Alternative für Akutstation vom Otto-Wagner-Spital?!

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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Alternative für Akutstation vom Otto-Wagner-Spital?!

Beitrag Di., 15.11.2011, 20:48

Hallo!

Ich wollte mal fragen, ob irgendjemand unter euch mir eine Klinik mit "humaneren" Zuständen, als sie im Pavillon 10 des OWS herrschen, empfehlen kann. Meine Verlobte befindet sich seit einem Monat ( leider nicht zum ersten Mal, aber noch nie in einem so schlimmen Zustand! ) mit einer akuten Psychose auf dieser Akutstation, und ist seitdem schon einmal vom Balkon gesprungen, und erst heute wieder, als ich sie besuchen war, wurde sie von einer Frau zurück auf die Station geführt. Da es ihr anscheinend öfters gelingt, anfangs hatte sie einen Sender am Handgelenk, den sie sich jetzt anscheinend immer runterreißt, von der Station zu fliehen, wird meiner Meinung nach die Aufsichtspflicht seitens des Pflegepersonals sehr vernachlässigt! Ganz zu schweigen von dem gemeinsamen WC für Männer und Frauen, wo sich auch Duschen darin befinden!!! Ich mache mir sehr große Sorgen um meine Verlobte, da ich auch von ihr nichts Gutes über diese Akutstation gehört habe! Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

LG.,
Wolfsgaengar

p.s.:

Untersuchungskommission des Wiener Gemeinderates
Gravierende Missstände in der Versorgung von psychiatrischen PatientInnen
im Verantwortungsbereich der Gemeinde Wien:


Pilz: "Ich wollte noch einmal auf die bauliche Situation zu sprechen kommen. Wir wissen, es ist ein altes Gebäude und es ist nicht so, wie möglicherweise in einem Neubau. Das hat aber auf die Behandlungsqualität insoferne Auswirkungen, und es hat der Kollege Deutsch schon den Brief, den PatientInnen geschickt haben an die Kollegiale Führung im Otto-Wagner-Spital erwähnt, da wird speziell bemängelt, dass die hygienischen Zustände, also die gemeinsame Nutzung von Männer und Frauen in den Sanitärräumen, etwas ist, was zutiefst störend ist für viele PatientInnen. Mir haben auch viele PatientInnen erzählt, wenn das auch damit gepaart ist, dass es auch PatientInnen gibt, die Übergriffe machen, sozusagen auch sexuell belästigen, dann ist dieser Mangel an Intimität besonders schwierig auszuhalten."

( http://wien.oevp.at/uploads/media/20080 ... oll_UK.pdf )

Daran hat sich bis dato auch NICHTS geändert!

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saraX
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Beitrag Di., 15.11.2011, 21:14

hallo!
das klingt schlimm was du da schreibst, aber ich fürchte es ist nicht viel zu machen, da die zuständigkeit der akutpsychiatrie in wien ja bezirksweise aufgeteilt ist. hast du schon mal mit den zuständigen ärztInnen über deine bedenken gesprochen. du könntest die doch mal fragen, ob es eine andere möglichkeit gibt, wenn du befürchtest, dass das davonlaufen deiner freundin mit den zuständen dort zu tun hat.

alles gute!
sara

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Beitrag Mi., 16.11.2011, 13:16

Hallo saraX!

Erstmal danke für deine Antwort!

Ja, mit dem zuständigen Oberarzt habe ich natürlich schon gesprochen, der wird aber wohl kaum seinen eigen Arbeitsplatz bzw. Zuständigkeitsbereich schlecht machen, und abgesehen davon scheint er mir ziemlich überheblich, dauernd "auf dem Sprung" und kaum Zeit und Gehör für die Angehörigen seiner Patienten!

Es könnte gut sein, daß meine Freundin aufgrund irgendwelcher Geschehnisse die Station verlassen möchte, es ist aber auch Tatsache, daß sie extremsts "verwirrt" ist, und auch als wir noch in unserer Wohnung waren einmal gehen wollte und dann wiederum nicht.
Sie pendelt die ganze Zeit zwischen "gut" und "böse" hin und her: So bin ich manchmal noch ihr Verlobter, dann im Nächsten Moment der böse Zwilling usw.!

LG.,
Fragwürdig

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Betty Sue
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Beitrag So., 16.12.2012, 11:07

.. Oh ja das Ows für manche ein Ort des Grauens aber für einen kurzen stationären Aufenthalt schon sinnvoll. Pavillon 10 Erfahrungen leider keine vorhanden nur als Besuch. Ich könnte hier sehr viel über die Baumgartner Höhe schreiben. Es gibt nicht wirklich eine gute alternative dazu. Vielleicht eine Reha.
Ich finde es immer wieder erschreckend welche Zustände dort herrschen und es hauen viele Leute von dort ab, weil sie es einfach nicht mehr packen, kann ich sehr gut verstehen.
Wenn man dort aufgenommen wird kommt es zu einer zwei Klassen Reihung. Manche Patienten erhalten Einzelgespräche, die mehr "Gestörten" versucht man nur in der täglichen Visite zu beruhigen. Viele werden schreiend fluchend dort hingebracht mit der Rettung usw.
Pav. 2 scheint eine bessere Station zusein als die Akutstationen der Bezirke. Kennt wer den Pav.16?

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Beitrag So., 16.12.2012, 12:48

Betty Sue hat geschrieben:... Pav. 2 scheint eine bessere Station zusein als die Akutstationen der Bezirke. Kennt wer den Pav.16?
Hallo!

Mittlerweile, ist ja auch schon einige Zeit her, geht es meiner Freundin wieder besser, hab sie letztendlich doch noch "befreien" können. Mehr als Medikamente testen, bis eines anschlägt, und sedieren war auf der Akut halt leider nicht, ist in vielen Fällen ( v.a. bei akuten Psychosen! ) halt auch wirklich notwendig. Ja, der 2er ist wirklich um einiges entspannter, ist halt eben nicht akut.

G.,
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p.s.: Mit dem 16er habe ich "leider" keine Erfahrung...

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crocodile
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Beitrag Fr., 08.11.2013, 01:41

Akutstation Otto Wagner's ist das Haus des Horrors: die Arzte sind nicht professional (medizinische Fehler, die sind verborgen), Patienten werden psychisch missbraucht (Bedrohungen) und sie benutzen die Netzbett ohne gutes Grund ("ich habe keine Zeit fur Sie, ich habe anderen Patienten"), die Krankenschwester geben die fixierte Patienten das Wasser nicht, obwohl sie daruber gebeten werden. Vermeide es und lass ihre Familie oder Partner dort nicht bleiben. Mann kann dort mehr Trauma und langlebige Probleme bekommen als Hilfe.


Betty Sue
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Beitrag Sa., 06.12.2014, 13:17

hallo,

mir geht es schon seit einiger zeit schlecht. ich muss von meiner wg aus eine verpflichtende tagesstruktur machen.
zu der komme ich jeden tag zu spät. psychisch gehts mir einfach nicht gut.

ich habe schon überlegt ins ows zu gehen, dort nimmt man mich aber nicht auf weil ich nicht so akut gefährdet bin.

frage mich was ich jetzt tun soll. denn ich hab angst das ich bald nicht mehr kann.


Eremit
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Beitrag Sa., 06.12.2014, 16:06

Das OWS kann man statistisch gesehen als Endstation betrachten. Das ist nicht mehr als ein Gefängnis, um psychisch kranke Menschen wegzusperren, um sie aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen.

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Maya-89
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Beitrag Mi., 29.04.2015, 05:28

Ich habe meine pflegeausbildung im OWS gemacht und auf einigen stationen praktika gemacht. Die pflegekräfte sind zum großteil sehr bemüht aber überleg mal dass wir 3 personen für 20 patienten sind!!! Wir können leider keine 1:1 betreuung anbieten.... am gesundheitssystem wird gespart!

Allerdings find ichs schade dass viele vom personal so sprechen als ob sie sadisten wären... ich mach meinen beruf deswegen weil ich den menschen was gutes tun will. Soweit wie das eben möglich ist. Eine alternative für eine akutstation fällt mir nicht ein.

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Nico
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Beitrag Mi., 29.04.2015, 05:45

@Maya-89

Ich verstehe deinen Frust sehr gut, kenne das OWS zwar nicht, hatte aber in den letzten Monaten genug Gelegenheit, die ausgezeichnete Arbeit von Pflegepersonal und den teilweise völlig respektlosen Umgang von Angehörigen mit diesen Menschen, zu beobachten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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hannah_1880
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Beitrag Mi., 06.04.2016, 13:44

Maya-89 hat geschrieben:Die pflegekräfte sind zum großteil sehr bemüht aber überleg mal dass wir 3 personen für 20 patienten sind!!! Wir können leider keine 1:1 betreuung anbieten.... am gesundheitssystem wird gespart!
Es gibt also zu wenig Personal.
Und das rechtfertigt es dann, Patienten zu fixieren (nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil sie anderes nicht zu betreuen sind - Blankoformulare für die Fixierung liegen ja praktischer Weise vom Oberarzt unterzeichnet auf), ihnen kein Wasser zu geben, sie in ihrer eigenen Sch... liegen zu lassen?

Nein!!! Das tut es nicht!!!
Überlege bitte einmal, was eine Fixierung und Zwangsmedikation bei einer bereits durch (sexuelle) Gewalt traumatisierten Frau anrichten.
Was passiert dann mit einer solchen Frau, wenn sie von Männern gepackt und niedergehalten und festgebunden wird. Und so dann stundenlang bleiben muss, völlig wehrlos. Wenn sie wieder freikommt, darf sie dann nicht einmal wütend sein - nein, sie muss sich diesen Männern unterwürfig ergeben und darf keinen Widerstand leisten. Sonst ist sie gleich wieder fixiert.

Ich würde an so einer Situation endgültig zerbrechen.

Wenn ich als Pflegerin dort solche Zustände beobachte, dann dokumentiere ich alles so gut wie möglich (am Besten mit versteckter Kamera) und mache das öffentlich. Ansonsten mache ich mit mitschuldig!!!
Nur so kann sich etwas verändern.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 06.04.2016, 17:19

Ich kenne Pav. 16. Begriffsstutziges, unvermittelbares, sicherlich billiges Personal. Fleisch mit dieser Qualität würde 1 km gegen den Wind stinken.

War nur paar Tage dort, hab nur deren geistigen Dünnpfiff mitbekommen.

Reichte aber.

Mich wundert es nicht. Sicher ist es im OWS besonders übel, aber in der psychiatrie kommen generell schlechte Studenten und Bildungsverlierer unter.
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Broken Wing
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Beitrag Fr., 08.04.2016, 21:15

Und noch ein Nachtrag zum Essen: ungenießbar.
Dafür habe ich zwei Erklärungen:
1. Psychopharmaka. Falls man meint, sowieso keine zu brauchen, gleich mal abschminken. Hier gibt es die zwangsverabreicht. Teilw. mit dreister Manipulation. Entlassung bei braver Einnahme o.ä.

2. Gefräßiges Personal, sodass für die Pat. nur Dreck übrig bleibt. Diese Theorie klingt sehr plausibel. Skelette gabs unter den Patienten, beim Personal eher das Gegenteil.
Guter Tipp: Campingherd und Essbares mitnehmen, notfalls Hundefutter. Sicher gesünder und nahrhafter als das Zeug dort. Fängt ja schon in der früh an mit zu Brötchen verarbeiteten Schuhkartons und dem, was angeblich Tee sein soll. Geschmeckt hats nach Maschinenöl.
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Broken Wing
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Beitrag Fr., 08.04.2016, 22:04

Zur Qualität der Gespräche: Ich hatte ein Einzelgespräch. Will der Psychotante nichts unterstellen, sie hat sich sehr bemüht. Aber von der Qualität her eher wie das Essen.

Die meisten Pat. sind nicht freiwillig dort, insofern stellt sich die Frage zur Alternative selten.
Aber wenn man die Wahl hat, lässt man sich möglichst nicht in Oe psychiatrisch behandeln, am aller wenigsten im Otto Wagner Spital. Schon deshalb nicht, da die Misshandlungen in der jüngeren Geschichte noch immer nicht aufgeklärt wurden und aktuelle Fälle unter den Teppich gekehrt werden.
Bei der Weigerung, wirklich aufzuklären muss davon ausgegangen werden, dass noch immer Täter im Amt sind.

So, hoffe mein Bericht ist behilflich bei der Entscheidungsfindung.

Edit: Man könnte alternativ den eigenen ambulanten Thera ins OWS mitbringen. Aber für die meisten wird diese Lösung nicht leistbar sein.
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Enot
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Beitrag So., 23.05.2021, 14:52

Broken Wing hat geschrieben: Fr., 08.04.2016, 22:04 Aber wenn man die Wahl hat, lässt man sich möglichst nicht in Oe psychiatrisch behandeln, am aller wenigsten im Otto Wagner Spital. Schon deshalb nicht, da die Misshandlungen in der jüngeren Geschichte noch immer nicht aufgeklärt wurden und aktuelle Fälle unter den Teppich gekehrt werden.
es muss in und nach Pandemie Zeit sicher auch Möglichkeiten geben, in Ö / Wien Ansprech-Hilfe zu finden. Zu hoffen bleibt da nur, dass sich wenigstens seither die Umstände im ÓWS gebessert haben. Derzeit sind die Kliniken jedenfalls überfüllt, was deren Qualität unmittelbar vielleicht nicht zuträglich ist. Ich erlaube mir hiermit, den wertvollen Thread ins Jahr 2021 hochzuziehen. Selbst habe ich nur Erfahrung im Pav. 4: durfte dort aber am selben Tag raus. Der fabelhafte Arzt, mit dem ich sprach, ist wieder zurück in DE, Dr. E****.
Wiener SHG für Asperger Autist(inn)en & HSP

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