Wie rechnet meine Therapeutin ab?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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chelsea
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Wie rechnet meine Therapeutin ab?

Beitrag Mi., 16.09.2009, 21:12

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet wegen einer recht komischen Frage

Und zwar mache ich nun schon 2,5 Jahre eine Verhaltenstherapie. Es wurden zuerst die 25 Stunden beantragt, darauf dann die 20 Stunden. Mittlerweile sind alle aufgebraucht. Im Frühjahr hatte ich meine Therapeutin einige Male darauf angesprochen, dass wir nochmal verlängern müssen. "Ja, muß ich noch machen", hieß es. Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut sie nochmal zu fragen. Bewilligungsschreiben von der Krankenkasse habe ich wie bisher, nicht bekommen. Gehe aber weiterhin 1x die Woche, manchmal auch 1x alle 2 Wochen zu ihr. Und nun war ich doch mal neugierig und habe ausgerechnet, dass wir insgesamt ca. 60 Sitzungen hinter uns haben

Hat die Gute noch eine andere Möglichkeiten das abzurechnen? Evtl. nachträglich? Ich mach mir echt Gedanken, weil ich will ja nicht das sie umsonst arbeitet. Machen das manche Therapeuten? Ich finde das echt krass, mag sie aber irgendwie nicht schon wieder fragen.

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carö
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 21:21

hm, das halte ich für nicht sehr glücklich. solche dinge sollte man offen klären. über geld spricht man sehr wohl!

sprich das klar an. so fühlst du dich nur unsicher, wie das gehandhabt wird. ist so ohnehin "unsauber", denn sie kann das ja bei dir nicht einklagen, einen vertrag gibt es nicht. du könntest dich aber verpflichtet fühlen. was ist, wenn du keinen antrag mehr stellen willst? dann würde sie zwangsläufig auf ihren auslagen sitzen bleiben. was dich wiederum in deiner entscheidungsfreiheit behindern kann. das halte ich für nicht sehr konstruktiv für eine therapie. also sprich es offen an. nur mut!


LG
caro
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Elena
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 21:35

Hallo Chelsea,
chelsea hat geschrieben:Ich mach mir echt Gedanken, weil ich will ja nicht das sie umsonst arbeitet. Machen das manche Therapeuten? Ich finde das echt krass, mag sie aber irgendwie nicht schon wieder fragen.
Umsonst wird sie sicher nicht arbeiten. Ich hätte eher Bedenken, die Stunden selber bezahlen zu müssen, wenn sie nicht genehmigt sind.
Wenn dir 25 genehmigt wurden, dann sind das insgesamt 30, weil die 5 Probesitzungen dazugezählt werden. Ich würde sie unbedngt danach fragen, weil es um Dein Geld geht, das Du ggfs. nachzahlen müsstest.

LG Elena

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carö
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 21:42

hi chelsea und elena,
ja. allerdings kann man es wohl auch als stillschweigende zustimmung werten, wenn chelsea immer hingegangen ist auch ohne klare absprache/vertrag. finde sowas echt nicht gut.
ich halte es für falsche rücksichtnahme/schonhaltung oder was es sonst noch für gründe geben mag über derartige dinge nicht offen mit dem klienten zu sprechen.

also da bleibt nur ansprechen, auch wenn es schwer ist.
alles gute!

LG
Caro
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montagne
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 22:04

Ich gehe davon aus, wenn die Therapeutin weiter Stunden macht und sich die von der Kasse nicht bezahlen lässt, das sie im Zweifelsfall auf den Lohn verzichtet.
chelsea hat es ja einige Male angesprochen, was soll sie noch tun? Als Klient ist man vllt. auch nicht die durchsetzungsfähigste oder mutigste Person, sonst wäre man vllt. gar nicht in Therapie. Ich finde es nicht gut, das die Therapeutin sie in so eine Lage bringt. Denn es sollte die Entscheidung des Klienten sein, wie es weiter geht.
amor fati

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chicheringrün
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 22:36

Elena hat geschrieben:Wenn dir 25 genehmigt wurden, dann sind das insgesamt 30, weil die 5 Probesitzungen dazugezählt werden. Ich würde sie unbedngt danach fragen, weil es um Dein Geld geht, das Du ggfs. nachzahlen müsstest.
Nur als Ergänzung: Es scheint von Therapeut zu Therapeut verschieden zu sein.
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Willy Brandt

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Elena
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Beitrag Mi., 16.09.2009, 22:41

Ah ja, siehste, da hab ich was dazu gelernt

Danke!
Elena

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stern
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Beitrag Do., 17.09.2009, 05:12

Also ich kenne es (nur) so, dass es eine klare Ansage gab, wie es gehandhabt wird, wenn der Antrag nicht so zeitnah geschrieben werden konnte. Bei mir lief es dann so, dass der Thera weiter Stunden vergab, und eine evtl. Ablehnung auf seine Kappe genommen hätte (wobei er dann auch eher zuversichtlich war, dass der Anträge bewilligt wird... wissen kann man es dennoch nie). Dann wurde es, so meine ich, mit den neuen Stunden verrechnet (ich hab' da aber nie nachgezählt). Allerdings handelt es sich da nicht um 10+x Stunden, die das neu bewilligte Kontingent schon ziemlich angeknabbert hätten, was ja auch irgendwo blöde ist.

Bei einer Ablehnung hätte ich dann immer noch entscheiden können, ob ich den nicht abrechenbaren Anteil selbst zahle (was ich wohl auch getan hätte). Teils machen Theras dann auch Unterbrechungen bis die Bewilligung vorliegt. Summa summarum war das für mich so in Ordnung.

Ich meine=glaube, teils gibbet sogar explizite Regelung bis wann Anträge zu schreiben sind... wohl auch, um solche "Behandlungslücken" möglichst zu vermeiden. Und das läuft als Nebenpflicht der Therapeuten (vielleicht unzulässigerweise pauschalisiert) wohl auch auf eine zeitnahe Bearbeitung von Anträgen hinaus. Müsste ich aber nachlesen... also bitten nicht festnageln . Insofern kann ich mir schwer vorstellen, dass Stillschweigen des Patienten hier ohne weiteres eine als eine Zustimmung des Patienten zur Kostenübernahme zu werten wäre. Denn das Problem wäre ja nicht entstanden, wäre ein Antrag möglichst frühzeitig gestellt worden. Und mehr als mehrmaliges Nachfragen des Patienten geht auch kaum, wie von vallee gesagt.

Das nur am Rande... denn der Punkt ist, dass solche Geschichten leidig für den Patienten sein können. Insofern kann ich deine Bedenken nachvollziehen, Chelsea.

Dazu könnte ich eine "grenzwertige" Erfahrung mit der Handhabung eine Probethera erzählen, aber ich lass' es besser mal. Aber auch das war ein Grund, weswegen ich die Therapie dort nicht in Erwägung zog. Der aber auch den Preis hatte, dass es für mich dann doch zu Verzögerungen im Suchprozess kam. Obwohl sie initial meinte, sie möchte nicht zu Verzögerungen beitragen, um mir insofern wieder Sicherheit zu geben, wie es nun weiter geht. Naaa jaaa.
Zuletzt geändert von stern am Do., 17.09.2009, 07:27, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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chelsea
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Beitrag Do., 17.09.2009, 07:27

Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich persönlich sehe das nicht als stillschweigende Zustimmung von mir, dass ich die Stunden selbst bezahle. Ich habe sie ja mehrmals auf die Verlängerung angesprochen. Das ich es nicht bezahlen kann, weiß meine Therapeutin und ohne Absprache würde sie sowas auch nicht machen.
Fänd ich schon krass, wenn sie auf ihren Lohn verzichtet. Vielleicht weil sie weiß, dass wir mit den Kassenstunden ohnehin nicht auskommen werden. Keine Ahnung. Oder sie ist einfach nur chaotisch was Anträge angeht
Ich muß gestehen, dass ich die letzten Monate nicht groß über die Sache nachgedacht habe. Jetzt, wo ich es getan habe, kommt ein ungutes Gefühl hoch. Mag ich nicht akzeptieren. Kann mich schlecht abgrenzen und brauche diese Distanz. Hmm. Werde wohl nicht drum rum kommen, sie nächste woche darauf anzusprechen.

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metropolis
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Beitrag Do., 17.09.2009, 07:53

Hallo chelsea,

ob bei dir alles mit rechten Dingen zugeht, kann ich dir auch nicht wirklich sagen. Aber ich habe bspw. letztens das Bewilligungsschreiben von meiner Krankenkasse rausgekramt und etwas geschockt festgestellt, dass mein Thera den Antrag erst ein halbes Jahr nach meiner ersten Therapiestunde gestellt hatte. Da gibt es sicherlich irgendwelche Fristen - hab mal gelesen, dass die Anträge innerhalb eines Quartals gestellt werden müssen, damit die Stunden aus diesem Quartal noch abgerechnet werden können, ansonsten verfallen diese - aber mein Thera hat trotzdem anscheinend alles regeln können, wie auch immer er das gemacht hat.

Nun steht schon seit einem halben Jahr der Verlängerungsantrag an, er therapiert munter weiter, dreimal pro Woche. Und ich frage mich, ob er es denn diesmal auch wieder hinbekommt. Zahlen könnte ich nicht, falls der Antrag abgelehnt wird. Das müsste er dann auf seine Kappe nehmen.
Mich würde es glaube ich nicht mal wundern, falls er tatsächlich schon unentgeltlich behandelt, was mir jedoch nicht recht wäre.

LG

metropolis
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chelsea
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Beitrag Do., 17.09.2009, 08:29

metropolis hat geschrieben: dass mein Thera den Antrag erst ein halbes Jahr nach meiner ersten Therapiestunde gestellt hatte. Da gibt es sicherlich irgendwelche Fristen - hab mal gelesen, dass die Anträge innerhalb eines Quartals gestellt werden müssen, damit die Stunden aus diesem Quartal noch abgerechnet werden können, ansonsten verfallen diese - aber mein Thera hat trotzdem anscheinend alles regeln können, wie auch immer er das gemacht hat.
Ich danke dir für die Antwort.
Sehr interessant, ne Quelle hast du zufällig nicht, oder?

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metropolis
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Beitrag Do., 17.09.2009, 10:16

Ich find die konkrete Seite leider nicht mehr, wo steht, dass Anträge sich höchstens auf die Stunden beziehen, die während des Quartals der Antragstellung und danach stattgefunden haben.

Als ich damals suchte war ich hier:http://www.kbv.de/6253.html

und hier:http://www.kvbawue.de/rechtsquellen.html

Vielleicht wurschtelst du dich irgendwie durch und findest was passendes.

LG

metropolis
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chelsea
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Beitrag Do., 17.09.2009, 10:34

dankeschön

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metropolis
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Beitrag Do., 17.09.2009, 10:39

ja,aber selbst wenn du die Stelle findest, wirst du deine Therapeutin nicht darauf festnageln können, denn ich habe den Eindruck, dass bei der Abbrechnung ne Menge Kulanz von Seiten der KVs im Spiel ist.
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Stöpsel
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Beitrag Di., 22.09.2009, 21:23

Hallo chelsea,

bei mir hatte meine frühere Therapeutin den Antrag (den ersten Antrag) auch nicht gleich gestellt, sondern Monate später. Zu Beginn hab ich nachgefragt, weil ich in Sorge war, ob es überhaupt genehmigt werden würde, aber die Therapeutin war sehr zuversichtlich. Trotzdem wäre es mir wohler gewesen, direkt Bescheid zu wissen, denn man sitzt dann ja doch irgendwie auf glühenden Kohlen. Na ja, irgendwann hab ich nicht mehr nachgefragt und wußte erst dadurch, daß ich den Brief von der Kasse mit der Genehmigung bekam, daß sie den Antrag inzwischne wohl gestellt haben mußte. Später hat sich die Therapeutin in der Hinsicht selbst als "Faultier" bezeichnet und hatte das selbst wohl ziemlich locker gesehen. Insofern trifft das mit dem "chaotisch" da wohl zu.
Die stunden alleine zu zahlen, dazu wäre ich gar nicht in der Lage gewesen. Aber auch wenn, würde ich es nicht machen, denn ich würde es in der Situation gar nicht einsehen, das zu zahlen, nur weil ein Therapeut es nicht auf die Reihe kriegt, den Antrag zu stellen (stellt er den Antrag und die KK lehnt ab, ist die Situation eine andere, weil ich DANN entscheiden kann, wie ich verfahren möchte, ob ich ggf. selbst zahle, ob der Therapeut versucht, Einspruch einzulegen oder ob ich es bei einem anderen Therapeuten versuche). Ich bin ja nicht ohne Grund versichert.
Und in gewisser Weise kann es einem ja auch egal sein, wie der Therapeut sich da verhält, ich finde es ist mehr die Sache des Therapeuten, wie er da organisiert ist (wenn man sich da halt gut genug abgrenzen kann).
Ich muß gestehen, dass ich die letzten Monate nicht groß über die Sache nachgedacht habe. Jetzt, wo ich es getan habe, kommt ein ungutes Gefühl hoch. Mag ich nicht akzeptieren. Kann mich schlecht abgrenzen und brauche diese Distanz.
Wovon kannst Du Dich schlecht abgrenzen?

Viele Grüße

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