Orgasmusstörungen (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Tröte
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Beitrag Di., 10.09.2019, 05:47

guter Hinweis... soll ja kein Besäufnis werden ;-)
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Philosophia
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Beitrag Di., 10.09.2019, 09:27

Um ehrlich zu sein, bei mir reicht schon ein Bier, dass ich weniger fühle...
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Beitrag Di., 10.09.2019, 10:34

okay, wir werden es ausprobieren, mehr als schief gehen kann es ja nicht...
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Philosophia
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Beitrag Di., 10.09.2019, 10:36

Das ist auch wieder wahr ;-), ich denke, ein Glas Sekt dürfte schon nicht schädlich sein.
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Beitrag Di., 10.09.2019, 12:30

sehe ich auch so und vlt. schaltet das auch den Kopf aus, ich werde berichten :-)
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nulla
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Beitrag Di., 10.09.2019, 16:08

Hallo Tröte!
Habt ihr schon einmal probiert, mit der Duschbrause zu experimentieren? Das fand ich als Jugendliche bei meinen ersten Experimenten zum Thema Selbstbefriedigung immer sehr angenehm und ich habe dadurch das Gefühl der klitoralen Stimulation kennengelernt.

Oder hast du vor bzw. neben ihr auch schon mal masturbiert? Vielleicht würde das auch neue Perspektiven schaffen?

Nur so meine Ideen zu dem Thema.

LG nulla
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Beitrag Mi., 11.09.2019, 07:17

Hallo Nulla,
danke für Deine Vorschläge.
Duschbrause kennt sie und m.E. ist das dann die selbe "Problematik" wie beim Vibrator (gleichbleibende starke Stimulation).

Ich habe auch schon vor ihr masturbiert, was sie wirklich sehr erregt hat, über den Punkt kam sie trotzdem leider nicht.

VG
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Beitrag Do., 12.09.2019, 06:46

war wohl doch zu viel Sekt, ihr war schwindelig und schlecht und wir haben nichts gemacht :party: :uebel:

also auf andere Weise weiterüben.... :dribble:
schwierig ist es übrigens gerade auch, weil sie den vibrator nicht "in ruhe lassen" kann. sie will ihn zwar nicht benutzen, aber weil sie große lust hat und es mit der hand nicht klappt, nutzt sie ihn doch immer wieder.....
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Beitrag Do., 12.09.2019, 10:26

Hihi, oh weh, liebe Tröte. Ich hoffe es war nicht ne ganze Flasche.
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Tröte
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Beitrag Do., 12.09.2019, 15:42

hihi nee, aber 2 oder 3 Gläser :D
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Philosophia
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Beitrag Do., 12.09.2019, 18:03

Oh, ich bin auch schon nach 2 Gläsern hinüber :-D
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Möbius
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Beitrag Do., 12.09.2019, 22:59

Der Orgasmus ist eine, auf hohe sexuelle Erregung folgende, schlagartig einsetzende Entspannung und in eben diesem Begriff der „Entspannung“ liegt meiner Erfahrung nach der Schlüssel für die Lösung vieler „Orgasmusstörungen“ - ich gestehe, daß mir dieser Begriff nicht gut gefällt.

Entspannung kann nicht auf ein soziales Verlangen hin willkürlich, durch Willensentschluß produziert werden. Fast sprichwörtlich ist das – heutezutage wohl kaum noch real vorkommende – Verlangen des Zahnarztes mit dem heiser zirrenden Bohrer in der Hand, der Patient solle sich entspannen.

Beim „Beziehungs-Sex“ - wie ich das nenne – gibt es so ein soziales Verlangen: jeder der Beteiligten erwartet von dem oder den anderen, daß der Andere einen Orgasmus haben solle. Das soll nämlich normal sein, daß man beim Sex mit dem Geliebten einen Orgasmus habe. Diese „Orgasmus-Normativität“ erzeugt einen paradoxen Leistungsdruck: einen Zwang zur Entspannung, der fast zwangsläufig zur Folge hat, daß die Entspannung ausbleibt, weil man ja unter Zwang, unter Anspannung steht. „Sekundäre“ Effekte kommen hinzu: die Normativität der Paarbeziehung verleitet nur allzuleicht zu der Annahme, daß ein ausgebliebener Orgasmus ein Anzeichen fehlender Liebe, Schieflage der Beziehung, gar Fremdgehen wäre. Diese Annahme ist – meiner Erfahrung nach – regelmässig falsch.

Wieder meiner Erfahrung nach ist die Hauptursache für das Ausbleiben des Orgamsus beim „Beziehungs-Sex“ eben dieser beschriebene Leistungsdruck, unter den man sich gegenseitig setzt. Wenn es dagegen gelingt, diesen Leistungsdruck zu beseitigen, dann stellt sich in den allermeisten Fällen der Orgasmus auch beim „Beziehungs-Sex“ ganz von selbst ein. Die diversen „erotischen Hilfsmittel“ kann man wohl getrost verzichten. Sex ist auch ohne Orgasmus schön und auch entspannend. Nur setzt die Entspannung nicht schlagartig ein.

Sich vom „Orgasmuszwang“ zu verabschieden, ist verhältnismässig leicht gesagt, aber in der Praxis nicht so leicht umzusetzen. Man muß viel darüber reden und auch einige, mitunter viele verbale und praktische „Runden“ drehen, bis jeder der Beteiligen auch in seinem Unbewußten registriert hat, daß der Orgasmuszwang wirklich auch praktisch aufgehoben ist – und eben nicht nur verbal. Da spielt zB auch eine Rolle, wie man nach dem Sex miteinander körperlich und „emotional“ umgeht, auch wenn der Orgasmus ausgeblieben ist. Vorwürfe und „Problemorientierte Gespräche“ auf der einen Seite, liebevolles Kuscheln, Necken und Lachen, und gerne auch „noch ne Flasche Sekt aufmachen“ auf der anderen Seite.

Bei der Autoerotik besteht dieser Orgasmuszwang durch die Beziehung nicht – und deswegen funzt der Orgasmus bei der Autoerotik auch meist ganz gut, auch wenn er sich bei der „Heteroerotik“ - also beim Sex mit einem Partner – nicht einstellen will.

Es kann auch andere Gründe geben, die u.U. sehr in die Tiefe der Psyche gehen können, aber ich wiederhole mich: der größte Feind des Orgasmus ist das Verlangen nach ihm, die „sexualromantische“ Vorstellung von Paaren, in einem gleichzeitigen Orgasmus ins Nirvana zu schweben und das gefälligst jedesmal. Diese Vorstellung ist phantastisch, „softpornographisch“ und noch viel unrealistischer, als die „versaute“ Pornographie, die meiner Erfahrung nach oftmals weitaus realistischer ist, als ihre Kritiker ahnen können – weil diese Kritiker regelmässig über keine nennenswerte sexuelle Erfahrung verfügen, „Sexualität“ nur aus Büchern kennen und vielleicht einer Handvoll mehr oder weniger verkorkster Paarbeziehungen.

(Fortsetzung folgt)
Zuletzt geändert von Möbius am Do., 12.09.2019, 23:12, insgesamt 3-mal geändert.

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Möbius
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Beitrag Do., 12.09.2019, 23:01

Ich lebe seit 1993 bisexuell-promiskuitiv, habe schätzungsweise 1000 Sexualpartner gehabt, wahrscheinlich sogar noch ein paar mehr. Davon waren allerdings höchstens 50-70 Frauen gewesen. Dementsprechend nehme ich ein gerüttelt Maß an sexueller Erfahrung für mich in Anspruch. Und zu diesen Erfahrungen gehört es auch, daß es bei promiskuitiver Sexualität einen Orgasmuszwang nicht gibt. Mal hat man einen, mal nicht, manchmal hat man mehrere … und das ist einer der Gründe, warum promiskuitive Sexualität „als solche“ regelmässig besser „funzt“, als der „Beziehungs-Sex“. Die Befrachtung der Sexualität mit emotionalen Ansprüchen fällt bei promiskuitiver Sexualität eben weg, weil es diese Emotionen eben nicht oder nur in weitaus geringerem, „nicht ergebniswirksamen“ Maße gibt.

Ob man promiskuitiv lebt, oder monogam oder „polyamory“ (oder was weiß ich) ist für mich – verkürzt dargestellt – ebenso ein Umstand wie die sexuelle Orientierung: man ist so, oder man ist es nicht, man kann sich das nicht willkürlich aussuchen, nur ausprobieren. Man stellt dann – wenn man wirklich den Mut zu bewußten sexuellen Experimenten hat – mehr oder weniger schnell fest, ob diese oder jene Variante die Richtige ist für einen selbst und dann das Beste daraus machen.

Lesben sind insofern leider benachteiligt: lesbische Promiskuitität gibt es praktisch nicht. Frauen, die promiskuitiven Sex mit Frauen haben, sind regelmässig nicht lesbisch, sondern „anderweitig orientiert“, auch wenn sie „lesbisch leben“ und aus sozialen Gründen ihre „anderweitige Orientierung“ in lesbischen Kreisen verschweigen. Auch dies ist ein Erfahrungswert von mir, allerdings nicht aus erster Hand, sondern stammt von meinem besten Freund, der die erste Hälfte seines Lebens vor seiner Transition als „lesbische Frau“ lebte. Dessen Berichten messe ich jedenfalls mehr Vertrauen zu, als Propagandatexten unter der Regenbogenfahne oder „verqueerten Studien“.

Lesben mit diesem Orgasmus-Problem in ihrer Beziehung sind daher – meiner Meinung nach - darauf verwiesen, an diesem Problem innerhalb ihrer Beziehung zu arbeiten. Das ist eben wegen der emotionalen Befrachtung ihrer Sexualität nicht einfach und eben die hohe emotionale Intensität lesbischer Beziehungen macht diese bewußte Arbeit an der Sexualität nicht einfacher.

Aber diese Arbeit lohnt sich, nicht zuletzt auch auf der emotionalen Ebene.

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Blume1973
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Beitrag Fr., 13.09.2019, 06:23

Und zu diesen Erfahrungen gehört es auch, daß es bei promiskuitiver Sexualität einen Orgasmuszwang nicht gibt. Mal hat man einen, mal nicht, manchmal hat man mehrere … und das ist einer der Gründe, warum promiskuitive Sexualität „als solche“ regelmässig besser „funzt“, als der „Beziehungs-Sex“.
Ich würde meinen, das liegt daran, dass es den Sexualpartnern schlichtweg egal ist, ob der andere einen Orgasmus hat oder nicht. Beim herumspringen sexueller Partner schaut man mehr auf sein eigenes Vergnügen, als auf die „Gefühle“ des anderen, da man sich ja „die Mühe“ spart auf den anderen eingehen zu „müssen“. Meist sieht man den anderen nie wieder, weil’s ein ONS war, oder eine besoffene Gschicht.

In einer Partnerschaft sieht das dann anders aus, da man einen gemeinsamen Weg geht - meistens. Meiner Erfahrung nach, egal, ob gleichgeschlechtlich, oder nicht.
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

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nulla
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Beitrag Fr., 13.09.2019, 06:44

Möbius hat geschrieben: Do., 12.09.2019, 23:01 Wieder meiner Erfahrung nach ist die Hauptursache für das Ausbleiben des Orgamsus beim „Beziehungs-Sex“ eben dieser beschriebene Leistungsdruck, unter den man sich gegenseitig setzt.
Ich gebe Möbius in vielerlei Hinsicht recht, und so wie du, Tröte, die Situation beschreibst, wird ja ziemlich deutlich, mit wieviel Verbissenheit deine Freundin um den Orgasmus ringt.
Ich habe keine gleichgeschlechtlichen Erfahrungen, aber mir ist es einmal so ähnlich mit einem Mann gegangen, der wegen seiner AD Erektions- und Ejakulationsstörungen hatte. Bei unserem ersten Mal hat er auch sehr verbissen versucht, durch Selbsstimulation einen Orgasmus zu erreichen, dabei hat er sogar leise Selbstgespräche geführt, so in der Art:"Komm schon, das kann doch nicht sein...". Ich war schockiert und kurz davor, einen Exorzisten zu rufen :lol:
Spaß beiseite, er hat mir im Grunde unglaublich leid getan und ich hab das Szenario dann einfach liebevoll unterbrochen.
Innerhalb kürzester Zeit hatten wir dann den tollsten Sex, den ich mir je vorstellen konnte, weil wir seine "Störungen" ganz entspannt als Ressourcen genutzt haben, und er hat auch beinahe jedes Mal ganz unkompliziert einen Orgasmus erreicht.

Ich konsumiere übrigens phasenweise auch gerne Pornographie und ich empfinde es als angenehm, wenn der Partner auch Porno-Erfahrung hat, das macht alles irgendwie entspannter und unkomplizierter. Aber ob das jetzt für euch hilfreich ist, Tröte, weiß ich nicht recht.

LG nulla
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