Extreme Lust

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Nightingale
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Beitrag Sa., 12.05.2018, 21:47

Möbius hat geschrieben: Sa., 12.05.2018, 21:08 das weiß ich nicht, wie es mit Dir und Deinem Gatten aussieht. Ich weiß ja so gut wie nichts über Dich, ausser daß Du spitz bist wie Nachbar's Lumpi, so wie ich auch. Und ich weiß erst recht nichts über Deinen Gatten, Eure Beziehung.
Das stimmt, ich habe nicht viel Hintergrundwissen geliefert. Z.T. beabsichtigt aber ich kann gerne noch etwas zu mir/uns sagen, sollte es dem Verständnis dienen. Wir haben einen kleinen Sohn, er wird demnächst 2 Jahre alt, ich bin in Elternzeit allerdings beruflich sehr gut aufgestellt und in dieser Hinsicht nicht "abhängig" von meinem Mann. Mein Mann ist sehr liebevoll, er würde eher einen Schritt zurück als einen zu weit gehen.
Möbius hat geschrieben: Sa., 12.05.2018, 21:08 Was ich aber weiß: daß Du von Sexualität sehr, sehr wenig weißt, weil Du, wie Du ja geschrieben hast, genau 1 Sexualpartner hattest und hast, nämlich Deinen Gatten.
Ich würde mich dennoch nicht als unerfahren beschreiben. Wir haben so manches zusammen ausprobiert und heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, sich in verschiedenen Bereichen Wissen anzueignen, die ich auch gerne und viel nutze/genutzt habe.
Möbius hat geschrieben: Sa., 12.05.2018, 21:08 Du mußt Deinen eigenen Weg gehen. Geh ihn bewußt und rational - "sapere aude" !
Danke, ich versuche es ;-)
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Möbius
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Beitrag So., 13.05.2018, 08:12

@ Nachtigall

Danke für die Info's ! So gänzlich unbekannt ist mir Dein Sexualcharakter ja nicht geblieben ... für mich als Hobbyanalytiker hast Du Dich schon als "feminine Masochistin" geoutet. Das hat nix mit dem "BDSM-Masochismus" und Schmerzzufügung zu tun. Das Wesen dieses femininen Masochismus liegt in der erotischen Passivität, die männliche Aktivität "einfordert" - die Du ja gerade bei Deinem Mann vermißest ! Für das Nähere siehe: "Über das ökonomische Problem des Masochismus" - auch eine der bedeutenderen kleinen Schriften von Freud.

Es ist auch so, daß eine anspruchsvolle, "erfüllende" Arbeit sehr viel Libido abführen kann - beruflich leistungsfähige Menschen haben immer eine starke Libido oder, je nachdem, auch Aggression, die sie bei ihrer Arbeit abführen. Fällt diese Libidoabfuhr weg, zB durch Arbeitslosigkeit oder eben: Elternzeit, dann fließt der Betrag an Libido, der in der Berufstätigkeit gebunden war, normalerweise wieder ins Sexuelle zurück. Das nennt man "Desublimierung". Davon bin ich selbst in sehr hohem Maße betroffen. Meine früheren, sehr erheblichen Sublimationen: 60h-Woche als vornehmer Wirtschaftsanwalt, künstlerische Fotographie, schnelles Motorradfahren, Hundehaltung - alles fortgefallen, nichts dazugekommen. Ich kann meine sehr starke Libido heute fast nur noch originär sexuell abführen und das artet periodenweise sprichwörtlich in Arbeit aus.

Und da ist noch 1 Aspekt: feminin-masochistische Frauen erlangen ihr sexuelles Selbstbewußtsein sehr häufig erst durch die Mutterschaft, erst recht dann, wenn sie einen Sohn bekommen haben - es ist die normale Kompensation des Penisneides. Hierzu: "Einige psychische Folgen des anatomischen Unterschiedes von Mann und Frau" - ebenfalls von Freud.

Femininer Masochismus, Penisneid - gerade heute etwas unglückliche Begriffe - sind bei Frauen sehr weit verbreitet, der Normalfall, prägen das Rollenbild. Ich würde schätzen, daß 70-80% aller Frauen vom femininen Masochismus betroffen sind. Den Feministen tritt natürlich regelmässig der Schaum vor den Mund bei diesen Begriffen und sie werden wütend als Diskriminierung oder "Verurteilung" bestritten - daß sie in der psychoanalytischen Praxis millionenfach bestätigt wurden und tagtäglich bestätigt werden, schiebt man "postfaktisch" beiseite ...

Das ist jetzt natürlich spekulativ, eben weil ich Dich viel zu wenig kenne, aber rein typologisch gesehen könnte man vermuten, daß Deine Sexualität - "Deine Lust" - eben wegen des Penisneides bis zur Geburt Deines Sohnes vollkommen abhängig gewesen war von Deinem Mann und eben durch die Mutterschaft eines Sohnes diese Abhängigkeit aufgehoben, Deine Sexualität - "Deine Lust" - nun unabhängig, autark geworden ist - und damit eben natürlich auch eine Bereitschaft zu sexuellen Erlebnissen und Erfahrungen ohne Deinen Mann. "Erschwerend kommt hinzu", daß es einen erhöhten Bedarf an Libidoabfuhr gibt, weil die berufliche Libidoabfuhr entfallen ist und auch die mütterliche Beziehung zu Deinem kleinen Sohn allmählich die Intensität verliert, die sie in der Säuglingsperiode gehabt hatte.

Alldies ist jedoch - wenn es überhaupt zutrifft - keineswegs bewußt, sondern spielt sich im Unbewußten ab. Das einzige, was bewußt registriert wird ist eben: die "extreme Lust".

Ob diese Spekulation zutreffend sein könnte - das könntest Du wirklich nur selbst feststellen, wenn Du Dich mit der psychoanalytischen Sexualtheorie beschäftigst. Daß ich sie hier skizziert habe, soll lediglich eine Einladung, eine "Verführung" dazu sein.

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Beitrag So., 13.05.2018, 09:35

Nightingale hat geschrieben: Mi., 09.05.2018, 14:02 Und besagtes Problem, für das ich gerne ein paar konstruktive Ideen hätte, ist, das ich meine, wie ich finde, extreme Lust in den Griff bekommen möchte.
Damit- vielleicht- indem du das "spannungsgeladene" Thema dahinter angehst? Ich glaube nämlich nicht, dass es sich rein um den Sex an sich dreht.

LG candle
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Beitrag So., 13.05.2018, 20:17

candle. hat geschrieben: So., 13.05.2018, 09:35 Damit- vielleicht- indem du das "spannungsgeladene" Thema dahinter angehst? Ich glaube nämlich nicht, dass es sich rein um den Sex an sich dreht.

LG candle
Was genau meinst du damit?

LG Nightingale
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Beitrag So., 13.05.2018, 21:10

Nightingale hat geschrieben: So., 13.05.2018, 20:17 Was genau meinst du damit?
Dass du allgemein eine Lebensunzufriedenheit erlebst, die sich dann eben an der Libido zeigt. :!!:

Bist du denn im Moment viel Zuhause oder unternimmst du auch was?

LG candle
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Beitrag So., 13.05.2018, 21:19

@Candle

Kann wirklich sein, dass das meine Situation verschärft. Ich versuche einmal die Woche nur etwas für mich zu tun, mit Freunden treffen oä. Durch die Elternzeit hat sich natürlich viel von meinem alten Rythmus verschoben.
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Beitrag So., 13.05.2018, 21:21

Nightingale hat geschrieben: So., 13.05.2018, 21:19 Durch die Elternzeit hat sich natürlich viel von meinem alten Rythmus verschoben.
Das ist ja änderbar. :)

LG
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