Klinik (Akutaufnahme, Trauma)

Kliniken u.a. in Österreich (keine generellen Fragen)
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Mira*
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Klinik (Akutaufnahme, Trauma)

Beitrag Sa., 03.11.2018, 17:05

Hallo,
ich brauche bitte dringend Hilfe. Gibt es in Österreich eine Klinik, wo man akut hingehen kann und wo es keine Zwangsmaßnahmen (Fixierungen, Sedierungen) gibt und wo man nicht gezwungen wird Medikamente (Trigger aus der Kindheit) zu nehmen.
Ich komme nicht mehr zurecht und kann mich an kein Krankenhaus wenden, weil ich so Angst vor den oben genannten Dingen habe. Auch wenn dies alles seltsam klingen mag, ich brauche dringend Hilfe.
lg M.

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Blume1973
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 18:25

Hallo Mira!

Ich fürchte, man wird wohl im Notfall überall Medikamente bekommen. Erstmal etwas zur Beruhigung, wenn es akut ist.

Ja, ich bin aus Ö. Genau genommen aus Wien. Ich hatte auch schon solche Situationen, aber egal wo ich hingegangen bin, man kommt nicht an Medikamente vorbei.

Was ich dir noch raten könnte, wäre der psychosoziale Dienst. www.psd-wien.at

Hier kannst du anrufen und mit jemanden von 0.00 - 24.00 Uhr reden. Vielleicht kann man dir da helfen?

Alles Gute und gute Besserung
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


Fighter1993
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Beitrag Sa., 03.11.2018, 18:49

Ich glaube um zu den Maßnahmen greifen zu müssen, die du oben benennst, muss schon ganz arg was los sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Dinge mit jmd. passieren, der freiwillig kommt und sagt er braucht Hilfe.
Bin zwar aus Deutschland, aber als ich vor einem Jahr akut eingeliefert wurde mit RTW, gabs weder Fixierung, Sedierung noch Pflicht zur Medikamenteneinnahme. Ich durfte mich frei bewegen und wurde nicht wie ein völligst gestörter Mensch behandelt(trotz Vorliegen einer Eigengefährdung). Sicher kommts immer drauf an, weswegen man in ne Klinik geht und was man denen sagt und welchen Eindruck man hinterlässt.

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Mira*
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Beitrag So., 04.11.2018, 06:56

Danke für eure Worte.
Fighter, die Klinik in der du warst klingt gut.
Bei mir ist ein Klinikaufenthalt schon 20 Jahre her. Nach einem Suizidversuch dort wurde ich 48 Std. fixiert. Nach 2 Selbstverletzungen jeweils 3-4 Tage mittels Spritzen sediert. Ich weiß, dass inzwischen viel Zeit vergangen ist, aber die Angst davor sitzt tief.
Ich rief gestern ca. 10x erfolglos bei der Telefonseelsorge an. Ständig besetzt. Dann beim psychiatrischen Krisendienst. Dort wurde mir die Ambulanz empfohlen.
Ich weiß nicht, heute geht es mir gerade so halbwegs. Ich hätte sogar Beruhigungsmittel hier. Nehme mir vor, diese in Zukunft auch zu nehmen und mir morgen vom Hausarzt doch ein Antidepressivum verschreiben zu lassen (er sprach es an und als Alternative Neuroleptika. Bei letzteren habe ich zu große Angst vor den Nebenwirkungen).
Seufz... liebe Grüße, Mira

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Fighter1993
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Beitrag So., 04.11.2018, 08:29

Nun ja, ich hatte eher das Gefühl, das Desinteresse am Patienten wurde so zum ausdruck gebracht. Auf Wünsche (wie bspw. dass ich nicht mit einem Mann sprechen will) wurde nicht eingegangen, ich hatte in den ersten 3 oder 4 Stunden die ich dort war einfach 3 verschiedene(weibliche und männliche) Ärzte/Therapeuten denen ich die ganze Story erzählen musste. Das war für mich mehr Qual als alle Zwangsmaßnahmen je gewesen wären. Als ich im Flur bitterlich geheult habe und es mir wirklich nicht gut ging, hieß es nur "gehen Sie doch in ihr Zimmer damit die anderen Patienten nichts mitbekommen". Das Zimmer selbst ähnelte einer Müllhalde dank der Mitbewohnerin. Dorthin würde ich nicht mehr gehen. Niemals.
Immerhin hat es mir die Augen geöffnet, ich hab mich am nächsten Tag selbst entlassen (nachdem ich Arzt Nummer 4 nochmal alles erzählen musste, er zwischendurch Telefonate geführt hat die nichts mit mir und meinem Aufenthalt zu tun hatten und dem ich die einfachsten Dinge noch einfacherer erklären musste, weil er der deutschen Sprache nicht mächtig war, abgesehn davon dass halt erschwerend hinzukam, dass er ein Mann war). Danach hab ich sämtliche ambulanten Therapeuten abtelefoniert und konnte glücklicherweise bei meiner jetzigen direkt starten, weil sie Plätze frei hatte. Parallel dazu gabs von meinem Hausarzt auch noch das Antidepressiva.

Ich wünsch dir ganz viel Glück und Durchhaltevermögen für deinen Weg. Vielleicht kannst du ja in Kliniken anrufen und fragen, wie es mit Akutaufnahmen abläuft und was einen da erwartet, vielleicht auch konkret nachfragen ob man Medikamente nehmen muss etc. Oder du lässt jmd anrufen, der deine Situation kennt.


Thora
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Beitrag Do., 08.11.2018, 21:40

wie wäre es mit dem Landesklinikum Mauer
ich weiß ja nicht von wo in österreich du bist
aber mauer ist immer zu empfehlen

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Mira*
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Beitrag Sa., 10.11.2018, 08:08

Danke Thora,
ich glaube, meine Frage hat sich mittlerweile erledigt. Einen Tag nach meinem Post wurde ich suizidal. Bat meinen Therapeuten um Hilfe, dieser rief den psychiatrischen Krisendienst, diese riefen die Polizei und ich gerat in einen dissoziativen Zustand. Kam auf die allgemeine Psychiatrie, bin inzwischen aber wieder zuhause.
Ich habe panische Angst vor Krankenhäusern. Trotzdem ist ein Aufenthalt in einer Traumaklinik geplant und ich hoffe, dass ich in den 7-9 Monaten Wartezeit in der Therapie meine Angst abbauen kann.
lg M.

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Broken Wing
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Beitrag Sa., 10.11.2018, 10:15

Ich mag Klinikaufenthalte nicht. Das Brimborium dort löst keine Probleme.
Ich wurde nicht mal auf der Akuten nach einer Suizidandrohung fixiert, die Medikamente habe ich beim nichtfreiwilligen Aufenthalt ausgespuckt, weil sie genauso grauslich geschmeckt haben wie der Fraß dort im Allgemeinen. Man ließ es sein. Für eine Fixierung sind zwingend Voraussetzungen zu erfüllen, bei mir wäre damals aufgrund der physischen Konstitution und einer Unterbringung eine Fremd- oder Selbstgefährdung nicht rechtfertigbar gewesen. Auf Freundlichkeit hat das Personal keinen Anspruch.

Natürlich, unter diesen Umständen kann man nicht arbeiten und es war nichts weiter als ein Machtkampf. Heute würde ich sowas nicht mehr machen, aber freiwillig ginge ich auf die Akute nicht hin. Die können halt wirklich nicht mehr als einsperren, damit du dir nichts antust. Sind übrigens auch selbst sehr kaputt, die dort arbeiten.

Erfahrung mit einem freiwilligen Aufenthalt hatte ich auch. Das Essen war absolut ungenießbar, aber das Personal völlig in Ordnung. Die Therapien waren teure Unterhaltungsprogramme. Merke, du musst dir selbst helfen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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doppelgängerin
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Beitrag Sa., 10.11.2018, 11:37

Puh, liebe Mira, ganz ehrlich, aber mein Vertrauen in die Therapeutin wäre total erschüttert, wenn sie so reagieren würde auf suizalität. Oder ha t ihr das abgesprochen?
Gerade, wenn Klinik für dich so schlimm ist, istdas doch das ätzendste, was passieren kann....

Geht es dir denn inzwischen besser? Hast du vielleicht ein Notfallmedikament, was dich erstmal ein wenig runterfahren kann?
Alles Liebe!

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Mira*
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Beitrag Sa., 10.11.2018, 14:08

Danke euch beiden.
Ja, mein Vertrauen ist ziemlich angeknackst und es sind schlimme Dinge passiert (Kinder, Arbeit, Blutergüsse, Diagnose), aber auch positive Erfahrungen mit der Patientenanwaltschaft, Frauenberatung und meinem Hausarzt.
Ich würde gerne mehr schreiben (habe an den Admin eine Anfrage geschickt). Im öffentlichen Bereich traue ich mich nicht.
lg Mira

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