Ich will keinen Sex

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Unecht
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Ich will keinen Sex

Beitrag Di., 17.08.2021, 23:09

Ich bin mir relativ sicher, dass ich als Kind sexuell mißbraucht wurde.
Mir wurde aber immer gesagt, dass ich es immer gut hatte und man bei mir alles richtig gemacht hat. Sodass es sehr, sehr lange dauerte bis ich überhaupt richtig begriff, dass meine Kindheit und Jugend alles andere als gut und richtig war und ich durchaus Gründe für meine psychischen Probleme habe (-nach einer jahrelangen Odyssee kam 2016 die Diagnose DIS). Auch wurde ich mit 24 vergewaltigt und von dem Vergewaltiger schwanger.

Nun zum Problem : ich mag keinen Sex und finde alles, was damit zu tun hat, ekelig. Schäme mich extrem. Mag nicht angefasst werden. Ekel mich vor beiden Geschlechtern usw.

Nur mein Mann hat leider kein Verständnis dafür. Ich habe ihm schon oft versucht zu erklären, dass es nichts gegen ihn ist... Aber er nimmt ein Nein jedes mal persönlich. Wenn ich nicht nein sage, weil Sex nach seiner Aussage nun mal zu einer Partnerschaft dazu gehört, muss ich so tun, als gefiele es mir. Wenn ich heulen muss, verstecke ich es damit er es nicht merkt.

Ich weiß nicht, wie ich mich da ändern kann, weil ich mich gar nicht ändern will - ich finde es so ekelig, dass ich gar nicht möchte, dass so etwas normal für mich wird.. :(

Hab meinem Mann schon öfter gesagt, dass er sich dann eine andere suchen soll, die ihn da glücklicher macht. Oder er sich gern woanders den Spaß holen darf. :(
Fänd ich zwar nicht toll, aber Hauptsache, ich muss es nicht mehr machen :(

Wenn ich das sage, ist er beleidigt.

Wenn ich Nein sage, ist er auch beleidigt.
Jedes Mal, wenn ich mal Nein sage, läuft es darauf hinaus, dass ich in der Nacht nicht im Schlafzimmer sondern bei einem der Kinder schlafe. Und beim Frühstück gibt es weiter eiskalte Stimmung. So lang, bis ich mich bereit erkläre, mit ihm zu schlafen :( Und mein Gewissen ist jedes Mal extrem schlecht und groß :(

Jetzt gerade liege ich im Zimmer unseres jüngsten Kindes und hasse mich so sehr... Und ich würde mich am liebsten trennen, weil ich einfach keinen Sex möchte :(

Hat irgendjemand eine Idee, die mir helfen könnte? Was ich tun könnte? Kennt das jemand, diesen extremen Ekel... Es aber trotzdem dem Partner zu liebe immer wieder über sich ergehen zu lassen?

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MisterZett
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 08:51

Liebe Unecht!

Unecht hat geschrieben: Di., 17.08.2021, 23:09 Es aber trotzdem dem Partner zu liebe immer wieder über sich ergehen zu lassen?
Ich glaube, hier hast du einen wichtigen Satz ausgesprochen, es zuliebe des Partners zu tun. Kann man sich dem für den anderen hingeben, obwohl es einem selbst nichts gibt? Könnte der Ekel sich verringern, wenn es wirklich nur für den Partner getan und sich dem hingegeben wird?


Es finden sich hier manche Ähnlichkeiten mit deinem Thema. Vielleicht findest du dort noch einige hilfreiche Anregungen:
viewtopic.php?f=17&t=44934



Herzliche Grüße von
MisterZett
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Philosophia
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 11:15

Andere Frage: Wie kann dein Mann überhaupt Lust auf Sex mit dir haben, wenn du dabei so leidest? Wie kann er mit dir schlafen, wenn er doch genau weiß, wie schlimm das für dich ist? Sieht er dich überhaupt? Es scheint ihm nur um Triebbefriedigung zu gehen und mit Liebe hat das nichts zu tun. Dass ihm Sex mit dir fehlt ist das eine, es aber zu machen, obwohl es für dich ne Qual ist, ist das andere - und letzteres ist echt nicht ok!
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Unecht
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 12:59

MisterZett hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 08:51 Liebe Unecht!

Unecht hat geschrieben: Di., 17.08.2021, 23:09 Es aber trotzdem dem Partner zu liebe immer wieder über sich ergehen zu lassen?
Ich glaube, hier hast du einen wichtigen Satz ausgesprochen, es zuliebe des Partners zu tun. Kann man sich dem für den anderen hingeben, obwohl es einem selbst nichts gibt? Könnte der Ekel sich verringern, wenn es wirklich nur für den Partner getan und sich dem hingegeben wird?


Es finden sich hier manche Ähnlichkeiten mit deinem Thema. Vielleicht findest du dort noch einige hilfreiche Anregungen:
viewtopic.php?f=17&t=44934



Herzliche Grüße von
MisterZett


Danke für deine Antwort und deine Ideen dazu.
Es nur meinem Partner zu Liebe zu tun, habe ich mir schon lange versucht einzureden, dass es dann einfacher wird.
Leider hilft es nicht. Habe so eine extreme Sperre, so einen Ekel usw.
Und der Partner möchte natürlich auch das Gefühl haben, dass es mir gefällt - wäre es nur ein "über sich ergehen lassen", wäre das irgendwie okay. Würde ich hinkriegen. Aber dieses tun, als fänd ich es toll... Obwohl es innerlich heult und schreit... 😞

Ich weiß bei mir, dass andere Anteile beim Therapeuten schon sexuellen Missbrauch erwähnt haben. Wenn mir dazu aber Bilder gesendet werden im Kopf, schaltet sich gleich jemand ein, der sagt, dass das nur ausgedacht sei und ich auch genau wüsste, dass das nicht stimmt usw.
Problem ist auch einfach, dass ich das Gefühl habe, ein sehr komplexes inneres System zu haben. Weil es nicht eine Art von Traumata gab, sondern viele verschiedene. Vernachlässigung, zusehen wie die Schwester misshandelt wird (-weshalb ich wohl immer brav war, um ja nicht negativ aufzufallen), wechselnde Männer der Mutter.. Ich musste Bilder von halbnackten und nackten Prostituierten (und Nahaufnahmen ihrer ihrwisstschonwas) bewerten, also ob sie hübscher seien als meine Mutter und ob solche Fotografien nicht total abartig seien, warum ihr Partner solche Fotos macht, ob er sie nicht lieben würde usw.
Wir waren oft umgezogen mit jedes Mal Schulwechsel, waren zeitweise sehr arm, hatten im Winter keine Heizung. Ich wurde vor fremden Menschen gedemütigt. War zwischendurch im Heim. Viel auf mich allein gestellt. Kernfamilie zerbrach komplett. Ich musste zusehen, wie meine Mutter versuchte sich das Leben zu nehmen.
Aber letzteres war von ihr angeblich kein ernster Versuch. Weshalb es für mich nicht schlimm war. So wie alles immer nicht schlimm war und ich nur übertreibe.

Als ich fast erwachsen war, hatte meine Mutter auf ein Baby von 9 Monaten regelmäßig aufgepasst. Das Baby hat viel bei ihr geweint. Bis sie eine super Idee hatte. Sie verkleidete sich dann immer und machte dem Baby Todesangst. Wenn sie dann unverkleidet wieder ins Zimmer kam, war das Baby so dankbar, sie zu sehen, dass es sich von ihr trösten ließ... Und während das Baby mittagsschlaf machte, ging sie woanders putzen 3h lang. Jedes mal.
Ich hatte ihr gesagt, dass das grausam sei und nicht geht und sie aufhören soll, dort zu arbeiten. Aber ihrer Aussage nach sei das alles eine super Idee und nicht schlimm.

Nichts war schlimm.
Erst nach und nach bin ich so weit, dass das alles sich zusammen fügt und ich merke, dass meine Kindheit und Jugend schwer traumatisch waren.

Heißt aber auch, dass ich meine Mutter wegen sexuellen Missbrauch gar nicht fragen würde, weil ich ihr generell 0 vertrauen kann. Das ist vielleicht der große Unterschied zum anderen Thread. Ich kann mit der Außenwelt nichts abgleichen.
Kann nur das nehmen, was mir innerlich nach und nach gesagt, gezeigt, gedacht und gefühlt wird.
Und je mehr ich mich drauf ein ließ, dem zu glauben, was mir mitgeteilt wird, desto mehr setzte sich das Bild bisher zusammen.
Der Verdacht mit dem sexuellen Missbrauch ist vom Gefühl her kein Verdacht, sondern gilt bereits als sicher. Die Geschichte dahinter kenne ich aber noch nicht.
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Unecht
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 13:11

Philosophia hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 11:15 Andere Frage: Wie kann dein Mann überhaupt Lust auf Sex mit dir haben, wenn du dabei so leidest? Wie kann er mit dir schlafen, wenn er doch genau weiß, wie schlimm das für dich ist? Sieht er dich überhaupt? Es scheint ihm nur um Triebbefriedigung zu gehen und mit Liebe hat das nichts zu tun. Dass ihm Sex mit dir fehlt ist das eine, es aber zu machen, obwohl es für dich ne Qual ist, ist das andere - und letzteres ist echt nicht ok!

Das habe ich mich auch schon gefragt und auch ihm gesagt, dass es doch nicht schön sei für ihn.. Aber in dem Moment kann er es wohl ausblenden und glaubt auch, dass ich es mag. Weil ich ja so tu, um ihn nicht zu verletzen. Und er im Dunkeln auch die Tränen nicht mitkriegt. Ich möchte ja auch nicht, dass er es mitkriegt, weil ich weiß, dass so etwas zur Partnerschaft dazu gehört. Ist so kompliziert :(
Paar mal lief es zwischendurch aber auch schon schief und ich konnte angefasst werden nicht mehr zulassen und ich konnte partout nicht so tun, als wäre es okay.. und jedes Mal endet es dann so, dass er beleidigt ist und recht wortlos geht. Und ich heulend zurück bleibe.
Heute hatten wir länger drüber geredet und ich habe ihm mehr als deutlich mal wieder gesagt, dass ich es nicht möchte. Noch nie wollte und auch nie wollen werde. Habe auch gesagt, dass ich mir eine kleine Wohnung suchen kann usw, dass ich auf alles, was wir uns aufgebaut haben, verzichten würde, wenn ich dafür nicht mehr mit ihm schlafen muss.

Akzeptiert er nicht. Nimmt er nicht ernst.
Er wird jetzt immer Freitags fragen und ich kann entscheiden, ob und wann wir am Wochenende miteinander schlafen.
Letztendlich habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass ich, wenn er darauf nicht verzichten will, doch schon mal anfange, den Tieren ein neues Zuhause zu suchen. Sind sehr viele, das wird leider etwas dauern. Und ich für mich innerlich die Trennung langsam einleite als Langzeitprojekt 😞
Anders komme ich aus schlechtem Gewissen ihm gegenüber oder Ekel und Verzweiflung nicht raus. 😞
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candle.
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 13:56

Naja was heißt denn, dass er es nicht akzeptiert?

Unecht, ich meine, dass das schon etliche Jahre läuft und du das schon mal thematisiert hast und ja auch Kinder hast oder bin ich da falsch?

Ihr müßtet das wirklich mal klar besprechen, am besten mit deinem Therapeuten, dass ihr gemeinsam eine Lösung findet. Ich denke, wenn auf beiden Seiten noch Liebe ist, findet ihr einen Weg.

Liebe Grüße!
candle
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Philosophia
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 14:16

Unecht hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 13:11 Das habe ich mich auch schon gefragt und auch ihm gesagt, dass es doch nicht schön sei für ihn.. Aber in dem Moment kann er es wohl ausblenden und glaubt auch, dass ich es mag. Weil ich ja so tu, um ihn nicht zu verletzen. Und er im Dunkeln auch die Tränen nicht mitkriegt. Ich möchte ja auch nicht, dass er es mitkriegt, weil ich weiß, dass so etwas zur Partnerschaft dazu gehört. Ist so kompliziert :(
Du ich sag dir jetzt mal was: Wenn du es ihm schon mal gesagt hast und er das ausblendet - dann ist das Missbrauch. So geht das nicht. Und du lässt dich zudem dafür verwenden. Das löst doch auch Ekel aus - unabhängig von dem, was früher war. Da wiederholt sich etwas. Und das ist zum Kotzen - im wahrsten Sinne des Wortes. Das muss aufhören.
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 14:45

Ich habe es ihm oft gesagt. Früher sagte er so Sachen wie :"wenn du mir nicht mehr das geben willst, was mir Freude macht, dann darfst du auch nicht mehr deine Tiere halten."
Davon ist er mittlerweile zwar ab, aber das hatte mich extrem getroffen und schwingt auch nach Jahren noch mit :(
Er möchte mir nichts Böses und sucht nach Kompromissen. Für mich gibt es da aber einfach keine :(
Auch wenn wir es machen, ist es für die" Normalen "Menschen vermutlich sterbenslangweilig. Weil ich so viel regeln usw aufgestellt habe bzw eben nur wenig wirklich irgendwie geht. Aber auch da hält er sich manchmal nicht dran und wenn ich mich dann wehre, ist er wieder beleidigt :(

Aber es gehört ja nun mal zu einer Partnerschaft bzw Ehe dazu. Deswegen ist es ja kein Missbrauch.. :(
Mir wäre aber eine 1 Zimmer Wohnung ohne Kinder und Tiere und ihn lieber, wenn ich dafür keinen Sex mehr haben müsste. Als Haus, Hof, Tiere und Kinder :( scheiße... :(
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Unecht
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 14:47

candle. hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 13:56 Naja was heißt denn, dass er es nicht akzeptiert?

Unecht, ich meine, dass das schon etliche Jahre läuft und du das schon mal thematisiert hast und ja auch Kinder hast oder bin ich da falsch?

Ihr müßtet das wirklich mal klar besprechen, am besten mit deinem Therapeuten, dass ihr gemeinsam eine Lösung findet. Ich denke, wenn auf beiden Seiten noch Liebe ist, findet ihr einen Weg.

Liebe Grüße!
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Vielleicht geht es ja mit dem neuen Therapeuten.. Anfang September habe ich den ersten Termin bei ihm.
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candle.
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:14

Philosophia hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 14:16 Du ich sag dir jetzt mal was: Wenn du es ihm schon mal gesagt hast und er das ausblendet - dann ist das Missbrauch.
Ich meine für eine ähnliche Aussage habe ich hier mal einen Rüffel bekommen und kann das jetzt (wieder) gut nachvollziehen. Nein, ich sehe das heute nicht mehr als Mißbrauch, wenn er sich das nicht gerade mit Gewalt nimmt- ja dann wäre es Vergewaltigung, aber so? Ich denke, dass Unecht sich da nicht stark genug ausdrückt und das muß sie unbedingt tun.

Eine Frage, die mich da eher beschäftigt: Warum geht man eine Beziehung ein? Aus meinen Verstand her würde ich das gerade nicht tun, denn Sex ist eine Kraft. Und jeder, der hier langjährige Beziehungen kennt, weiß, dass man auch mal mitmacht um dem Partner einen Gefallen zu tun.
Unecht hat geschrieben: Mi., 18.08.2021, 14:45 Er möchte mir nichts Böses und sucht nach Kompromissen. Für mich gibt es da aber einfach keine :(
Das ist genau so ein Ding, wenn er nach Kompromissen sucht, dann hat er noch nicht verstanden, dass es für dich keine gibt. Wie kommt das Unecht?
Aber auch da hält er sich manchmal nicht dran und wenn ich mich dann wehre, ist er wieder beleidigt :(
Gut, das könnte dann Vergewaltigung sein. Nur wenn das passiert ist, warum darf das immer wieder passieren? Gewaltanwendung ist ein no go. Nun habe ich dunkel im Gedächtnis, dass er auch kein einfacher Mann ist, aber das ist ja irrelevant. Du mußt dich wehren, es gibt heutzutage genug Hilfen für mißhandelte Frauen.
Mir wäre aber eine 1 Zimmer Wohnung ohne Kinder und Tiere und ihn lieber, wenn ich dafür keinen Sex mehr haben müsste. Als Haus, Hof, Tiere und Kinder :( scheiße... :(
Du kannst doch nicht so gehen und alles "im Stich" lassen?

Ich meine das nicht böse, aber ich finde gerade, dass du dich selbser ganz schön rausziehst aus dieser Situation und dich lieber als Opfer hergibst, was überhaupt nicht notwendig ist, statt mal klar zu agieren und IHN vom Hof zu schmeißen. Oder du organisierst dich, dass du MIT Kindern und Tieren irgendwo unterkommst. Aber das gab es auch schon vor Jahren... ich glaube, wir hatten da schon zig "Gespräche".

Also pack es jetzt mal an und hole dir Unterstützung! Wenn du nicht mal mit Hilfe des letzten Therapeuten irgendwas tun konntest, dann ist es für mich unsinnig auf den nächsten zu warten. Es muß jetzt sein!

LG candle
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Unecht
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:26

Nein, ich sehe es nicht als Missbrauch an. Ich möchte es aber nicht.
Ich habe es ihm oft und auch deutlich gesagt. Aber ich halte die Anspannung dann und die schlechte Laune, das Ignorieren usw nicht gut aus. Dann lieber ganz weg von ihm.
Warum ich nicht vorher meine Sachen gepackt habe? Vermutlich weil als ich es mal versuchte, ich vom anderen vergewaltigt wurde und ich ganz klein meinen Freund/ Mann zurück genommen hatte. Und froh war, dass er das Kind als sein Kind annimmt usw.

Und mir bedeutet mein Mann extrem viel.
Nur ich kann und will keinen Sex mehr haben.
Ich stand heute wieder heulend vor ihm und sagte es und dass ich beim Nein bleibe und ich noch nie wollte und es so ekelig finde usw.
Trotzdem kamen Sätze wie "wenn es so weit ist, findest du es auch schön." oder "wie soll ich dich zukünftig fragen, ob du willst?" ich :"gar nicht mehr! Ich möchte nicht!" "Also frage ich jetzt immer Freitags per WhatsApp."

Warum ich in eine kleine Wohnung ziehen würde und nicht ihn raus schmeiße? Weil er das Haus allein finanzieren kann. Die Kinder da glücklich sind. Ich im Ort eine Wohnung suchen würde und trotzdem für sie da sein würde. Aber ich allein kann für die Kinder nichts schönes finden. Hier ist es traumhaft und ich möchte es ihnen nicht kaputt machen.
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:33

Und dann steht er in der Wohnung und will Sex. Das bringt gar nichts.
Und seine Emotionen kannst du aushalten lernen. Das kann man an sich gut in Therapie erarbeiten.

Ist er denn mal richtig informiert worden über deine Erkrankung?

LG candle
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Unecht
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:47

Nein, leider nicht.

Ich hatte jetzt ja ca 3 Jahre keine Therapie. Hab aber selber recht viel erarbeitet, würde ich behaupten. Komme aber mittlerweile nicht weiter und deswegen möchte ich wieder Unterstützung.

Vor ca 3 Wochen habe ich von meinem Mann erfahren, dass er sich damals, als die Diagnose genannt wurde, den Wikipedia Artikel durch gelesen hat... Und das wars.
Das war echt ein ziemlicher "Schock - Moment" für mich. So ist es kein Wunder, wenn Anteile dem Therapeuten mitteilen, dass sie sich hier nicht wohl fühlen und sich immer verstecken müssen, wenn mein Mann da ist.

Ich denke, dass mit dem Gedanken an Auszug usw kommt letztendlich gerade auch verstärkt durch diese neue Erkenntnis und das Gefühl, dass mein Mann nur die funktionierenden Anteile möchte :(
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Sadako
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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:54

Bist du sicher, dass es nicht einen Anteil gibt, der Sexualität leben will?
Das war bei mir das Problem. Ich habe Sex als Horror und kompletten Übergriff erlebt. Es hat Ekel und Selbsthass ausgelöst und immer wieder heftige Krisen. Problem war: ich bin nicht allein und andere wollten durchaus bzw. hatten sexuelle Wünsche.
Das ist dann für den Partner oder die Partnerin doppelt schwierig. Mir hat eine Partnerin mal beschrieben, wie schwierig es für sie ist, quasi verführt zu werden und sich anschließend wie eine Sexualtäterin zu fühlen angesichts meiner Reaktion danach. Worst case ist, dass sie dann noch eins zu eins die Panik von Kindanteilen mitbekommt, für die das ganz schlimm und widerlich war. Das ist nicht so ohne in einer Beziehung und hat auch schon zu Trennungen geführt.
Ich habe keine Lösung dafür gefunden, leider.

Ich denke, das ist eine Situation wo, ihr euch Hilfe holen solltet. Wenn du weiter aushältst, kann es auf Dauer nicht gut gehen.
Er wird ja quasi zum Täter, wenn du es aus Angst vor Trennung über dich ergehen lässt.

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Beitrag Mi., 18.08.2021, 15:59

Dein Mann gehört vernünftig informiert von einem Psychologen oder Psychiater. In D gibt es das als Kassenleistung. Bei Krebserkrankungen des Partners ist man ja auch dabei um das mal etwas bildlicher zu machen. Bitte übernehme Verantwortung für dein Leben!
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