Angst vor Nähe/Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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LovePolice
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Beitrag Di., 10.03.2009, 08:00

Liebe Epileptikerin,

ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was du mit kurz- und langanhaltender Nähe meinst....?

Was mir in dem Zusammenhang nur einfällt, ist, daß im Rahmen einer Beziehung ganz natürlich Phasen des Nahseins in den verschiedenen Bereichen, also körperlich, geistig, emotional, mit Zeiten in denen mehr Distanz da ist, abwechseln. Für mich gehört es dazu, auch wenn ich in einer Partnerschaft bin, daß ich allein sein kann zwischendurch oder mit anderen Menschen Zeit verbringen.....manchmal hab ich den Eindruck, daß sich viele Menschen von einer guten Beziehung falsche Vorstellungen machen, so in die Rtg., daß man dann ALLES teilt ind IMMer zusammensein will usw.

Bei Osho, einem bereits verstorbenen indischen "Guru" hab ich mal sinngemäß folgendes gelesen:
Eine Partnerschaft kann nur dann schön und dauerhaft sein, wenn ich mir immer dessen bewußt bleibe, daß der andere ein Fremder ist, wie gut ich ihn auch kennen mag, daß es nicht einmal möglich sei, das eigene Wesen je endgültig zu erschliessen. der Mensch ist ein Mysterium, sagt er, und niemals sollten wir den Respekt und die Liebe für unser eigenes und das Wesen des anderen verlieren und uns den jeweils nötigen Raum zugestehen.

Abschließend denke ich, daß Beziehungen auf Kommunikation angewiesen sind, auf die Bereitschaft, offen zu sein bzgl. der eigenen Empfindungen,
sich einander mitteilen und in gegenseitigem Respekt sich und die Beziehung entwickeln..

Alles Liebe!

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Epileptikerin
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Beitrag Di., 10.03.2009, 20:30

Hallo Nuith,

ich sehe meinen Freund nur einmal im Monat und das ist mir genug

Aber manchmal sind diese Std. die wir verbringen zuviel für mich...
Egal ob das körperlich, geistig oder emotional ist...

Ich wünsche mir er wäre mir so Nah, dann ist er da und er ist dann so Nah, das erdrückt mich dann und ich schicke ihn fort, suche dann meist sofort die extreme Distanz, will danach lieber alleine sein

Ich halte ihn aus aber nur ganz kurz, dann ist er mir einfach zuviel

Ich will ihn und dann so plötzlich nicht mehr, was ist das?

Die Beziehung ist einfach so wie sie ist...zerrissen
LG
Epileptikerin

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LovePolice
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Beitrag Di., 10.03.2009, 21:06

bin wieder nicht sicher
Epileptikerin hat geschrieben:Ich wünsche mir er wäre mir so Nah, dann ist er da und er ist dann so Nah, das erdrückt mich dann
meinst du, in den wochen wo ihr euch nicht seht, hast du sehnsucht nach ihm und wenn ihr dann ein wenig zeit miteinander verbracht habt.....das erdrücken....
nervt er dich? oder hast du nicht genug platz neben ihm? oder bist du irgendwie überfordert an sich mit nähe, alsö irgendwie...hm...wie fühlst du es? oder wie zeigt es sich, kannst du es noch anders beschreiben?

bist du eigentlich schon lang mit ihm zusammen? und wie waren deine vorherigen beziehungen?

ich hoffe, ich tret dir nicht zu nah mit meinen vielen fragen. ich würd mich echt gern reinfühlen und -denken probieren und verstehen.....

Alles Liebe!

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Epileptikerin
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Beitrag So., 15.03.2009, 20:52

meinst du, in den wochen wo ihr euch nicht seht, hast du sehnsucht nach ihm und wenn ihr dann ein wenig zeit miteinander verbracht habt.....das erdrücken....

Sehnsucht habe ich irgendwie ganz selten aber wenn ich sie habe dann will ich ihn auch sehen...

nervt er dich?

eigentlich nicht, ich mag seine Anwesenheit, kann diese jedoch nicht lange ertragen
er stellt keine Erwartungen an mich und ich auch keine an ihn, vielleicht mag ich das so sehr an ihm.

oder hast du nicht genug platz neben ihm?

Doch den Platz läßt er mir

oder bist du irgendwie überfordert an sich mit nähe, alsö irgendwie...hm...wie fühlst du es?

ja, ich weiß nur nicht genau woran das liegt, das ist irgendwie mein Problem...
ich habe auch keine Lust in meiner Vergangenheit rumzuwühlen, das tut nämlich immer so weh...ich bin sehr sensibel

oder wie zeigt es sich, kannst du es noch anders beschreiben?

mit einem übermäßigem Gefühl an Liebe und dann mit einem zuwenig an Liebe in der kurzen Zeit, die er da ist

bist du eigentlich schon lang mit ihm zusammen? und wie waren deine vorherigen beziehungen?

acht Monate sind es jetzt genau...

Zu meinen vorigen Beziehungen:

Ich hatte bereits 2 Stalker, das Ende war sehr beängstigend und ist es immer noch
danach hatte ich einen Straßenmusiker, er war mir zuviel und ich habe ihn nach Rumänien (mit einer Band) geschickt, ich hatte zu wenig Zeit für mich und mich zu sehr für ihn eingesetzt.
Außerdem hat er mich auch einmal geschlagen und mein Herz getroffen (er war grundlos eifersüchtig, echt grundlos) er hat mir verboten Männer anzuschauen.
Danach habe ich ein wenig mit einem Therapeuten rumgeflirtet
Und jetzt habe ich einen Freund, den ich nicht solange aushalte und ich weiß auch nicht genau was meine Aufgabe mit ihm ist.

LG
Epileptikerin

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ott
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Beitrag Mo., 16.03.2009, 23:24

Hallo, ich habe vielleicht gerade eine verrückte Idee, aber was wäre denn, wenn du vielleicht einen potenziellen Partner suchst, der eine Katze oder einen Hund hat, und man dann zusammen erstmal das Viech streichelt?

Nur eine Idee, für den Fall, das du Tiere magst. Manchmal können die ja Brücken bauen. Und es muss natürlich ein Partner sein, der akzeptiert, dass du mit Berührungen erstmal ein Problem hast.

Beste Grüße! Ott

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Epileptikerin
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Beitrag Di., 17.03.2009, 20:16

Hallo Ott,

ich mag Tiere sehr gerne aber habe auch ein wenig Respekt vor Ihnen

wäre eine Überwindung für mich aber vielleicht ja auch eine nette...

Da wäre auch schon das nächste Problem: ich habe noch nie einen Mann angesprochen, da müßte ich echt mutig sein

Lg
Epileptikerin

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Epileptikerin
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Beitrag Do., 19.03.2009, 22:04

Hallo ott,
ja bin mutig dieses Leben will ich leben...

befreie mich

aber erst mal muß ich das alte noch loslassen

habe ich jetzt irgendwas falsch gemacht

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Epileptikerin
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Beitrag Di., 24.03.2009, 15:36

Alles steht still

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Epileptikerin
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Beitrag Fr., 27.03.2009, 17:56

Hallo Ott,

was für ein Hund sollte denn das sein?


LG
Epileptikerin

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Lebensfreude
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Beitrag Fr., 12.06.2009, 22:40

Ich (41) versuche seit mehr als zwei Jahren die erste Beziehung meines Lebens zu führen. Bevor ich mich auf diese Beziehung eingelassen habe, habe ich mich zu meinem Partner hingezogen gefühlt, hatte Flugzeuge im Bauch und hab mir mehr Nähe zu ihm gewünscht. Von dem Moment an, wo das Beziehung ein Thema wurde, waren meine Gefühle weg. Dennoch habe ich mich für meinen Partner entschieden, wollte es versuchen, weil ich eben wusste, was ich für ihn vorher empfunden hatte. Doch es funktioniert nicht. Seitdem sind meine Gefühle neutral und sobald ich spüre, dass unsere Verbindung enger wird, blockiere ich und breche aus. So sehen wir uns extrem selten und Sex ist kein Thema, weil ich nicht das Bedürfnis danach habe und weil ich einfach nicht fühle. Körperliche Nähe versuchen wir manchmal, aber auch da empfinde ich nichts und es treibt mich danach nur wieder ein Stückchen weiter weg. Weil ich meinem Partner nicht das geben kann, "was auch in meinem Weltbild" zu einer Beziehung gehört, habe ich dauerhaft ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle. Zudem komme ich total unter Stress, da mein Bedürfnis, ihn zu sehen, ebenfalls neutral ist, und ich so überhaupt nicht weiß, wann und ob ich ihn sehen möchte. Alles ist einfach nur ein neutrales Gefühl. So belastet mich diese Beziehung emotional sehr stark, dennoch oder eben weil ich weiß, dass ich diese Näheängste habe, möchte ich nicht einfach aufgeben. Doch so kann ich nicht mehr.

Anfang dieses Jahres hatten wir uns auf eine Pause geeinigt. Doch genau von dem Moment an fühlte ich plötzlich wieder, hatte Sehnsucht nach ihm, auch körperlich, spürte, wie gern ich ihn hab und wie wertvoll er für mich ist und ich wünschte mir, mein Leben mit ihm zu teilen. Mittlerweile haben wir uns wieder angenähert und sogleich stecke ich wieder in meinem alten Muster drin und komme einfach nicht raus. Es ist der reinste Psychoterror für mich. Eigentlich sehe ich keinen Ausweg, als die Beziehung zu beenden. Doch ich kann es nicht verstehen, gerade wo ich Anfang dieses Jahr in unserer Auszeit so intensiv gefühlt hatte, wie gern ich ihn hab.

Ich weiß echt nicht, wie ich aus meinem Muster herauskommen kann. Geht es Euch ähnlich? Welchen Weg habt' Ihr gefunden, damit umzugehen? Vielleicht habt Ihr sogar einen Weg aus der Näheangst rausgefunden?

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Laufenstein
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Beitrag So., 23.09.2012, 13:43

Was ich hier lese spricht mir schon irgendwie aus der Seele. Ich kann mich damit identifizieren, denn ich hab auch extreme Probleme mit Nähe. Für mich ist es so, als könnte ich das, was die andere aussendet, nicht richtig mit meinem Körper aufnehmen. Ich verkrampfe und mache zu, fühle nichts mehr. Andersherum gibt es Frauen, die ich als sehr bedrohlich empfinde und die quasi mit Gewalt in meine Gefühlswelt einbrechen. Ich kann mich gar nicht dagegen wehren.

Ich hab rausgefunden (bitte lacht mich nicht aus ich bin sehr unreif in Bezug auf Gefühle), dass Gefühle kommen und gehen. Dabei streifen sie durch den Körper, den ich dabei manchmal wie ein Gefäß empfinde. Mich verunsichert es so sehr, weil es in Bezug auf Gefühle irgendwie nie eine Sicherheit gibt. Manche bleiben einige Sekunden, manche Minuten oder sogar Stunden. Frühmorgens , wenn ich alleine bin geht es mir meist gut. Ich bin gleichbleibend im Gefühl. Sobald ich aber in die Öffentlichkeit gehe, dann geht es los. Also habe ich für mich festgelegt, dass das, was ich empfinde, mit den Menschen zusammenhängen muss, die mich umgeben.

Ich habe festgestellt, dass ich zwei grundlegende Arten habe und hatte, mit Gefühlen umzugehen. Die Schlechten versuche ich wegzudrücken und die Guten festuzuhalten. Das funktioniert aber nicht, weil Gefühle eben kommen und gehen wie sie wollen und sobald ich ihnen eine Kraft entgegensetze, oder an ihnen festhalte, wird es chaotisch. Beim Festhalten ist es noch realtiv einfach. Ich lerne dann loszulassen und merke relativ schnell, dass ich in mir drin eine Andere versuchte festuzhalten, praktisch das Gefühl, das stellvertretend für sie in meinem Inneren entsteht, festzuhalten und damit die Erfahrung die ich mit ihr gerade, oder vielleicht vor einer Woche, gemacht habe. Das macht Schmerzen, weil die Andere sich ja weiterbewegt und auch weiterbewegen will. Das wäre dann wahrscheinlich das Klammer, was man/sie/er/es als so unangenhem empfinden kann.

Beim Weghalten wird es schon sehr viel schwieriger. Teilweise sind die Gefühle, die da kommen wollen, so stark, dass ich gar nicht dagegenhalten kann. Ich weiß dann auch gar nicht wohin damit in meinem Körper und in der Regel parken die im Bauch, in der oberen Magengegend, und sorgen dort für ein sehr unangenehmes Angstgefühl. Dann bekomme ich auch vor den Menschen Angst, weil ich mich so hilflos und ausgeliefert fühle.

Hin und wieder ist es aber so, dass diese Anspannung im Körper irgendwo einen Platz findet wo ich sie gut aushalten kann. Im Arm oder Bein ist gut, oder rechte Schulter. Und dann werde ich auch traurig, weil ich feststelle, dass, wie schon einige von euch geschrieben haben, gerade diese Anspannung und wie man damit im Körper umgeht, die Grundlage für Beziehungen und das Eingehen von Beziehungen sind. Weil ich das nie konnte, waren die Frauen, die ich hatte, immer extrem gefühlskalt und haben mir auch nie Wärme und Liebe gegeben. Aber nur mit denen bin ich zusammengekommen, weil wo keine Empfindungen, da keine Anspannung, da keine Angst, da leichtes Aufeinandertreffen.

Und noch etwas ist mir aufgefallen. Ich beobachte manchmal heimlich verliebte Paare. Dabei sehe ich in einigem Momenten diese Verbundenheit, die die beiden leben. Und dann stelle ich fest, dass ich diese Verbundenheit selber kaum zulassen kann, wenn ich versuche sie nachzuspüren. Bei mir war Beziehung eigentlich immer mehr Abstossen. Ich weiß nicht, ob ihr nachempfinden könnt, was ich meine.

Mir fiel mal das Beispiel von zwei Magneten ein, vielleicht kennt ihr das ja: wenn man mit den beiden Magneten spielt, dann kann man sie so drehen, dass sie sich, "klack", aneinanderziehen, oder einen andersrum drehen, so dass zwischen den beiden eine Kraft entsteht, die sich wie ein weiches Feld dazwischen anfühlt, aber man bekommt nie beide zusammengedrückt. Wenn ich es schaffe mich in Verliebte einzufühlen, dann fühlt es sich an wie die zwei Magneten die zusammenwollen. Ich selbst bin eher immer auf Abstossen programmiert. Dieses Gefühl, im wahrsten Sinne "andersherum" zu sein, macht mich oft traurig, weil ich mir auch Familie, Kinder und Zweisamkeit wünsche, aber ich kann es nicht an mich ranlassen, geschweige denn anziehen. Ich frage mich dann ob ich vielleicht schwul bin, wogegen aber spricht, dass ich ja Gefühle für Frauen habe und auch mitunter sehr intensive. Allerdings nur wenn der Abstand stimmt. Ab einer bestimmten Nähe ziehe ich die Mauern hoch.

Tja....wie macht man es also?

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