Keine Lust auf Sex aber irgendwie doch? (M)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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hennes28
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Keine Lust auf Sex aber irgendwie doch? (M)

Beitrag Mo., 08.01.2018, 17:20

Ich bin 28 Jahre alt, männlich, treibe regelmäßig Sport, Student, Single und erfreue mich ganz allgemein bester Gesundheit.
Mein Problem ist, dass ich "körperlich" keine Lust auf Sex (noch nicht einmal auf Masturbation) habe. Also es kommt schon hier und da der Gedanke auf, aber wirklich Lust ist keine da.
Wenn ich mir erotische Gedanken mache, schweife ich schnell ab. Da kommt schnell der Gedanke auf, was ich mir später zu essen machen will oder sonst etwas. So wirklich "geil" werde ich gar nicht. Einen Orgasmus bekomme ich (mit Pornos), der dann auch "lustvoll" ist, aber insgesamt würde ich den Weg dort hin als "viel Arbeit" beschreiben.
Da es schon "viel Arbeit" ist beim Masturbieren zum Orgasmus zu kommen, scheue ich mich auch vor dem Sex. Beim letzten Mal habe ich auch keine Erektion bekommen. Wie auch? Emotional hätte ich in einer Vorlesung sitzen können. Was mir aber in Erinnerung blieb, waren die 3 Tage danach. Irgendwie hatte ich da mehr Lust.

Ich will kein Triebtäter werden, aber gesteigerte Lust wäre etwas feines.
Wie gesagt, mich erregt eigentlich gar nichts...

Ich fruee mich auf eure Hilfe :)

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Pianolullaby
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Beitrag Mo., 08.01.2018, 21:19

Ich w, habe auch oft mehr Lust auf Sexualität, wenn ich mal begonnen habe :-)
Deshalb wirst du noch lange nicht zum Triebtäter. Überhaupt für mich ist Triebtäter eine Straftat, und somit gegen den Willen einer anderen Person durchgeführt. Also dazu wirst du kaum, und selbst wenn du dich danach täglich befriedigst, ist doch das kein Problem. Und wenn es durch Porno's kommt ist das doch auch ok, vllt kannst Du auch eigene Ideen dazu nutzen.
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Niewinter
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Beitrag Mo., 22.01.2018, 16:17

Hallo Hennes,

ich kann dein Problem etwas nachvollziehen weil es mir auch mal so ging.
Wärend ich bei Pornographie nur noch mit Arbeit etwas erreichen konnte ging nichts oder wenig wenn eine noch so schöne Frau neben mir lag.
Bei mir war es allerdings kein Körperliches Problem sondern viel mehr ein Findungsproblem.
Ich dachte immer du muss eine besonders hübsche Freundin haben weil das alle "Männer" erregt wenn sie schlank und gut gebaut ist.
Ohhh wie falsch ich doch lag.
Irgendwann habe ich lange damit beschäftigt was ich wirklich anziehend finde.
Inzwischen gibt es verschiedene Szenarien (die ich auch schon erleben durfte) in denen alles funktioniert wie es soll, ich unheimlich erregt bin noch bevor irgend eine Berührung stattgefunden hat.

Daher mein Tipp an dich denke nicht über den Akt an sich nach, sondern suche nach Sachen die dich ansprechen.
Atribute, Situationen, Themen die Interessant sind und dich ansprechen.

Als Beispiel je intelligenter eine Frau ist desto anziehender finde ich sie...

Gruß Winter

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hennes28
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Beitrag Fr., 09.03.2018, 20:27

Im Internet bin ich auf eine These gestoßen, dass meine Situation durch massiven Porno-Konsum verursacht sein können und daher die Reizschwelle stark erhöht ist. Das hat sich auch sehr schlüssig (subjektiv) angehört. Empfohlen wird etwa 3 bis 6 Monate auf sämtliche Pornos zu verzichten, ebenso auf Masturbation.
Mir ist in diesem Zusammenhang auch aufgefallen, dass sich die Art zu Masturbieren stark verändert hat. Anfangs ging es immer darum die Lust zu steigern. Der Orgasmus war quasi der Abschluss. Im Laufe der Zeit hat sich das dahingehend verändert, dass es nur noch darum ging den Orgasmus zu erreichen.
Als mir das Bewusst wurde, habe ich nun versucht auf die Pornos zu verzichten, was im Großen und Ganzen gut funktioniert. Stattdessen versuche ich mehr auf meinen Körper zu achten: "Was gefällt mir?", "Was fühle ich?". Beim Masturbieren geht es mir nun weniger darum einen Orgasmus zu bekommen, sondern eben auf meine Gefühle und eben auch die Lust. Ich habe nun die Erfahrung gemacht, dass ich teilweise leicht eine Erektion bekomme, manchmal auch gar nicht. Das habe ich aber bisher nicht als negativ empfunden, eher nach dem Motto "Naja, dann halt jetzt nicht". An Sex möchte ich momentan auch noch nicht denken. Ich fühle mich aber insgesamt wohl und auch recht optimistisch, dass das mit dem Sex (bald) wieder klappen wird. Es ist also eine Art Vorfreude.
Denkt ihr, dass ich damit auf dem "richtigen" Weg bin?

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Alicexxx
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Beitrag Do., 15.03.2018, 02:31

Hi Hennes,

ich denke schon, dass du auf dem richtigen Weg bist. Wenn du so abrupt mit dem Konsum von Pornos aufhörst, dann könnte es nach dem Entzug passieren, dass deine Pornosucht noch schlimmer wird als vorher oder du bist erfolgreich und hast einen neuen Weg gefunden.
Eine andere Möglichkeit wäre auch, langsam auf Pornos zu verzichten und gleichzeitig an sich zu arbeiten.
Dass du mehr versuchst, wieder auf den Körper und deine Sinne zu achten, finde ich gut.
Nur weil du beim letzten Mal, wie du im Eingangsposting geschrieben hast, keine Erektion hattest, heißt das nicht, dass es immer so sein muss. Nur wenn du dieses Risiko eingehst, dass deine Erektion ausbleiben könnte, hast du auch die Chance wieder “normalen“ Sex zu haben.

LG
Alice

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hennes28
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Beitrag So., 18.03.2018, 12:42

Hallo Alice,
danke für deine aufbauenden Worte!
Ich würde es nicht unbedingt als Entzug bezeichnen. Es ist eher ein Schritt in einer Entwicklung. Mir ist klar geworden, was diese Pornos mit mir machen. Genau das, was ich im Eingangspost beschrieben habe.
Ich spüre auch, wie sich mein Körper und meine Gefühle entwickeln. Das ist ein sehr tiefgreifendes Gefühl, das sich auch in den Alltag trägt. Also ich habe wieder Interesse an anderen Männern (ja, ich bin schwul).
Eine Erektion zubekommen fällt mir mittlerweile weniger schwer. Ich denke, das kommt auch wieder. Für Sex ist es glaube ich auch noch etwas früh, aber auch da bin ich optimistisch.
Also für die Jungs, die das lesen: Es lohnt sich ;-)

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