Reha-Antrag - Gutachtertermin

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland

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Hamna
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Reha-Antrag - Gutachtertermin

Beitrag Mo., 10.09.2018, 20:48

Hallo zusammen,

ich musste nach längerer Arbeitsunfähigkeit gemäß der Agentur für Arbeit einen Antrag auf Reha bzw. Rente stellen. Die Rentenversicherung fordert seit längerer Zeit schon einen Befundbericht von meinem behandelnden Psychiater, den dieser aus Zeitgründen aber noch immer nicht ausgefüllt hat.

Jetzt habe ich Post von einem Gutachter bekommen, ich solle mit ihm lt. der DRV einen Termin für ein psychiatrisches Gutachten vereinbaren. Den Termin haben wir für kommenden Freitag gemacht.

Kann mir jemand schildern, wie solch ein Termin abläuft?

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saffiatou
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 21:11

Hallo Hamna,

Das kommt etwas auf den Gutachter an. Ich war bei zweien, einem für die Reha und einen für den Widerspruch auf die rentenablehnung. Der erste war relativ schnell, eine kurze Untersuchung der Hirnströme, dann Reflexe geprüft und ein wenig gefragt warum eine Reha und was für Probleme ich habe. Meine medis überprüft und schon eine Zusage für die Reha erhalten, das hat c 30 min gedauert.

Der zweite Termin war eine intensive über zwei. Stunden lange Prüfung, unterschiedliche Tests, Biographie Befragung, etc.

Beides Gutachter waren ok.

Es ist immer beängstigend, so einen Termin zu haben, du solltest dir vielleicht Strichpunkte aufschrieben, das ist ok. Nichts übertreiben, die Ärzte erkenne das. Ich war super erstaunt, was der Arzt auf dem erste Blick, bereits beim Händeschütteln erkannt hat. nichts bagatellisieren.

Alles gute,
Saffia
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Hamna
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 21:30

saffiatou hat geschrieben: Mo., 10.09.2018, 21:11 eine kurze Untersuchung der Hirnströme
Bekommt man da so Gel in die Haare geschmiert für die Elektroden?
saffiatou hat geschrieben: Mo., 10.09.2018, 21:11 Reflexe geprüft
Muss man sich dafür ausziehen?

Ich erinnere mich, dass ich mal bei einem Neurologen war als ganz junge Frau, wg. Migräne, der hat auch diese Untersuchungen gemacht und ich musste mich ausziehen.

Ach herrje!

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saffiatou
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Beitrag Mo., 10.09.2018, 21:34

Nein, kein gel in die Haare, ich kann gar nicht mehr genau sagen, wie das ablief. Eine kurze Messung über vielleicht ein paar Minuten, Elektroden an den Ohren und Kopf.... ( Ohren erinnere ich mich, weil ich die Ohrringe abnehmen musste) aber ich denke auch diese Untersuchungen sind bei jedem Arzt anders.

Die anderen wie Blutdruck und Reflexe musst du dich nicht ausziehen!

Keine Angst.
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Malia
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Beitrag Di., 11.09.2018, 12:24

Wenn es ein Arzt ist, der als Psychiater und Neurologe arbeitet, dann musst du dich auf viele neurologische Untersuchungen einstellen und auch darauf, dass du dich bis auf die Unterwäsche ausziehen musst.
Wenn es dann nicht passiert, um so besser.
Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Gutachtern gemacht, auch unangenehme.
Im Netz gibt es ganz Seiten über das richtige Verhalten bei Begutachtungen und wie man sich darauf vorbereiten kann.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
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Blume1973
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Beitrag Di., 11.09.2018, 17:34

Liebe Hamna!

Bei Malia‘s Text musste ich grinsen, weil ich dachte, sie macht Spaß. (War aber doch dein Ernst Malia?)

Da ich aus Ö bin und nicht aus D, wie ihr, wird meine Erinnerung dazu wahrscheinlich für dich nicht zählen? Bei mir war es sowas von unspektakulär. Oberflächlich und ungenau. Hätte man sich sparen können. Ein paar Fragen beantwortet, Reflexe getestet, die Wirbelsäule abgetastet, in die Augen geleuchtet und das war‘s.

Ich denke, es ist wirklich bei jedem anders und kommt auf den Arzt an.

Lg Blume
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saffiatou
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Beitrag Di., 11.09.2018, 17:37

blume, ich habe auch erst überlegt, was ich dazu sagen soll... es gibt tatsächlich schlimme Gutachter... die Prüfungen, je nachdem was untersucht werden soll. Nur eine Reha sind dann nicht so schlimm, bei einer Rente sind sie schon heftiger. Ausziehen bis auf Unterwäsche denke ich nicht, musste ich nicht, ganz im Gegenteil da wurde schon auf meine Gefühle geachtet.

Ich glaube Malia hat einfach richtig schlechte Erfahrungen mit einem Gutachter machen müssen... liege ich richtig ?
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Blume1973
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Beitrag Di., 11.09.2018, 17:43

Ja, Saffia, ist sicher so verschieden.
Bei mir ging es damals auch um eine Rente. Er hat mich wie gesagt gar nicht richtig untersucht und gleich gemeint, dass ich keine Chance auf Rente habe.

Aus heutiger Sicht gut, aus damaliger nicht. ;)
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shesmovedon
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Beitrag Di., 11.09.2018, 17:51

Wenn du was am Kopf hast, musst du dich nicht ausziehen. Ich musste mich noch bei keinem Gutachter ausziehen, wenn's um meine Psyche ging.


Waldschratin
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Beitrag Di., 11.09.2018, 17:52

Ich hab da auch leider ganz miese Erfahrungen machen "dürfen"....

Ich hab mich damals geweigert, mich auszuziehen. Kann mich schließlich keiner zwingen. Habs der Gutachterin erklärt warum, nicht motzig-vorwurfsvoll, sondern recht nüchtern-faktisch.
Sie hat recht abfällig reagiert, was ich mich da so anstellen würde. Da wurde ich dann schon deutlicher, dass sie doch schon gelesen hätte, was ich alles an Mißbrauch hinter mir habe, noch nix verarbeitet damals, und sowohl Männlein wie Weiblein da "aktiv" gewesen wäre. Und da ich ja Krankenschwester war, hab ich ihr einfach aufgetischt, dass sie ihre drei Reflexe-Prüferei durchaus auch durchführen könne, wenn ich angezogen bliebe.
Da hat sie dann den Mund gehalten, im Bericht geschrieben, ich hätte "verweigert", aber die Rente ging trotzdem auf Anhieb ohne Probleme durch.
Aber ich hatte auch nicht nur psychische Probleme, Hauptproblem war ja der Tumor im Kopf. Und den konnte sie nicht wegdiskutieren, da gabs MRT-Bilder dazu.

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saffiatou
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Beitrag Di., 11.09.2018, 20:05

Puh, so was liebe erst sich nicht gerade toll, was du ertragen müsstest, liebe Wald. Klasse, dass du dich da so durchsetzen konntest und dich das auch getraut hast. Ich hätte das nie gewagt.

Meine Gutachter waren ok, der zweite super, aber die Begutachtung dauerte über zwei Stunden und war Mega anstrengend, aber immer fair und wohlwollend.
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Hamna
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Beitrag Di., 11.09.2018, 20:07

Malia hat geschrieben: Di., 11.09.2018, 12:24 Wenn es ein Arzt ist, der als Psychiater und Neurologe arbeitet
Ja, das ist so einer. ::?
Malia hat geschrieben: Di., 11.09.2018, 12:24Im Netz gibt es ganz Seiten über das richtige Verhalten bei Begutachtungen und wie man sich darauf vorbereiten kann.
Hab mal nachgeschaut und was ganz Brauchbares gefunden. Wichtig ist natürlich, dass man sich nicht als besser hinstellt, als es in Wirklichkeit ist, aber natürlich auch nicht simuliert. Man soll z. B. erzählen, was man früher machen konnte und jetzt nicht mehr kann, das betrifft nicht nur die Arbeit, sondern auch Hobbys, Haushalt, Sozialkontakte, Autofahren etc., und da gibt es ja bei mir deutliche Unterschiede zu früher.

Danke euch allen für eure Erfahrungen. Ich werde dann hier berichten, wie es war.


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Hamna
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Beitrag Di., 11.09.2018, 20:13

Ach so, noch was:

Ich habe auch gelesen, man soll sich selbst vorher richtig kaputt machen durch Schlafentzug, sich nicht zurecht machen, so dass man schön elend aussieht, sich nicht schick anziehen etc.

Ich weiß nicht, mir entspricht das nicht. Ich leide nicht (mehr) an Schlafstörungen, will deshalb auch nicht so wirken, als würde ich schlecht schlafen. Womöglich werde ich dann gefragt, warum ich nichts dagegen einnehme.

Und ein bisschen mache ich mich immer zurecht, wenn ich das Haus verlasse. Ist das verkehrt? Könnte ja auch so aussehen, als würde man absichtlich ungepflegt erscheinen.

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Malia
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Beitrag Di., 11.09.2018, 20:39

habe auch gelesen, man soll sich selbst vorher richtig kaputt machen durch Schlafentzug, sich nicht zurecht machen, so dass man schön elend aussieht, sich nicht schick anziehen etc.
Erfahrene Gutachter kennen alle Tricks.

Was soll eigentlich festgestellt werden mit der Begutachtung, Hamna?
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Beitrag Di., 11.09.2018, 20:40

Liebe hamna,

Das würde ich nicht machen, ich finde Ehrlichkeit ist wichtiger. Weil einem richtig guten Arzt kannst du nichts vormachen.

Saffia
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