Meine wahre Geschichte

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Helios
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 33
Beiträge: 1

Meine wahre Geschichte

Beitrag Sa., 17.01.2009, 04:22

Erstmal hallo @all.
Man lernt nie aus;obwohl ich seit sehr langer Zeit mit dem Internet zu tun habe bin ich nie irgendwie auf die Idee gekommen so eine Seite wie diese zu suchen; bin auch eher drübergestolpert könnte ich sagen und habe aus Selbsterfahrung und natürlich auch Neugier einige Beiträge gelesen.
Ich kann es nicht anders ausdrücken aber das macht mich sooooo wütend was ich hier lese(und gelesen habe). Ich bin natürlich nicht wütend auf die Opfer sondern auf die Täter(damit es keiner falsch versteht).
Bis zu meinem 10en Lebensjahr habe ich im Ausland gelebt bei meinen Großeltern;meine Eltern kamen nur im Sommer um Urlaub zu machen und ich kann mich genau erinnern, dass ich sie wie fremde Leute angesehen habe.Schon damals war ich ein Kind das sehr attraktiv auf Ältere wirkte(bittere Ironie). Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern wie oft ich einem "Familienfreund" seine Genitalien, sowohl über der Hose als auch darunter, mit der Hand anfassen musste und wie oft er sich mit steifem Glied an mich gerieben hat. Diese Anzahl könnte ich mir wahrscheinlich nicht einmal als Erwachsener merken.
Als ich dann ca 10 war haben meine Eltern gedacht sie könnten endlich mal Familienzusammenführung betreiben. Sie holten mich von meinen Grosseltern(Eltern väterlicherseits) und ein Jahr später holten sie auch meine zwei jüngere Geschwister die bei meinen anderen Grosseltern(mütterlicherseits) lebten. Nun, ab einem gewissen Zeitpunkt lebten 3 Geschwister mit ihren Eltern so vor sich hin. Das war als ich 11 war. Meine Eltern waren mir fremd und meine Geschwister auch.
Doch in diesem einen Jahr wo meine Geschwister noch nicht da waren musste meine Mutter zur Kur. Ich weiss nicht mehr wieso oder weshalb aber ich kam dann für einige Tage bei einer befreundeten Familie unter;d.h. ich bin in die Schule gegangen, habe dort gegessen und Hausaufgaben gemacht und später bin ich nach Hause gelaufen;mein Vater war ja auch noch da! Eines Tages bin ich wieder zu dieser familie zum Essen gegangen aber diesmal war nur der Sohn da und seine Eltern waren weg. Er(18 oder 19 Jahre alt) hat mir irgendetwas Einfaches gekocht(ich weiss nicht mehr was). Das nächste an das ich mich wieder erinnere ist dass er mir mit einem Tuch die Augen verbunden hatte und ich sollte mich auf einem Stuhl setzen die voller Reissnägel waren. Ich kann mich noch ganz genau erinnern wie sehr ich mich fürchtete und weinte. Dann hat er mich zum Bett seiner Eltern gebracht und....ich werde diese fürchterliche Schmerzen nie vergessen. Ich war immerhin ein 11-jähriger Junge und er volljährig. Nach einiger Zeit hat er mir die Augenbinde weggetan, hat mich hinten mit einem nassen Tuch sauber gemacht, hat mir geholfen mich wieder anzuziehen und als ich wieder nach Hause gehen wollte sagte er nur, dass falls ich das was heute passiert sei irgendjemanden sage, dass er mich umbringen werde.
Natürlich habe ich von diesem Geschehen niemanden was gesagt. Wem hätte ich es sagen sollen? In diesem Alter kann man mit Freunden über sowas nicht reden und mit den Eltern...die waren ja niemals da und ich hatte nie den Bezug zu ihnen.
Bevor hier alles ausufert: ich wurde insgesamt acht mal missbraucht und das jedes Mal unter verschiedenem Szenario. Einmal hat er mich einfach vom Sportplatz zu sich nach Hause geholt und auf dem Weg dahin erzählt was er mit mir machen wollte.Ein anderes Mal hat er mich in der Nähe eines Waldes zwischen Himbeersträuchern einfach reingezerrt und...Einmal hat er ein Messer an meinem Hals gehalten und...Wenn ich jetzt hier alles dettailliert aufzählen würde, so würde ich ein Buch ausfüllen.
Und jedes Mal wo er es tat hatte ich immer weniger Probleme damit niemanden etwas anzuvertrauen. Ich hasste meine Eltern dafür dass ich denen nichts sagen konnte. Später habe ich gemerkt dass diese Erlebnisse mir mein ganzes Leben verkorkst haben und Auswirkungen bis heute haben. Obwohl ich ein guter Schüler war bin ich immer schlechter und schlechter in der Schule geworden. Mein Verhalten zu anderen Menschen war und ist immernoch nicht das was es normalerweise sein muss. Mittlerweile habe ich die Fähigkeit entwickelt, dass sobald irgendetwas Trauriges,Schlechtes oder ähnlich passiert tue ich das schlechte Gefühl in mir ausklinken(nur so kann ich das beschreiben).And last but not least...bin ich drogensüchtig geworden.
Der Täter ist mittlerweile nicht mehr in Deutschland;er wurde abgeschoben weil er ein 14-jähriges Kind vergewaltigt hat. Er war im Knast für ca. 1,5 Jahre.

Aber ich habe meine Klappe immer gehalten....
Und die Moral von der Geschichte ist: Fang mit der Therapie immer beim Täter an;schneide ihm die Eier ab

Werbung

Benutzeravatar

Luna84
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 27
Beiträge: 442

Beitrag Sa., 24.01.2009, 11:42

Hallo!

Es tut mir leid, dass du so Abscheuliches durchmachen musstest.

Ich verstehe deinen Hass auf den/die Täter.
Auch ich bin der Meinung, dass unser Rechtssystem viel zu human zu Tätern und viel zu gleichgültig gegenüber Opfern ist.

Auch wenn ich absolut, 100%ig, gegen jede Art von Selbstjustiz bin (Gewalt kann niemals Lösung für Gewalt sein -> Gewaltspirale), könnte ich es in bestimmten Fällen nachvollziehen, wenn jemand seine Rache nicht nur in der Phantasie auslebt...

1,5 Jahre für eine Vergewaltigung ist doch wirklich gar nichts. Und sowas liest man doch regelmäßig.
Wo ist da die Gerechtigkeit?
Es gab Bankräuber, die wurden 10-15 Jahre eingesperrt.
Bei uns in der Nähe befummelte ein perverser A.rsch 20 Kinder und bekam 6 Monate!

In der Zeitung stand mal eine interessante Gegenüberstellung.
Ein Bankangestellter überwies Gelder von Konten reicher Leute auf die armer Leute. Zwei Jahre Haft.
Zwei Männer entführten und missbrauchten ein Mädchen. Ebenfalls zwei Jahre Haft.

Hallo? Wo ist da bitte schön die Relation?
Ist die Wirtschaft mehr wert als der Mensch?
Was zählt ein Menschenleben, eine Menschenseele heutzutage?

Tätern wird eine Therapie finanziert, ihnen wird nach 2-5 Jahren eine neue Chance gegeben, weiter zu machen.
Und was ist mit den Opfern?

Ich hoffe wirklich, dass sich bald mal wer mit dieser Ungerechtigkeit auseinandersetzt und das Rechtssystem endlich reformiert wird.
Lebenslänglich sollte auch lebenslänglich bedeuten (ja, für die Sicherheit zahle ich gerne höhere Steuern) und das sollte die Strafe für Vergewaltiger und vorsätzliche Mörder sein. Der Tod wäre eine Erlösung, weshalb ich gegen die Todesstrafe bin. Und natürlich wegen des bereits angesprochenen Problems der Gewaltspirale.
Gefängnisse für Schwerverbrecher sollten auch unterstes Niveau haben und nicht so luxuriös sein wie Hotelzimmer...

Ich weiß, meine Worte nützen dir nichts. Aber ich dachte mir, es hilft vll, zu lesen wie sehr man verstanden wird.

Ich würde an deiner Stelle eine Therapie machen, die dir hilft, das alles aufzuarbeiten.

Ich wünsche dir alles Liebe
Luna
Zuletzt geändert von Luna84 am Sa., 24.01.2009, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

mikra
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 32
Beiträge: 598

Beitrag Sa., 24.01.2009, 13:30

An alle!
Bei Sexualstraftaten geht es meistens nur um der Ausübung von Macht! Ich will die Menschen die das tun nicht verhönen, aber mann muss erst das Motiv herausfinden warum sie es getan haben! Das ist meistens der Grund mit dem ein Urteil gefällt wird und wenn er Reue zeigt gibts meistens milde! Deshalb bekommen meistens solche Staftäter eine geringe Strafe und was nützt es wenn er lange dafür sitzt, deshalb wird seine Tat nicht rückgängig gemacht! Den meisten Triebtäter schreckt keine hohe Strafe davon ab sowas
zu tun! Es bringt wirklich nichts einen Mann ein Leben lang einzusperren, wer weis was ihm dazu getrieben hat!
Die hohe Haftstrafe gibt uns keine Garantie das er es nie wieder tut! Aber meistens ist es so das die
Täter es nicht wieder tun wenn sie von der Polizei erwischt werden. Das hemmt schon ein wenig es
wieder zu tun. Nochmals einige Täter schrecken nicht einmal davor zurück, wenn es sogar davür die
Totestrafe gäbe. Ein Risiko bleibt immer, solange es Menschen gibt! Jeder hat die 2.
Chance verdient! Vor der Haftentlassung wird er noch Untersucht ob mann noch davon ausgehen muss
ob er noch gefährlich ist oder nicht. Wenn ja dann gibt´s Sicherheitsverwahrung nach der Haft!
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

Benutzeravatar

Luna84
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 27
Beiträge: 442

Beitrag Sa., 24.01.2009, 14:25

Hallo!

Ich mag da vll. etwas zu radikal und pauschalisierend denken.

Aber:
aber mann muss erst das Motiv herausfinden warum sie es getan haben
Welcher Grund z.B. könnte so eine grausame Tat rechtfertigen?
wenn er Reue zeigt gibts meistens milde! Deshalb bekommen meistens solche Staftäter eine geringe Strafe und was nützt es wenn er lange dafür sitzt, deshalb wird seine Tat nicht rückgängig gemacht!
Es gibt leider verdammt gute Schauspieler. Woher weiß man, ob die Person wirklich bereut?
Nein, rückgängig wird gar nichts gemacht. ABER die Wiederholungsquote ist leider sehr wohl sehr hoch. Und genau das Risiko würde ich nicht eingehen wollen. Das Risiko, dass noch weitere Menschen zu Schaden kommen.
Den meisten Triebtäter schreckt keine hohe Strafe davon ab sowas
zu tun!
Wenn es nur zwei abschreckt, ist das doch schon ein Erfolg.
Es bringt wirklich nichts einen Mann ein Leben lang einzusperren, wer weis was ihm dazu getrieben hat!
Entschuldige, aber für Vergewaltigung und den meisten vorsätzlichen Mordfällen fällt mir wirklich keine Rechtfertigung ein...
Ich bin normalerweise auch dafür, dass man niemals pauschalisiert und vom Einzelfall ausgeht, aber hier...

Das Leben der Opfer wurde zerstört! Warum Milde und Verständnis für den Täter?

Denn selbst wenn der Täter selbst missbraucht wurde - das gibt ihm (oder natürlich auch ihr) noch lange nicht das Recht, den Freibrief, genau daselbe zu tun...

Es hatten viele Menschen ein sehr, sehr schweres und grausames Leben. Dennoch werden sie nicht zu Mördern und/oder Vergewaltigern.
Die hohe Haftstrafe gibt uns keine Garantie das er es nie wieder tut!
Nein, aber eher als eine kurze Strafe.
Denn manche schreckt es vll. doch ab und ginge es nach mir, kämen solche Monster sowieso erst wieder im hohen Alter raus.

Sollte man nicht lieber mehr Menschen (potentielle Opfer) als eine Einzelperson (Täter und potentiellen Wiederholungstäter) schützen?

Wer so ein furchtbares Verbrechen begeht, hat auch seine Schuld dafür abzusitzen.

Ich sehe nicht ein, warum er gleich um so vieles besser davon kommen soll, als sein Opfer...
Aber meistens ist es so das die
Täter es nicht wieder tun wenn sie von der Polizei erwischt werden.
Da habe ich leider andere Informationen aus zuverlässigen Quellen. Es gibt sehr wohl eine nicht zu verachtende Anzahl an Wiederholungstätern, die bereits eine Strafe abgesessen haben...
Ein Risiko bleibt immer, solange es Menschen gibt!
Ja, klar, deshalb sollte man es ja vermindern, in dem man diejenigen, die anderen bereits schadeten, künftig daran hindert! Deshalb wäre ich ja auch in einigen Fällen für lebenslänglich in wörtlichem Sinne.
Jeder hat die 2.
Chance verdient!
Und was ist mit den Opfern? Wo ist deren 2. Chance?

Übrigens wird vielen Tätern auch eine 3. oder sogar 4. Chance gegeben...
Vor der Haftentlassung wird er noch Untersucht ob mann noch davon ausgehen muss
ob er noch gefährlich ist oder nicht. Wenn ja dann gibt´s Sicherheitsverwahrung nach der Haft!
Und du hältst diese Untersuchungen für so zuverlässig?
Wieso gibt es dann so viele Wiederholungstäter?


Dich scheint dieses Thema sehr zu beschäftigen, wie mich auch.

Wir haben da wohl sehr unterschiedliche Ansichten und das ist auch in Ordnung.

Ich respektiere deine Einstellung, teile sie aber nicht.


Aber jetzt mal eine andere Frage: Würdest du genauso denken, wärst du Opfer bzw. wäre ein Mensch, der dir nahe steht Opfer gewesen?

Gegenfrage an mich:
Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wäre eine nahestehende Person Täter. Ich wüsste es ganz ehrlich nicht. Natürlich würde ich genau wissen wollen, wie es dazu kam. Aber ich weiß, dass ich gerade für Vergewaltigung keinerlei Verständnis aufbringen könnte und dieser "Mensch" mich sicherlich verlieren würde.

Mord ist eine andere Sache. Da gibt es sicher Grenzfälle, das gebe ich zu. Etwa wenn ein Mensch jahrelang von einer Person gequält wurde und ausrastet. Das ist natürlich auch falsch und zu verurteilen, aber da verstehe ich, wenn im Strafmaß eine gewisse Milde mitfließt.

Aber so sehr ich mich auch anstrenge, mir fällt tatsächlich kein einziger halbwegs plausibler Grund ein, der eine Vergewaltigung "vermildern" könnte...


Ich denke aber, dass diese Diskussion hier ohnehin nicht sinnvoll ist und früher oder später wahrscheinlich extrem ausufern würde.

Dieses Thema ist überaus heikel. Die verschiedenen Meinungen dazu sicherlich alle begründet.

Liebe Grüße
Luna

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag