Sexuelle Hemmungen = Angst sexuelle Lust zu zeigen?!

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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blätterregen87
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Sexuelle Hemmungen = Angst sexuelle Lust zu zeigen?!

Beitrag Do., 09.09.2010, 23:15

Hallo ihr!
Ich bin 23 jahre alt, hatte schon oft Petting, aber noch nicht wirklich vaginalen Verkehr (sowie auch keinen Oralverkehr). Es belastet mich und ich habe bisher nie mit einem Mann darüber geredet, stattdessen immer Ausreden benutzt und versucht sie irgendwie anders zu befriedigen. Nun habe ich einen netten Mann kennengelernt und mich dazu entschloßenm ihn von meinem "Geheimnis" zu erzählen.

Bis vor einiger Zeit dachte ich, dass ich an Vaginismus leide, denn ich hatte immer große Schmerzen beim Versuch vaginalen Verkehr zu haben. Mehrere Gynäkologen meinten aber in Vergangenheit, dass ich eine zu starke Beckenbodenmuskulatur habe (selbst das kleinste Spekula geht kaum rein) und das es sogar sinnvoll wäre zu operieren.
Zuerst war ich erleichtert, dass meine Unfähigkeit Sex zu haben körperlich bedingt ist.
Mittlerweile habe ich den Eindruck, es ist eine Mischung aus körperlicher, sowie psychischer Ursache.



Auch wenn ich es bis vor kurzem noch anders sah, ich muss wohl zugeben..ich bin verklemmt, gehemmt, sexuell schüchtern und wenn ich mich dabei frage wo genau meine Ängste liegen, dann ist eine Antwort dabei; Ich habe wohl irgendwie ein Problem damit meine sexuelle Lust dem Mann gegenüber zu offenbaren und dabei die Kontrolle abzugeben. Außerdem setze ich mich selbst unter Druck unbedingt nicht "verklemmt" wirken zu wollen, da auch der derzeitige Mann eine Frau will, die offen sagen kann, was sie will und keine Hemmungen hat! (Wie wohl jeder es will, -ich selbst auch, nur es hapert mit der Umsetzung).

Weiß jemand was ich tun kann?

Grüße, von der unter Druck stehenden
blätterrregen

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Saul
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Beitrag Fr., 10.09.2010, 15:51

Hallo blätterregen87,
blätterregen87 hat geschrieben:Weiß jemand was ich tun kann?
Eine zu starke Beckenbodenmuskulatur ist das eine. Das andere - die psychische Seite - scheint Alarm zu schlagen, sobald du in eine erotische Situation kommst, von der du glaubst, es würde jetzt etwas von dir erwartet werden.

Vielleicht gab es auch bisher immer irgendwelche atmosphärischen "Unstimmigkeiten" in der Situation. Das muß ja nicht an dir liegen. Es könnte doch durchaus sein, dass es mit den Männern zu tun hat, dass sie von dir etwas "wollen". Willst du denn im Grunde auch, weil du begehrst und liebst, oder willst du nur befriedigen?
...stattdessen immer Ausreden benutzt und versucht sie irgendwie anders zu befriedigen
Saul

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Sonnenhut
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Beitrag Fr., 10.09.2010, 20:02

Hallo Blätterregen,

Eine zu starke Beckenbodenmuskulatur gibt es nicht, wie es auch im allgemeinen eine zu starke Muskulatur nicht gibt. Natürlich gibt es Verkürzungen und Verkrampfungen, früher gab es mal das Vorurteil, daß eine kräftige Muskulatur sich strukturell verkürzt, das ist und war immer totaler Quatsch. Ich denke Du solltest auch nochmal die medizinische Seite von kompetenteren Leuten abklären lassen.

LG, Sonnenhut

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blätterregen87
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Beitrag Fr., 10.09.2010, 22:24

also, dass ich einen sehr ausgeprägten beckenboden habe wurde mir von 2 ärzten gesagt und dass es gut sein kann, dass sex so sehr schmerzhaft ist und ich mich spalten lassen müsste (operativ).

ich befasste mich eigentlich nie intensiv mit dem thema sex. es war bisher so, dass ich" keine lust auf sex hatte" oder besser gesagt; ich hatte keine lust, weil ich verklemmt war/ bin und angst habe den erwartungen der männer nicht gerecht werden zu können oder eben meine eigene sexuelle lust zu zeigen/ mich fallen zu lassen..

es ist schon viel besser geworden in den letzten 2-3 jahren..mit 18 schämte ich mich sogar mich meinem exfreund nackt zu zeigen oder ihn im hellen intim zu berühren.. mittlerweile gelingt es mir manchmal sogar schon mich so weit zu entspannen, dass ich sogar stöhne. das klingt absurt, aber für mich ist es etwas neues, vorher ist es nur gespielt gewesen, um IHN anzumachen und um nicht ganz wie "ein brett" dazuliegen, was sich wohl kein mann wünscht von seiner freundin.

bis vor einiger zeit konnte ich sex kaum mit liebe in verbindung bringen. mittlerweile glaube ich, entwickle ich ein gefühl dafür und entdecke, dass sex auch etwas sehr positives sein kann!

vor einigen tagen hatte ich petting mit einem mann, der dabei keinerlei hemmungen hatte weder seine lust zu zeigen, noch mir zu sagen was er will und wie es sich anfühlt.(wozu ich leider nciht in der lage bin bisher, keine ahnung wieso=( ..)
eigentlich freute mich das sehr, dass es ihm gefiel und ihm so nah sein zu können, andererseits schämte ich mich fast dabei und fühlte mich eingeengt!aber wieso?!??.. verstehs selbst nicht :/

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 09:44

Anscheinend bist du gerade auf dem Weg, deine Sexualität zu entdecken. Toll !!
Und du weißt auch bestimmt, dass das Zeit braucht
andererseits schämte ich mich fast dabei und fühlte mich eingeengt!aber wieso?!??.. verstehs selbst nicht
vielleicht fühlst du dich eingeengt, weil du meinst, von dir wird etwas erwartet, das du (noch) nicht geben kannst ? Kann es das sein?

Zum Thema Scham: oft genug ist Sexualität mit Scham verbunden. Intime Körperteile zu berühren oder berühren zu lassen ist ja auch eine sehr persönliche Angenelegenheit, und ich will jetzt gar nicht auf die ach so böse Erziehung schimpfen, die alles Sexuelle mit Scham verband. Ich meine es wertfrei, wenn ich dich frage, ob du erziehungsbedingt Scham assoziierst mit sich sexuell öffnen?

Aber du scheinst ja auf einem guten Weg zu sein, und ich könnte mir gut vorstellen, dass deine Beckenbodenverkrampfungen sich mit zunehmendem Genuss am Sex auch lösen

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Sonnenhut
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 09:45

blätterregen87 hat geschrieben:also, dass ich einen sehr ausgeprägten beckenboden habe wurde mir von 2 ärzten gesagt und dass es gut sein kann, dass sex so sehr schmerzhaft ist und ich mich spalten lassen müsste (operativ
,

Diese Aussage Deiner Ärzte untermauert nur deren Inkompetenz und trägt sicherlich noch mehr zu Deiner Verunsicherung/Verängstigung bei. Schau mal bei isg-info.de vorbei, da kannst Du Dich sicherlich kompetenter beraten lassen.

Gruß, Sonnenhut

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blätterregen87
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 18:00

ja ich entdecke meine sexualität, nur traurig, dass ich das erst jetzt schaffe mit 23 jahren! andere haben schon kinder und haben schon lange keine lust mehr "blümchensex"..während ich froh wäre welchen zu haben. was das nächste thema wäre... mit dem gedanken zärtlichen, liebevollen sex zu haben und dabei vorsichtig behandelt zu werden kann ich mich gut anfreunden:) da würde ich glücklich drüber sein, wenn ich ihn hätte.. doch wenn ich daran denke, dass es ihm nciht reichen könnte und er von mir experimente erwartet, offenheit und das äußern meiner intimsten wünsche (eben das gegenteil von verklemmtheit), dann fühle ich mich nicht gut dabei. (und genau das wünscht er sich ja).


ja ich bin tatsächlich anti-sexuell erzogen worden, zumindest würde ich das heute behaupten.
zungenküsse waren "quatsch" ( "so mit offenem mund,..was das aber auch soll"),
ich wurde nie aufgeklärt und von sexueller LUST hatt eich bis ich sie selbst herausfand keine ahnung..außerdem wurde schon abgeschaltet wenn nur eine leicht sexuelle handlung im fernseher lief. offen gesagt habe ich als jugendliche (soft) pornos gesehen.. ich denke oft daran das "leisten" zu müssen, wobei ich davon meilen entfernt bin, was diese pornodarsteller tun.


ich glaube auch, dass meine schmerzen bei dem versuch sex zu haben AUCH psychischer ursache sind. wobei ich sagen muss, dass es mir nichtmal schmerzfrei gelingt einen tampon einzuführen..und dabei bin ich schließlich alleine..und meiner gynäkologin gelingt es kaum, selbst das kleinste instrument scherzfrei einzuführen, selbst mit gleitmitteln.. also ich denke schon, dass es nciht nru einbildung ist, sondern vielleicht auch ein wenig anatomisch bedingt ist. mittlerweile versuche ich mit einer hormonsalbe, gleitgel und einem vibrator meine scheide zu weiten. es gelingt mir besser als zu anfang, doch spaß daran sieht natürlich anders aus..

wie lege ich die scham denn ab?
wenn ich daran denke, zB oral befriedigt zu werden und das auch noch im hellen schäme ich mich einfach udn kann es nicht ablegen..
(ich habe diese sorgen, dass es nciht schön aussieht, dass es nicht gut riecht, nciht gut schmeckt, das es ihn ekeln könnte..all diese gedanken gehen mir dabei durch den kopf).

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heulsuse
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Beitrag Mi., 22.04.2015, 22:04

hallo blätterregen,

diese Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen. Noch heute fällt es mir schwer, meinem Mann zu sagen, wie und wo er mich berühren soll. Ich bin teilweise noch wie ein Brett, stöhnen kann ich bis heute bei ihm nicht. Ich bin innerlich blockiert.

Habe mich auch schon viel damit beschäftigt und suche die richtige Lösung für mich. Was mir bislang im Ansatz zu helfen scheint: Reden. Auch wenn es noch so schwer fällt, aber der Partner hat keine Möglichkeit, deine Gedanken zu lesen. Wenn Du schon ein wenig weißt, was die gefällt, dann versuche es mit so viel Worten, wie dir möglich ist, zu sagen, dass du dies oder jenes schön findest. Ich habe lange lernen müssen, oder bin eher noch dabei, dass zu sagen, dass einem etwas schwer fällt zu sagen oder darüber zu reden, auch schon hilfreich ist.

Was das "nicht gut riechen, nicht gut schmecken" angeht: Auja, kenne ich nur zu gut. Für mich ist es sehr unangehm und es ist eine Überwindung oral befriedigt zu werden. Mit dem richtigen Partner ist es aber eine sehr krasse und intensive Erfahrung und man fragt sich dann, warum man vorher so "starr" oder "stur" war.

Versuche zu kommunizieren. Wenn es nicht mündlich geht, dann vllt schriftlich? Ich schreibe mir viel von der Seele um dann klarer für mich zu sehen und schreibe dann manchmal Briefe.

Gutes Gelingen und noch viel Spaß beim Entdecken

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zappo
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Beitrag Di., 17.11.2015, 14:34

hallo

also mir geht es ähnlich nur das ich schon mehrfach verkehr hatte aber es ging nur wenn ich betrunken bin komischer weise und wenn ich nichts getrunken habe dann geht nichts nur Petting .. ich will nicht damit sagen das Alkohol hilft oder so denn das ist ja nicht das was man möchte denn man möchte ja mit dem Partner gemeinsam intim ´werden und das nüchtern denn es soll ja was schönes sein und nicht zack zack und man hat da nix von wenn man besoffen ist. Das ist eine Kopf sache wie wäre es wenn du dich mit einem Psychologen zusammen setzt und mal drüber sprichst ...??? ich habe es versucht aber bei mir ohne erfolg das es bei mir zu tief ist.. mein rat versuch es .

Lg

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KerstinZ
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Beitrag So., 04.11.2018, 03:02

Hallo,ich denke,Du brauchst erst Mal einen einfühlsamen Partner,der Dich erstmal in Deiner Persönlichkeit mag u.so wie Du eben bist.Deine Angst Intimität auszudrücken,haben wahrscheinlich mit Deiner Erziehung zu tun.Du brauchst erstmal einen richtigen Partner,der Dich auch mit Deiner Schüchternheit versteht U.Dich so annimmt,wie Du bist.Du musst niemanden gefallen.Du gefällst.Bloß nicht sich so schnell auf jemanden einlassen und verbiegen.Langsam u.lange kennenlernen,das kann bis zu 2 Jahre dauern,bist etwas passiert.

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 01:30

Kannst du denn ohne scham dich selbst befriedigen? Vllt wäre das erstmal ein Ansatz
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Ophelia12
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 06:53

Hallo zusammen,
Ich denke, dass der ein oder andere evtl in den 3 Jahren das Problem irgendwie gelöst hat :)

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 16:58

Könnte sein, nach meinem vorposter habe ich nicht mehr aufs Datum geachtet
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


Eremit
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 17:58

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Sehr
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Beitrag Mo., 05.11.2018, 20:13

Mir geht es auch so. Es war mal ne zeitlang besser. Aber ich denke, das funktioniert nur, wenn man sich selbst attraktiv findet und sich leiden kann. Also, Partner hilft bedingt.
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