sex. Missbrauch vom Vater und Onkel

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Tina
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sex. Missbrauch vom Vater und Onkel

Beitrag Fr., 19.12.2008, 01:49

Hallo zusammen,

heute möchte ich auch etwas ganz bestimmtes los werden. Ich bin heute 34 und erinnere mich so langsam was mit mir ab dem Alter von 3 Jahren gemacht wurde.

Meine aktuellste Erinnerung ist, dass mein Vater mich (viel. 4 Jahre alt) auf dem Ehebett krampfhaft versucht fest zu halten. Ich liege auf dem Rücken wehre mich und er versucht meine Arme und Beine fest zu halten. Gelingt ihm auch. Sein Penis guckt aus der Hose raus. Ich merkte wehren nützt nichts und ich mache mich ganz steif und bewege mich nicht. Starre die Decke dabei an, weil mein Vater meinen Kopf weggedreht hat. Ich durfte seinen Penis nicht sehen. Jedoch fühlte ich, dass er sich irgendwo an meinem Bauch oder Taille reibt.

Dieses Schwein hatte mich im Schwitzkasten und befriedigte sich an mir!!! So was hatte er schon ganz oft mit mir gemacht. Dieses perverse Schwein!!! Ich fasse es immer noch nicht. Das schlimme ist ich will mich gar nicht erinnern, aber es kommt automatisch.

Ich hatte mein Lebenlang Probleme im Umgang mit anderen Menschen. Habe auch wenn ich jemanden hatte geklammert. Vielleicht ist es ganz gut hin zu gucken.

Zur Zeit hat meine Gruppentherapie Pause und ich weiß nicht mit wem ich darüber sprechen soll.

Wann werde ich geheilt sein und nicht mehr daran denken????

Freue mich über Antworten. Liebe Grüße
"Sich zu irren ist menschlich, jemandem zu verzeihen ist göttlich" ♥
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Tina
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 02:34

P.S.:
Habe ganz vergessen zu erwähnen, dass ich bis zu meinem 17. lebensjahr extrem geschlagen wurde. Ich war auch lange Bettnässer. Einmal bis zum 8, Lebensjahr, dann wieder vom 10.-11. Lebensjahr immer wieder zwischendurch. Ebenfalls wurde ich vom allgem. Familienleben ausgeschlossen. War die meiste Zeit nur im Kinderzimmer und habe Musik gehört. Freund besuchen durfte ich auch nicht. Trat auch schon mal in den Hungerstreik, hatte mich selbst einige Wochen lang geritzt und mal versucht mit Tabletten mir das Leben zu nehmen. Hatte die falschen genommen und nichts passierte.
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Zerrissene
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Beitrag Fr., 19.12.2008, 05:14

Liebe Tina,

ich weiß nicht, ob man irgendwann geheilt wird, denn die Narben bleiben für immer zurück.

Mein Heilungsprozeß war/ist eher unsichtbar, fast an mir vorbeiziehend, trotzdem aber wahrnehmend.

Ich glaube, seitdem ich mich lieben kann, seitdem ich meinen Körper annehmen kann (mich also nicht mehr vor ihm ekele),
seitdem ich mich als Ganzes (also als Einheit von Körper und Geist) sehen kann, fühle ich mich ein bißchen geheilt.

Liebe Grüße

Zerrissene

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Tina
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Beitrag Mi., 24.12.2008, 01:47

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich merke, seit dem ich mich mit diesem Thema beschäftige, werde ich von Gefühlen überflutet.
Ich habe offensichtlich meine Gefühle Jahrelang unterdrückt, jetzt kommen alle hoch und ich fühle mich überfordert, gerade im Umgang mit anderen Menschen.

Hast Du das auch mal gehabt?

Liebe Grüße
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vivanco
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Beitrag Do., 25.12.2008, 14:44

hallo tina

ich bin auch ca. 10 jahre lang in meiner kindheit missbraucht worden. war dann auch ungefähr 5 jahre in therapie. weißt du ... verarbeitung passiert so, dass man die dinge seiner kindheit emotional noch einmal durcherlebt. allerdings in viel schwächerer form als damals als kind. das ist einfach notwendig um das ganze zu verarbeiten!!!
viel erfolg wünsch ich dir!!!
viva

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Tina
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Beitrag Fr., 26.12.2008, 02:51

Hi Vivanco,

vielen Dank für deine Antwort. So richtig schlimm hatte ich es vor 1,5 Jahren, als ich anfing mich an die Missbräuche meines Vaters zu erinnern. Ich habe in meiner Gruppentherapie oft eine ganze Sitzung lang nur geweint
Was mich so fertig macht ist, dass jetzt wieder neue Erinnerungen kommen. Ich will das aber gar nicht

Es ist einfach ekelhaft sich an den Penis und der Gewalttaten des eigenen Vaters zu erinnern.
Ich will das nicht! Aber leider habe ich wohl keine andere Wahl.

Wie sieht Heilung aus? Wann werde ich wieder normal mit Menschen umgehen können und mich nicht ständig an meine Familie denken müssen?
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Zerrissene
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Beitrag Sa., 03.01.2009, 21:43

Liebe Tina,

bitte sei mir nicht böse, dass ich dir nicht eher geantwortet habe. Manchmal schreibe ich nicht, weil ich mich schützen muss, damit ich nicht "von Gefühlen überflutet" werde".

Und die Weihnachtszeit ist eh immer eine schlimme Zeit für mich, da versuche ich mich besonders zu schützen.

Also, als ES bei mir hochkam, da ging körperlich so gut wie gar nichts mehr. Ich habe mich so schlecht, so elend gefühlt. Und ich wurde ständig getriggert und hatte viele flashbacks. Als erwachsene Frau funktionierte ich auch nicht mehr. Es war eine schlimme Zeit, denn die Abstände zwischen den Wehen wurden immer kürzer, der Schmerz immer stärker. Ja, so könnte ich es bezeichnen. Dazwischen kleine Ruhepausen, sonst hätte ich es nicht mehr ausgehalten.

Zerrissene

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Tina
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Beitrag So., 04.01.2009, 14:39

Liebe Zerrissene,

vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich habe auch nicht funktioniert. Bin arbeitslos geworden und habe mich zuhause nur eingeschlossen. Das ging ca. 2 Jahre lang so. Nun besuche ich neben meiner Therapie eine Schule und versuche auch einen Job zu finden. Allerdings bekomme ich ständig absagen Ist zur Zeit wegen Wirtschaftskrise bla bla bla nicht so einfach.

Ich will wieder funktionieren und mich in das soziale Leben wieder einfügen. Flashbacks an meine Vergangenheit habe ich auch ständig. Jedoch Abends mehr als tagsüber.

Meine Therapie hat zur Zeit Ferien und ich weiß dann einfach nicht wohin mit meinen Bildern und habe mich dann hier für entschieden, weil ich merke dass es einfach raus muss.

Würde mich über weitere Einträge freuen
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Zerrissene
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Beitrag So., 04.01.2009, 15:30

Liebe Tina,

schreib, wenn es dir danach ist.

Habe ganz vergessen dir zu erzählen, dass ich damals auch viel geschrieben habe. Schreiben ist eine gute Therapie.

Ich war sogar so mutig, dass ich an zwei Buchprojekten beteiligt war. Gemeinsam mit anderen Betroffenen habe ich Tagebucheinträge, Gedichte usw. veröffentlicht und ich war stolz darauf, meinem Therapeuten zwei Bücher (Bittere Tränen, Band 1 und 2 v. LUMEN Verlag) zu überreichen. Habe natürlich auch in einigen Foren geschrieben, das war so befreiend für mich, die z. T. fremden, weil neuen Gefühle fließen zu lassen.

Dann habe ich in meinem Ort eine SHG für Frauen, die in ihrer Kindheit sex. missbraucht wurden, gegründet. Die Gruppe löste sich bald wieder auf, geblieben ist jedoch eine treue, zuverlässige Freundin, die mich in jeder Lebenslage versteht. Sonst habe ich leider keine engen Freunde, weil mich viele nicht verstehen, sobald ich mich öffne und langfristig mit meiner dissoziativen Störung nicht umgehen können und ich bin es leid, Erklärungen für meine Störung abgeben zu müssen. Damals, also in meiner Kindheit, habe ich keine Erklärung finden können, warum ich anders bin, als die anderen. Ich fühlte mich so isoliert, ALLEIN gelassen. Heute kenne ich den Grund dafür, und ich lebe bewußt isoliert, um mich letztendlich vor Unverständnis zu schützen.

Zerrissene

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