Gruppen- und Einzeltherapie kombinierbar

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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lisbeth
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Beitrag Di., 12.03.2019, 15:16

Meine Einzeltherapeutin in der Klinik war gleichzeitig Co-Therapeutin in einer meiner Gruppen.
Das war anfangs gewöhnungsbedürftig, weil ich mich ziemlich "beobachtet" fühlte, das hatte aber überwiegend biografische Gründe und muss nicht für jeden so sein.

Für mich hatte das den Vorteil, dass wir ohne viel Geplänkel zum Eingemachten vorstoßen konnten, wenn es Dinge aus den Gruppenstunden gab, die ich mit ihr in den Einzelstunden aufgreifen wollte. Es war auch hilfreich, ihre Rückmeldung/Einschätzung zu bestimmten Situationen zu bekommen. Es ging dann auch mal ganz allgemein um mein "Gruppenverhalten" und um meine "Selbsteinschätzung" und inwiefern ihre Wahrnehmung von meiner Einschätzung abweicht. Ich hab da eine Menge für mich mitnehmen können.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 12.03.2019, 19:36

In der Schweiz ist das über längere Zeit ohne Probleme möglich.
Ich mache eine Achtsamkeitsbasierte Gruppentherapie schon länger,
v.a. wenn ich zwischendurch nicht stationär war. Und daneben meine Einzeltherapie.
Eine zeitlang war meine Einzeltherapeutin auch Leiterin der Gruppenthera.
Ich fand es ganz gut, weil sie so auch in der Gruppe immer nachfragen konnte,
nach diesen spezifischen Punkte, welche wir im Einzel auch haben.
Und da dieser nicht am selben Tag war, hatte ich dann jeweils fast 2x die Woche Therapiestunde.
Ich fand keine Nachteile
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Scars
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Beitrag Di., 12.03.2019, 20:55

Hallo Miss_Understood, bei uns ist die Kombination von Einzel- und Gruppe die Regel bei Privat oder Selbstzahlern. Wenn du in Deutschland Gruppe + Einzel kombinieren möchtest, bekommst du die Einzelstunden auf das Gesamtkontingent angerechnet (ich kenne die Zahlen nicht genau, aber wenn du z.B. 50h Gruppe insgesamt hättest könntest du stattdessen 40h Gruppe + 10h Einzel machen - ist auch abhängig vom Therapieverfahren). Unabhängig davon lässt sich eine bestimmte Anzahl Einzelgespräche zusätzlich zur Gruppe abrechnen (auf jede 10. Gruppenstunde eine Einzel meine ich).

Das Gefühl, dass die Gruppe nicht so wirklich ausreichend ist, kenne ich gut... ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass das alleine sinnvoll ist, ohne vorher oder parallel eine Einzeltherapie gemacht zu haben. Aber Therapeuten sind da unterschiedlicher Meinung... über die Vor- und Nachteile einer Gruppe lässt sich ja auch streiten. Wenn die Leitung der Gruppe dich jedoch so grundsätzlich vertröstet, finde ich das irgendwie fragwürdig. In meiner Gruppe ist für jedes Gruppenmitglied auch ohne laufende Einzeltherapie bei Bedarf ein Einzelgespräch möglich (...auch wenn du als Kassenpatient vielleicht eine Woche länger warten musst... ;))... LG.
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Echolotin
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Beitrag Di., 12.03.2019, 21:43

Hallo Miss,

ich hatte ambulant Gruppe und Einzeltherapie kombiniert.
Der Unterschied hinsichtlich der Einzelstunden neben der Gruppe lag in der Beantragung. War Gruppe beantragt, dann gab es nur 1 oder 2 Einzelstunden daneben (meiner Meinung nach bei damals noch 25 Stunden).
Bei mir wurde von vornherein Einzeltherapie beantragt mit der Option die auch in der Gruppe nehmen zu können. So war 1 Einzelstunde aus dem Kontingent als 2 Gruppenstunden (a 1,5h) zu werten. Ich kam bei 25 Stunden dann auf 12 Einzelstunden und 26 x Gruppe.

Es liegt halt am Therapeuten wie er es auch handhabt mit den Einzelstunden daneben. Möglich ist es auf jeden Fall auch wenn reine Gruppentherapie beantragt wurde.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 12.03.2019, 22:30

Nur kurz, bald mehr: meine jetzige Gruppentherapeutin hat angeblich nie Zeit. Eben. Nicht mal für eine einzige Einzelstunde. Zumindest nicht mit mir. Mit drei anderen Gruppenmitgliedern schon. Hm. Ich bin inzwischen etwas verärgert und resigniert in dieser Hinsicht. Ich sehe gerade keine andere Möglichkeit als das vor allen anderen anzusprechen. Finde ich ziemlich ungut.

Wenn ich nicht mit Selbsthilfegruppen so derart schräge und wenig hilfreiche Erfahrungen gemacht hätte, wäre ich schonmal zur Kontaktstelle gegangen, aber ich wünschte mir eher einen Kreis wie ein „Erfolgsteam“ oder sowas. DAS aber kostenfrei bzw extrem günstig. Und selbst starten ist mir leider auch zuviel gerade. Hmpf, ich weiß ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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shesmovedon
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Beitrag Di., 12.03.2019, 22:34

Ja, auf jeden Fall ansprechen, auch wenn's unangenehm ist. Dann kann sie dir nicht ausweichen, was sie ja wohl bisher immer irgendwie tat, in dem sie deine Emails nicht beantwortete oder keine konkreten Termine anbot.

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Echolotin
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Beitrag Mi., 13.03.2019, 09:56

Will sie vielleicht dass du es in der Gruppe ansprichst?

Blöd ist es dazu "gezwungen" zu werden es vor allen anzusprechen. Vor allem würde es auch anders gehen, dass sie es direkt sagt und sich nicht in keine Zeit versteckt.

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Anna-Luisa
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Beitrag Mi., 13.03.2019, 10:21

Miss_Understood hat geschrieben: Di., 12.03.2019, 13:05 Meine laufende Gruppentherapie ist ganz okay, nicht mehr, nicht weniger, (...)
Willst du denn überhaupt in einer Gruppentherapie bleiben, die lediglich "ganz okay" ist?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Noenergetik
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Beitrag Mi., 13.03.2019, 11:00

Habe es lange in Kombi gemacht.
Finde es genau richtig es vor der Gruppe anzusprechen. Hätte vieles viel eher ansprechen sollen, dann wäre ich vermutlich eher abgesprungen.
Habe einige Dinge zum Schluß angesprochen, er hat gelogen alles abgestritten usw. .
Wäre besser für mich und auch einige andere Teilnehmer gewesen wir wären eher gegangen, hätte uns Zeit und Geld und Frust gespart.
Willst Du denn bei der Therapeutin Einzelstunden nehmen die Dich jetzt schon des öfteren frustriert hat?

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 13.03.2019, 13:14

Wieder nur kurz hab sehr viel zu tun gerade: nein, ich würde bei einer anderen noch zu suchenden dann Einzelstunden nehmen - oder geht DAS gar nicht? Hab noch nicht weiter recherchiert zuviel zu tun.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Scars
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Beitrag Mi., 13.03.2019, 15:15

Doch das geht auch, in der Theorie. Auf Kasse müssten die aber zumindest am Anfang mal einen "Gesamtbehandlungsplan" einreichen glaube ich...
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Miss_Understood
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Beitrag Di., 19.03.2019, 13:32

Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 13.03.2019, 10:21
Miss_Understood hat geschrieben: Di., 12.03.2019, 13:05 Meine laufende Gruppentherapie ist ganz okay, nicht mehr, nicht weniger, (...)
Willst du denn überhaupt in einer Gruppentherapie bleiben, die lediglich "ganz okay" ist?
DAS habe ich mich auch schon gefragt.

Ja, schon.

Weil ich keine Zeit und Nerv habe, was neues zu suchen. Und weil ich so oder so die meiste 'Arbeit' an mir, den Umständen usw. ohnehin selber mache(n muss). Ja, manchmal hadere ich damit, dass ich offenbar 'Bezahlte' Bekanntschaften und Austausch brauche (und schätze!) - dann denke ich wieder, ja, das ist dann jetzt auch gut so, bevor ich in völliger Einsamkeit (vorm Rechner, mit zuschütten von Ablenkungen und den Überlegungen was ich Ablenkung und was zielführend darin neuen Bekannten/Freundeskreis aufzubauen) versande.

Die wirklich durchschlagenden Erkenntnisse wird mir vermutlich kaum noch eine Therapie bringen. Es geht eher um sich Angenommen fühlen, sich okay fühlen. Und gegenchecken, wo meine Zweifel an der Sicht auf die Welt auch geteilt werden. Und ich eben nicht immer 'alle Schuld' auf mich laden muss. DAS geht da. Gleichwohl es natürlich eine künstliche Situation ist. Oder auch um mal echte Anstöße zu bekommen. Das ist dann allerdings da leider eher weniger der Fall. Vor allem seit ein Gruppenmitglied aufgehört hat, mit dem ich mir (höchst produktive) Schlagabtäusche lieferte. Die zwischen 'autsch, Treffer, versenkt' und auch oft sehr heilsam witzig waren. Gegenseitig. Ich glaube, wir haben da beide fast mehr von profitiert als von dem Input der Therapeutin selbst.

Theoretisch wäre ich mit einigen lieber privat in einer Clique als in einer Therapiegruppe. Eben. DAS ist ja auch die Frage, ob das wirklich 'ausreicht'. ::?

Ich denke, meine Zeit dort geht dem Ende entgegen.
Und wenn ich eh hoffentlich eher früher als später einen neuen halben festen Job finde, dann ist dieser seltsame Termin mitten am Tag ohnehin nicht mehr verfügbar. Es ging ja auch sechs Wochen ohne. *schulterzuck.
Irgendwann reichts auch mal. Vor allem, weil ich denke, dass diese kassenfinanzierten Therapien mir nun aktuell kaum noch was bringen. Hab ich den Eindruck. Und gerade ist das auch irgendwie okay. Eben. Da ist es wieder. Dieses 'irgendwie okay'. Hm.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Noenergetik
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Beitrag Di., 19.03.2019, 18:57

So eine Gruppe hätte ich auch gerne!
Möchte auch keine Therapie mehr.
Vielleicht so eine Gruppe gründen, wäre das etwas für Dich?

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 19.03.2019, 19:45

Hm ... da frag ich mich sehr ernsthaft /wie/? Ich war einmal bei einem extrem gescheiterten Selbsthilfegruppen-Neugründungsversuch dabei, üffz. Auch wenn da im Nachgespräch bestätigt wurde, dass ‚sowas‘ der zunächst Begleiterin in 25 Jahren Kontaktstellenarbeit noch nicht vorgekommen ist, fand ich das extrem erschöpfend und ätzend.

Eine Frau, es fiel der Begrif Narzisstin - die sich selbst auf eine zunächst subtil schlaue Weise an die Spitze setzte, dann zwei rausmobbte, mich letztendlich auch dann, danach zerplatzte die Gruppe mit lautem Knall und vier Ex-Mitglieder meldeten sich bei der Kontaktstelle ...

Ich hätte gerne eine Art Clique, die bloß nicht /nur/ über Probleme redet, sondern auch gemeinsam etwas unternimmt, weil man die gleichen Interessen hat! Wo beides möglich ist. Ist aber ü40 anscheinend nicht mehr möglich. Ich weiß nicht, ob ich es nochmal wage.

Die Bekannten, die ich hab, nehmen sich maximal ein bis zweimal im Jahr Zeit, auf Kaffeetrinkanfragen reagieren viele nicht mal. Ich hab das so gut wie auch eingestellt.

Ich bin einfach bloß schrecklich allein. Womöglich nicht mehr wirklich akut Gruppen-‚therapiebedürftig‘, aber wenn DER Termin und der geleitete Austausch jetzt noch wegfallen sollte? Phew ...

Ich brauche Coaching! Oder/und Systemische Therapie! Und/oder sowas wie ein „Erfolgsteam“!
Ich schreib das jetzt ganz klar nachdem ich letzte Woche mir für ziemlich viel Geld eine Coachingstunde gegönnt habe. DIE hat mich gefühlt so weit gebracht wie 20 Therapiestunden!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Noenergetik
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Beitrag Mi., 20.03.2019, 18:16

Ja, das kann ich ja verstehen das es Dich abschreckt mit diesen schlechten Erfahrungen, habe ja selbst extrem schlechte Erfahrungen gemacht mit Gruppentherapien.

Selbsthilfegruppen, na ja, ging eigentlich, hatte auch schon mal selbst eine gegründet, weiß nicht ob ich es noch mal tun würde.
Aber das was Du Dir da vorstellst u.a. auch mit Unternehmungen, ja hätte ich vielleicht auch ganz gerne.

Coching und Systemische ist ja noch mal was ganz anderes. Hm, das Systemische behagt mir persönlich nicht so , zumindest nicht wenn es ganz strikt durchgeführt wird. Aber das ist ja auch ein anderes Thema und ist ja auch egal.
Jeder was er mag.

Tja und ob solche Gruppen ü40 noch möglich sind? Eigentlich glaube ich das schon, in den Gruppen in denen ich war waren gar nicht so sehr junge Menschen sondern schon eher Mitvierziger und älter, auch ein paar jüngere natürlich.
Ja, wenn Du selbst nicht so eine Gruppe gründen magst, vielleicht gibt es ja sowas ähnliches bei Dir in der Nähe?

Ich hätte ja irgendwie auch gerne so eine Gruppe, scheue mich aber z.Zt. auch selbst irgendwie aktiv zu werden,
Mal sehen, vielleicht mache ich es noch, die Idee gefällt mir jedenfalls sehr gut.

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