Traumaverarbeitung, ein langer Prozess

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Ophelia12
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Beitrag Sa., 27.05.2017, 21:16

Hi Maskerade,

Es ist ok, du musst dich nicht entschuldigen. ;). Bin ich ja selbst schuld, ich muss das hier ja nicht lesen.
Bin sowieso ein bisschen empfindlicher momentan.
Jedenfalls weiß ich, dass du, was dein persönlicher Umgang mit deinen Eltern betrifft da keinen provozieren möchtest. Ich fühle mich jedenfalls nicht provoziert.
Ich denke, da es ja hier ein Forum ist wo nicht jeder die gleiche Meinung hat, dass es ok ist auch unterschiedlicher Meinung zu sein.

Ich selbst bin bis vor 2 Jahren diesen Weg gegangen wie du. Es war aber auch so das es mir schlechter und schlechter ging. Ich ständig getriggert wurde und ziemlich dissoziativ war. So stark das ich nicht mehr arbeitsfähig war, so stark das ich richtig krank wurde ( das wird nun auch nicht mehr weggehen aber diese Erkrankung ist zum Glück "stabil") und so stark das meine Beziehung vor dem Aus stand weil gar nix mehr ging und mein Mann sehr doll gelitten hat. Also musste ich mich entscheiden. Will ich diese " Familie" die nie eine war? Wo ich unwichtig war? Und möchte ich das sich meine Gedanken ständig un diese Menschen drehen.? Möchte ich mit meinen Leben bezahlen, weil mein Körper diesen zustande lange nicht mehr mitgemacht hätte. Möchte ich meine Beziehung riskieren?
Und seit ich mich entschieden habe geht's bei mir etwas Berg auf. In allen Bereichen. Das zeigt mir das es der "richtige" weg ist.
Auch habe ich mittlerweile im Hinterkopf das es in mir noch kleine Anteile gibt. Sie wurden ihr Leben lang übergangen nicht ernst genommen nicht gesehen in ihren Leid. Wenn ich sie nicht schützen kann wer dann.? Und das ist auch mit ein Grund zu sehen das es ihnen einigermaßen gut geht. Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten mit diesen Dingen habe denke ich, dass sie ihr Leben lang genug Leid erlebt haben das reicht bis zum Tot. , dass müssen sie nicht weiter erleben. Denn die sind ja auch da wenn ich Kontakt zu meinen Täter hab. Ich bin da nicht alleine.

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Maskerade
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Beitrag So., 28.05.2017, 18:21

Liebe Ophelia,
Ophelia12 hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 21:16 Hi Maskerade,

Es ist ok, du musst dich nicht entschuldigen. ;). Bin ich ja selbst schuld, ich muss das hier ja nicht lesen.
Bin sowieso ein bisschen empfindlicher momentan.
Jedenfalls weiß ich, dass du, was dein persönlicher Umgang mit deinen Eltern betrifft da keinen provozieren möchtest. Ich fühle mich jedenfalls nicht provoziert.
Ich denke, da es ja hier ein Forum ist wo nicht jeder die gleiche Meinung hat, dass es ok ist auch unterschiedlicher Meinung zu sein.

Danke Dir für Dein Verständnis.Genau, Dusagst es: E es ist ok unterschiedlicher Meinung zu sein " Ist nicht immer leicht auszuhaten, besonders wenn es sich als persönlicher Angriff empfunden wird, aber aus meiner Sicht, sollte das das Ziel sein. Und daß wir alle Zeiten haben, in denen wir empfindlicher ist, ist so. Ungünstig halt dann, wenn es gerade beide Gesprächspartner sind. Aber damit müssen wir halt einen Umgang finden. Was und beide betrifft, so steht von meiner Seite nicht zwischen uns. Und was ich noch sagen möchte, ich freue mich sehr über Deinen Beitrag, DANKE :hugs:

Ich selbst bin bis vor 2 Jahren diesen Weg gegangen wie du. Es war aber auch so das es mir schlechter und schlechter ging. Ich ständig getriggert wurde und ziemlich dissoziativ war. So stark das ich nicht mehr arbeitsfähig war, so stark das ich richtig krank wurde ( das wird nun auch nicht mehr weggehen aber diese Erkrankung ist zum Glück "stabil") und so stark das meine Beziehung vor dem Aus stand weil gar nix mehr ging und mein Mann sehr doll gelitten hat. Also musste ich mich entscheiden.

Das ist für mich keine Frage, wenn es Dir mit diesem Weg immer schlechter ging und Deine Ehe dadurch un Gefahr geriet, denke ich, was es die einzig richtige Entscheidung ! Bei mir sind die Bedingungen andere, nicht besser und nicht schlechter, einfach anders. Ich leide ohne Kontakt sehr viel mehr und mit ist es sicher auch nicht immer optimal, aber der positive Teil tut mir nun mal gut. Ich weiß, daß die meisten Menschen das nicht verstehen können, so wie ich halt viele auch nicht verstehen kann, aber es ist halt trotzdem der Weg des/der Einzelnen und jede/r muß da seine eigenen Entscheidungen treffen, denn der-/diejenige muß den weg ja auch gehen/ leben. Ich glaube, es ist sehr schwer, nicht zu bewerten, vor allem wenn man von etwas anderem überzeugt ist. Und bei Dir kommt noch dazu, daß Du einen anderen Weg probiert hast und für Dich erkennen müssen, das DAS nicht DEIN Weg sein kann.

Will ich diese " Familie" die nie eine war? Wo ich unwichtig war? Und möchte ich das sich meine Gedanken ständig un diese Menschen drehen.? Möchte ich mit meinen Leben bezahlen, weil mein Körper diesen zustande lange nicht mehr mitgemacht hätte. Möchte ich meine Beziehung riskieren?
Und seit ich mich entschieden habe geht's bei mir etwas Berg auf. In allen Bereichen. Das zeigt mir das es der "richtige" weg ist.
Auch habe ich mittlerweile im Hinterkopf das es in mir noch kleine Anteile gibt. Sie wurden ihr Leben lang übergangen nicht ernst genommen nicht gesehen in ihren Leid. Wenn ich sie nicht schützen kann wer dann.? Und das ist auch mit ein Grund zu sehen das es ihnen einigermaßen gut geht. Auch wenn ich so meine Schwierigkeiten mit diesen Dingen habe denke ich, dass sie ihr Leben lang genug Leid erlebt haben das reicht bis zum Tot. , dass müssen sie nicht weiter erleben. Denn die sind ja auch da wenn ich Kontakt zu meinen Täter hab. Ich bin da nicht alleine.

Da bin ich ganz und gar bei Dir. Es darf nicht DICH SELBST kosten, werde Deine körperliche Gesundheit, noch Deine Psychische. Das wäre sonst nochmal ein Verbrechen auf anderer Ebene. Ich freue mich mich ehrlich für Dich, daß Du Deinen Weg so gefunden hast.

Bei meinen ist so, daß sie sich in den vergangenen Jahren sehr verändert haben, hab ich im Blog, oder auch hier schon geschrieben. Sie werden jetzt noch + - 10 Jahre leben und dann dann habe ich keine Möglichkeit mehr, also nutze ich sie jetzt, solange ich es als überwiegend positiv empfinde. Meine Mutter habe ich ja nun konfrontiert, das hat sehr viel in ihr ausgelöst und wir werden sicher noch einige Gespräche führen. Mit meinem Vater ist das nicht möglich, und erzwingen würde mehr Schaden anrichten. Ich möchte nicht dran Schuld sein, wenn er in den Wald geht und sich aufhängt. Ich meine, er hat es abgespalten, wenn nicht, dann muß er mit dem, was ihm noch bewußt ist selber leben/leiden. Die große Liebe wird mich sicher nie mit ihm verbinden, aber das wäre eh nicht möglich.

Also, ich kann Deine Entscheidung wirklich gut verstehen, Und wenn sie sich für Dich richtig anfühlt, dann kann es besser nicht sein.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag So., 28.05.2017, 19:09

Hallo hope,
hope4life hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 18:13 Hallo Maskerade

Irgendwann, als ich stark genug geworden war, entschied ich mich für die Flucht nach vorne, ohne dabei souverän mit meinem Schicksal, bzw. dessen Folgen, umgehen zu k;nnen. Meine starke Empathie bewegte mich dazu, Sozialpädagoge zu werden. Das Fach Psychologie interessierte mich sehr. Ich war gut, und konnte vielen Kindern helfen, wo Berufskollegen nicht einmal Handlungsbedarf gewittert hätten!
Es war für mich heilsam, Kindern helfen zu können, die ein viel weniger schlimmes Schicksal erlebten und je erleben würden, als ich es musste.
Eine Praktikantin (schon knapp über 30 Jahre alt, wie ich) und eine Kollegin (ich war als Gruppenleiter ihr Chef) wollten mich, und haben es auch relativ klar rübergebracht (letztere mittels eindeutiger Worte in einem Brief). Das war für mich eine neue Erfahrung. Zu einem gemeinsamen Tanzkurs kam es. Dennoch hatte ich inzwischen allzugut gelernt, mich eher zu bestrafen, als mich auf eine Beziehung einlassen zu können, die ich ja schon von Beginn weg in die Brüche gehen sah.

Was Du über Deine berufliche Entwicklung schreibst, kommt mir vertraut vor. Ich habe ja selbst auch einen sozialen Beruf erlernt und die letzten 10 Jahre meines Berufslebens in der Psychiatrie, das war mein Traumjob. Und ich habe meinen Patienten bei vielen Dingen helfen können, in einigen noch besser, weil ich sie aus meinem eingenen Leben kenne.

Meinen Ex-Mann habe ich alerdings nicht dort kennengelernt. Dem war das alles unheimlich, aber halt auch, weil er gar nicht wußte, was psychisch krank sein bedeutet und wie das im Alltag so aussieht. Da war auch mit ein Grund, warum wir uns nach 10 Jahren getrennt haben. Er konnte nicht damit umgehen, daß ich krank bin.

Meine eigene Beziehungsfähigkeit habe ich oft in Frage gestellt. Bin mir da auch heute noch nicht ganz klar, aber ich habe in meinem Leben einige Beziehungen gehabt, die ich streckenweise auch als sehr schön empfunden habe. Wie ich das konnte ? Ich weiß nicht, da sind neben den kranken Anteilen auch noch gesunde und die scheinen auch auch eine gute Portion Kraft zu haben.


Das hat dann wohl doch mit den Beziehungen zu vermeintlichen “Vertrauenspersonen“ als Kind zu tun, welche gar keine waren (u.a. körperlich züchtigendes Heimpersonal und Heimleitern), sondern meine Mutter stets nur schändlich belogen, wobei meine Mutter durch Ignoranz (oder nur Naivität?) glänzte. Rhetorisch: Müsste eine Mutter nicht merken, wenn ihr Kind derart Katastrophales durchleben muss? Naja, ich war ein unerwünschtes Kind, denn mein Vater “machte“ mich nur, um meine Mutter (damals 38 Jahre alt) an sich zu binden. Auch sie hatte es nicht leicht! Auch von dieser Seite her konnte für mich keine positive Assoziation mit Beziehungen resultieren, zumal ich mit 7 Jahren schon zu hören bekam, dass ich ein unerwünschtes Kind sei. Meine Mutter musste in mir wohl immer die Kleinversion meines eigentlich unerwünschten Vaters sehen. Früher trieb man jedoch nicht so schnell ab!

Naja, ich meine eigentlich auch, daß eine Mutter es merken müßte, aber ich kann mir auch vorstellen, daß sie das so sehr abspaltet, weil sie eh schon heillos überfordert ist und funkrionieren muß. Würde sie es realisieren, könnte sie es nicht ertragen. Ich sehe bei meinen eigenen Mutter ihre damaligen Lebensumstände, ihre üble Ehe, selbst war sie auch Opfer, um die Panikattacken in Griff zu kriegen, hat sich auch getrunken, usw ... Das entschuldigt definitiv NICHTS. Und trotzdem fühlt es sich für mich anders an. Es fühlt sich auch anders an.
Mit 7 J. Jahren schon soclche Botschaften zu bekommen ist wirklich schrecklich !


Ich habe immer mir selbst die Schuld gegeben, und wollte trotz allem immer allen alles recht machen, was völlig unmöglich war.

Ja, Kinder reagieren so, ich hatte auch so reagiert. Aber später kann man man erkennen, daß es gar nicht sein Kann, daß man diese Schuld als Kind hatte und auch heute nicht hat. Es sagt dem betroffenen Kind halt keiner.

Alle Beziehungen waren für mich damals der blanke Horror, ohne dass ich eine Wahl gehabt hätte, daran etwas zu ändern, oder sie zu beenden.
Heute beende ich Beziehungen,, bevor sie überhaupt begonnen haben. Wie könnte ich auch in eigene Beziehungen noch vertrauen haben?

Damals hattest Du diese Wahl vielleicht nicht, aber heute, heute hast Du sie schon. Ich persönlich kann mir schon vorstellen, daß in Beziehungen Vertrauen erleben/ erlernen kannst. Das ist halt ein langer Prozeß, für den man sich ganz bewußt öffnen muß. Und ich glaube auch, daß es Mächte gibt, die die der Menchen weit übersteigt. Aber auch das ist natürlich wieder Ansichtssache.

Verliere nicht den Mut und lege Dich nicht auf die negatieve Variante fest. Es kann immer anders kommen. Selbst wenn man die negativen Sichtweisen zu sehr bindet.
Liebe Grüße, Maskerade

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Pianolullaby
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Beitrag So., 28.05.2017, 19:19

Liebe Maskerade. Leider kann ich dem ganzen Thread nicht so folgen. Es sind mir zuviele Themen durcheinander.
Aber du sollst wissen, dass ich für Dich da bin, auch über skype. Du darfst gerne schreiben, keine Hemmungen.
Bei mir in der Familie ist gerade krankheitshalber viel los, bzw. nein wir wissen eben noch nicht was genau los ist,
aber meinem Vater geht es gerade gesundheitlich nicht gut. Und über den Verdacht des Arztes machen wir uns grosse Sorgen.

Ich werde in meinem Blog ausführlicher schreiben, vllt magst Du da lesen.
lg piano
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Maskerade
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 17:33

Liebe Piano,

in solchen Situationen ist es ganz klar, daß man mit den Gedanken und Gefühlen wo anders ist.
Ich hoffe und wünsche Euch, daß nicht der schlimmste Fall eintritt. Euch, Dir vor allem ganz viel Kraft für den bevorstehenden Weg und vor allem auch für die Ungewißheit, bis Ihr wißt, was mit Deinem Vater ist. Das ist schrecklich auszuhalten.

Was skype angeht, beruht das auf Gegenseitigkeit, kannst Dich jederzeit melden, ok ?
Und in Deinem Blog werde ich selbstverständlich lesen.

:hugs: :trost:
Liebe Grüße, Maskerade

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 21:19

Bin nicht zum Blog schreiben gekommen
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Beitrag Mo., 29.05.2017, 21:27

Habs gemerkt. :-)
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Di., 30.05.2017, 14:41

Kämpfe gerade damit, daß ich meine Geschichte immer noch verharmlose, das Ausmaß des ganzen MB noch gar nicht erfassen und übersehen kann. Wie kann ich mir dieses Ausmaß bewußt machen ? Oder ist es besser ganz langsam vorzugehen ? Vielleicht brauche ich diese Langsamkeit, um überhaupt alles verkraften kann.

Ich merke nur, daß wenn ich mit Menschen darüber spreche, deren betroffene, erschrockene Gesichter sehe, dann danke ich oha, das muß jetzt ja schon übel gewesen sein. Und dabei hatte ich schon das Gefühl, daß ich schon realisiert habe, daß da Verbrechen an mir stattgefunden haben. Aber da wird mir erst bewußt, daß ich meine Gefühle über viele, viele Jahre total abgeknipst hatte.

Lernen zu fühlen, das ist gar nicht so leicht. Zwei Schritte vor, einer zurück ...
Gibt es eigentlich einen Parameter, der anzeigt, wie intensiv ein Gefühl ist ? Oder wie intensiv man etwas wahrnimmt. Da ist es wieder, das Problem mit der Wahrnehmung.

Fühlt sich im Moment alles so komisch an. Irreal. Alles durch den Schleier wahrgenommen, leicht verschwommen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Tupsy71
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Beitrag Di., 30.05.2017, 15:44

Maskerade, das " Verharmlosen der Vergh", kenn ich auch nur zu gut. Gut, dass du durch das Widerspiegeln der Anderen bemerkst, dass das doch ganz schön heftig war. Kannst du das dann innerlich auch annehmen? Ich hab das Problem, dass nix durch kommt und das nervt voll. Fühlen? Wie lernt man denn das??


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Maskerade
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Beitrag Di., 30.05.2017, 17:53

Tupsy71 hat geschrieben: Di., 30.05.2017, 15:44 Maskerade, das " Verharmlosen der Vergh", kenn ich auch nur zu gut. Gut, dass du durch das Widerspiegeln der Anderen bemerkst, dass das doch ganz schön heftig war. Kannst du das dann innerlich auch annehmen? Ich hab das Problem, dass nix durch kommt und das nervt voll. Fühlen? Wie lernt man denn das??
Hallo Tuspy,

ob ich das dann annehmen kann ? Naja, kommt darauf an, wie die Beziehung zu dem/derjenigen ist, die es mir spiegelt. Bei einem Menschen, dem ich vertrauen kann geht es eher als wenn mir jemand nicht so nahe steht. Im Moment kommt wenig an, das liegt aber nicht an den Personen, sondern an meinem Zustand. Momentan versuche ich, es mir über den Verstand einzureden.

Wie man das lernt ? Hm, da kann ich keine allgemeine Antwort geben. Ich kann nur sagen, ich ich es selbst mache. Z.B. kann ich meiner Therapeutin inzwischen wirklich vertrauen. Und ich kann es auch annehmen, wenn sie mir etwas sagt. Sie sagt es mir, wenn sie den Einduck hat, daß ich verharmlose und nicht realisiere, wie schlimm das alles wirklich ist. An ihrer Stimme, ihrem Blick ihren Äußerungen kann ich ablesen, was ihre Worte, Gesten und Blicke aussagen.
Mittlerweile kann ich auch Unterschiede wahrnehmen und manchmal gelingt es mir auch, in der Stunde das Gefühl zuzulassen. Dabei unterstützt sie mich und bietet mir einen sicheren Raum an, damit ich geschützt bin. So geht es Schritt für Schritt voran, ganz langsam.

Und wenn es mal wieder nicht funktioniert, dann versuche ich, wie gesagt, über den Verstand zu gehen und mir klar zu machen, daß diese Gefühle IMMER da sind, auch dann, wenn ich sie nicht spüren kann. Manchmal kommt es an, oft auch gar nicht. Es ist mühsam und viel Arbeit, aber ich freue mich immer, wenn ich wieder ein Schrittchen voran gekommen bin.
Liebe Grüße, Maskerade

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Krümmelmonster
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Beitrag Di., 30.05.2017, 21:23

Hallo Maskarade,
ich kann vieles ja nicht gleich so annehmen, wenn jemand anders schwimmt. Dann nehme ich mir meine Auszeit, bist du aber nicht verantwortlich, wollte ich dir mitteilen. sondern in meinen Kopf, muss erst wieder ein neuer Prozess durchzogen werden.
Das du es nicht war nimmst. Könnte es sein das es für dich normal war, wie es war?


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Beitrag Mi., 31.05.2017, 18:13

Liebe Krümmel,

danke für's bescheid sagen. Ist vollkommen in Ordnung. ;-)
Das du es nicht war nimmst. Könnte es sein das es für dich normal war, wie es war?
Ja, das könnte nicht nur so sein, das ist es ganz bestimmt. Denn es war tatsächlich mein Alltag. und ich habe nichts anderes gekannt. Und ich hatte auch zu wenig Kontakt, um bei anderen Kindern zu sehen, wie die in ihrer Familie lebten.

Und im Hinterkopf immer, ich darf zu niemanden auch nur ein Wort sagen, wie es bei uns zugeht und was in diesem Haus geschieht. Das ging weit über Mißbrauch und Mißhandlungen hinaus. Gar nichts durfte ich erzählen und es durften mich auch keine andere Kinder besuchen.

Der Junge, mit dem ich spielte, weil wir beide nicht in den Kindergarten durften, war nie bei mir. Ich war immer bei bei ihm. Schon zu Kindergartenzeiten isoliert und danach auch wieder. Also ohne Pause. Und als dann in der Realschule war, in der Stadt, haben die anderen zu weit weg gewohnt für mich nicht erreichbar. Trotzdem hatte ich 2 Schuldfreundinnen. Halt ausser der Schule kaum Kontakt. Aber immerhin ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 31.05.2017, 18:53

Ich bin bei Dir in Gedanken
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


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Beitrag Mi., 31.05.2017, 21:23

Danke, liebe Piano :hugs:
Liebe Grüße, Maskerade

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Krümmelmonster
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Beitrag Do., 01.06.2017, 19:03

Liebe Maskarade,
Maskerade hat geschrieben: Do., 01.06.2017, 18:34
Habe mich heute wieder so schlimm gebissen, daß mir die Tränen kamen.
Du gehst doch in Therapie hast du eigentlich nicht gelernt, dass du einen Notfallkoffer nehmen solltest, wie du lernen kannst, umzugehen mir extremen Spannungen? Kennst du so was?

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