Vergewaltigt - wie und wann sag ich es meinem Freund?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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charlin144
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Vergewaltigt - wie und wann sag ich es meinem Freund?

Beitrag Mo., 14.01.2008, 17:42

Hallo ihr.....
also ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll. Habe leider keinen mit dem ich über meine Vergangenheit sprechen kann. Hoffe deshalb, dass ich mich hier mit euch ein bisschen ausstauschen kann. Schreiben ist ja auch immernoch einfacher als reden.
Also als ich 14 Jahre alt war, bin ich von dem Bruder einer Freundin vergewaltigt worden. Leider hatte ich nie jemanden mit dem ich darüber sprechen kann, da ich keinen Kontakt zu meiner Familie habe, weil ich im Heim aufgewachsen bin. Musste ständig das Heim wechseln und konnte deshalb mir keinen festen Freundeskreis aufbauen. Meine Freunde wechselten so leider ständig und ich konnte mit ihnen nie sprechen. Die Betreuer waren meist nicht so interessiert oder auch sonst mit anderen Dingen beschäftigt. Warscheinlich hatten sie es auch nicht ganz einfach mit mir, weil ich nicht so gut über mich sprechen kann, weil ich es auch nicht gewöhnt bin. Wenn ich es nicht mehr verbergen konnte, habe ich Diazepam bekommen und dann ging es auch bald wieder besser. Mein Exfreund hat das alles noch mitbekommen, deshalb war das für mich einfacher. Er hatte immer Verständnis und ich musste nicht viel sagen, da er es selbst alles mitbekommen hat. Leider hatten wir ziehmlich genau vor einem Jahr einen schlimmen Autounfall und er ist dabei ums Leben gekommen. Ich dachte, dass ich nie wieder so jemanden finden würde. Aber ein Jahr später habe ich mich nun neu verliebt und bin sehr glücklich. Deshalb möchte ich ihn auch auf keinen Fall verlieren. Nun stehe ich aber vor einem Problem, das mir seit Wochen den Schlaf raubt. Wie und wann sage ich es ihm? Wann ist der richtige Zeitpunkt? Und vorallem wie stelle ich es am besten an? Er ist sehr behütet aufgewachsen und meines Wissens nach noch nie mit soetwas konfrontiert worden. Es zerbricht mir wirklich den Kopf. Das Problem ist, dass ich auch nicht wirklich darüber reden kann. Das heißt ich kann ihm nicht so wirklich dabei helfen. Längere Gespräche oder so darüber sind nicht drin. Ich habe Angst, dass ich ihn damit verschrecke. Und ehrlich gesagt habe ich auch Angst, dass er sich vor mir ekelt und mich nicht mehr so sehen kann, wie er es im Moment tut, ganz normal eben! Ich weiß nicht mehr so richtig weiter. Ich habe Angst, dass es unsere Beziehung zerstört und ich weiß nicht, ob er damit umgehen könnte. Ich habe dann immer das Gefühl, dass er mich anders ansieht oder mich anders anfasst oder so. Ich kann ebenso wenig damit umgehen wie er wahrscheinlich. Ich kann es aber einfach nicht unendlich lange hinauszögern, denn irgendwann wird er sich fragen, warum ich mich manchmal so komisch verhalte. Ich weiß auch nicht.
Ich hab einfach nur Angst.....was soll ich nur machen?? Wie war das bei euch? Wie habt ihr das gemacht?
Ich wäre euch super dankbar, wenn ihr mir antworten könntet...
ganz liebe Grüße!!!

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pregunta
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Beitrag Mo., 14.01.2008, 18:37

Hallo Charlin!

So eine Erfahrung wie Du habe ich nicht gemacht. Man könnte eher sagen, ich bin eher so wohlbehütet aufgewachsen, wie Dein Freund.
Wenn er wirklich so ein toller Mann ist, dann kann ich mir kaum vorstellen, daß er sich vor Dir ekelt. An seiner Stelle würde ich, wenn überhaupt, zärtlicher werden. Du kannst ja nichts dafür, vergewaltigt worden zu sein. Wenn ihm vor etwas ekeln wird, dann vor dem Vergewaltiger.

Wenn er wirklich so sorgenfrei aufgewachsen ist, sollte er die nötige Kraft haben, um damit umzugehen.

Darf ich etwas fragen: Machst Du eine Therapie? Wenn nein, versuch' es in Erwägung zu ziehen. Das kann helfen, mit dem Geschehenen umzugehen. Dein Partner kann zwar eine Stütze sein, aber nicht die Rettung.

Alles Liebe,
p.

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charlin144
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Beitrag Mo., 14.01.2008, 19:12

Danke für deine schnelle Antwort, freut mich!!
Ich mache keine Therapie. Habe mal eine angefangen, aber irgendwie kam ich nicht so richtig klar. Ich kann einfach nicht mit Menschen darüber sprechen, die ich so überhaupt nicht kenne. Ich würde lieber mit Menschen sprechen, die ich kenne, aber solche überfordere ich dann oft, wie ich gemerkt habe. Die gleiche Befürchtung habe ich auch mit meinem Freund. Ich weiß nicht, wie er damit umgehen soll, vorallem wenn ich nicht mit ihm reden kann. Ich kann mir nicht vorstellen mit ihm "darüber" sprechen zu können, obwohl ich ihm sehr vertraue.
Gerade weil er so behütet aufgewachsen ist, befürchte ich, dass er damit nicht umgehen kann, weil er mit "soetwas" noch nie konfroniert worden ist. Würde ihm eigentlich gerne dabei helfen, aber dass kann ich einfach nicht. Kann eben selbst nicht damit umgehen! Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich von ihm erwarten soll, dass er mich so akzepziert wie ich bin, wenn ich nicht einmal weiß, ob ich das überhaupt tue.

Danke für deine liebe Antwort!!

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pregunta
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Beitrag Mo., 14.01.2008, 23:03

Hallo!

Obwohl meine Erlebnisse mit Männern lang nicht so schlimm sind, wie Dein Erlebnis, hat es gereicht, daß ich mich nicht geliebt habe. Mir manchmal dreckig und nicht liebenswert vorgekommen bin. Wenn Du einen verständnissvollen Mann an Deiner Seite hast, kann er dazu beitragen, daß Du Dir nicht so schlecht vorkommst. Ich hoffe es, ich habe auch das Gegenteil erlebt, und zwar einen Partner, der mich viel tiefer 'runtergezogen hat. Der mich viel mehr an mir zweifeln lassen hat. Aber das scheint bei Dir nicht der Fall zu sein.

Vielleicht hattest Du auch nicht den richtigen Therapeuten. Oder Du hast Dir zu wenig Zeit gegeben. Von meinem ehem. Therapeuten weiß ich, daß es manchmal Jahre dauert, bis ihm Patienten gewisse Dinge sagen, die ihnen unangenehm sind. Wirklich traumatische Erlebnisse erzählt man logischerweise nicht gleich einem Fremden, das ist auch grundsätzlich gut so. Vielleicht könnte Dir anfangs eine Therapie helfen, wo Du nicht sofort verbalisieren mußt. z.B. Musiktherapie oder so.
Weiß nicht, wie leicht es ist, in Deutschland so einen Therapieplatz zu bekommen.

Es ist verständlich, daß es Dir schwer fällt, Deinem Freund davon zu erzählen. Wie lange kennt ihr Euch denn? Vielleicht muß einfach die Vertrauensbasis noch wachsen, vielleicht merkt er ja selber, daß da was sein muß, vielleicht fragt er dann nach...? Oder Du spürst irgendwann, daß einfach der Moment gekommen ist.

Wünsche auf jeden Fall viel Glück und Mut!

p.

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Quadrat*im*Kreis
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Beitrag Di., 15.01.2008, 07:05

charlin144 hat geschrieben:.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie ich von ihm erwarten soll, dass er mich so akzepziert wie ich bin, wenn ich nicht einmal weiß, ob ich das überhaupt tue.
Genau dieselbe Frage stell ich mir auch andauernd. Ich hab es auch nicht erzählt, vielleicht irgendwann mal, aber noch nicht. Hab auch Angst, er könnte mich dann anders sehen, anders anfassen. Ich möchte es verdrängen, aber es funktioniert nicht. Oft muss ich beim Sex daran denken, dann ist es besonders schlimm. Aber sagen kann ich das nicht, mein Hals ist wie zugeschnürt. Meist war ich dann wie gelähmt, wie damals als "es" passiert ist, hab es über mich "ergehen" lassen. Nicht bei meinem jetzigen Freund, aber früher. Das will ich aber nicht mehr, such gerade nach einer Lösung für dieses Problem. Ich denke, man machts nur noch schlimmer - auch für den Partner!! - wenn man nichts sagt und ihn "weitermachen" lässt.

Alles Liebe!

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charlin144
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Beitrag Di., 15.01.2008, 10:24

Danke für euer Antworten!!
Ich habe eigentlich gedacht, dass ich auch ohne Therapie auskomme. Bis jetzt hat das auch alles mehr oder weniger gut geklappt. War natürlich nicht immer einfach,aber es ging. Natürlich würde ich mir jemanden an meiner Seite wünschen, der mir hilft und mir zur Seite steht. Der einfach in schwierigen Zeiten für mich da ist. In Situationen, in denen ich direkt damit konfrontiert werde, wie z.B. in einer Beziehung, geht dann allerdings nicht mehr. Wenn ich darüber sprechen muss, das geht einfach nicht. Für mich habe ich das Gefühl, ist es soweit oay. Nur darüber sprechen kann ich nicht. Das bin ja auch nicht gewöhnt, mit jemandem über meine Probleme zu sprechen. Deshalb kann ich das so schlecht. Kann ich mit dem Thema "abgeschlossen" haben, obwohl ich so gar nicht darüber sprechen kann?
@pergunta:
Danke für deine Antwort!Eine Musiktherapie hört sich interessant an. Hast du Erfahrungen damit bzw. weißt du wie soetwas abläuft? Ich kann mir irgendwie so gar nichts darunter vorstellen, wie soetwas läuft!
Ich kenne ihn jetzt seit zwei Monaten. Ich habe eben Angst, dass es zu Situationen kommt, mit denen ich nicht umgehen kann und er weiß nicht warum. Sonst vertraue ich ihm wirklich sehr. Aber wie kann ich es ihm sagen und erklären, wenn ich selbst nicht einmal darüber reden kann? Wie soll er damit umgehen, wenn er mt mir nicht reden kann? Oder kommt das mit der Zeit und ich muss uns nur ien bisschen mehr Zeit geben? Ich weiß es einfach nicht, aber ich kann an nichts anderes mehr denken im Moment. Wenn er mit mir schlafen wollen würde, weiß ich nicht, was ich machen würde. Also von genießen wäre ich weit entfernt. ich würde es mehr oder weniger übe rmich ergehen lassen. Im zur Liebe wahrscheinlich. Ich würde einfach nur daliegen, wie erstarrt und mich nicht bewegen. Ich würde ihn einfach machen lassen um ihn nicht zu verlieren! Aber eigentlich will ich das ja auch nicht. Ich will nicht jedes mal, wenn wir uns sehen, Angst haben müssen, dass er mit mir schlafen will. Wie mach ich das denn jetzt? Danke nochmal für deine liebe Antwort!!
@Quadrat*im*Kreis
Danke auch für deine liebe Antwort und dass ihr mir helfen wollt. Du sprichst mir wirklich aus de Herzen genauso fühlt es sich an. Man hat Angst, dass er nicht mehr die gleiche Frau in einem sieht. Man hat das Gefühl, dass er dich anders anschaut, dass er dich anders anfasst, dass er sich von dir wegdreht...das alles spielt sich wahrscheinlich nur in unserer Fantasie ab, aber das macht es nicht einfacher. Wenn er jetzt mit mir schlafen wollen würde, würde es ich einfach über mich "ergehen" lasse, wie ich es eben schon beschrieben habe. Hast du es denn jetzt deinem Freund erzählt? Wie konnte er damit umgehen? Wie war es? Ich habe wirklich Angst, ihn zu verlieren ud es war auch bis jetzt nicht imer einfach für mich.
Ich wünsche dir auch alles Liebe und Gute und dass du einen Weg findest damit umzugehen und dieses Problem für dich zu lösen!!

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pregunta
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Beitrag Di., 15.01.2008, 11:51

Hallo!

Ich habe keine Musiktherapie gemacht, nur darüber gelesen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das dettailiert zu erklären, ist hier nicht möglich. Aber letztendlich geht es darum, daß Du Deinen unterdrückten Gefühlen musikalisch Ausdruck verleihst (sie also nicht aussprechen mußt). Der Therapeut kann mitspielen, oder auch nur zuhören. Es gibt auch eine Gruppentherapie. Je nach Notwendigkeit kann man mit dem Therapeuten darüber reden, oder nicht. Aber schon das Spiel hilft, Blockaden zu lösen. Du mußt übrigens kein Instrument spielen können.

Nach dem, was ihr erzählt habt, ist es wirklich ein schweres Dilemma, und es wäre wohl wirklich wichtig, es dem Partner zu sagen. Wobei zwei Monate jetzt nicht so viel sind. Vielleicht wartest Du noch etwas und wenn sich eine Situation ergeben sollte, mit der Du nicht zurecht kommst, könntest Du einfach andeuten, daß es etwas in der Vergangenheit gibt, das Dich einschneidend geprägt hat und Du es ihm sagen wirst, wenn Du soweit bist. Wenn er nicht das Verständnis dafür hat, ist er sowieso nicht der richtige für Dich.

Wie gesagt, ich rede nicht aus Erfahrung, aber mein Eindruck wäre, daß eine Therapie dazu beitragen könnte, die Beziehung zu "entlasten".

Alles Liebe,
p.

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charlin144
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Beitrag Di., 15.01.2008, 21:18

Du könntest recht haben. Es tut wirklich gut sich hier die Gedanken von der Seele zu schreiben und dann noch die Reflektionen der anderen zu lesen. Man sieht plötzlich alles viel klarer! Man ist sich plötzlich so sicher, was man tun soll. Aber dann kommen Situationen, die einen wieder völlig aus der Bahn werfen. Zum Beispiel, wenn ich "ihn" in der Stadt treffe. Das haut mich total um und dann geht gar nichts mehr. Dann geht das Leben ersteinmal wieder an mir vorbei und ich bin ganz unten. Aber irgendwie schafft man es dann doch immer wieder ins Leben zurückzufinden. Es ist ein ständiges auf und ab. Es macht mir alles Angst. Manchmal habe ich schon Angst vor der Angst. Das ist doch irgendwie paradox. Warum kann ich nicht einfach normal sein?! Manchmal wird mir dann alles zu viel. Diese ständige Fassade kostet unheimlich viel Kraft. Man wünscht sich, sich einfach mal fallen lassen zu können und einen zu haben, der einen dann wieder auffängt. Doch dafür müsste es ersteinmal jemand wissen und da liegt dann schon das Problem. Und eine Lösung, weiß ich nicht....aber ich komme ihr immer näher, das hoffe ich zumindest.
Ganz lieben Dank für eure Hilfe, werde mich mit dem Thema Musiktherapie nun mal ausenandersetzen. Vielleicht könnte das helfen, hört sich auf jeden Fall mal interessant an, vielen Dank!!!

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Quadrat*im*Kreis
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:24

charlin144 hat geschrieben:Manchmal wird mir dann alles zu viel. Diese ständige Fassade kostet unheimlich viel Kraft. Man wünscht sich, sich einfach mal fallen lassen zu können und einen zu haben, der einen dann wieder auffängt.
Ja, genau das wünsche ich mir auch!!

Ich bin zwar nicht wirklich eine Hilfe, aber vielleicht hilfts dir ein klein wenig wenn du weißt, dass du nicht allein so bist/denkst. Und im Prinzip sind wir ja "normal", wir reagieren wie Menschen, denen etwas furchtbar Schreckliches zugestoßen ist - das ist normal!! Mir hilft dieser Ansatz immer ein wenig von meinen Selbstvorwürfen runterzukommen, ruf mir das oft ins Gedächtnis.
Das Vertrauen ist zerstört, so viel steht fest - was erwartest du? Dass du dich wieder voll und ganz auf jemanden einlassen kannst? Ohne Bedenken, ohne Zweifel, ohne Angst?? Schon gar nicht, wenn man nicht mal über sein Problem reden kann und wenn der andere gar nicht weiß, was einem passiert ist. Das macht das alles noch schwieriger...
Soll jetzt gar nicht so böse rüberkommen, wie man das wohl auffassen könnte...ich bin mir nur grad selber sauer und könnt mich ohrfeigen dafür, wie ich bin

Ich möchte schnippen und alles ist anders. Ich möchte nicht mehr 100 Ausreden für "ihn" parat haben, ich möchte mich nicht mehr schuldig fühlen. Wofür denn?? Dass ich existiere? Dass ich mich halb ins Delirium gesoffen habe?? Warum fühl ICH mich schuldig???? Warum hasse ICH mich??? Warum würd ich so vieles anders machen wollen????

Ich hasse ihn nicht dafür, nein, das tue ich nicht - und das gibt mir sehr zu denken!! Vor allem, wenn ich an seine Worte denke, die er mir an den Kopf geknallt hat, als wir mal darüber gesprochen haben...

Ich bin nur "froh", dass ich so betrunken war, dass ich mich nur noch bruchstückhaft daran erinnern kann!!!!
Aber selbst das Wenige kommt mir jetzt nach 7 Jahren als eine Art Flashback immer wieder unter und macht mir das Leben nicht gerade leicht!!! Wie gesagt, ich hasse mich...

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pregunta
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 17:18

Hm, komisch, ein ähnliches Gefühl kenne ich. Wahrscheinlich ist es total abgemindert, aber ich habe in meinem Leben schlechte Erfahrungen mit Männern gehabt. Ich bin zwar nicht vergewaltigt worden, aber teilweise extrem ausgenutzt und belogen. Im weitesten Sinn vielleicht auch eine Vergewaltigung, weil sich gezeigt hat, daß die Person, mit der ich geschlafen habe, eine ganz andere war, als ich dachte. Ich habe mich eine Zeit lang dafür gehasst, diesen Mann an mich rangelassen zu haben, wobei ich es hätte Ahnen können... Mir hat vor mir selbst geekelt.

Ein Mal bin ich in der Straßenbahn am hellichten Tag begrapscht worden. Der Typ war so eklig und hat mich mit einem "Na, hast Du nicht auch Lust?"-Blick angeschaut. Ich dem Moment habe ich vor Wut nichtsmehr gesehen und habe auf ihn losgedroschen und -getreten. Er meinte, er holt die Polizei, ich meinte, er soll es doch tun, dann könnte ich ihn anzeigen. Das hat gereicht, daß er das Weite gesucht hat.
Obwohl das locker 10 Jahre her ist, werde ich nochimmer extrem wütend, wenn ich daran denke.

Ich entschuldige mich, wenn ich meine nahezu harmlosen Erlebnisse schildere. Kann es sein, daß die Wut, die ihr verspürt eigentlich dem Agressor gilt? ... daß ihr sie gegen Euch selbst richtet, weil sonst niemand anwesend ist, gegen den ihr sie richten könnt?


Alles Liebe,
p.

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Mirabell
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Beitrag Di., 22.01.2008, 20:45

Hallo, liebe Charlin,

es tut mir wirklich sehr leid, was dir in deinem jungen Leben schon alles passiert ist und ich finde es klasse, dass du dich in dieses Forum eingefunden hast und über dein Problem sprichst. Es ist sehr schwierig als Laie einzuschätzen, was da richtig und was falsch ist. Ich halte in deinem Falle eine Therapie aber für absolut wichtig, in erster Linie für dich. Denn erst wenn du lernst, über die Dinge zu sprechen und beginnst, sie zu verarbeiten, kann dein Partner dir eine Hilfe sein. Ich hätte zwei Ideen, vielleicht helfen sie dir ja. Versuch doch einmal bei sogenannten Sorgentelefonen anzurufen. Dort bist du anonym und bekommst vielleicht ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg, die dir deine Entscheidung leichter machen. Solche Nummern sind kostenlos und die findest sie im Internet. Das zweite wäre eine Selbsthilfegruppe. Schau dich doch mal im Netz um, ob es in deiner Nähe so etwas gibt. Dort triffst du auf Menschen mit ähnlichen Problemen und kannst auch ganz neue soziale Kontakte knüpfen.Hast du vielleicht eine sehr gute Freundin die über dein Problem bescheid weiß und dich beim ersten Treffen als moralische Stütze begleiten könnte?

Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir ganz viel Kraft. Du schaffst das schon, da bin ich sicher

Liebe Grüße Mirabell

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