

@Arta:

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Sunny75
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Beitrag Di., 02.03.2010, 13:22

Ist das hier so was wie der Weltschmerz-Thread?
Und die, die bemerken, dass etwas nicht stimmt, oder in der Berufswelt keinen Erfolg haben, die werden traurig, hoffnungslos.
Das heißt, jeder der nicht hoffnungslos und traurig ist, hat einfach nicht erkannt, dass etwas nicht stimmt?
Wieso wird von psychish Kranken oft angenommen, die "Gesunden" (in Anführungszeichen - denn wer ist schon wirklich gesund?) hätten keine Ahnung von Gefühlen? Wären oberflächlich, oder einfach nur zu naiv, um das wahre Leben zu erkennen - mit allen seinen Ungerechtigkeiten und Verletzungen - mit all seinen Zusammenhängen und Auswirkungen??? Nur wer krank ist, kann die ganzen Ausmaße klar erkennen - und deshalb gehts ihm so schlecht!?

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cupa
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Beitrag Di., 02.03.2010, 14:04

Sunny75 hat geschrieben:Das heißt, jeder der nicht hoffnungslos und traurig ist, hat einfach nicht erkannt, dass etwas nicht stimmt?
Ich glaube, jeder, der Hoffnungslosigkeit und (scheinbar) endlose Traurigkeit kennengelernt hat, hat das Gefühl, vorher naiv gewesen zu sein...
Wenn man in der Gesellschaft nicht "funktioniert", bleibt einem ja eigentlich nur, sich selbst in Frage zu stellen oder eben die Gesellschaft. Nach meiner Erfahrung: am besten beides, ohne zu übertreiben. (Sonst komme ich persönlich nicht aus der Hoffnungslosigkeit raus und kann mein Glück nicht genießen, wenns mal wieder vorbeischaut.)
Am besten verstanden fühlt man sich dabei von Menschen, die sich selbst und die Gesellschaft auch schon in Frage stellen mussten. Den "anderen" fehlt dafür der Erfahrungshorizont. Ich weiß, wie es ist zu funktionieren (und zu glauben, das sei normal) und ich weiß, wie es ist, wenns nicht so ist. Oft wärs mir lieber, ich hätte diesen Facettenreichtum des Lebens nicht kennengelernt, aber wenn ich ihn und die damit einhergehende erweiterte Sicht (von meinem eigenen Standpunkt aus) schon habe, dann kommt sie mir doch auch zugute. Immer wieder mal.

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Sunny75
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Beitrag Di., 02.03.2010, 15:42

cupa hat geschrieben:Am besten verstanden fühlt man sich dabei von Menschen, die sich selbst und die Gesellschaft auch schon in Frage stellen mussten. Den "anderen" fehlt dafür der Erfahrungshorizont.
Bitte, wer hat sich selbst/die Gesellschaft noch NIE in Frage gestellt? So einen Menschen (Erwachsenen) wirst du auf der ganzen Welt nicht finden.
und die damit einhergehende erweiterte Sicht
Das ist die Frage! Ist die Sicht "erweitert" oder "eingeschränkt" wenn man psychisch krank ist? Eine erweiterte Sicht, ist für mich, wenn ich mich selbst sehe (relativ objektiv) die Situation erfasse UND: auch die "anderen" sehe, und mich in ihre Situation hineinversetzen kann. Und das geht meiner Meinung nach nur, wenn man "gesund" ist.


Eremit
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Beitrag Di., 02.03.2010, 22:02

Sunny75 hat geschrieben:Bitte, wer hat sich selbst/die Gesellschaft noch NIE in Frage gestellt? So einen Menschen (Erwachsenen) wirst du auf der ganzen Welt nicht finden.
Ach Sunny75, wenn es doch nur so wäre. Wenn es doch nur so wäre...

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 02.03.2010, 23:29

Hallo!

Sind die Kranken wirklich die Gesunden?

Kommt wohl darauf an, was man als "krank" und was man als "gesund" ansieht!

In meiner Sichtweise ist derjenige "gesund", der mit den
Anforderungen von innen
(Gefühle, innere Zustände, inneren Bilder, ...)
und Anforderungen von außen (Schicksalsschläge, Interaktionen anderer Menschen, äußere Gegebenheiten, ...)
gut umgehen kann.


Dabei bedeutet gut damit umgehen zu können für mich:
  • Mit diesen Gegebenheiten in Frieden sein können
    und auf meine Weise, auf die Weise die am Besten für mich ist, darauf antworten zu können.


Ein Fehlen dieser Fähigkeit, im Rahmen gegebener Umstände gut für mich zu sorgen sehe ich persönlich als Krankheit an.

Innere Freiheit
Zuletzt geändert von Innere_Freiheit am Mi., 03.03.2010, 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!


Eremit
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Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 03.03.2010, 00:01

Innere_Freiheit hat geschrieben:Ein Fehlen dieser Fähigkeit, im Rahmen gegebener Umstände gut für mich zu sorgen sehe ich persönlich als Krankheit an.
Und dies untermauert erst recht die Tatsache, wie krank die Menschheit ist...

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Innere_Freiheit
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Beiträge: 845

Beitrag Mi., 03.03.2010, 00:21

Eremit hat geschrieben:Und dies untermauert erst recht die Tatsache, wie krank die Menschheit ist...
Mir wird bewusst wie unpassend es ist, in diesem Zusammenhang von "krank" oder "gesund" zu reden. Diese Begriffe enthalten viel zu viel Wertung im Sinne von "Richtig" oder "Falsch".

Wichtig ist doch:
Die anderen Menschen sind für mich "Außenwelt".
Meine Aufgabe ist es somit, auf deren (aus meiner Sicht vielleicht befremdlichen) Verhalten von innen heraus auf eine für mich gute Art und Weise zu reagieren.
Wenn mir das gelingt, dann gibt es schon mal einen Menschen der sich tief von innen heraus stimmig verhält.

Und vielleicht könnte ich hierdurch ja andere anstecken, wenn diese sehen:
"Es gibt Alternativen! Man kann auch den Mut haben, im Rahmen der äußeren Gegebenheiten ganz tief von innen heraus und im Rahmen der eigenen inneren Wahrheit zu reagieren. - Man muss sich nicht als Opfer der Gesellschaft sehen, wenn man nicht unbedingt will."

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