Psychische Intersexualität

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Ysabell
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Psychische Intersexualität

Beitrag Di., 26.03.2019, 21:44

Hallo, ich bin in diesem Forum neu und möchte mich vorstellen.
Ich bin 57 Jahre alt. Ich bin zu diesem Forum gekommen, wegen des Stichpunktes
'Psychische Intersexualität'. Seit knapp einem Jahr mache ich Therapie bei einem
psychotherapeutischen Psychologen. Er sagte, dass meine psychosexuelle Identität
zweigeschlechtlich ist, im Körper eines Mannes. Seit meinem 13. Lebensjahr wünsche
ich mir eigene Brüste, aber ich möchte im Draußen Mann sein. Es ist für mich ein sehr
heftiges Thema, da ich immer wieder stark zwischen Mannsein und Frausein hin und her
gerissen bin. Ich nehme seit ungefähr einem Jahr Hormone, ich habe das getestet, ohne
geht es nicht.

Vielleicht hat jemand einen Gedanken zu diesem Thema.

Mit lieben Grüßen,
Ysa/J


shesmovedon
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Beitrag Di., 26.03.2019, 22:12

Ich würde das eher als eine Form der Transsexualität begreifen, wobei man natürlich im weiteren Sinne auch Transsexualität als psychische Intersexualität sehen kann.
Nimmst du weibliche Hormone oder was für Hormone, das wird nicht klar aus deinem Beitrag... ansonsten denke: lebe das Geschlecht, mit dem du dich am wohlsten fühlst.

Ich habe einen sehr, sehr engen Freund, der trägt Bart und spritzt weibliche Hormone. Er ist im Moment glücklich damit, warum nicht!

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Beitrag Mi., 27.03.2019, 03:30

Ysabell hat geschrieben: Di., 26.03.2019, 21:44 Vielleicht hat jemand Gedanken zu diesem Thema.
Ich hoffe irgendwann ist das menschliche Gehirn so weit entwickelt, dass es erkennt, dass die Unterscheidung Mann und Frau einfach gar keinen Sinn macht.
Jeder sollte so leben, wie er eben will, wie er glücklich ist.

Diese dämlichen Kategorien bringen doch nur Leid über die Menschen. Frauen werden in Frauenrollen gezwängt. Männer in Männerrollen.
Und was ist überhaupt mit Menschen, die ohne klares Geschlecht auf die Welt kommen?

Kann man nicht einfach Mensch sein und leben?
Warum müssen wir uns gegenseitig so quälen und unglücklich machen, anstatt wirklich frei zu leben?

Ja, das waren erst mal meine Gedanken dazu.


Aber hast du eine konkrete Frage?
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf


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Ysabell
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Beitrag Mi., 27.03.2019, 20:41

Schlendrian hat geschrieben: Di., 26.03.2019, 22:12 Ich habe einen sehr, sehr engen Freund, der trägt Bart und spritzt weibliche Hormone. Er ist im Moment glücklich damit, warum nicht!

Ich nehme weibliche Hormone. Und, das ist jetzt irgendwie interessant, ich trage auch Bart. Aber der Bart ist nicht zwingend für mich.
Danke für Deinen Kommentar! :)
Zuletzt geändert von Tristezza am Do., 28.03.2019, 06:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gekürzt. Bitte keine Komplettzitate, siehe Netiquette.


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Ysabell
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Beitrag Mi., 27.03.2019, 21:05

~~~ hat geschrieben: Mi., 27.03.2019, 03:30 Aber hast du eine konkrete Frage?

Ich habe eine konkrete Frage. Und zwar nehme ich weibliche Hormone. Jedoch tat sich
mehrfach ein Widerwille dagegen auf. Resultiert dieser Widerwille aus mir heraus oder
aus der Forderung der Gesellschaft heraus? (Ich habe einen männlichen Körper, also habe ich auch
die Mannrolle zu erfüllen.)
Ich muss dazu sagen, ich hatte 2002/03 eine Transition begonnen und die nach paar
Monaten abgebrochen. Ich sprach mit dem Endokrinologen und fragte, ob ich weiter
Hormone bekommen könnte. Er verneinte. Das schmerzte mich total.
Liebe Grüße :)
Zuletzt geändert von Tristezza am Do., 28.03.2019, 07:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote gekürzt, bitte Netiquette beachten.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 28.03.2019, 09:52

Also wir sollen die Frage beantworten, ob dein "Widerwille" gegen weibliche Hormone von dir selbst kommt oder deinem Umfeld? Wie sollen wir wissen warum du etwas möchtest oder nicht, das kannst nur du dir selbst beantworten.
..:..

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Hiob
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Beitrag Sa., 30.03.2019, 09:28

~~~: "Ich hoffe irgendwann ist das menschliche Gehirn so weit entwickelt, dass es erkennt, dass die Unterscheidung Mann und Frau einfach gar keinen Sinn macht."

Die Fortpflanzung durch männliche und weibliche Wesen und Sexualität hat sich halt in der Natur bewährt. Ob sich die Trennung von gewachsenen Identitäten und die (dies) ersetzend willkürliche Identifikation bewährt, muss sich erst noch zeigen. Du kannst ja mal forschen, wie lange es das alte gab und wie lange es das neue gibt.

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Beitrag Sa., 30.03.2019, 22:55

Hiob hat geschrieben: Sa., 30.03.2019, 09:28 ~~~: "Ich hoffe irgendwann ist das menschliche Gehirn so weit entwickelt, dass es erkennt, dass die Unterscheidung Mann und Frau einfach gar keinen Sinn macht."

Die Fortpflanzung durch männliche und weibliche Wesen und Sexualität hat sich halt in der Natur bewährt. Ob sich die Trennung von gewachsenen Identitäten und die (dies) ersetzend willkürliche Identifikation bewährt, muss sich erst noch zeigen. Du kannst ja mal forschen, wie lange es das alte gab und wie lange es das neue gibt.

Ich glaube, du bist auf einer anderen Ebene unterwegs. Es gibt ja einmal die biologische Ebene, die rein körperliche. Die meinte ich nicht.

Es gibt keine klaren sozialen Geschlechter, die man ganz klar in Mann Frau unterteilen kann bzw. Ich finde, dass das nachteilig für eine Gesellschaft ist. Das finde ich das eigentliche spannende Thema. Es gibt fließende Übergänge. Und viele Menschen denken starr in Kategorien, was ich nachteilig für eine Gesellschaft finde,
Jedes Jahr werden 150 Menschen geboren, denen man kein Geschlecht zuordnen kann. Den schadet man indem sie eigentlich gar nicht existieren im öffentlichen Bewusstsein.
Es gibt transsexuelle Menschen... usw.
Jede Frau hat auch psychisch männliche Anteile und jeder Mann weibliche. Wenn man einem Mädchen suggeriert du kannst das nicht, weil du weiblich bist oder einem Mann, du darfst das nicht weil du männlich bist... bleiben Menschen unter ihren Möglichkeiten und werden beschränkt, was nicht sein müsste.
Ich finde es politisch sehr rückständig in diesen Kategorien zu denken.
Es gibt zm Beispiel Untersuchungen, dass Lehren weibliche Schüler im Matheunterricht, im Physikunterricht usw anders behandeln als Jungen, sie dadurch weniger selbstbewusst in diese n Bereichen sind, sich weniger zutrauen und dadurch eben z. B. benachteiligt sind. Das ist jetzt nur ein Beispiel dafür wozu Denken in Kategorien wie Mann / Frau hinführt.

Aber das ist jetzt zu Offtopic, denke ich.

Zu, eigentlichen Thema bin ich Sinarellas Meinung. Das muss natürlich jeder für sich selbst beantworten, wie er leben möchte, was sich richtig anfühlt.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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