Freundin helfen (Missbrauch)

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sam1978
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 01:18

Hallo, ich brauche dringend rat und seelische Unterstützung.
Ich bin seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Im ersten halben Jahr verlief alles glücklich, wie bei frisch verliebten. Zwar mochte sie keine schreckhaften bewegungen, oder berührungen am Hals oder umarmungen von hinten, aber damit lies sich leben. Zeitweise hat sie andeutungen von einer schweren Vergangenheit gemacht. Nach und nach machte ich mir ein Bild davon, welches zugegebenermasen subjektiv ist, in meinen Augen aber auf eine psychische und physische Misshandlung und vielleicht auch sexuellem Missbrauch hindeutet. Aussagen Ihrerseits: Sie war 3 Jahrelang mit einem Mann zusammen, der Sie auch einsperrte und mit einer Waffe bedrohte. Sie hat Ihren Kopf gegen die Wand geschlagen um nichtsmehr zu spüren. Seitdem hat sie fast täglich kopschmerzen.
Nach der "Trennung" hat sie sich 4 Jahrelang von der Außenweld isoliert.
Dann traf sie mich und wir sind recht schnell zusammengezogen.
Ich für meinen teil habe ihr nie etwas getan. Dennoch waren wir einmal intim, in einer Art die Ihr nicht gefiel, und seitdem leider unsere sexualleben. Sie sagte später, das erinnerungen dabei hochkamen. Auch unsere Beziehung ist seitdem immer kühler geworden und nun "eiskalt". Sie kuschelt nicht, küsst nicht und kümmert sich permanent um Ihre Tiere und Freunde.
Therapie lehnt sie strikt ab. auch paartherapie. Sie sagt sie wäre schon bei einigen gewesen.
Auch ihre Familie kommt mir recht lieblos vor und ist auch im Umgang sehr schwierig und respektlos. Sie hatte dort auch eine schwere kindheit (13 auszug, drogen etc).
Reden tut sie garnicht über gefühle und blockt nur. Wir haben uns schon 2 mal getrennt (wohnen aber zusammen) wollen es aber "versuchen". Was das bei ihr bedeuet: sie will versuchen nett zu mir zu sein (ist sehr launisch und streng).
Ich bin mir zwar auch einiger Fehler bewusst (zuviele Vorwürfe, Klammern, versuchen sie zu Ändern, Hilfe aufzwängen, traurig), diese beseitige ich auch grade und suche mein Glück in mir, aber von Ihrer seite habe ich keine Hoffnung.
Ich fühle mich hilflos und sehe keine Chance Ihr zu helfen und wie unsere eziehung klappen kann, wenn Sie nicht mit sich im reinen ist.

Wie kann ich mit Ihr umgehen? Was kann ich tun? Kann ich überhaupt etwas machen?

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Renegade
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 03:19

Hallo, gerade deinen Beitrag gelesen, klingt ganz schlimm.
Bin in einer ähnlichen Lage wie du, meine Freundin und ich haben seit 3 Wochen eine Auszeit genommen. Ich weis nicht mehr, wie ich mit ihr umgehen soll und sie hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, weil ich immer gegen ihre labile Psyche ankämpfen musste.Sie hat ähnliches wie deine Freundin durchgemacht. Deiner Freundin ist nur zu raten, dass Sie eine Therapie machen muss, sonst wird sie nie ihren Frieden finden und Angehörige wie du das bist, werden darunter immer zu leiden haben.

MFG

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Sam1978
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Beiträge: 3

Beitrag Mi., 11.02.2009, 11:27

Danke erstmal. Obwohl es erschreckend ist, dass es Leidensgenossen gibt. Und vermutlich viele.

Mit der Distanz zwischen uns käme ich auf kürzere Zeit auch noch klar, da ich seit einer Woche beginne zu verstehen, was sich bei uns geändert hat (ich und sie). Mich und den Umgang mit Ihr kann ich ändern.

Ich sehe nur keine Zukunft, wenn Sie Ihre Vergangenheit nicht "bekämpft". Sie hat scheinbar komplett resigniert und scheint Ihr "Leben" so aktzeptiert zu haben. Zitat: so bin ich halt.
Sie denkt auch, dass sie ohne mich (ich löse erinnerungen aus), vermutlich wieder glücklich ist, da sie alleine wieder vergessen und verdrängen kann...

Wie kann Ihr den zugang zu Ihr verbessern und in einer angenehmen atmosphäre auf eine Therapie hinarbeiten? Ich bin überzeugt das sie die braucht, aber Sie leider nicht. Wie kann ich Sie zum Schritt dahin begleiten/hinleiten?

Ohne die Hoffnung einer Therapie zerbreche ich an der Illusion es könnte jemals eine liebevolle und innige Beziehung werden.
Ich habe selbst nächste woche einen Termin bei einem psychologen, damit ich damit umgehen kann. Und auf Sie eingehen kann. Aber immer öfter fühle ich mich verzweifelt.

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Manuela
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Beitrag So., 15.02.2009, 20:53

Sam, finde ich großartig mit welchem Verständnis du auf sie eingehst. Ist auch gut das du einen Termin für dich vereinbart hast. Ich denke dort wird dir vieles mit auf den Weg gegeben, auch was den Umgang mit deiner Freundin betrifft oder eine weitere Entscheidung, die dann nur dich betrifft. Ich denke nämlich das es keine Chance für euch geben wird, wenn sie sich keine professionelle Hilfe sucht. Wäre es ratsam, sie zu involvieren, was dieses Forum betrifft? Ich kenne sie ja nicht, aber vielleicht hilft es ihr hier zu lesen und zu entdecken, dass es auch viele andere Menschen gibt die ihr oder ein ähnliches Schicksal teilen? Oftmals hilft es dabei, den Schritt zur Selbsthilfe zu überwinden.

Manu

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Sam1978
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Beiträge: 3

Beitrag Di., 17.02.2009, 21:22

Vielen Dank für euren Rat. Heute war mein "erster" Termin. Leider wurde ich am Sonntag bereits mit der Kündigung der Wohnung überrascht. Sie meinte "ich hätte ja schlieslich damit angefangen". Ich habe dann mit Ihr geredet und Ihre Gefühle angesprochen und gefragt, was Sie wünscht. Und das Sie kämpfen soll. Und wir dsa ohne hilfe nicht schaffen, aber nur, wenn sie etwas ändren will. Ohne erfolg. Heute hab ich ihr von dem Termin erzählt und Sie sagt, es täte Ihr so leid, was sie mir antut und wohin sie mich getrieben hat.
All das zeigt mir, dass ich Sie nicht erreichen kann.
Habe Ihr auch nahe gelegt, in sich zu gehen (sie lenkt sich ja ständig ab) und auch mal zu lesen. Das Ihr was schlimmes angetan wurde und sie sich nicht schämen brauch.
Ich danke euch, aber ich kann nichtsmehr tun. Sie fühlt, dass ich recht habe, aber Sie kann will nichts ändern. Zuviel angst, gefühle, schmerz.
Und meine Gegenwart schadet Ihren erinnerungen.
Wir werden uns trennen. Ich bedauer das sehr, aber zumindest findet Sie dann wieder verdrängung. Vielleicht wir sie einestages aus der resignation aufwachen. Das hoffe ich für sie.

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Dornröschen Dorn
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2323

Beitrag Mi., 18.02.2009, 16:27

Nur mal ne Kurze Frage @standupguy: Bist du echt erst 12? Also ich hab nix dagegen wenn es so wär, aber einen 12-jährigen hab ich hier noch nie gesehen!
LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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