Abgerutscht in Sachwalterschaft

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.

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Betty Sue
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Abgerutscht in Sachwalterschaft

Beitrag Sa., 13.08.2016, 20:01

Hallo ihr,

ich bin schon viele Jahre ziemlich krank. sozusagen chronisch. habe immer gekämpft aber irgendwann kam der zeitpunkt wo ich mich nicht mehr rausgesehen habe.

diagnostisch bin ich schwer psychisch gestört laut meiner therapeutin. habe eine kombinierte persönlichkeitsstörung enthalten sind paranoid- schizoide- abhängige Anteile .

da ich nicht mehr weiter kämpfen wollte bin ich selber zur Justiz gegangen um mal mit jemanden darüber zu reden. ich habe keine schulden und auch sonst keine vorstrafen . die richterin hat natürlich gleich auf nummer sicher gehen wollen und mir eine verfahrensachwalterin zur seite gestellt. obwohl der clearingbericht das nicht aussagte.



nun denn. Jetzt natürlich geht es mir elend mit dem gedanken nach der verhandlung einen sachwalter zu bekommen ich fühle mich echt ausgegrenzt von der Gesellschaft!!

Kann das hier jemand verstehen?

lg Betty Sue

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sine.nomine
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 22:01

Hallo Betty Sue,

in Österreich soll demnächst irgendwann das Sachwalter-Recht zugunsten des Patienten verbessert werden. Es gibt dann mehr Selbstbestimmung, wie ich es verstehe. Das wurde zumindest vor einigen Wochen im Fernsehen berichtet.

Was ist das eigentlich für ein Verfahren? Wird da festgestellt, ob du besachwaltert werden musst oder was wird da gemacht? Gibt es keine Angehörigen, Verwandten oder Bekannten, bei denen du wohnen kannst? Oder es gibt doch auch betreutes Wohnen, wäre das eine Möglichkeit? Oder in deinem anderen Thread zu diesem Thema wurde ja die Angehörigenvertretung vorgeschlagen.

LG


sine.nomine
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Beitrag Sa., 13.08.2016, 23:40

Habe jetzt in einem deiner anderen Threads noch gelesen, dass du bereits in betreutem Wohnen bist. Aus welchen Gründen möchtest du das eigentlich ändern bzw was wird damit anders?

LG


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Betty Sue
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Beitrag So., 14.08.2016, 14:43

Hallo sine. nomine,
also ich habe das eigentlich auch gemacht weil meine Psychotherapie soviel kostet und ich mich nicht mehr rausgesehen habe. es sind für mich zwei stunden pro Woche vorgesehen, aber Therapeutin und ich sind uns nicht einig um zu reduzieren. es ist eigentlich ziemlich traurig das ich es auch deswegen gemacht hab.

das ganze läuft so ab. man geht zum gericht. dann wird ein Clearing mit einer Empfehlung gemacht. die Empfehlung war keine swschaft bei mir. aber die Richterin hat anders entschieden. wenn das verfahren dann weitergeht dann bekommt man eine verfahrenssachwalterin zur seite gestellt und es wird noch einmal ein psychatrisches gutachten erstellt. wenn es zu der Verhandlung kommt vertritt einen die verfahrenssachwalterin dann vor ort. man kann auch was sagen, aber sie steht einem dann zur seite.


genaueres kann ich auch nicht sagen. ja ich bin schon ewig im betreuten wohnen. immer kurzfristige WGs auf zeit und jetzt auch eine wg wo man längerfristig bleiben kann.

naja wenn man immer nur in betreuten Einrichtungen ist wird das mit der zeit fad. verstehtst du . ich hatte zb noch nie was eigenes. eine Wohnung oder so . der grund warum ich da raus will weil sich das alles Daumen mal Pi nicht ausgeht mit dem Geld. die WG kostet sogar mehr als eine Wohnung.

lg Betty

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sine.nomine
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Beitrag So., 14.08.2016, 21:10

Hallo Betty,

ich verstehe. Es hat also finanzielle Gründe, weshalb du zu Gericht gegangen bist. Ist es nicht möglich, dass dir deine Therapeutin finanziell etwas entgegen kommt oder die Stunden vielleicht nur alle zwei Wochen auf eine reduziert werden?

Das wusste ich gar nicht, dass betreutes Wohnen so teuer ist. Dann hoffe ich für dich, dass das herauskommt, was du dir im besten Fall vorstellst.

Liebe Grüße

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Elefantenfüßchen
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Beitrag Sa., 20.08.2016, 10:54

Hallo Betty,

auch wenn die jetzige Richterin entscheiden würde, dass du einen Sachwalter bekommst (in welchem Umfang denn, wenn ich fragen darf?), kannst du gegen diesen Beschluss immer noch Rekurs erheben.

Hast du mit deiner Verfahrenssachwalterin viel zu tun? Was sagt sie zu der Sache?
Mut ist Angst, die gebetet hat.
(Corrie ten Boom)


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Betty Sue
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Beitrag So., 21.08.2016, 14:32

hallo ihr,
danke für all eure antworten. ich hab ein paar mal mit meiner verfahrenssachwalterin telefoniert und wir haben uns auch schon mal getroffen. Sie sagt ich brauche keinen Sachwalter und bin da in was reingerutscht.

Ja das einigwerden mit der Therapeutin ist schwierig da diese auf 2x pro Woche Therapie besteht, weil sie ja was verdient noch dazu ist es eine therpierichtung die das verlangt also psychoanalytisch.
ich habe schon viel mit ihr gestritten aber wir sind uns noch nicht einig geworden.

lg Betty sue

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Elefantenfüßchen
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Beitrag So., 21.08.2016, 15:26

Wenn sogar deine Verfahrenssachwalterin sagt, dass du keinen SW brauchst, stehen deine Chancen gar nicht so schlecht, dass du da wieder raus kommst. Blöd wäre es, wenn sie was anderes sagen würde.

Hast du schon einen zeitlichen Plan? Also wann weißt du mehr?
Ich wünsch dir alles Gute!!!
Mut ist Angst, die gebetet hat.
(Corrie ten Boom)


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Betty Sue
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Beitrag Di., 11.10.2016, 09:14

Es ist nicht gut ausgegangen ich habe eine Sachwalterin bekommen. Jetzt geht es mir schlecht deswegen ich hofffe ihr könnt das verstehen.

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Hiob
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Beitrag Mi., 12.10.2016, 13:34

"...ich habe eine Sachwalterin bekommen."

Bist du jetzt eine Sache?

Fragt
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Nico
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Beitrag Mi., 12.10.2016, 17:44

Ich finde das echt arg wie das in Ö mit der Sachwalterschaft zugeht.
Ich kenne selbst einen Fall bei dem Eltern wegen einer Kleinigkeit ihre erwachsene Tochter besachwalten ließen und damit durchgekommen sind.
Ich finde das fürchterlich.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 12.10.2016, 18:58

Ist in Ö leider krass. Wird übrigens nicht besser, da fast 1/3 eine Partei wählt, die zu Beginn den Besachwalteten das Wahlrecht absprechen will. Sehr praktisch, wo schon jeder missliebige besachwaltet werden kann. Als nächstes muss sie aber die Akademiker vom Wahlrecht ausschließen, die sind ja das größte Problem.

Nun, ich kann dir nur das Beste wünschen. Raus kommst nicht mehr.
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Broken Wing
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Beitrag Mi., 12.10.2016, 19:39

Entmündigung klingt aber blöder, Vormund auch.
Ich unterstelle meinem Nächsten zunächst mal Bösartigkeit und Idiotie. Bin halt kein Christ und hab es nicht so mit der Nächstenliebe. In Ö ist zumindestens Idiotie begründet, sieht man ja daran, dass es nur Bildungsverlierer aus dem Umland anzieht und selbst die wieder abhauen, wenn sie bei uns den Idiotentest, also die Uni hierzulande, geschafft haben.

Problem wird sein, die Sachwalterschaft wieder loszuwerden, da hierzu wieder der Sachwalter einen Antrag beim Gericht stellen müsste. Der wird es aber nicht ohne sachbezogene Gründe tun. Ehrenamtliche tun das nicht aus Nächstenliebe heraus, da geht's um das Ausleben des Helfersyndroms, der Machtgelüste o.ä. Jemand, der sich dagegen wehrt, ist für die ja noch toller, eben wegen der eigenen Gelüste. Richtig. Ehrenamtlichen oder schlecht bezahlten Wohltätern für Benachteiligte unterstelle ich einfach so Unfähigkeit, psychische Erkrankung und/oder materielle Not, die auch schon die Hämmschwelle für Gewalt senkt. Man kann sich nicht mal anständig gegen diese Menschen wehren, weil mies ausgebildet, diese oft nicht vorgesehen. Nein, man muss sich häufig auch noch bedanken für ihre Wohltat. Ich will gar nicht an diese ehrenamtlichen, unzuverlässigen, unbelastbaren Tanten denken, sonst kommt mir das Abendessen hoch.

Nichtehrenamtliche hingegen würden eine Einnahmequelle verlieren. Fähige Anwälte zB würden diesen Job kaum machen, die haben genug Einnahmequellen. Über Vereinsmeier will ich mich nicht auch noch auslassen müssen.
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Hiob
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Beitrag Do., 13.10.2016, 17:55

Jetzt versteh ich endlich, warum du hier ab und an so angefeindet wirst, Brokenwing, du nimmst einfach deine Tabletten nicht.

Wenn man über diese Sachwalterschaft nachdenkt, versteht man auch, warum sich hier im Forum kaum mal einer traut, den Fuchs und den Apfel beim Namen zu nennen. Zusammen mit dem Instrument der Inobhutnahme (in D. Bezeichnung für das dubiose Wegnehmen von Kindern...in 2015 auf 77.600 angewachsen) hat man zwei Werkzeuge, sich unangenehmer Geister zu entledigen, bzw. sie zu bedrohen. Dazu braucht man nichtmal die 1/3 Partei, das machen die Guten schon höchst selbst. Sicher handelt es sich nur um ein Mißgeschick mit eigentlich lauteren Absichten.

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Broken Wing
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Beitrag Do., 13.10.2016, 18:21

In der Tat nehme ich meine Tabletten nicht, mir sind derzeit keine verschrieben. Und selbst wenn, ich war immer schon mit der Einhaltung und der Dosis überfordert ;-)

Was genau ist dein Problem? Ich finde die Sachwalterschaft ja in dieser Form ebenso irrsinnig und die geistigen Auswürfe einer gewissen Partei auch.
Aber solche Dinge gibt es, weil es eine solche Gesellschaft gibt. Und derzeit erleben wir sie historisch betrachtet noch von ihrer schönsten Seite.
Heißt: Ich finde alles sch***, aber es gab und gibt noch nichts Besseres.
Kein Gesetz der Welt kann aus einer schlechten Gesellschaft eine gute machen. Papier ist geduldig, wie es so schön heißt.
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