Prostitution

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Helpmeplease
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Prostitution

Beitrag Di., 31.01.2012, 16:46

Hallo

Ich hoffe ich hab das richtige Unterforum gefunden...

Es geht um folgendes:

Ende 2010 hatte ich finanzielle Probleme... Ich habe meine Ausbildung aus verschiedenen Gründen abbrechen müssen und fand auch auf Grund von psychischen Problemen keinen Nebenjob etc...
Dann lief in TV ein Bericht über eine Seite, ähnlich wie Ebay, nur das man dort sexuelle Dienste versteigern kann.

Gut, es dauerte noch einen Monat, bis ich das erste Mal einen Auktion reinstellte.
Zu dem Zeitpunkt war ich in gewisser Hinsicht noch Jungfrau (wurde aber über Jahre missbraucht, also rein körperlich war ich keine Jungfrau mehr... aber freiwillig hatte ich vorher nie Sex)
Mein erstes "Date" brachte mir 150 Euro für 2 Stunden. Es war in gewisser Weise die Hölle, da er mich einfach wie ein Stück Fleisch behandelte. Allerdings gab das Geld mir den Anreiz diesen "Job" weiter zu machen.

Bis heute noch mache ich das ab und an, wenn es finanziell nicht mehr geht.
Erst jetzt am Wochenende hatte ich ein "Date"... 4 Stunden... 950 Euro..
Klar fühl ich mich manchmal schon extremst dreckig nach so was, aber das Geld macht mich glücklich.
Nach jedem "Date" stelle ich mein Gewissen ruhig, in Forum von CD's, DVD's, Kleidung... all so was..

Mein Problem ist jetzt aber, dass das immer mehr Freunde erfahren haben... Mein Ex-Freund hat das mitbekommen und erzählt es immer mehr Freunden von mir... Die ersten fangen derzeit an sich abzuwenden...

Ich suche mir schon einen Job, eine Ausbildung...whatever... aber trotzdem würde ich den "Job" weiter machen... Einfach weil man damit viel verdient für wenig Arbeit und so Dinge möglich werden etc...

Wie kann ich damit aber besser umgehen? Das mein Gewissen nicht immer so schlecht wird... oder wie mache ich meinen Freunden klar, dass das alles auf rein freiwilliger Basis läuft - und vor allem das es mich nicht zu einem schlechten Menschen macht!

LG

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 31.01.2012, 17:01

Helpmeplease hat geschrieben:
Wie kann ich damit aber besser umgehen? Das mein Gewissen nicht immer so schlecht wird... oder wie mache ich meinen Freunden klar, dass das alles auf rein freiwilliger Basis läuft - und vor allem das es mich nicht zu einem schlechten Menschen macht!
Prostitution hat noch nie einen Menschen zu einem schlechten Menschen gemacht. Das ist eine völlig legitime Arbeit. Der Punkt ist halt daß es kein geeigneter Job für eine traumatisierte Person ist. Und was hast du davon wenn du das Geld hinterher für Kompensationsshoppen raushaust?


Und freiwillige Basis? Wenn du deine Konsumsucht damit stillst? Das ist ja wohl mehr wie ein Drogenabhängiger der sich Kohle für den nächsten Schuss beschafft. Weil nur für deine täglichen Bedarf muss hierzulande niemand anschaffen gehen.


Ich denke du solltest dich an eine Beratungsstelle wenden, wo dir geholfen werden kann da rauszukommen, psychosoziale Beratung und Therapie zu bekommen und eine berufliche Perspektive.

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Lilly111
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Beitrag Di., 31.01.2012, 18:02

Helpmeplease hat geschrieben:Mein Problem ist jetzt aber, dass das immer mehr Freunde erfahren haben... Mein Ex-Freund hat das mitbekommen und erzählt es immer mehr Freunden von mir... Die ersten fangen derzeit an sich abzuwenden...
Du hast eine Vielzahl ganz anderer Probleme. Deine Freunde dürften das Kleinste davon sein.

Du bist viele Jahre missbraucht worden und lässt es jetzt immer wieder aufs Neue zu. Du retraumatisierst dich selbst mit diesem Job. Das kann nicht gesund sein. Und im Grunde deines Herzens weißt du es auch.

Das schnelle Geld ist zwar ein gern vorgeschobenes Argument, aber es macht bestimmt nicht glücklich. So wie du schreibst. Das glaube ich dir einfach nicht. Vielleicht beruhigt es für einen Moment, du kannst Rechnungen bezahlen, fühlst dich freier, aber Glück?? Das sieht anders aus. Ausserdem lebst du in Deutschland, da gibt es eine soziale Grundsicherung, so direkt verhungern muss hier niemand. Die fehlende Ausbildung ist kein Argument nicht zu arbeiten. Willst du das für den Rest deines Lebens so durchziehen? Ich kenne deine psychischen Probleme nicht und wie genau sie dich an einen Nebenjob hindern, aber bspw. stundenweise als Promoterin könntest du vllt. schon arbeiten? Der Verdienst fällt da allerdings deutlich geringer aus.

Du verkaufst bei dem Job nicht nur deinen Körper, sondern deine Seele gleich mit. Oft wird dann argumentiert, dass frau sich emotional völlig abschottet und keine Gefühle gegenüber den Kunden zuläßt. Problem dabei ist aber, dass sich Gefühle nicht mal eben an- und ausknipsen lassen. Heißt, du stumpfst im Ganzen ab. Begegnet dir mal ein liebenswerter Mann, kannst du auch den dann nicht mehr lieben, weil du Männer inzwischen vllt. ohnehin nur noch als Geldbörse auf zwei Beinen siehst.

Ich habe beruflich öfter mit Prostituierten zu tun. Von daher könnte ich hier seitenweise Geschichten aufschreiben, welche seelischen Schäden der Job hinterlassen kann. Z.B. von einer, die in einem Club arbeitet. Sie schrubbt sich jeden Morgen - nach getaner Arbeit - mit Sagrotan ab, von oben bis unten. Das kann für die Haut nicht gut sein, aber es offenbart auch den abgrundtiefen Ekel vor diesem Job, den Männern und sich selbst. Und trotzdem steigt sie nicht aus. Des Geldes wegen und wegen hundert anderer vermeintlich guten Gründen nur genau mit dieser Arbeit ihr Geld verdienen zu können. Das ist Selbstbetrug vom Feinsten.
Wie kann ich damit aber besser umgehen? Das mein Gewissen nicht immer so schlecht wird... oder wie mache ich meinen Freunden klar, dass das alles auf rein freiwilliger Basis läuft - und vor allem das es mich nicht zu einem schlechten Menschen macht!
Du solltest dich nicht fragen, wie du besser mit dem Job umgehen kannst, sondern wie du besser mit dir umgehen kannst.
So wirklich freiwillig sehe ich bei dir nicht. Das scheint eher die unbewußte Suche nach der Bestätigung zu sein, dass du es nicht besser verdient hast und ja ohnehin alle Männer.....

Helpmeplease, der Job macht dich nicht zu einem schlechten Menschen.
Aber er verändert dein Wesen. In eine wohl eher ungünstige Richtung.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Helpmeplease
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:01

Moment! Das ist keine Konsum-Sucht! Ich kaufe nach einem Date vielleicht 1-2 GEBRAUCHTE DVD's oder CD's oder im KiK vielleicht mal nen Pulli... den Rest des Geldes gebe ich nicht für Konsum aus!

Und ja, freiwillig. Niemand zwingt mich dazu. Und ich stelle auch nur dann Dates rein, wenn ich das wirklich möchte. Und ich mache dort auch nur das, was ich will.

Ich lasse mich dort nicht missbrauchen. Das ist Sex auf freiwilliger Basis. Der einzige Unterschied zu einem ONS ist einzig und allein das Geld!

Ich bin depressiv, seit vielen Jahren. Dazu kommt SVV, Suizigedanken, manchmal kommt es vor das ich mich wie ein Kind verhalte. Ich habe Angst vor vielen Dinge des Lebens...Dazu kommt noch eine Essstörung.
Ich hab im November über eine Zeitarbeitsfirma angefangen zu arbeiten, wurde aber auf Grund einer Lungenentzündung gekündigt.

Ich arbeite mit einem Pseudonym, was mir das ganze einfacher macht. Ich habe einen anderen Namen, einen ordentlichen Lebenslauf etc. Dort kann ich einfach umschalten auf meinen anderen Namen.
Trotz des Jobs kann ich noch ganz normal Gefühle und Nähe zulassen von Männern, mit denen ich "Privat" in Kontakt stehe... Freunde etc...

Das einzige was ich nach meinen Dates mache ist ordentlich duschen (10 minuten, also ganz normal..auch nicht kochendheiß oder sonst was)...
Ich ekel mich nicht vor Männern oder mir selbst, letztes zumindest nicht wegen dem Job...

Ich brauche keine Bestätigung oder sonst was... Ich habe auch ein recht gutes Verhältnis zu Männern...

Ich hab seit November 2010 bis jetzt... hmm... ich glaub 10 oder 12 Dates gehabt... Es ist nicht so, dass das mein täglicher Job oder sonst was ist...

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Lilly111
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:41

Verstehe.
Du wolltest nur ein paar Tipps haben wie du dein Gewissen beruhigen kannst.

Sex, drugs and rock'n' roll.

Du bist auf dem besten Weg.
Viel Glück dabei.

Lilly
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Phönixia
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Beitrag Di., 31.01.2012, 19:44

Hallo Helpmeplease
klar fühl ich mich manchmal schon extremst dreckig nach so was,
Du scheinst es doch nicht so ganz locker wegstecken zu können.
Ich sehe auch eine Gefahr für deine Psyche langfristig.

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Kohcault
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:05

Naja, ich versteh da zu wenig von, um wirklich mitreden zu können. Aber ich glaube ein wesentlicher Punkt ist wirklich die Stigmatisierung:

http://www.kok-buero.de/index.php?idcat=96&lang=1

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leuchtturm
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Beitrag Di., 31.01.2012, 20:47

Nun ja, dass das Umfeld auf so einen Job unterschiedlich reagieren kann, und dass viele Menschen darauf anders reagieren als auf einen Bürojob, sollte nicht völlig überraschend kommen. Dir geht es so gut ja auch nciht damit.

Willst du dir nicht was anderes suchen? Kann mir nicht vorstellen, dass das nicht möglich sein sollte

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sofa-held
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Beitrag Di., 31.01.2012, 23:55

Helpmeplease hat geschrieben:Wie kann ich damit aber besser umgehen? Das mein Gewissen nicht immer so schlecht wird... oder wie mache ich meinen Freunden klar, dass das alles auf rein freiwilliger Basis läuft - und vor allem das es mich nicht zu einem schlechten Menschen macht!
Hallo!
Du hast dich hier grundsätzlich verirrt. Das hier ist ein Forum wo es um Psychotherapie geht und den Austausch darüber, nicht darum wie man besser mit dem "Gewerbe" klar kommt. Da müsstest du eher Anschluss bei anderen Prostituierten suchen.

Vor dem Hintergrund deiner Missbrauchsgeschichte, höre ich aber auch den Hilferuf in dieser Richtung. Vielleicht solltest du wirklich den Missbrauch therapeutisch aufarbeiten - aber dazu hast du ja nichts gesagt. Ob du das möchtest.

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Helpmeplease
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Beitrag Mi., 01.02.2012, 09:53

@Lilly111: Danke, sehr hilfreich... Ich vermisse ein wenig das Niveau

@Phönixia: Das Ekelgefühl kommt dann auf, wenn mich n Kerl scheiße behandelt... Oder eben meine Freunde mir sagen, dass das widerlich ist etc... Weil die mich dann teils auch nicht mal mehr in den Arm nehmen zur Begrüßung etc

@leuchtturm: Mir war nicht bewusst, das meine Freunde SO darauf reagieren. Teilweise sind das Leute, die jedes Wochenende jemanden abschleppen etc... Wenn mir dann jemand von denen sagt ich mutiere zu einem "Bezahlten F**kloch"... Was sind die Leute dann? Lassen sich in der Disco etc mit Getränken umwerben und laufen dann wie ein Hündchen hinter einem potenziellen Sex-Partner her... o.0
Ich find einfach keinen richtigen Job. Nicht mal nen kleinen scheiß Nebenjob...

@sofa-held: Vielleicht sollte ich dann einfach meine Beiträge löschen und nichts mehr sagen... Ich habe in meinem anderen Topic schon erzählt, welche Scheiße ich mit Therapeuten erlebt habe... Ich versuche mir in Foren wie diesem Hilfe zu suchen ohne gleich zu nem Therapeuten zu rennen...

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Lilly111
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Beitrag Mi., 01.02.2012, 10:25

Helpmeplease hat geschrieben:@Lilly111: Danke, sehr hilfreich... Ich vermisse ein wenig das Niveau
Das tut mir leid.
Aber mein fehlendes Niveau hast du mit deinem letzten Beitrag mehr als wett gemacht.
Solange du nicht erwartest, dass ich von dir lernen sollte, ist meine Welt in Ordnung.

Vermutlich hast du den Sinn meiner Aussage auch gar nicht verstanden.
Du suchst hier nach Ratschlägen wie du mit deinem Gewissen und dem Gefühl dich dreckig, beschmutzt zu fühlen besser klarkommst. Da gibt es nicht so viele Möglichkeiten. Entweder du beseitigst die Ursache (du verkaufst dich nicht mehr) oder du versuchst es zu verdrängen. Früher oder später landest du von ganz allein bei irgendwelchen Drogen. Die machen schön doof im Kopf und du musst nicht mehr denken. Fühlen brauchst du auch nicht mehr. Schon ist dein Problem gelöst. Oder vielleicht doch nicht?

Lilly
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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beiträge: 822

Beitrag Mi., 01.02.2012, 10:28

Hallo Helpmeplease,

das Thema Prostitution löst bei vielen Menschen ein regelrechtes Assoziationsfeuerwerk aus, und nur die wenigsten schaffen es, darüber neutral und sachlich zu diskutieren. Das mussten Sie offenbar in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis erleben und erfahren es nun auch hier im Forum.

Ich würde es allerdings schade finden, wenn Sie sich gerade jetzt, nach ihrer Klarstellung, welcher Aspekt Ihrer Tätigkeit Ihnen so große Probleme bereitet, zurückziehen. Schauen Sie doch mal, ob sie nun nicht doch noch die eine oder andere Antwort erhalten, die Ihnen einen Schritt weiterhilft. Nach Ihrer Klarstellung und meinem Einwurf würde ich mich angesichts der speziellen Ausrichtung unseres Forums hier nicht wundern, wenn der/die eine oder andere nicht doch etwas für Sie Hilfreiches zu sagen hätte.

Diversen "hints" Richtung Psychotherapie kann ich mich aber durchaus anschließen: es ist nun mal so, dass Sie schwere Erfahrungen hinter sich haben und damit vermutlich weitaus verletzbarer und krisenanfälliger sind als jemand mit einer stabilen Kindheit und Jugend. Wer von uns (inclusive Ihnen selbst) kann schon berurteilen, ob Sie nicht tatsächlich wie eine "Marionette" alten Traumatisierungsmustern folgen?
Ich bin überzeugt, dass Sie mit der richtigen psychotherapeutischen Unterstützung Ihren ganz persönlichen Weg nicht nur besser und gezielter finden, sondern letztlich dann auch mit kraftvollen Schritten gehen könnten, relativ unabhängig davon, was dann Ihr jeweiliger Job sein mag und was diverse Freunde (oder z.T. vielleicht mehr Wegbegleiter als echte Freunde) davon halten.

Alles Gute!
R.L.Fellner

p.s. mein Beitrag berücksichtigt nicht die inzwischen bereits eingegangene Antwort Lilly's.

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SchnickSchnack
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 34
Beiträge: 123

Beitrag Mi., 01.02.2012, 11:44

Ich gehe mal nur auf's Ausgangsposting ein.

Mein Problem ist jetzt aber, dass das immer mehr Freunde erfahren haben... Mein Ex-Freund hat das mitbekommen und erzählt es immer mehr Freunden von mir... Die ersten fangen derzeit an sich abzuwenden...
Möglichkeiten, die ich sehe:

1. Aufhören mit dem Job.
2. So tun als ob und die Freunde anlügen, trotzdem weitermachen.
3. Die Freunde hinter dir lassen und weitermachen.

Such dir was aus. Frag dich vielleicht dabei mal, wovon deine Selbstachtung abhängt.
Wie kann ich damit aber besser umgehen? Das mein Gewissen nicht immer so schlecht wird... oder wie mache ich meinen Freunden klar, dass das alles auf rein freiwilliger Basis läuft - und vor allem das es mich nicht zu einem schlechten Menschen macht!
Darüber müsstest du vielleicht echt mal mit (ehemaligen) Prostituierten sprechen. Hier ist anscheinend noch niemand aufgetaucht, der damit Erfahrungen hat.

Dein Job ist halt bei vielen Menschen nicht angesehen, ich denke, du wirst akzeptieren müssen, dass bestimmte Leute das nicht verstehen oder sich sogar vor dir ekeln. Das wirst du auf die Schnelle nicht ändern können.

Im Endeffekt läuft's wohl darauf hinaus: Du akzeptierst die sozialen Konsequenzen (also verurteilt werden oder eben nach außen lügen) oder du lässt den Job bleiben. Du zahlst halt einen hohen Preis, verdienst aber dementsprechend Kohle. Deine Beschäftigung ist nicht umsonst so gut bezahlt.

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Ekel
Forums-Gruftie
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Beiträge: 617

Beitrag Mi., 01.02.2012, 12:00

Hallo Helpmeplease (übrigens der Name allein ist schon eine Aussage, oder?)

also was du beschreibst ist, wie schon von mehreren anderen bemerkt, nicht gerade etwas untypisches. Mit Prostitution (also Sex gegen Bezahlung) assozierieren die meisten Menschen nunmal so dionge wie Menschenhandel, unterdrückung, Drogen und Straßenprostitution. Das ist auch durchaus ein Grund warum viele "Edelprostituierte und Escortdamen" unter falschem namen arbeiten und ihren Beruf im Privaten verschweigen.

Du Hast jetzt also das Problem, dass dein Ex Freund (aus Rache?) in deinem freundeskreis rum erzählt du würdest Sex für Geld anbieten. Weiter gehe ich davon aus, dass dein Freundeskreis überwiegend weiblich ist und ungefähr in deinem alter.
Du kannst den Leuten nur sehr schwer ihre Vorurteile nehmen. Du kannst sie ja schlecht mit zu den "Dates" nehmen oder ihnen beweisen, dass das für dich kein Problem etc ist.
Was du aber machen könntest ist mit den Leuten die dir wirklich wictig sind ein langes ernsthaftes und ausführliches gespräch führen und um ihr verständnis bitten. Das ist natürlich viel verlangt, da auch bei diesen aufgrund deiner vergangenheit vuiele befürchtungen und ängste hoch kommen werden.
Nicht jede Freundschaft hält so eine Belastung aus.
Schließlich verlangst du von deinen Freunden damit verständnis udn das sie sich keine sorgen machen sollen und dir nichts vorschreiben sollen oder dich beurteilen sollen. Im Gegenzug müsstest du aber auch akzeptieren dass einige Freundschaften das nicht aushalten werden und das deine Freunde sich sorgen und dich und dein Wohl machen.

Zum Schluss sei mir noch eine Anmerkung erlaubt: Behalte bitte Stets im Hinterkopf, dass es mit gutem Grund ein gefährlicher Job ist. Neben Ansteckungsgefahren (die sich durch Kondome minimieren lassen) hast du das Problem: Du bist allein und evtl. sogar an einem dir unbekannten Ort. Der Mann könnte dir körperlich überlegen sein oder helfer mitbringen. Damit setzt du dich einem Risiko aus, das man zwar minimieren aber niemals ganz ausschließen kann!

Pass auf dich auf und alles gute!

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hawi
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Beiträge: 2675

Beitrag Mi., 01.02.2012, 12:38

Helpmeplease hat geschrieben:Ich bin depressiv, seit vielen Jahren. Dazu kommt SVV, Suizigedanken, manchmal kommt es vor das ich mich wie ein Kind verhalte. Ich habe Angst vor vielen Dinge des Lebens...Dazu kommt noch eine Essstörung. ...
Hallo Helpmeplease!

Wie gehst du denn damit um?
In gewisser Weise schreibst du jetzt ja eher dazu, dass andere ein Problem mit deinem (Neben)Job haben. Dass sie den nicht akzeptieren.

Bei dir? Dein schlechtes Gewissen?
Da ist mit nach dem Lesen nicht ganz klar, was denn dein schlechtes Gewissen ist.

Und was sicherlich auch nicht geht ist, ist „Depression“ und „schlechtes Gewissen“ ganz zu trennen! Auch ein ganz anderer Job, auch bei dem fühlt sich wohl ein Depressiver eher schlecht als jemand, der keine Depressionen hat.

Auch wenn um deine Möglichkeiten geht. Zum einen lässt sich die sicht anderer halt nur begrenzt beeinflussen. Das schlechte Gewissen, dass dir von außen gemacht wird?
Dem begegnen, dem was entgegen setzen lässt sich schon was. Aber halt umso eher, je mehr Selbstwert du hast, du einerseits dein Tun schon auch kritisch sehen kannst, aber vom Urteil anderer nur begrenzt abhängst. Jobs die nicht gut angesehen sind, davon gibt’s ja nicht nur einen.

Womit sich quasi der Kreis für mich schließt. Denn schon vorher hast du deine Probleme mit dir gehabt. Prostitution? Ich denke, es gibt schon auch Frauen, die sich so betätigen und dabei kein schlechtes Gewissen haben und die andere auch gar nicht erst an sich „rumpsychologisieren“ lassen, nur weil sie sich so betätigen.

Fragt sich für mich: Ist dein Problem tatsächlich eins, das „Prostitution“ heißt?

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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